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Die Urbz: Sims in the City - GCN
Kilian Pfeiffer (14.12.2004)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: Maxis
GENRE: Simulation
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
MEMCARD: 107 Seiten!
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-16
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: K.A.
PLII: JA
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.60 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
HIGHSCORES: Nein
LESERTESTS: Nein

   
Einleitung....

Ruhm und ein guter Ruf sind für viele Leute von großer Bedeutung - einige davon würden für derartige Prädikate so ziemlich alles tun, was man sich nur vorstellen kann. Sich gegen seinen eigenen Willen anpassen - in "Die Urbz - Sims in the City" kein Problem. Für einen Discobesuch wollet Ihr schon immer Euer Äußeres verändern und deshalb für viel Knete richtig shoppen gehen? Auch dass steht im Bereich des Möglichen. Um Euren Ruf in der "Society" zielsicher aufzumöbeln, passt Ihr Eure Gespräche daher Euren Dialogpartnern an und versucht ihnen auf jedwede Art und Weise ein positives Bild von Euch zu vermitteln. Das komplette Spiel basiert auf der Annahme, dass Spaß das Leben bestimmt und der Job eher notwendiges Übel darstellt. Nicht umsonst gibt es überall innerhalb der neun Bezirke eine Art Nobeldisco, welche jedoch nur mit der entsprechenden Kleidung und dem dazugehörigen Ruf betreten werden darf. Logisch, dass Ihr für ein derartiges Leben gehörig viel Geld benötigt - natürlich befindet sich in jedem Bezirk eine Jobmöglichkeit für Euch, die jedoch - im Vergleich mit dem GameBoy Advance-Pendant - nicht einmal annähernd mithalten kann. Doch dazu später mehr.

Menus und die Story....

Da der Vorgänger schon 161 Blöcke auf Eurer MemCard benötigte, hatte ich ähnliche Befürchtungen für den aktuellen Teil. Gleich vorne weg: die Entwickler senkten die Speicherkarten-Belegung - auf nun 107 Seiten. Daher seid Ihr verpflichtet eine größere Karte (mehr als 4 MB) in Eurem Slot zu haben, ansonsten schaut Ihr in die Röhre und könnt Eure Spielstände nicht verewigen. Über einen 60-Hertz-Modus muss man sich bei "EA" sowie keine Sorgen machen, denn dieser fehlt bei so ziemlich jeder Neuveröffentlichung. In technischer Hinsicht sieht man dem Spiel häufiger ein störendes Ruckeln an, doch dazu auch später mehr. Das Hauptmenü ist relativ schlicht in Szene gesetzt, neben dem Menüpunkt "1 Spieler" und "2 Spieler" findet Ihr lediglich die Option "Mitwirkende", welche Euch die am Spiel beteiligten Personen aufzeigt. Kurz darauf kann es auch schon losgehen.

Das Gameplay....

Wie in den Vorgängern entscheidet Ihr Euch für einen Urb, gebt ihm einen Namen und bastelt an dessen Äußerem, wobei Euer Kleiderstil erst im Laufe des Spieles wichtig wird und bei der Urbz-Erstellung lediglich auf die äußeren Merkmale Wert gelegt wird. Zu Beginn solltet Ihr Euch für Euer Geschlecht entscheiden, Hautfarbe sowie Körperform sind ebenfalls von Bedeutung. Überhaupt dürft Ihr die Kopfform nach Belieben ändern und verpasst Eurem Alter Ego schließlich noch eine hübsche Frisur, die bei Euren Mitmenschen ankommt. Obwohl die Erstellung Eures Protagonisten bei weitem nicht mehr so umfangreich wie in "Die Sims brechen aus" ausfällt, reicht der Umfang in dieser Hinsicht allemal. Während des Spiels werdet Ihr nämlich noch häufig genug Eure Kleidung wechseln. Sogleich bezieht Ihr Euer erstes Appartement in der "98sten Straße", wobei im Laufe des Spiels zwei weitere Behausungen auf Euch warten. Ist die erste Wohnung noch ziemlich dürftig in Raumaufteilung sowie Lage, ändert sich dies im Laufe der Zeit beträchtlich. Im "Hohlholz-Turm" habt Ihr einen wesentlich besseren Ausblick, in "Darius Penthouse" erwartet Euch schließlich die Erfüllung Eurer Träume in einem der am besten gelegenen Hochhausappartements überhaupt.

Um dort ein angenehmes Leben zu verbringen, solltet Ihr bei Zeiten Eure Wohnung dementsprechend einrichten, in jedem der Bezirke ("Bahnhof", "Die Gießerei", "BrilliValley"…) findet Ihr eine Kasse vor, an welcher Ihr so ziemlich alles Erdenkliche in den Einkaufskorb legen könnt. Neben einer Vielzahl von Tapeten, Betten oder Accessoires (Pflanzen, Whirlpool "Steinreich", Türen…) gibt es für Eure Urbz auch Aquarien oder beispielsweise Trainingsgeräte, welche zur Verbesserung Eurer Fähigkeiten führen können. Nach Belieben staffiert Ihr Eure Wohnung dann aus und legt fest, wohin der ganze "Krempel" gestellt werden soll. Einladende Sofas laden zu einem geselligen Beisammensein ein, ein Mega-Fernseher verhilft zu einem Action-reichen Fernsehprogramm. Es gibt ziemlich jedes erdenkliche Objekt im Laden nebenan, ohne Moos ist hingegen nicht viel los.

Für genau diesen Fall gibt es Jobs, die Ihr an Hand eines $-Zeichens erkennen solltet. Jene Berufe gibt es jeweils in drei Ausführungen, wobei Ihr die Beförderungen erst bekommt, wenn Ihr gewünschte Fähigkeiten entsprechend aufgepowert habt. Ein Beispiel gefällig? Auf dem "Sonnendach" habt Ihr neben ausgiebigen Mond-Bädern die Möglichkeit, Frettchen zu zähmen. Für genau diese Aktion werdet Ihr sogar entlohnt. In Eurer ersten Anstellung agiert Ihr noch als "Bändiger", später dann als "Zähmer" und schließlich als "Dompteur". Meist müsst Ihr eine gewisse Anzahl an Dingen herstellen (zum Beispiel Sushi, Mixgetränke) oder aber eine Maschine zur Herstellung von Feuerwerkskörpern Eurer Konkurrenz zu Schrott hauen. Um weitere Job-Angebote annehmen zu können, solltet Ihr Eure Fähigkeiten verbessern, beispielsweise trainiert ein "Exerzykler" Eure körperliche Fitness, ein "Schnipselator" hingegen schult Eure Rap-Fähigkeiten. Trainiert Ihr fleißig auf diesen Geräten, verbessern sich Eure Fähigkeiten, zu einem späteren Zeitpunkt dürft Ihr durch Upgrades Eure "Fitnesstempel" erweitern und macht sie damit fit für die Zukunft.

Obwohl Eure Urbz nicht direkt auf die Steuerung reagieren, gewöhnt man sich mit der Zeit an diese. Mit dem Control Stick bewegt Ihr einen Cursor auf eine beliebige Stelle und bestätigt dann die Aktion durch einen Druck auf den "A"-Button. Beispielsweise weist Ihr Euren Protagonisten an einen nahe gelegenen Getränkeautomaten und gebt ihm den Befehl, einen Durstlöscher zu kaufen. Parallel dazu könnt Ihr Euer Alter Ego schon an seinen Arbeitsplatz schicken, diese Aktionen "am laufenden Band" führt Euer Urb selbstständig aus. Teilweise werden die Befehlsketten zwar nicht einwandfrei erfasst, in der Regel funktionieren sie aber relativ problemlos und verschaffen Euch Freiraum für einen Rundgang durch den aktuellen Bezirk. Diese sind meist sehr überschaubar in Szene gesetzt. Im Gegensatz zum GameBoy Advance-Spiel könnt Ihr durch Drücken der "R"-Taste das Spiel beschleunigen, dass ist dann vor allem sinnvoll, wenn Ihr Aufgaben bereits aus dem Effeff intus habt oder aber Euch spezielle Aktionen einfach nur tierisch langweilen.

War das Spiel in "Die Sims brechen aus" vom Aufbau her relativ offen, wird man in "Die Urbz - Sims in the City" häufiger vor neue Aufgaben gestellt. So müsst Ihr in jedem Bezirk eine gute Hand voll an Aufgaben erledigen, Eure Mitmenschen geben Euch während des Spiels zusätzliche Aufträge, die zu erledigen sind. Im Vorgänger wirkte der Spielaufbau wesentlich freier, bei den Urbz eher oberflächlicher, da das Spielkonzept nicht 100 %ig vermittelt wird. Dies wird auch durch die Tatsache bestätigt, dass die Bedürfnisse in ihrer Anzahl gesunken sind. Ihr müsst Euch nun nur noch um den Hunger des Urb, seinen Spaß, das Bedürfnis auf die Toilette zu gehen sowie den Harndrang und um dessen Energie kümmern. Des Weiteren erledigt Euer Partner seine Bedürfnisse teilweise selbstständig und läuft auf die Toilette, um sich kurz darauf zur Energiegewinnung auf eine Parkbank zu setzen. Somit bleibt für Euch mehr Zeit, die Aufgaben in Angriff zu nehmen. Überhaupt seid Ihr weniger häufig gefordert, Eure Bedürfnisse "abzuarbeiten". In gewisser Hinsicht ein Vorteil, jedoch bleibt die Schwäche, dass die Aufgaben zu wenig variieren (Ruf aufbauen, Eintritt zur örtlichen Disco erhalten, Jobs erledigen…). Nichtsdestotrotz macht das Spiel eine Menge Spaß, verliert aber den eigentlichen Charme der Sims - naja, es handelt sich nun ja um die Urbz, vielleicht deshalb ;-) .

Für Modefreaks geht bei den Urbz eindeutig ein Traum in Erfüllung, da Ihr in den Bezirken nach Lust und Laune shoppen könnt, um Euch den jeweiligen Styles der Region anzupassen. Ob Hüte, Schuhe oder ein fesches Abendkleid - die abgedrehtesten Outfits könnt Ihr hier finden. Modische Brillen bringen Pep in's triste Gesicht, die wildesten Hosen in x-beliebiger Farbe verhelfen zum ultimativen Style, welcher Euch in der Umgebung bekannt machen sollte - und zusätzlich Eintritt in die sonst verschlossenen Lounges verschafft.

Um Euren Ruf in der Stadt zu verbessern, habt Ihr die Möglichkeit mit Euren Mitmenschen Gespräche zu führen oder beispielsweise eine heiße Party zu veranstalten. Innerhalb dieser Gespräche werden Euch verschiedene Umgangsformen ("Gemein sein", "Freundlich sein", "Eisbrecher"…) in unterschiedlichen Farben (grün, gelb, rot) angezeigt. "Grün" bedeutet, dass jene Aktion eine positive Reaktion Eures Gegenübers hervorrufen sollte, "rot" hingegen verstimmt Euren Dialogpartner. Mit der Zeit lernt Ihr eine Menge an neuen Unterhaltungsmöglichkeiten hinzu ("Zocken", "Schnappschuss", "Puffen"…), um Eure Bekannten bei Laune zu halten und Euren Ruf-Level zu verbessern. So genannte "Power-Sozis" erhaltet Ihr, nachdem Ihr Zutritt zu einer der VIP-Partys erhalten habt. Seid Ihr im Besitz dieser nützlichen Fähigkeiten, verbessert Ihr Euren Ruf teilweise um einen guten Wert. Andererseits lernt Ihr beispielsweise, Eure Mitmenschen auszurauben oder aber mit einem "Mega-Kuss" in kürzester Zeit eine Freundschaft zu schließen. Aufstiege im Job verhelfen Euch ebenso zu neuen Sozialaktionen, nach kürzester Zeit stehen Euch eine Vielzahl an nützlichen Aktionen zur Verfügung, welche Ihr auf die anderen Urbz nach Lust und Laune anwenden könnt - doch achtet darauf, Euch unter keinen Umständen unbeliebt zu machen, das kann nämlich schnell nach hinten losgehen.

Eine Innovation - wenngleich nicht unbedingt vonnöten - ist der Xam ("eine Kombination aus Pager, Minicomputer und Handy", siehe Anleitung). Mit diesem könnt Ihr problemlos Eure Kumpanen anrufen, verschafft Euch einen Überblick über Eure Ziele oder aber werft einen Blick auf bereits erhaltene Nachrichten anderer Urbz. Im "Inventar" könnt Ihr feststellen, welche Besitztümer Ihr bereits in petto habt oder betrachtet die "Beziehungen" zu Euren Bekannten. Designer-Freaks können sogar Ihr persönliches "Xam" nach eigenem Belieben äußerlich verändern.

Grafik & Sound....

Grafisch gibt sich der Titel im Vergleich mit dem Vorgänger etwas trister, teilweise stören heftige Ruckler (bei Kameraschwenks) das Spielgeschehen. Beinahe die gesamte Präsentation wirkt dermaßen abgedreht - vor allem die Outfits - dass man sich nicht mal mehr ansatzweise damit identifizieren könnte. Die Urbz könnten hin und wieder als Außerirdische durchgehen, der Stil der Kleidung lässt dies ohne Probleme zu. Ein weiteres Beispiel sind die teils merkwürdigen Jobs ("Frettchen-Zähmen"…) die mir sauer aufstießen (Präsentation…). Vor allem deshalb, weil man so gut wie immer nur vier Tasten in möglichst flinker Abfolge betätigen muss. Die Minijobs in der GameBoy Advance-Fassung bürgten hingegen für mehr Einfallsreichtum seitens der Entwickler. Die Bezirke wirken nicht immer real, einen technischen Fortschritt im Vergleich zum Vorgänger kann man nicht feststellen. Die Musikuntermalung stammt unter anderem direkt von den "Black Eyed Peas", was perfekt zum Spiel passt. Dennoch handelt es sich hierbei nicht um eine Abfolge von genialen Ohrwürmern, vielmehr unterstützt der Sound das moderne Leben der Urbz. Wenngleich Sprachausgabe fehlt, erklingen die klassischen, unverständlichen Wortfetzen aus den Mündern Eurer Kollegen.

Multiplayer

Da das Spiel für bis zu zwei Spieler ausgelegt wurde, könnt Ihr ebenfalls zusammen loslegen, spezielle Spielmodi werden Euch jedoch nicht vorgesetzt. Trotzdem macht das Spiel auch im Zwei-Spieler-Modus Laune.

Fazit....

Durch die vorgegebene Linearität in "Die Urbz - Sims in the City" verliert das Spiel ein wenig seiner früheren Faszination, das Spielprinzip wirkt wie in eine Form gepresst, aus welcher Ihr nicht fliehen könnt. Der Weg, welchen Ihr beschreitet, ist von vorne herein vorgegeben, die Möglichkeiten aus den Vorgängern sind in der klassischen Form nur noch bedingt möglich. Obwohl Eure Bedürfnisse in der Anzahl verringert wurden, sind sie zwar noch präsent, jedoch mehr als Vorwand. Logischerweise müssen Spiele weiter entwickelt werden, erfolgreicher wäre es wahrscheinlich gewesen, hätte man "Die Sims 2" für Konsolen adaptiert. In technischer Hinsicht eher rückschrittlich, macht das Spiel dennoch Spaß, entfaltet aber einfach nicht den üblichen Sims-Charme, der Millionen von Fans in seinen Bann gezogen hat. Nichtsdestotrotz werdet Ihr eine Menge an Aufgaben zu erledigen haben, die aus den älteren Teilen bereits bekannt sind (einkaufen, Gespräche führen, schlafen, Fähigkeiten ausbauen…). Für Sims-Fans auf jeden Fall einen Blick wert, jedoch mit Vorsicht vor einer eventuellen Enttäuschung bezüglich des Spielprinzips.

 

+ viele Jobs
+ "Black Eyed Peas"-Soundtrack
+ verschiedenste Bezirke
+ viele Einkaufsmöglichkeiten
+ interessante Sozialaktionen
+ weniger "abarbeiten"
- Sims-Charme nur bedingt
- zu linear gehalten
- grafisch nicht on top
- Bedürfnisse als Vorwand

GRAFIK: 76%

SOUND/EFFEKTE: 80%

MULTIPLAYER: 74%

GESAMTWERTUNG: 76%

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