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Tony Hawk's Underground 2 - GCN
Matthias Engert (27.10.2004)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: Neversoft
GENRE: Skateboarding
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
MEMCARD: 15+ Seiten
60HZ-MODUS: JA
SCHWIERIGKEIT: 3-10
SECRETS: JA
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 16+
PLII: JA
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.60 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Ja
HIGHSCORES: Nein
Lesertests: Nein

   
Einleitung....

Mit Tony Hawk's Underground im letzten Jahr überraschte Neversoft seine Fans mit einigen Neuheiten im Gameplay. Vor allem der neu eingebaute Story Modus war selbst nach dem fast revolutionären 4er wieder etwas neues. Vergleicht man die Anfänge der Tony Hawk Reihe mit einem Underground zuletzt war man allerdings geneigt zu sagen was man in einem möglichen THUG 2 denn nochmals anders machen wolle. Zumindest war in meinen Augen auch die Gefahr da das man den Bogen bei dem Thema Skateboarding auch überspannen kann wenn man versucht zuviel neues einzubauen. Denn die Erwartungen an einen Tony Hawk Titel sind bei allen Fans jedesmal auf's neue sehr hoch. Lange lies man die Spieler ob der Neuerungen bei einem THUG 2 im Unklaren und viel Geheimniskrämerei bis zum Schluß war angesagt. Mittlerweile ist THUG 2 auf dem Markt und man kann sich ein sehr genaues Bild machen was den Skateboard Fan erwartet.

Menus und die Story....

Was sich wohl bis zu einem THUG 100 nicht ändern wird ist die Einstimmung in das Thema Skateboarding. Erstens durch mehr oder wenig gekonnt gedrehte Videos von Skatern die meist alles machen, nur nicht gekonnt zu skaten und zum anderen die Präsentation des Neversoft Logos im Vorspann. Auch hier wird das berühmte Auge wohl auf ewig mehr oder weniger auseinander genommen. ;-) Erneut enthalten ist wie im Vorgänger auch der 60Hz Modus, der dem Spiel zu einer guten Framerate verhelfen soll und dies im Großteil auch sehr gut tut. Beim Thema Memcard wird's auch jedes Jahr ein wenig mehr. Dieses mal sind mindestens 15 Seiten für ein Savegame nötig, was man allerdings aufstocken kann sobald man Gelüste hat auch hier wieder z.b. den eigenen Park zu erschaffen. Eine 59er Karte für alle Inhalte sollte man durchaus in Betracht ziehen.

Nach dem wie immer rockig unterlegten Vorspann geht man beim Hauptmenu neue Wege. Wie ein Art Glücksrad angelegt sind hier die Spielmodi und Inhalte anwählbar. Drehen tut hier aber nicht Maren Gilzer, sondern euer später im Spiel gelenkter Haupt Skater. Über dieses Rad könnt Ihr so wieder einen Story Modus anwählen und den in dieser Form neu hinzugekommenen Klassik Modus. Dazu kommen die Optionen, der Mehrspieler Modus, der Skate for Fun Modus und der Punkt Mach-die-Modi. Auf den ersten Blick weggefallen ist der Create Modus für einen Skater, den man nun in dem vielsagenen Hauptmenu Punkt Mach-die-Modi versteckt. Diesen einmal angewählt kann man hier seinen Skater erstellen, einen eigenen Park anlegen oder den Modus Ziele erstellen nutzen, was schon im Vorgänger sehr gelungen war. Dazu kommen die Varianten Mach dir den Trick und Mach Dir die Grafik. Klingt zunächst irgendwie blöd hat aber alles seinen Sinn auf den ich später noch näher eingehe.

Für den Story Modus ist zunächst ein eigener Skater nicht unbedingt erforderlich. Auch weil man dort mehrere Skater steuern kann, die den Bezug zum eigenen Recken etwas verwässern. Erst im Klassik Modus macht der eigene Skater richtig Sinn. Die Optionen bieten viele altbekannte Dinge. Vor allem aber auch wieder die zahlreichen Videos, die in einem TH Spiel nicht mehr fehlen dürfen. Dazu kommen reichlich Videos zu allen wichtigen Skatern der Szene, die auch in dieser Version nicht fehlen dürfen. Weiterhin Videos aller wichtigen Sponsoren der Skater, die ebenfalls eigene Clips mitbringen. Aber auch spielerische Dinge stellt man in den Optionen ein. So kann man wie immer den Auto Kick abschalten, verschiedene, vor allem neue Aktionen deaktivieren und auch wieder den Bild Modus eurem TV anpassen. Weiterhin natürlich die Blutoption die ich aber mittlerweile als unsinnig ansehe weil man sie eigentlich kaum wahrnimmt und auch nicht unbedingt in ein Skateboard Spiel gehört, das THUG 2 ja eigentlich immer noch ist.

Dazu kommen Punkte wie der Spielfortschritt, die Highscores und ein großer Part zum Soundteil. Nicht nur weil die Stückte teilweise äußerst ungewöhnlich für ein Skateboard Spiel sind, sondern weil man diesen Part auch in das Spiel einbindet. Z.b. gibt es in den Leveln sogenannte Musik Zonen. Fährt man in diesen herum kann man das ganze so einstellen das bestimmte Titel nur an bestimmten Orten (Zonen) eines Levels gespielt werden. Auch mal was anderes. Kern des Spiels ist aber zunächst der Story Modus. Auch wenn ich für mich persönlich den Klassik Modus für das Highlight des Spiels halte. Doch eines nach dem anderen.

Das Gameplay....

Wählt Ihr den Story Modus an so müßt Ihr euch zunächst nicht um einen Skater bemühen den Ihr selbst erschafft, sondern bekommt vom Spiel praktisch einen gestellt und alles erinnert zunächst an den Vorgänger. Ihr seid der absolute Newbie in der Szene und müßt den Großen beweisen was in euch steckt. Soweit die Parallelen zum Vorgänger. Neu in THUG 2 ist zunächst schon der Name des ganzen, die World Destruction Tour. Hier geht es darum das Tony Hawk höchstpersönlich für sein eigenes Team junge Nachwuchs Skater rekrutiert. Das gleiche tut ein zweites Team, die sich nun im übertragenen Sinne einen Wettkampf rund um die Welt liefern und natürlich durch Skateboarding an sich einen Sieger ermitteln sollen. Ihr rutscht nun unverhofft in das Team von Tony Hawk und dürft am Erfolg des Teams mitfeilen.

Was mir mittlerweile nicht mehr ganz so gefällt und schon bei THUG ab und zu der Fall war ist die Tatsache das der Umgangston immer vulgärer und das Niveau bei diversen Späßen in den Sequenzen immer weiter absinkt. Versteht mich hier nicht falsch. Als Apostel spiele ich mich hier nicht auf. Ich finde einfach die Präsentation des Themas Skateboarding nicht immer passend. Man könnte als Außenstehender meinen Skater sind heruntergekommene Säufer, sich nie waschende oder rasierende und ständig rotzende junge Leute die nur Blödsinn im Kopf haben. Cool und Geil kann man in einem Spiel meine ich auch anders rüberbringen. Naja, vielleicht bin ich mit meinen 33 schon zu alt dafür. ;-) Dennoch denke ich man sollte auch so etwas in Verbindung mit einem Spiel mal ansprechen. Doch nun genug des Mutter Theresa Abschnitts.

Der Inhalt der World Destruction Tour ähnelt im Ablauf und der Art und Weise wie man diese spielt dem Vorgänger. Innerhalb des Storyfadens führt euch die Tour durch insgesamt 6 Locations plus einem versteckten Extra Ort, die komplett neu sind und durch ein Training in der berühmten Lagerhalle gestartet wird. Hier verdient Ihr euch die ersten Sporen und müßt in der Halle die man schon aus TH2 kannte Aufgaben erledigen um eine Art Zulassung zu erhalten. Danach startet eine der vielen Sequenzen und die Tour an sich beginnt in der Location Boston. Im Verlauf führt euch der Weg z.b. nach Barcelona, New Orleans oder selbst nach Berlin. Dazu Skatopia als Location die es auch in Echt gibt und Bestandteil eines der freispielbaren Videos ist. Wie es sich für ein Tony Hawk Spiel gehört müßt Ihr euch alles von Beginn an verdienen. Sei es der Zugang zu weiteren Locations oder dem verbessern der Eigenschaften des Skaters. Nicht zu verwechseln mit den Stats an sich die es beim Skater erstellen ja wieder extra gibt.

Ziel ist es nun innerhalb einer Location durch skaten Aufgaben zu lösen und dafür Punkte einzuheimsen. 1000 Punkte pro Location kann man holen, benötigt aber nur 500 um die nächste Location freizuschalten. Wobei es durch die Wahl eines Schwierigkeitsgrades zu Beginn der Tour auch noch schwerer geht. Dabei sind diese Aufgaben nun wiederum in 4 Kategorien eingeteilt. Einfach gesagt könnte man auch sagen Einfach, Mittel und Schwer plus einem sogenannten Gast Skater, der ebenfalls Aufgaben bereithält. Hier setzen auch die ersten kleineren Neuerungen im Gameplay ein. Für die verschiedenen Kategorien an Aufgaben benutzt Ihr nicht ein und denselben Skater. Findet Ihr z.b. einen der versteckten Skater könnt Ihr von nun auch wahlweisen diesen oder den normalen steuern und die Aufgaben lösen. Hintergrund ist hier der das erneut "Fremdfahrzeuge" dabei sind die Ihr steuert und manche Aufgaben dadurch überhaupt erst lösen könnt. Im Pausenmenu könnt Ihr euch über sämtliche Aufgaben jederzeit informieren und bekommt dazu auch eine textliche Erklärung was zu tun ist.

Wie eigentlich schon immer sind Texte im Spiel komplett deutsch, während die gesamte Sprachausgabe in Englisch daherkommt. Geblieben und für mich immer noch ein Highlight seit dem 4er ist die Tatsache das Ihr diese Aufgaben im Story Modus ohne Zeitdruck spielen könnt. Man sucht sich praktisch eine Aufgabe oder einen Charakter, redet mit ihm und nimmt den Auftrag an. Danach versucht man sich an der Aufgabe bis man sie gelöst hat oder auch nicht. Um die Aufgaben zu lösen bedarf es natürlich zunächst einer guten Kontrolle der Steuerung. Hier werden alte TH Cracks wieder sehr schnell warm, da Neversoft natürlich altbekanntes nicht geändert hat und nur um Kleinigkeiten erweitert hat. Steht man auf dem Board ist eigentlich alles wie im Vorgänger und wer die Steuerung noch beherrscht wird mit der Trickaction der gewohnten Art sehr schnell warm. Die einzelnen Tricks gehen sehr schön von der Hand, wobei wieder das Hauptaugenmerk auf der Landung liegt. 100.000 Punkte Aktionen sind kein Problem mit der richtigen Taktik. Nur stehen wird manchmal zum Problem. ;-) Hier greift man euch allerdings in THUG 2 unter die Arme und erhöht zudem auch die Bedeutung der Special Anzeige die nicht fehlen darf.

Seid Ihr also in der Luft und die Special Anzeige ist voll könnt Ihr durch drücken der L-Taste in einen sogenannten Fokus-Modus. Alles läuft plötzlich in einem schimmernden Lichteffekt in Zeitlupe ab und Ihr könnt die Abfolge besser timen und euch besser auf die Landung konzentrieren. Eine feine Sache, die man zwar nicht penetrant nutzt, aber gerade bei mächtigen Kombos in der Luft sinnvoll ist. Einmal in der Luft werden die einzelnen Action Tasten plus verschiedenen Steuerkreuz Richtungen erneut zum Moven verwendet. Dabei stehen euch die gleichen Tricks wie eh und je zur Verfügung. Per Pausenmenu dürft Ihr euch in allen Varianten die vorhandenen Ticks anschauen. Tasten Aktionen werden dabei sehr schnell umgesetzt, was hier sehr wichtig ist. Was die Animationen der Skater angeht hat man wieder wenig verändert. Nicht nur in der Trick Action sondern auch beim normalen fahren oder stürzen ist dies zu sehen. Warum auch. Seit dem 3er gibt es hier ansprechende Kost für den Spieler, so das man Tricks auch visuell nachvollziehen kann. Wie bei vielen Spielen ist man auch hier so denke ich am Limit angekommen.

So geht auch der Blutfaktor, der ja wieder enthalten ist wie schon erwähnt ein wenig unter und wirkt im Endeffekt etwas billig gemacht. Unterstützt wird das ganze wieder mit einer hervorragenden Trick Kamera, die euch in diesem Fall nie allein läßt. Einzig bei Action zwischen den unmöglichsten Bauten macht diese gerne mal was sie will. Überzeugen können aber erneut die Basics. Manuals waren seit einem THUG noch nie so leicht beherrschbar, was auch für den Nachfolger gilt. Auch Übergange gerade von einem Grind in einen Manual als Beispiel funktionieren perfekt, so das dies sehr oft genutzt wird um vor allem Score Aufgaben zu lösen. Ebenfalls wieder vorhanden und nach wie vor eine äußerst gelungene Sache beim Thema Steuerung ist das Absteigen vom Board und dem möglichen Laufen und vor allem Klettern durch die Locations. Drückt man die Z-Taste beim Fahren so steigt der Charakter plötzlich vom Deck und Ihr lauft wie in einem Adventure durch die Gegend. Das Deck unter dem Arm könnt Ihr auch Springen und per L-Taste an Kanten festhalten. Nur so kommt man z.b. auf Häuser und erreicht die unmöglichsten, aber eben alle Orte im Spiel. Kein Haus ist vor euch sicher wenn Ihr einen Weg nach oben findet. Ihr könnt sowohl im Laufen auf das Deck springen oder mitten in der Luft absteigen um z.b. einen Sturz zu vermeiden. Auch wer in Ruhe eine neue Location entdecken will steigt einfach ab und läuft alles mal ab.

An sich ist die Steuerung wieder ohne Fehl und Tadel und das Thema Tricks vollführen macht gewohnt Spaß in THUG 2. Nur leider und da fangen für mich die negativen Dinge im Story Modus an wird gerade das zu selten gefordert. Die Aufgaben die man den Spielern stellt werden irgendwie von Version zu Version abgedrehter und verrückter im negativen Sinne. Hier habe ich manchmal so vor mich hin gesagt das man es auch überteiben kann. Das beginnt meist dem finden bestimmter Charaktere die neue Aufgaben freischalten und durchaus schwer versteckt sind. Oder aber die Fahrzeug Parts, die mir garnicht gefallen haben und weder technisch noch vom Anspruch her gelungen sind. Ob nun mit einem motorisierten Rasenmäher oder einem mechanischen Bullen auf dem man reitet. Auf der einen Seite gibt man sich viel Mühe sehr real das Skaten an sich rüber zu bringen und auf der anderen Seite muß man sich mit hakelig zu steuernden und schlecht animierten Vehiclen rumschlagen. In THUG noch verschmerzbar gefällt mir das hier nicht mehr. Dazu kommt sehr oft das die Aufgaben zwar Skateboard Tricks verlangen, dies aber an den unmöglichsten Orten meist noch in Verbindung mit einer Aktion die man auslösen muß. Teilweise äußerst schwer hinzukriegen und das erste mal so ein Frustbringer.

Ich halte mich zwar nicht für einen ultimativen Crack, aber dennoch für einen durchaus fähigen virtuellen Skater. Manchmal habe ich dann doch aufgegeben und mich nach einem zünftigen Le.. mi.. anderen Aufgaben zugewandt. Ich bin hier fast geneigt zu sagen das TUHG 2 das falsche Spiel für einen Anfänger ist. Zumindest dann wenn man sich auf den Story Modus konzentriert. Das es anders geht zeigt der Klassik Modus, der es mir trotz einigen schon angestaubten Features gerade hier angetan hat. Im Klassik Modus erstellt man seinen eigenen Skater mit Sinn, da man hier in den Leveln die berühmten Stat Points findet und seinen Skater entwickeln kann. Das erste Highlight sind die Level selber. Mit 14 Locations samt dem interessanten Bonuslevel erwartet den Spieler hier ungemein viel hintereinander. Neben den neuen Locations warten hier die immer noch gelungenen uralten Orte auf euch. Wer also am Flughafen, im schneebedeckten Canada oder in L.A. wieder mal loslegen will kommt nun auf seine Kosten.

Vor allem weil nun auch dort das Laufen und Klettern Feature dabei ist kann man viel neues entdecken. Auch hier warten Aufgaben in jeder Location. 10 Stück inklusive dem finden der SKATE oder COMBO Buchstaben, dem knacken von 3 Scoregrenzen samt einem Combo Score und 4 Location spezifischen Aufgaben. Einzige Einschränkung ist und bleibt zwar der 2 Minuten Rhythmus den Ihr hier wieder habt und der mir ja eigentlich nicht gefällt, dennoch macht dieser Modus mehr Spaß in meinen Augen als der Story Modus. Auch weil das Lösen der Aufgaben durch mehr Trick Action gelöst wird als im Story Modus, mit seinen ab und zu äußerst abgedrehten Aufgabenstellungen. Auch schwer, empfinde ich das Lösen hier spannender weil einfach mehr Basics gebraucht werden und man sein Board beherrschen muß und nicht irgendwelche andere Geräte oder erst diverse Bauten einreißen muß. Mit allen jetzt möglichen und angesprochenen Steuerungsvarianten mehr als lohnenswert. Auch hier bietet man euch verschiedene Schwierigkeitsgrade an. Kommt man im Normal mit 6 von 10 gelösten Aufgaben in's nächste Level, so müssen es auf Krank (heißt wirklich so) schon derer 8 sein.

Jederzeit besuchbar kann man seinen Skater erstmal entwickeln und mit der Zeit alte Aufgaben in frühen Leveln nochmals angehen, was glücklicherweise aber auch für den Story Modus gilt. Es ist hier einfach die Mischung aus den alten Leveln, den anspruchsvollen und logischen Aufgaben der alten Schule in Verbindung mit der Steuerung und vor allem dem Einsatz des Laufens und Kletterns das hier den Spaß ausmacht. Schon komisch. Ohne diesen Modus, der eigentlich alte Sachen aufwärmt hätte THUG 2 bei mir nicht die Wertung des Vorgängers erhalten. In Sachen Story Modus hat mit der Vorgänger besser gefallen. Auch wenn das Spiel auch sonst noch sinnvolle und gelungene Dinge mitbringt und ich dann doch die Kurve zu dem Mach-die-Modi Punkt bekomme. Neben dem angesprochenen Skater hat vor allen der Park Editor eine klare Aufwertung erhalten. Auf 6 Seiten auf der Memcard ist dieser nun fast doppelt so groß möglich und bietet dadurch fast schon die Möglichkeit die gleichen Umfänge wie im Hauptspiel zu bekommen. Massig Bauteile die jetzt auch durch Fahrzeuge oder neue Bauten erweitert wurden und man kann sehr lange an diesen Editor zu bringen. Allein schon das Heben und Senken von Örtlichkeiten bringt frischen Wind.

Noch besser wird's dann im Zusammenhang mit dem Punkt Mach-die-Ziele. Ihr könnt einem fertigen Park bis zu 10 eigene Ziele vergeben und angefangen bei Buchstabenverteilungen auch Rennen zuweisen oder Sammel und Score Ziele einbauen. Nicht umsonst werden diese Ziele jetzt mit 20 Seiten auf der Memcard extra gespeichert. Wer also die Kreativität hat kann durchaus vollwertige Level erschaffen und seine Memcards vollknallen. Wer dann noch sein unverwechselbares Zeichen im Spiel verewigen will kann dies nun ebenfalls tun. Mit Mach-Dir-die-Grafik ist es euch nun möglich ähnlich wie bei einem NfSU ein Logo zu entwerfen. Im Story Modus sogar ein Ziel bei dem Ihr im Laufen per Y-Taste Wände besprühen müßt. Genau dieses Muster was Ihr auf die Wände versprüht könnt Ihr hier erstellen und nutzen. Kleinigkeiten die ich als gelungen erachte und hier auch Sinn machen.

Grafik & Sound....

In Sachen Grafik ist THUG 2 ein Spiel mit Licht und Schatten. An sich hat sich im Stil nicht viel geändert. Die Sequenzen sind nach wie vor eher eckig und zweckmäßig als nun HighRes und auch bei den Locations selber ist nicht alles Gold was glänzt. Die alten Level und meisten der neuen sehr wirklich gut aus und bekommen vor allem durch den nun enthaltenen Tag/Nacht Modus, der einen fließenden Übergang der Tageszeiten bietet einen neuen Kick. Gerade die New Orleans Location sieht bei Nacht Klasse aus und bietet Farbpower ohne Ende. Am Tage wirken vor allem die Stadtlocations immer wieder etwas Texturarm und einfach gehalten. Aber es gibt auch echte Highlights. In Bosten könnt Ihr das Cheers aus der Serie finden und Skatopia und das letzte geheime Level sind vom Design her sehr gelungen, wenn auch im Falle der Aliens am Ende etwas abgedreht. Nicht zu verwinkelt, aber dennoch anspruchsvoll und gut spielbar. Es gibt aber auch das andere Beispiel. Ausgerechnet die deutsche Location Berlin hat mir partout nicht gefallen. Zwar weit ausladend ist mir hier alles zu simpel gehalten von der Anordnung her. Wenig Abwechslung sind dadurch auch manche Aufgaben umständlich spielbar.

Die Framerate ist eigentlich wie immer. Im Großteil sehr sauber gibt es immer mal kleine Ruckler, die aber das Gesamtbild nicht trüben. Das tun die Vehicle, die mir wie schon erwähnt nicht gefallen haben. Weder von der Steuerung her noch vom Design. Das hakelige Handling des Rasenmähers ist mir da noch sehr negativ im Gedächtnis. In Sachen Sound ist man überrascht was man sich in diesem Jahr hat einfallen lassen. Zum einen ist der Soundtrack wie sein Vorgänger gelungen und bietet Stücke von der Thematik her wie im letzten Jahr. Besonders hervorheben möchte ich aber dennoch Titel die man wohl so nicht unbedingt hier erwartet. Ein Frank Sinatra ist sicherlich der letzte den man hier erwartet. Trotzdem passen gerade solche Evergreens ungmein gut hier herein. Zumindest unterhalten sie beim Spielen immer wieder sehr. Man findet viele solche Stücke im Spiel bei deren Veröffentlichung viele von uns noch ein Hirngespinst unserer Eltern waren. ;-) Hier könnte man fast meinen das sich EA und Activision in ihren Serien einen harten Fight um die Soundtrack Krone liefern. Der Surround Support ist lobenswert, hat aber z.b. nicht ganz den Kick eines Spiels das viel von Special Effects lebt.

Multiplayer

Der Multiplayer präsentiert sich erneut für 2 Spieler, die zeitgleich und Abwechselnd auf das Board steigen können. Auch hier ist die Fahnenstange dann irgendwann mal zu Ende und neues sucht man fast vergebens. Angefangen beim reinen Score Turnier im vertikal geteilten Bildschirm, über den LOSER Modus bis hin zum Grafitti oder Kronen Modus hat man alles schon einmal gesehen und bringt euch die gleichen 9 Modi wie im Vorgänger. Konstant in Sachen Framerate sticht in diesem Jahr eigentlich nur ein Modus richtig heraus der auch wirklich neu ist. Hier startet jeder Spieler an einer bestimmten Stelle einer Location. Ihr habt nun die Möglichkeit 5 Münzen innerhalb der Location zu platzieren. Ziel ist es dann nach Zeit diese und vor allem die des Gegners einzusammeln. Der Kick ist dadurch gegeben das man nicht einfach seine eigenen hintereinander platziert. Zwar könnte man diese selber schnell einsammeln, nur kann das der Gegner auch. Also läßt man sie doch etwas schwerer versteckt liegen und lustige Fahrten sind das Ergebnis. Das ist mal was anderes und neben all dem bekannten Gedöns etwas das gefällt und sinnvoll ist.

Fazit....

Je länger ich das Spiel gezockt habe um so mehr verstärkte sich ein bestimmter Eindruck. Gäbe es nur den Story Modus wie im Vorgänger hätte das Spiel die Wertung des Vorgängers nicht erreicht. Dafür sind mir mittlerweile viele Aufgaben zu abgedreht und skaten ist fast schon Nebensache. Neversoft sollte in meinen Augen aufpassen den Bogen mit Anspruch und Umsetzung nicht zu überspannen, so das der Spaß leidet. Immerhin will ich hier nach wie vor skaten und nicht andauernd die physikalischen Gesetze außer Kraft setzen. Auch wenn es nur ein Spiel ist. Oftmals hat selbst mich die Lust verlassen an einer Aufgabe ewig zu sitzen, was es so in einem TH Spiel bei mir noch nicht gab. Teilweise auch beinhart schwer sind Frustmomente durchaus möglich. Der Modus fällt nicht glatt durch, das auf keinen Fall, aber im Vergleich zum Vorgänger ist dieser in meinen Augen schwächer. Die eigentlich unsinnigen Vehicle und das dauernde Charakter Gewechsel gehören da dazu.

Glücklicherweise bietet das Spiel mit dem Klassik Modus genau das Gegenteil und ist für mich die positive Überraschung. Trotz des eigentlich ungeliebten 2 Minuten Turns ist es vor allem die Mischung aus bekannten Aufgaben und viel reiner Skate Action die Spaß macht. Dazu viele alte Level die man schon ewig kennt und nun in verbesserte Grafik zu sehen bekommt werten den Modus auf. Auch weil man durch die neuen Steuermöglichkeiten im Vergleich zu damals noch mehr machen und entdecken kann. Positiv sind weiterhin der Tag/Nacht Modus und die nach wie vor sehr gute Steuerung der Tricks und verschiedenen Aktionen. Ein verbesserter Park Editor und die neu dazugekomme 2Player Variante mit den Münzen gehören ebenfalls zum gelungenen Teil des Spiels. Aufgrund dieser Dinge ist auch THUG 2 empfehlenswert. Wer allerdings nur die Story erleben will wird im Vergleich zum Vorgänger in meinen Augen etwas enttäuscht.

 

+ Gewohnt gute Steuerung
+ Klassik Modus das Highlight
+ Tag/Nacht Wechsel
+ Fokus Modus
+ Entwickelbarer Charakter
+ 2P Modus Münzenjagd
+ Park Editor
+ Nicht alltägliche Sounds
+ Ziele Erstellen erweitert
- Story Modus schwächer als in THUG
- Vehicle/Blut unsinnig
- Sprachausgabe wieder Englisch
- Berlin Location

GRAFIK: 85%

SOUND/EFFEKTE: 82%

MULTIPLAYER: 80%

GESAMTWERTUNG: 84%

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