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Teenage Mutant Ninja Turtles 2 - GCN
Kilian Pfeiffer (10.04.2005)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: Konami
GENRE: Action
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
MEMCARD: 1 Seite
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-10
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 12+
PLII: Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.60 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Ja
GCN-GBA LINK: Ja
LESERTESTS: Nein

   
Einleitung....

Die grünen Panzerträger sind zurück - und schlagkräftiger als je zuvor. Obwohl es bereits vor vielen Jahren eine Zeichentrickserie gab, war das Verlangen der Fans bis in's 21ste Jahrhundert ungebrochen, so dass man sich entschied, den damaligen Erfolg der "Teenage Mutant Hero Turtles" zu wiederholen. Dementsprechend orientiert sich das vorliegende Abenteuer an der zweiten Fernsehstaffel der Serie, Originalmaterial der Zeichentrickfolgen wurde gekonnt als Zwischensequenzen im Spiel eingefügt. Doch lest selbst, ob der Nachfolger den ersten Gamecube-Teil eventuell überflügelt oder inwiefern sich am Gameplay etwas getan hat.

Menus und die Story....

Um die technischen Gegebenheiten abzuklären, ist es gut zu wissen dass dem Spiel ein 60-Hertz-Modus spendiert wurde. Die Memory Card wird mit einer Seite belastet, was redlich sparsam ist. Im Hauptmenü des Titels habt Ihr die Auswahl unter insgesamt drei Menüpunkten, wobei "Neues Spiel" Euch in's Abenteuer führt, "Weiter" erlaubt Euch an einem bereits gespeicherten Punkt weiter zu machen. Die üblichen Optionen lassen Euch diverse Spiel-Einstellungen durchführen: Unter anderem könnt Ihr ein Hilfsmenü während des Spiels einblenden, ebenso lässt sich der Sound-Part in unterschiedlichen Lautstärken manuell variieren. Des Weiteren könnt Ihr den Controller nach Euren Wünschen "programmieren", ein in drei Stufen untergliederter Schwierigkeitsgrad (einfach, normal, schwierig) macht das Spiel selbst für Profis noch interessant - was vor allem an der in die Hose gegangenen Steuerung liegen dürfte. Weiterhin gibt es in "Teenage Mutant Ninja Turtles 2 - BattleNexus" einen Passwortbildschirm, in welchem Ihr diverse siebenstellige Kombinationen eingeben könnt, um unter anderem neue Kostüme sowie Levels auf Eurem Game Boy Advance frei zu schalten. Wie Ihr richtig seht, unterstützt das Spiel die GC-GBA-Connectivity, wobei das Gebotene den Kauf beider Versionen unter keinen Umständen rechtfertigen würde.

Wie bereits erwähnt, orientiert sich die Story des Spiels an der zweiten Staffel der "Schildkröten-Saga". Fugitoid, ein kleiner Roboter, wird im Laufe des Abenteuers ein wichtiger Verbündeter unserer vier tierischen Helden. Auf Grund einer Bahn-brechenden Technologie befinden sich unsere Freunde plötzlich auf einem fremden Planeten, der von feindlich-gesinnten Kreaturen bevölkert wird. Auch Shredder ist in dieses Schlamassel verstrickt, jedoch wird an dieser Stelle nicht verraten, ob und inwiefern er als Drahtzieher in diesem Abenteuer agiert. Ebenso begegnet Ihr den andersartigen "Utroms", einer seltsamen Spezies welche im Laufe der Zeit zu einem wichtigen Part im Spiel wird. Wird es Euch gelingen, die Technologie, welche Raum und Zeit verändern kann, vor Shredders bösen Fängen zu bewahren, oder ist das Schicksal bereits besiegelt?

Das Gameplay....

Im Gegensatz zum Vorgänger ist das vorliegende Spiel wesentlich abwechslungsreicher, da die Entwickler unter anderem - aufgesetzt wirkende - Geschicklichkeitseinlagen im Spiel integrierten. So müsst Ihr des Öfteren über sich bewegende Plattformen hüpfen, an anderer Stelle sollt Ihr neun kleine Plattform-Flächen per Sprung aktivieren, um in den nächsten Bildschirm gelangen zu können. Springt Ihr allerdings ein zweites Mal auf ein und dieselbe Fläche, wird diese bis auf weiteres deaktiviert. Obwohl die Steuerung der Turtles recht schwammig ist, gelingen Euch Punkt-genaue Landungen mit der Zeit immer besser, insgesamt wirken derartige Einlagen aber eher aufgesetzt als wirklich sinnvoll.

Ebenso werdet Ihr ab und zu in einen fahrbaren beziehungsweise Flug-fähigen Untersatz gesetzt und müsst eine strikt-gerade Strecke entlang fliegen. Obwohl Euch diverse Hindernisse wie Gesteinsbrocken entgegen kommen, werdet Ihr keine wirklichen Probleme haben, diesen auszuweichen. In diesen Levels ist es das Ziel, möglichst viele Münzen einzusammeln, um letztendlich Bonusgegenstände zu erhalten. Beispielsweise erhaltet Ihr ein weiteres Leben im nächsten Level (ansonsten müsst Ihr bei einem Bildschirmtod den aktuellen Level erneut von vorne beginnen), oder es erwarten Euch diverse Entwicklungsskizzen die bei der Entstehung des Spieles entstanden sind. Zusätzlich könnt Ihr im Spiel Kristalle einheimsen, welche wiederum Eure Statuswerte kurzzeitig verbessern (zehn Kristalle einer Farbe sind notwendig um Werte dauerhaft ansteigen zu lassen).

Rote Kristalle erhöhen die Angriffskraft der Waffen-schwingenden Panzerträger, ein orangener Stein hingegen gilt als hochexplosiv. Grüne kristallene Objekte verbessern Eure Abwehrfähigkeiten im Kampf, ein weißer Kristall gibt Euch kurzfristig unendlich Shuriken (Wurfsterne). Ebenso findet Ihr in den meist relativ kurzen Levels nützliche Gegenstände, welche Eure Lebensenergie auffrischen (Pizza, Limo). Da derartige Dinge recht fair im Spiel verteilt wurden, solltet Ihr meist Euer Ziel direkt vor Augen haben, zu beinahe keinem Zeitpunkt befindet Ihr Euch in einer aussichtslosen Lage. Natürlich liegt das letztendlich auch an dem zuvor eingestellten Schwierigkeitsgrad.

Die Levels an sich sind relativ steril gehalten, dennoch werdet Ihr den einen oder anderen Gegenstand vorfinden, welcher sich von Euch manipulieren lässt. So zerschlagt Ihr unter anderem ein Ölfass mit Leichtigkeit und generiert dabei eine durchschlagende Explosion, welche auch Eure Feinde schädigen kann. Hydranten fungieren als enorme Wasserspritzer, herum stehende Fahrzeuge bersten in einer gewaltigen Explosion. Vorübergehende Unverwundbarkeit ist den Turtles ebenso nicht fremd (goldene Kugel), Antiquitäten, welche April die Reporterin aufbewahrt, lassen sich unentwegt innerhalb der Stages finden.

Jeder Eurer vier Schildkröten ist zum einen ein Meister im Kampf, des Weiteren beherrscht ein jeder eine gewisse Disziplin im Spiel hervorragend. Für Leonardo sind selbst Eisengitter kein Problem, Michelangelo benutzt seine Nunchakus dazu, für längere Zeit in der Luft zu bleiben. Donatello, ausgerüstet mit einem nützlichen Bo-Stab, ist ein Genie in elektronischen Angelegenheiten und deshalb zuständig, um nahe gelegene Computer-Terminals fachgerecht zu bedienen. Raphael, der letzte im Bunde, ist fähig, selbst schwerste Objekte zu stemmen, ebenso bereitet es ihm kaum Probleme, fette Kisten von einem Ort zu einem anderen zu schieben.

Jedoch werden diese Spezialfähigkeiten viel zu wenig im Spiel genutzt, auch hier kann man sich fragen, warum diese Begabungen überhaupt im Spiel integriert wurden. Nichtsdestotrotz ist die Abwechslung im Gegensatz zum Vorgänger höher, teilweise ist es Euch jedoch möglich, blindlings durch die Stages zu jagen - die Gegner verharren zumeist sowieso auf derselben Stelle - so dass Ihr bereits nach nicht viel mehr als einer Minute am Ziel angekommen seid. Bevor Ihr Euch jedoch in ein Level wagt, solltet Ihr die Reihenfolge Eurer grünen Kämpfer auswählen, da diese mit dem "Z"-Button im Level problemlos ausgetauscht werden - die Lebensenergie bleibt jedoch immer dieselbe. So müsst Ihr an bestimmten Stellen beispielsweise zu Donatello wechseln, da nur dieser ein Terminal bedienen kann. Das Hauptaugenmerk des Spieles ist jedoch der Kampf, welcher zumeist mit ein und derselben Taste geführt werden kann. Zwar gibt es unterschiedlichste Angriffsmanöver, die unpräzise Steuerung verwehrt Euch jedoch zumeist den Einsatz. Diverse Kombos lassen sich im Laufe des Spieles frei schalten, genutzt habe ich sie so gut wie nie. Haltet Ihr beispielsweise den "B"-Knopf längere Zeit gedrückt, lädt Eure Waffe auf - jedem Turtle ist es somit möglich eine spezifische Attacke auszuführen. Logisch, dass Ihr Attacken auch parieren könnt ("R"-Taste), mit gezielten Doppelsprüngen entwischt Ihr Euren Konkurrenten auf höhere Ebenen. Ebenso rast Ihr Blitz-schnell über den Bildschirm, indem Ihr die "L"-Taste bedient, bei manchen Gegnern kann dieses Manöver sehr sinnvoll sein.

Jedes einzelne Level kann über eine Weltkarte angesteuert werden, jedoch entschieden sich die Entwickler dazu, einige Levels erst dann frei zu schalten, sobald bestimmte Bedingungen im Spiel erfüllt sind. Habt Ihr ein Level erfolgreich abgeschlossen, erwartet Euch ein Informationsbildschirm, der Euch darüber Aufschluss gibt, in welchen Disziplinen Ihr wie gut abgeschnitten habt (Offensive, Defensive, Flugmanöver).

Zum eigentlichen Spiel gesellen sich noch weitere Spielmodi, die Ihr ebenfalls von der Weltkarte aus anwählen könnt. In Eurer so genannten "Basis" dürft Ihr auf den "Computer" zugreifen, der Euch frei gespielte Hintergrundinformationen zum Spiel präsentiert. Skizzen zu den Turtles, Feinden oder aber einfach nur eine hübsche Hintergrundgrafik können hier abgerufen werden. In Aprils Antiquitätenladen ("Das zweite Mal") lassen sich all diejenigen wertvollen Objekte betrachten, welche Ihr im Laufe des Spieles gefunden habt. Hier soll sich ebenfalls das klassische Turtles-Arcade-Spiel tummeln - mehr wird an dieser Stelle allerdings nicht verraten ;-) . Im "Turnier"-Modus gilt es, insgesamt vier Ausscheidungsturniere zu bestreiten, wobei jedes Turnier in Angriffswellen unterteilt wurde. Hier muss man schnetzeln was das Zeug hält. Als Zusatz taugt dieser Modus wirklich gut, mir persönlich gefällt das Gezeigte, da es abseits des normalen Story-Modus angelegt ist und demnach Abwechslung versprüht.

Grafik & Sound....

Grafisch zeigt sich der Titel ähnlich wie sein Vorgänger, die Areale wirken teilweise recht steril und nicht sonderlich einfallsreich aufgebaut. Hinterhof-Ambiente, das feudale Japan oder aber Eiszeit-ähnliche Schneelevels können gefallen, dargestellt werden könnten sie allerdings wesentlich hübscher. Die Animationen Eurer Turtles gehen vollends in Ordnung, schade eben nur deshalb, weil die Steuerung nicht so präzise ist, wie man sich das hätte gewünscht. Die Zwischensequenzen entspringen direkt aus der Zeichentrickserie. Anzahl-mäßig sind diese fantastisch, eine lange Zeit wird durch derartige Sequenzen abgedeckt, die Story dabei ordentlich weiter gesponnen. Deutsche Untertitel untermalen das Gezeigte und helfen selbst Einsteigern bei der Orientierung.

Tolle Sprachausgabe (komplett in Englisch) bringt Atmosphäre in's Spiel, die Musikuntermalung ist wie bereits beim Vorgänger eher Durchschnitt. Hier hätte man sich mehr vorstellen können, der geniale Soundtrack früherer Zeichentrickfolgen war einfach das Nonplusultra.

Multiplayer....

Wie im Vorgänger gibt es auch hier einen Multiplayer, jedoch ist dieser nun für bis zu vier Spieler gleichzeitig. Und genau dieser ist es, der das Spiel bereichert. Es ist einfach toll, zu viert das Abenteuer zu bestreiten, im Zwei-Spieler-Modus habt Ihr sogar die Möglichkeit, einen "Schleuderangriff" auszuführen, welcher einen Eurer Kollegen wie ein Wurfgeschoss auf den gegnerischen Opponenten befördert. Persönlich gefällt mir der Modus ganz besonders, jedoch hätten die Entwickler dem Spiel noch einige Mehrspieler-Modi spendieren können.

Fazit....

Als bekennender Turtles-Fan bin ich bei "Teenage Mutant Ninja Turtles 2 - BattleNexus" etwas gespalten. Zwar prügelt man sich immer noch durch die Levels, viele Features (Fahrzeuge, Plattform-Einlagen) wirken jedoch etwas aufgesetzt und nicht sonderlich sinnvoll im Spiel integriert. Ebenso ist die Steuerung unpräzise, eigentlich reicht es, mit einem einzigen Angriffsknopf sich durch das Spiel zu schlagen. Dennoch ist der Charme der Turtles eindeutig vorhanden, die vielen Zwischensequenzen gefallen äußerst gut, vor allem der Mehrspieler-Modus versprüht ungemein an spielerischem Charme. Die Spielzeit ist definitiv in Ordnung, viele frei spielbare Bonusfeatures sind ein sinnvoller Zusatz. Ebenso interessant ist das klassische Arcade-Spiel, welches die Entwickler im Spiel integrierten. Der "Turnier"-Modus ist ein weiteres Indiz für einen insgesamt spielenswerten Nachfolger. In technischer Hinsicht hat sich allerdings so gut wie nichts getan, das Steuerungsproblem nervt teilweise auch gewaltig. Ebenso erwähnenswert sind die Stroh-dummen Feindmassen, die die Welten bevölkern. Gegner-KI gleich null. Turtles-Fans dürfen dennoch zugreifen, allen anderen sei ein Probespiel empfohlen.

 

+ Turtles-Lizenz
+ abwechslungsreicher als Vorgänger
+ viele Zwischensequenzen
+ "Turnier"-Modus
+ viele frei schaltbare Boni
+ Arcade-Spiel
+ GC-GBA-Connectivity…
- …jedoch nicht sinnvoll genutzt
- schwammige Steuerung
- aufgesetzt wirkende Fahreinlagen
- Fähigkeiten zu wenig im Einsatz
- ultra-doofe Gegner

GRAFIK: 69%

SOUND/EFFEKTE: 67%

MULTIPLAYER: 80%

GESAMTWERTUNG: 71%

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