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Tales of Symphonia - GCN
Matthias Engert (11.09.2004)

SYSTEM: GCN-NTSC
ENTWICKLER: Namco
GENRE: Adv./RPG
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Englisch
MEMCARD: 3 Seiten
60HZ-MODUS: --
SCHWIERIGKEIT: 2-8
SECRETS: JA
SPRACHHÜRDE: Gering
ALTERSFREIGABE: --
PLII: NEIN
TERMIN: 19.11.
PREIS: ca.70 Euro (NTSC)
KOMPLETTLÖSUNG: JA
CHEATS / TIPPS: JA
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Das berühmte Sommerloch dürfte mittlerweile jedem Zocker ein Begriff sein. Für uns immer wieder die Zeit wo man sich einem Import Titel widmet, der im Verlauf des Jahres auch bei uns erscheint und dem man sich so noch etwas intensiver widmen kann. In den vergangenen Jahren waren Resident Evil, SMS oder ein F-Zero GX Vertreter dieser Sommerloch Testerei. In diesem Jahr sollte sich zeigen das die Testärmere Zeit äußerst gut genutzt werden konnte. Denn mit Tales of Symphina füllte nicht nur einer, wenn nicht der umfangreichsten Titel diese Zeit, sondern auch eines der interessantesten Spiele auf dem GameCube. Ein Spiel das schon durch seine 2 Disc's auf dem es erschien einen großen Umfang erwarten läßt. Das dazu noch ein Spielprinzip mit bekannten und neuen Gameplay Varianten und reichlich Überraschungen und Wendungen auf meine Wenigkeit zukam macht das ganze natürlich noch ungleich genialer.

Tales of Symphonia ist wieder so ein Titel der dem GameCube mehr als gut zu Gesicht steht und sich ganz klar an Spieler richtet die mal wieder in ein Spiel sehr tief eintauchen wollen, ein komplexes Gameplay lieben und dabei reichlich Eingriffsmöglichkeiten bekommen möchten. In der Wahl Spiel des Jahres 2004 wird Tales of Symphonia ein gehöriges Wort mitreden können. In unseren Breiten über Nintendo vertrieben sollten Fans der Rollenspiele, tiefgehender Storylines samt Rätseln und Haudrauf Action ganz genau weiterlesen. Denn man verpaßt sonst vielleicht etwas. ;-) Wenn ich mir dazu überlege das der Titel eingerahmt von z.b. einem Metroid Prime 2 und Paper Mario 2 erscheint braucht man ab da eigentlich keine Spiele mehr bis in's neue Jahr. Es sei denn Ihr verzichtet gänzlich auf Schlaf. ;-) So, ich würde sagen wir fangen mal an und Ihr habt ein wenig Zeit mitgebracht. ;-)

Menus und die Story....

Wie schon erwähnt stellen wir euch hier als Import die US Version vor, die auf 2 Disc's ausgeliefert wird. In Sachen Technik Details müssen wir uns hier mit einem 60Hz Modus nicht auseinander setzen. Sprachlich logischerweise in Englisch bin ich gespannt ob Nintendo wie auf der Games Convention angekündigt das Spiel zumindest textlich lokalisiert. Denn Texte gibt es hier wie nur selten auf dem GameCube. Dazu kommt eine der schönsten englischen Sprachausgaben, die man seit einem Eternal Darkness gehört hat. Hier denke ich wird es auch bei der PAL bei Englisch bleiben. Die Memory Card ist ein interessantes Thema für sich. Denn gerade mal 3 Seiten beansprucht ein Savegame und kann so oft genutzt werden wie Platz auf der MC ist. Wer also eine 1000er Karte benutzt kann sich ja ausmalen wieviele verschiedene Savegames er nutzen möchte. Das Spiel beginnt zunächst auch mit einem stimmigen Vorspann, der die Helden des Spiels in einem Anime angehauchten Grafikstil zeigt. Unterlegt mit äußerst gelungener musikalischer Begleitung, die man wie sehr oft im Spiel in der orchestralen Ecke findet.

Das der Grafikstil wegweisend für das Spiel sein wird zeigt sich später sehr schnell und die Entwickler haben sich hier wie bei einem Wind Waker für einen innovativen und so noch nicht gesehenen Stil entschieden. Das Hauptmenu ist zunächst schlicht und bietet neben dem Hinweis welche Disc man gerade im Cube hat den Spielstart, später den Punkt Laden und die Optionen. Die Optionen dienen dem Anpassen der Soundparts oder dem Einblenden der Untertitel. Dazu kann man hier für den Kampfmodus einen Schwierigkeitsgrad wählen sowie den Textspeed anpassen. Dazu kommt eine Menupunkt Record, wenn man das Spiel zumindest einmal durchgespielt hat und wo man sich seine Spielweise in verschiedenen Rubriken nochmal anhand von Zahlen zu Gemüte führen kann. Beginnt man ein neues Spiel startet das Game an sich äußerst leicht und kommt fast schon mit einem Tutorial Beginn daher. Aber es startet zudem auch eine der schönsten und vor allem tiefgehendsten Storys die man auf einem GCN Spiel zu Gesicht bekommen hat. Nimmt man mal bekannte Storys wie die eines Zelda heraus, so steht Tales of Symphonia mit an der Spitze wenn es um den Punkt Story geht.

Zunächst freut euch auf eine typische Fantasywelt ohne Bezug zu realen Dingen. Die einzig große Konstante in diesem Spiel ist das alte Spielchen Gut gegen Böse. Eingebettet in die Welt Sylvarant, die zur Freude jedes Spielers auch eine Parallelwelt beherbergt. Doch es herrscht alles andere als Frieden in der Welt von Sylvarant in welcher der Spieler auch beginnt. Sie ist dem Untergang geweiht und nichts kann es augenscheinlich aufhalten. Gäbe des da nicht die Legende einer Auserwählten, die durch ein Ritual dies verhindern kann. Ihr macht Bekanntschaft mit Göttern, geheimnisvollen Orten, mächtigen und zahlreichen Gegnern und einer Reise die euch zu den verschiedensten Aufgaben und Orten führen wird. Vergleicht man es grob könnte man das Spiel ab und zu mit einem Golden Sun auf dem GBA vergleichen. Nur wenn das Ritual beendet wird kann Sylvarant gerettet werden. Und genau hier wird dann nichts mehr planbar sein und der Spieler erlebt eine Überraschung und Wendung nach der anderen, die dem Spiel immer und immer wieder einen Kick geben und die Motivationskurve des Spielers kontinuierlich steigen läßt, wie man es lange nicht mehr erlebt hat.

Das Gameplay....

Tales of Symphonia schafft es dabei in Sachen Gameplay mehrere Varianten harmonisch miteinander zu verbinden. Ob ein Adventure Gameplay mit einer Iso Sicht auf das Geschehen oder das Kampfsystem das in einer anderen Sicht in Echtzeit abläuft. Es greift wunderbar ineinander und wird durch das tiefgehende RPG System zur kleinen Wissenschaft mit zahllosen Möglichkeiten für den Spieler sich das Leben leicht oder auch schwer zu machen. Das Spiel beginnt wie schon erwähnt sehr seicht in einer kleinen Stadt inmitten Sylvarants. In einer Art Grundschule lernt Ihr den ersten von mehreren Helden im Spiel kennen, den Ihr im Verlauf befehligt oder steuert. Noch weiß niemand etwas vom Unheil das Sylvarant droht oder gar wer denn nun die Auserwählte ist. Ihr macht zunächst Bekanntschaft mit 3 Schülern und Freunden. Lloyd der junge Draufgänger, Colette die erwachsen wirkende Freundin und dem dicksten Freund des guten Lloyd - Genis, einem Jungen der Lloyd stets zur Seite steht wenn es darum geht Unsinn anzustellen. Just an einem Tag in der Schule verbreitet die Nachricht das in der örtlichen Kapelle schlimme Dinge geschehen allen Angst. Die Lehrerin der Klasse, eine sehr gelehrte Frau macht sich auf den Weg um nach dem rechten zu sehen und verdonnert die Klasse zum Warten. Logisch das sich daran niemand hält und Lloyd mit seinen Freunden ebenfalls zur Kapelle gehen. Tja und damit nimmt die Geschichte und das Unheil zunächst seinen Lauf.

So macht der Spieler anfangs Bekanntschaft mit den beiden wichtigsten Sichtweisen des Spiels. Zunächst die Adventure Sicht, in der Ihr immer einen Charakter sichtbar steuert und alle anderen imaginär mitlaufen. Ihr lauft mit dem Stick durch feste 3D Bereiche und könnt hier mit Charakteren reden und Aktionen auslösen. Dabei ist die Kamera im Spielgeschehen starr und agiert so ähnlich dem RE Prinzip durch feste Arenen ohne die Sicht beeinflussen zu können. Erst sehr viel später bekommt der Spieler Bonis in Sachen Fortbewegung wo die Kamera leicht beeinflußbar ist. Aber dazu viel viel später mehr. ;-) In dieser Adventure Sicht gibt es ebenfalls Unterschiede. Die beiden Welten in denen Ihr im Verlauf des Spiels umherwandert sind eingeteilt in eine Weltkarte und die einzelnen kleinen Locations wie Städte und ähnliche Orte. Während auf der Weltkarte verglichen mit der Relation riesige Gebiete abgelaufen werden und nach dem Pokemon Prinzip per Zufall immer wieder Gegner auftauchen sind die Städte Orte für die Story, der Regeneration, diverser Händler und wichtiger Ereignisse. Hier lauern keine Zufallskämpfe, sondern Gegner die zur Story und dem Geschehen gehören. Ehe ihr dies aber in Ruhe genießen könnt steht der zweite große Gameplay Part an, den ich hier erstmal anreißen möchte.

Sobald Ihr auf einen Gegner trefft, egal ob Storytechnisch oder per Zufall wechselt das Bild in einen Kampfbildschirm. Hier seht Ihr das Geschehen von der Seite und müßt im Gegensatz zu den Rundenbasierten Spielen in Echtzeit selber kämpfen. Dabei steuert Ihr einen der Helden eurer Gruppe, während alle anderen selbsttätig agieren. Und schon tritt das nächste Feature an's Tageslicht. Wie schon angesprochen agiert im Spiel nicht nur ein Charakter. Maximal können an eurer Gruppe 8 Charaktere teilnehmen. Selbst wenn 8 Charaktere unterwegs sind steuert Ihr beim Adventure Modus nur einen Anführer. In den Kämpfen selber ist man nun auf 4 Charaktere beschränkt die auch Kämpfen. Die anderen 4 bleiben sozusagen auf Reserve. Habt Ihr nur 2 oder 3 Charaktere logischerweise dann nur diese. Auch so ein Thema, das durch die Story geprägt ist. Es kommen immer wieder neue Charaktere dazu, andere verlassen euch dauerhaft oder zeitweise, was vor allem in den Kämpfen immer wieder zu Umstellungen führt. Im folgenden will ich euch zunächst mal den groben Ablauf eines Storyteils darlegen, damit Ihr wißt wie sich das ganze nun eigentlich spielt.

Ihr betretet mit eurer Gruppe einer der Locations im Spiel und werdet meist mit einer Sequenz begrüßt, die alle Charaktere zeigt und deren Gespräche. Dabei strotzt das Spiel nur so vor Sequenzen. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen. Aber mehrere Stunden nur Story Sequenzen sind enthalten. Viele davon und das ist dem Spiel hoch anzurechnen mit kompletter Sprachausgabe, die von der Betonung her excellent geworden ist. Ob Gefühlslagen aller Arten oder Betonungen und Aussprache. Zusammen mit ED stellt ToS hier klar die Spitze dar in Sachen englischer Sprachausgabe. Ist so eine Sequenz im Gang erfahrt Ihr meist Infos zur Story und was als nächstes zu tun ist. Was auch heißt das Spiel hat schon einen roten Storyfaden an den sich der Spieler halten muß. Blind in der Gegend herumlaufen ist selten angesagt. Das grobe Ziel ist eigentlich immer klar. Nur wie der Spieler das ganze angeht und was an diesen Zielen zu tun ist muß man dann schon selber entdecken.

Also macht Ihr euch auf den Weg zur Location. Wie es sich für ein Rollenspiel gehört gilt es nun in den Locations mit Personen zu reden und auf der großen Weltkarte voran zu kommen. Eine Karte ist dabei unerläßlich und zuschaltbar um nicht die Orientierung zu verlieren. Schön das Kleinigkeiten wie das Sichtfeld zu erkennen ist wohin Ihr eigentlich schaut. Auf dem Weg über die Weltkarte lauern nun die angesprochenen Allerweltsgegner. Trifft man auf diese gibt es einen Kampf, der bis auf die Echtzeit Ausführung mit anderen RPG Fights vergleichbar ist. Besiegt Ihr die Gegner gibt es Erfahrungspunkte für alle Gruppenmitglieder, also auch die in "Reserve" und dazu Geld. Dazu verschiedene Multiplikatoren wie gut oder schnell Ihr dabei wart, was die EP aufstockt. Erreicht man die Ziellocation gilt es wieder mit Leuten zu reden, bestimmte zu finden oder in Tempeln und sonstigen Dungeon ähnlichen Orten Rätsel zu lösen um schlußendlich ein Teilziel zu erreichen, was meist ein bestimmtes Item bringt oder aber eines der vielen Rituale, die storytechnisch über allem stehen. Soweit so gut. Wollen wir das ganze ein wenig ausbreiten. Denn nur mit dieser kleinen Darstellung täte man dem Spiel großes Unrecht.

Das beginnt schon bei der Organisation der Gruppe. Fast schon vergleichbar mit einem Ogre Battle steht euch ein mächtiges Pausenmenu zur Verfügung. Hier erhaltet Ihr zunächst einen Überblick über alle Mitglieder der Gruppe, die aktuelle Spielzeit und dem Geld das euch zur Verfügung steht. Hier könnt Ihr Charaktere austauschen, die vielleicht beim Kämpfen besser geeignet sind und euch vor allem um jeden einzelnen kümmern. Plant hier viel Zeit ein, die man sich immer wieder typisch für Rollenspiele nehmen muß. Jeder Charakter beginnt das Spiel RPG Like mit einem Level. Dieses Level beeinflußt viele Faktoren. Angefangen bei der eigenen Lebensleiste und der Magieleiste. 2 Dinge die auch hier sehr wichtig sind. Dazu hat jeder Charaktere natürlich reichlich Einstellungen in Sachen Angriff, Verteidigung, Beweglichkeit und anderen Dingen. Hier geht ToS also sehr tief in das Genre. Definiert das Level die Grundstats kann man diese nun durch verschiedene Aspekte aufpowern. Angefangen bei der Ausrüstung wo Ihr für jeden Charakter 6 Plätze zur Verfügung habt. 4 Plätze für Waffen und Rüstungen, sowie 2 für Ringe, Amulette oder Umhänge. Sehr schön das beim Ausrüsten jede Änderung sofort sichtbar ist wie sie sich auswirkt.

Eines muß man hier aber voranstellen. Wer Hunderte an Waffen im Spiel vermutet und so bei der Ausrüstung unendlich Möglichkeiten haben will wird enttäuscht. Das Spiel geht hier eher in die Richtung weniger Waffen und Ausrüstungen zu haben, was zwangsläufig etwas neues gefundenes oder gekauftes wertvoller macht. Man läuft im Spiel also teilweise lange mit den gleichen Waffen und Ausrüstungen herum. Dazu entwickeln sich alle Charaktere mit der Zeit nicht nur im Level sondern auch im sogenannten Status. Was sich hier im Spiel dadurch zeigt das ihre Rangbezeichnung, so will ich es mal nennen sich verändert. Hat Lloyd am Anfang des Spiels nur den einfachen Schwertkämpfer Rang, so steigt er mit der Zeit zu wesentlich imposanteren Rängen auf. Vorteil ist bei jedem neuen Rang das bestimmte Stats des Charakters sich verbessern. Man kann viele Themen hier immer nur anschneiden. Sonst könnte man das ganze auch als Doktor Arbeit einreichen. ;-) In die gleiche Kerbe schlägt ein Feature das erst mit der Zeit nutzbar wird, die sogenannten EX Skills. Spezial Fähigkeiten die jeder Charakter bekommen kann. Einfach gesagt kann man damit mehr schlagen, erhöht seine Lebensleiste oder kann sich resistenter gegen bestimmte Attacken machen.

Auch hier ein Beispiel. Voraussetzung ist hier ein sogenannter EX Kristall, die im Spiel an verschiedenen Orten versteckt sind oder nach Boss Kämpfen als Belohnung ausgespuckt werden. Jeder Charakter kann 4 solcher Kristalle die es von Level 1-4 gibt anlegen und eine Fähigkeit pushen. Je höher das Level des Kristalls, desto höher die Wirkung. Gibt man Lloyd z.b. nach und nach diese Kristalle wirkt sich das ganz simpel auf seine Kampfeigenschaften aus. Es steht euch frei mit den Kristallen verschiedene Stats zu pushen. Bei Lloyd erhöht man damit z.b. ganz simpel die Schlagzahl in den Echtzeitkämpfen. Haut er anfangs 2x hintereinander zu, so vervielfacht man dies. Wichtiges Feature das je höherwertige Kristalle man findet um so wichtiger wird. Dazu kommt das ähnlich einem Golden Sun alle Charaktere je höher sie im Level steigen neue Fähigkeiten erwerben. Hier kommt nun die Magieleiste in's Spiel. Jede dieser Specials verbraucht Energie. So kann Lloyd mit der Zeit immer mächtigere Schwert Angriffe ausführen, während z.b. die Lehrerin Raine, die ebenfalls zur Gruppe gehört zur großen Heilerin wird. Kann sie anfangs garnichts in der Art, so erlernt sie Specials um erst einen und später alle Charaktere mitten im Kampf zu Heilen. Oder aber Ihr verliert einen Charakter im Kampf. Anfänglich über teures Lebenswasser als Item wiederbelebbar erlernt auch hier Raine z.b. einen Special dafür. Die Charakter Entwicklung ist in ToS sehr ausgeprägt wie vieles andere eine Wissenschaft für sich.

Weiterhin findet man hier im Pausenmenu einen Bereich Kochen. Klingt abstrakt, bietet aber die Gelegenheit für Heilung nach Kämpfen, ohne Items zu nutzen. Jeder Charakter kann im Spiel diverse Rezepte erlernen, für die man die Zutaten findet oder in entsprechenden Shops kaufen kann. Nach einem Kampf kann man nun ein solches Gericht sofort nutzen wenn man alles beisammen hat und frischt die Lebens- und Energieleiste wieder auf. Je mehr Gerichte Ihr freischaltet, auch dafür muß man versteckte Dinge finden, um so mehr frischt man prozentual wieder auf. Nur ein Teil der überaus zahlreichen Möglichkeiten die sich irgendwie auf alles auswirken im Spiel. Gerade das Thema Ausrüstung, Stats und Specials ist da ja ganz wichtig. So ist jeder Shop jedesmal ein besonderes Erlebnis. Man verkauft eigene Dinge und deckt sich ein mit allem was einem nützt. Aber selbst hier gibt es Unterschiede. Neben reinen Kaufshops in denen man sein Geld ausgibt existieren Trade Shops. Einfach gesagt kann dieser Händler eine bestimmte Waffe herstellen wenn Ihr ihm die entsprechenden Materialien bringt. Oder man gibt ihm ein altes Schwert plus einem bestimmten Item und er zimmert euch was neues. Kostet nix und ist ebenfalls eine Alternative. Wobei das Thema Geld nach und nach in den Hintergrund tritt. Bei den vielen Kämpfen gibt es genug zu verdienen und die zahlreichen gefundenen Items kann man teilweise auch für gutes Geld verhökern.

Mit der Zeit immer besser ausgerüstet sind die Kämpfe immer mächtiger und Ihr als Spieler werdet logischerweise immer besser. Wobei die Steuerung immer gleich ist. Per Stick läuft man in der Kampfarena herum, die größer ist als eine Screenbreite. Dabei dient die A-Taste für den normalen Angriff mit der Hauptwaffe. Je besser der Charakter ist um so mehr Hits kann er landen und Combos anbringen. Treffer an euch oder beim Gegner werden in Zahlenform angezeigt. Wollt Ihr wissen wie stark der oder die Gegner sind gibt es ein Item, das man über das Kampfmenu aufrufen kann. Die magische Lupe kann euch die HP Anzeige des Gegners sichtbar machen, damit Ihr wißt was an Treffern notwendig ist. Einfache Gegner kommen mit ein paar Hundert daher während Boss Gegner bis 60.000 HP besitzen. Hämmert Ihr auf die A-Taste und drückt dabei die Stickrichtungen könnt Ihr mehrmals schlagen und je nach Rang und Wertigkeit entsprechend oft. X dient dem Block während die B-Taste allein oder in Verbindung mit einer Stick Richtung die Specials hervorzaubert. 4 davon kann man auch per C-Stick zu einem Shortcut machen. Das die Kämpfe selber teilweise äußerst hektisch ablaufen liegt daran das natürlich im Screen alle 4 Charaktere agieren und man sich selber im Rausch der Effekte, Farben und Attacken manchmal aus dem Auge verliert. Dennoch eine der dynamischsten Umsetzungen. Auch weil man Attacken kombinieren kann und auch im Kampf gegen mehrere Gegner ein festes Ziel den anderen zuweisen kann um wen sich diese zuerst kümmern sollen.

Je nach Ausrüstungen kämpfen die anderen auch völlig verschieden. Genis benutzt Zepter als Waffen, während Colette magische Ringwaffen einsetzt. So agieren manche aus der Ferne mit Specials, während andere wie Lloyd Nahkämpfer sind. Sehr gelungen empfinde ich das Feature wenn man ein Item über das Kampfmenu nutzen möchte. Ist z.b. ein Charakter gestorben und 3 übrig kann man auch den am weitesten entfernten zuweisen das er das Lebenswasser benutzt und man ist nicht auf den festgelegt den man steuert. Man selber attackiert so z.b. den Gegner, während ein anderer aus der Gruppe den toten wiederbelebt. Wirklich vorbei ist übrigens ein Kampf nur dann wenn Ihr gewinnt oder der Gegner eure 4 Charaktere auf Null bringt. Dann wird's allerdings heftig. Continues oder so etwas gibt es hier nicht. Ihr landet nämlich auf dem Titelbildschirm. Eine Unart die mir schon bei FFTA nicht gefallen hat. Ihr müßt danach euer letztes Savegame laden. Zwar erlebt man dies nicht so häufig, ärgert sich aber dennoch wenn man es versäumt hat vor kurzem gespeichert zu haben. Das Speichern an sich ist zweigeteilt. Während Ihr auf der Weltkarte jederzeit und punktgenau sichern könnt ist dies in den Locations anders. In Herbergen oder innerhalb der Dungeons findet man Speicher Stationen, die man auch tunlichst nutzen sollte. Wer also 5 Stunden am Stück spielt und draufgeht darf bei Nicht Speichern zwischendurch also alles nochmal spielen.

Dennoch ist der Reiz des Spiels nicht allein das Kämpfen. Auch das wäre in diesem Game einfach zu simpel. Es ist in der Tat die harmonische Verschmelzung aller Aspekte des Spiels. Selbst Freunde der Dungeon Rätsel werden in diesem Spiel bedient und dürfen auch ihren Grips anwenden. Vor allem gegen Ende sind durchaus knackige Locations dabei. Oftmals wird man dabei an eine Golden Sun erinnert. Wie z.b. vereiste Höhlen, in denen man Felsen als Stopper nehmen muß. Viele mechanische Abhängigkeiten warten auf den Spieler, die ihn dann auch immer in diesen Orten verzweigen lassen. Mit der Zeit taucht der Spieler sehr tief in das Geschehen ein. Was auch hier an den teilweise liebenswerten Charakteren liegt, die alle eine Geschichte mitbringt die bei einigen bis zum Ende teilweise im verborgenen bleibt. Das jeder dazu eben seine unverwechselbare geniale Sprachausgabe hat unterstützt das. Man möchte als Spieler mit der Zeit immer wieder mehr wissen worum es hier eigentlich geht und man kann die Zusammenhänge in der Story einfach nicht übergehen. So erlebt der Spieler anfangs eigentlich ein Spiel, bei dem man sich lange sagt man wüßte worum es geht und was das Ziel im Spiel ist. Bis dann ein Punkt kommt wo man denken könnte, ok das wars und der Abspann folgt sogleich. Ehe man sich versieht nimmt die Story eine völlig unerwartete Wendung und eine Überraschung folgt der anderen. Neue Orte, Personen und Gegner die teilweise sehr geheimnisvoll in Szene gesetzt sind das man als Spieler irgendwann fast schon resigniert aufhört die Story zu deuten. Wer wirklich am Ende der "Obermotz" ist und warum und wie die Story hier wirklich zusammenhängt zeigt sich euch eigentlich erst fast am schluß. Nur habt Ihr da schon 50 Stunden oder mehr hinter euch.

Teilweise geht es von einer Sequenz zur anderen, wobei Orte mehrmals besucht werden müssen und die Zusammenhänge zu erkennen. Manchmal fast schon zuviel schafft es das Spiel aber jedesmal genau das Timing zu erwischen wo man wieder intensiv Kämpfen muß und wieder praktische Dinge in den Vordergrund rücken. Hier ist es fast schon unmöglich euch nicht zuviel von der Story zu erzählen um bestimmte Feature zu erklären. Selten das ich den Begriff mal benutze. Aber ToS hat epische Ausmaße in Sachen Spielzeit, Tiefgang und der Story, die man ja fast schon verfilmen könnte. Nun könnte man sagen wenn man mit der Zeit immer wieder hin und herreist das dies doch nerven müßte. Auch hier weit gefehlt. Wer in einem Wind Waker die Seefahrten nicht mochte dürfte ob der Einfälle der Entwickler hier frohlocken. 3 Möglichkeiten gibt man euch hier an die Hand um Entfernungen zu überbrücken. Zunächst neben dem einfachen Laufen einen sogenannten Long Range Mode. Dazu muß der Spieler in vielen Gebieten der Welten bestimmte Monumente finden. Berührt man diese kann man reitend durch die Gegend ziehen und spart dadurch Zeit. Noch genialer wird's ab der Hälfte des Spiels. Zunächst dürft Ihr ein Boot benutzen, mit dem man vor allem die einzelnen Inselbereiche schneller erreicht. Doch all dies ist nichts gegen den finalen Modus in dem Ihr Fliegen könnt und so völlig frei seid. Wo es Eben ist könnt Ihr landen und absteigen. Dabei sind Gebiete so auch erst überhaupt erreichbar, was wiederum dem Entdeckergeist zugute kommt. Oder es sind bestimmte Rätsel erst jetzt lösbar u.s.w.

Dazu kommt mit der Zeit der Weltenwechsel und das ganze wird dann nochmal etwas gesteigert in dem Ihr um Aufgaben zu lösen beide Welten abwechselnd besuchen müßt. Wer hier so ein typischer 20 Stunden Abspann Spieler ist sollte sich fast schon gut überlegen sich dieses Spiel zu kaufen. Denn so oft hat man das Gefühl, jetzt ist aber gleich Schluß und sieht sich plötzlich vor neuen Aufgaben und neuen Locations, die einfach kein Ende nehmen wollen. Die 80 Stunden die Namco hier als Spielzeit sind durchaus realistisch. Bei mir waren es über 50 Stunden, aber man könnte um sämtliche Side Quests bis in's letzte zu lösen länger spielen. Auch hier zieht das Spiel erst ab der Hälfte deutlicher an und der Spieler kann sich neben den Hauptaufgaben auch um nebensächliches kümmern, was dennoch meist durch Waffen und gute Ausrüstungen abgegolten wird. Dazu zieht die Atmosphäre durch die Sequenzen und Stimmungen an, das man gegen Ende fast zwangsläufig mit Gänsehaut spielt. Vor allem das große Finale erlebt man ja fast schon mit als wäre man auf der langen Reise selbst dabei gewesen. Ist schon lange her das ich dies als Spieler mal so erlebt habe. Man geht mit der Zeit doch sehr mit den Emotionen der Personen und den Abläufen mit.

Doch selbst wenn man dieses epische Spiel mal durch hat ist noch lange nicht Schluß und eine weitere große Überraschung wartet auf den Spieler. Nach dem Abspann werdet Ihr zu einem speziellen Shop zugelassen und im übertragenen Sinne wird eure Spielweise abgegolten. In diesem speziellen Shop könnt Ihr nun Spieleinstellungen beeinflussen und kaufen. Angefangen bei mehr Items die man tragen kann oder veränderten Spielbedingungen in Sachen Gegnern und Stats kann man das Spiel tatsächlich nochmal von vorn beginnen. Dabei ist dies eben kein jungfräulicher Neustart, sondern baut auf dem Savegame der erste 50 oder mehr Stunden auf. Was dort alles an neuen Dingen auftaucht kann ich aber noch nicht sagen. Das wird dann wieder ein Fall für ein Testupdate, insofern man die Zeit dafür findet um sich dem zweiten Durchgang zu widmen. Wobei selbst dann vielleicht noch nicht Schluß ist. So gesehen sind die 80 Stunden fast schon eine Untertreibung. Aber eine würdige Belohnung für all die Spieler welche bis dahin gekommen sind.

Grafik & Sound....

Kommen wir nun zum Thema Grafik und Sound, das auch hier eine ganz wichtige Rolle spielt. Grafisch ist ToS ebenfalls ein einzigartiges Spiel. Der gesamte Stil der Grafik ist eine Mischung aus Cel-Shading, Anime und kunterbunten Umgebungen. Eine liebenswerte Umgebung, die neben vielen Details auch reichlich Effekte bietet. Angefangen bei den sehr gelungenen Skins aller Charaktere, die bis hin zu den Gegnern reicht. Schaut man sich die Kämpfe vor allem genauer an sieht man wieviel Liebe zum Detail die Entwickler darin investiert haben. Kein steifes gekloppe, sondern weiche Animationen und eben die Effektpower dazu. Vor allem später wenn man diese Specials auch erlernt hat wird man Bildschirmfüllend verwöhnt, ohne das man technisch auf irgendwas verzichten muß. Die Sequenzengrafik ist sehr gut und harmoniert wunderbar mit der Mimik und Sprache der Charaktere. Dazu erlebt man viel Abwechslung in den Umgebungen. Ob helle freundliche Gegenden, Stadtlocations oder dunkle Höhlen, die eher geheimnisvoll ihr inneres verbergen fallen hier auf. Dazu alles in schönen leuchtenden Farben, die diesem Grafikstil zu einer runden Sache verhelfen.

Der Sound ist das was man sich als Spieler solcher Games immer wünscht. Melodien, die oft Konzertstücken ähneln bis zum Ende. Stimmungen die man damit beim Spieler erzielt und eine Atmosphäre erzeugen die zum geheimnisvollen Vorankommen und dem Entdecken der Story ungemein passen. Dazu die nun schon oft erwähnte excellente Sprachausgabe und diversen Kampfgeräusche innerhalb der Battles. Auch bietet so ziemlich jede Location im Spiel seinen eigenen Sound und erinnert auch da sehr an Golden Sun, das ja mit einem ähnlichen Prinzip glänzt. Immer wieder orchestral taucht man auch hier einfach nur ein eine andere Welt ein.

Multiplayer

Das Thema Multiplayer kann man als einziges relativ schnell abhaken. Eigentlich etwas das man auch hätte weglassen können. Irgendwie überwiegt der Single Player hier zu sehr. Zwar können bis zu 4 Leute gleichzeitig spielen, allerdings nur innerhalb der Kämpfe. Dort kommt das ganze aufgrund der Übersichtlichkeit aber nicht so rüber, als wenn man allein weiß das die anderen 3 CPU Mitstreiter ihr Ding schon machen. Schwäche würde ich es dann nicht nennen, aber in meinen Augen eigentlich überflüssig. Dazu ist das ganze Spiel und das Drumherum eigentlich nur für einen Spieler ausgelegt.

Fazit....

Ich habe auch hier lange überlegt wie man dieses Spiel bewertet und in welche Schublade man es packen sollte. Je weiter ich im Spiel voran kam umso mehr änderte sich die Meinung. Wobei allein mit der Spielzeit das Game schon bei mir punkten konnte. Aber wenn der Rest nichts taugen würde wäre ja auch das relativ unwichtig. Nur ist es hier eben nicht so. Tales of Symphonia ist ein Spiel voller Poesie, Phantasie und Geschichten, die man so in einem Videospiel selten zu sehen bekommt. Ein Storyfaden der sich extrem gut durch das Spiel zieht und den Spieler immer wieder auf wundersame Weise in Wendungen, Erlebnisse und Überraschungen einbezieht. Man taucht mit der Zeit gerade durch die konsequente Erzählung sehr in das Spiel ein. Das dazu auch spielerisch das ganze überzeugt macht das ganze dann zu einer runden Angelegenheit. Tiefgang im Gameplay, eine sehr gelungene Grafik samt der herrlichen Musikstücke, die liebenswerten Charaktere mit ihren eigenen Geschichten, Sorgen und Hoffnungen bis hin zum epischen Ausmaß machen Tales of Symphonia auf dem GameCube zu einer Perle. Man mag mir vorwerfen ich würde das ganze hier etwas zu blumig darstellen. Dennoch sind die emotionalen Eindrücke in diesem Spiel so hoch wie schon seit langem nicht mehr. Spielerisch top ist die Stärke auch das drumherum. Wenn Baten Kaitos auch nur annähernd so gut wird dürfen wir uns bald in das nächste Abenteuer dieses Formats stürzen.

 

+ Epischer Umfang
+ Beste Story seit Jahren
+ Tiefgehendes Gameplay
+ Perfekte Sprachausgabe
+ Secrets/Nebenquests
+ Sehr emotionial
+ Genremischung sehr gelungen
+ Grafik/Sound
+ Kommt zum Glück als PAL :-)
- Multiplayer eher Beiwerk
- Kein Continue System

GRAFIK: 89%

SOUND/EFFEKTE: 93%

MULTIPLAYER: 70%

GESAMTWERTUNG: 93%

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