Einleitung....
Läßt man die Spielelandschaft des GameCube mal an sich vorüber ziehen, so fallen einem wirklich wenige Top Titel ein, die keinen Nachfolger erhalten haben. Dazu gehört auch Smash Bros. Melee zu dem die Spielergemeinde gerne einen Nachfolger gesehen hätte. Selbst Spiele die sich des Spielprinzips aus Nintendo's Klopperei bedient haben findet man in der Form so gut wie garnicht. Müssen wir bei Melee wohl noch eine Generation weiter warten, taucht zumindest das Spielprinzip doch nochmal auf. Dem Thema angenommen hat sich die Software Schmiede Shaba Games, welche die Helden des Shrek Universums in die etwas andere Umsetzung eines Prügelspiels gepackt haben. Genug Charaktere und Umgebungen sind ja vorhanden. Warum also nicht könnte man zunächst meinen......
Menus und die Story....
Da man das Smash Melee Prinzip kopiert, sollte Speed eine große Rolle spielen. Einen 60Hz Modus sucht man dennoch vergebens. Allerdings wie sich zeigen sollte auch nicht unbedingt nötig um flüssiges Gameplay zu erzeugen. Die Memory Card wird mit gerade mal 1 Seite belegt und schont den Geldbeutel. Das für 4 Spieler ausgelegte Game kommt zudem mit deutschen Texten und einer ebensolchen Sprachausgabe daher, die hier und da wieder echt humorvolle und gelungene Dialoge hervorzaubern sollte. In Sachen Story dreht man das Rad der Zeit mal etwas vor. Speziell was die Beziehung des Esels und des Drachens angeht. Eines abends versucht Shrek als Babysitter die kleinen Racker des Esels mit einer gute Nacht Geschichte in das Land der Träume zu schicken. Diese sind aber alles andere als müde. Nur Unsinn im Kopf brutzeln sie einfach mal Shrek's Märchenbuch weg. Shrek weiß sich nicht anders zu helfen als sich eine Geschichte auszudenken. Die Geschichte die er nun erzählen sollte handelt von faustdicken Argumenten im Königreich Weit Weit Weg....... So landet man schließlich im Hauptmenu das Spiels und hat neben dem Einzelspieler Modus das Gegenstück für mehrere Spieler und die Optionen zur Verfügung. Diese halten sich aber mit Einstellungen dezent zurück und bieten euch mehr in Sachen Sound als für andere Dinge. Einzig Untertitel, die man aber nicht braucht kann man zusätzlich noch aktivieren. Zunächst kümmern wir uns um den Einzelspieler Teil.
Das Gameplay....
Auch hier bekommt man ein Einzelspieler Menu vorgesetzt, das euch nun die spielerischen Möglichkeiten des Game's zeigt. Das beginnt bei den 2 großen Modi Story und Challenge, reicht über den Nahkampf Modus für ein Just for Fun Game, bis hin zum Training und dem Trophäenraum. Da das Spiel reichlich kleine Pokale für alle möglichen Erfolge bietet kann man hier auf einem Turm frei herumlaufen und sich seine Pokale und Trophäen ganz in Ruhe anschauen. Bei weitem nicht die einzigen Parallelen zu einem Smash Melee. Ein erster Blick im Spiel sollte auch hier in das Training gehen. Denn ein 3D Prügler der gewohnten Machart ist Shrek SuperSlam nicht. Von den im Spiel enthaltenen 20 Charakteren sind zunächst 10 anwählbar. Wer also endlich mal den Pfefferkuchenmann auf Rachefeldzug gegen all die Keksesser schicken will ist in diesem Spiel goldrichtig. ;-) Im Training könnt Ihr eine der 16 Arenen wählen, von denen ebenfalls anfangs noch nicht alle verfügbar sind und ein paar erste Übungsstunden absolvieren. Für mich die Chance euch hier das Grundgameplay des Spiels etwas näher zu bringen. Dazu natürlich die Steuerung des ganzen. Wie in einem Smash Melee spielen sich die Prügelorgien in abgeschlossenen Arenen ab, die teilweise nach den Seiten und Oben wie Unten weggehen und größer sind als ein Bildausschnitt. Auch wenn die Hauptaction immer in der Mitte spielt. Hier im Training kümmern wir uns zunächst um den Kampf 1-1. Später in den Spielmodi ist das nur eine der zahlreichen Gegner Konstellationen die euch erwarten werden. Innerhalb des Areals könnt Ihr euren Charakter nun frei bewegen und habt an Grundaktionen das Laufen mit dem 3D-Stick und eine Doppelsprung Variante per Y-Taste. Das Ziel ist es nun im Spiel die Gegner zu besiegen, was aber hier auf eine ganz andere Art und Weise passiert als man dies gewohnt ist.
Lebensleisten gibt es in Shrek SuperSlam keine. Das Ziel im Spiel ist es wie der Titel schon sagt einen Slam zu erreichen. Unten im Screen hat dazu jeder Charakter ein Bild samt Slam Anzeige. Diese muß man durch normale Prügelaction komplett füllen. Ist das der Fall darf man per B-Taste einen Charakter spezifischen Slam rauslassen. Nicht ewig Zeit dafür leert sich die Anzeige wieder und man sollte innerhalb dieser Spanne den oder die Gegner erwischen. Ein mächter Treffer wirbelt den Gegner durch das Areal und man bekommt einen Slam gutgeschrieben. Danach ist die Anzeige wieder leer und weiter geht's. Um das zu erreichen darf nun gekloppt werden ohne Ende. Dazu bedient sich das Spiel sowohl einfacher Aktionen wie auch reichlich Combos und Specials. Grundlage hierfür sind die Tasten A, B und X. Mit A führt man einen schnellen, aber nicht sonderlich heftigen Angriff aus, während die B-Taste schwere, aber langsamere Moves hervorzaubert. Mit der X-Taste wiederum kann man Gegner wie auch reichlich Umgebungsobjekte greifen und werfen. Eine der Stärken des Spiels das alle Umgebungen interaktiv sind, und Ihr alles mögliche werfen und zerstören könnt. Erweitert wird das ganze nun durch Combo Angriffe, die jeder Charakter drauf hat und die bei jedem anders aussehen und wirken. Das beginnt bei Aktionen die man aus der Luft aktiviert bis hin zu den üblichen Verdächtigen in diesem Genre wie z.b. A+A+B+A samt Richtungen. Dazu kommt per R Taste ein Block, welcher den Charakter in eine blaue Kugel hüllt und unangreifbar macht. Erst mit einem Block Brecher kann man dies umgehen. Die Zeit hat man dafür aber selten. Ihr könnt Wandsprünge ausführen, per aufgeladener B-Taste sogenannte Vorstöße mit mehr Wirkung loslassen oder auch Waffen aufnehmen und benutzen. Die Möglichkeiten sind auf den ersten Blick recht vielschichtig und werden erweitert durch die Charaktere selber.
Manche sind flinker als andere um Gegner z.b. zu umlaufen. Vorteil den das Spiel hier bietet ist die Tatsache das man euch im Verlauf der beiden Hauptspielmodi mit allen Charakteren mal agieren läßt. Das feste "ich spiele nur mir dem" habt Ihr wirklich komplett nur im Nahkampf Modus und dem Multiplayer. Nachteil sollte aber sein das man mit manchen partout nicht warm wird, da sich die Steuerung zwar in Sachen Tastenbelegung gleicht, aber in deren Umsetzung ein ganz anderes Timing erfordern und mit sich bringen. Gutes Beispiel ist der Pfefferkuchenmann und der Schwarze Ritter. Auch wenn der Ritter augenscheinlich mehr Schaden verursacht war mir der flinke Kuchenschnösel lieber, da man mit ihm schneller alles mögliche ausführen konnte. Ausgestattet mit diesem Grundwissen kann man sich nun an die beiden Hauptmodi machen. Wobei das Thema Story Modus fast schon ein Witz ist in Sachen Umfang. Ihr spielt hier wenn man so will wie bei einem Mortal Kombat Arena nach Arena. Dafür braucht Ihr allerdings keine 30 Minuten um das Ende gesehen zu haben. Von daher ist der Name Story Modus eigentlich fast schon der falsche. Dafür zeigt man euch 2 andere Dinge. Zum einen wunderschöne Sequenzen vor jedem Story Kampf, die teilweise länger dauern als die Kämpfe. Zumindest überspitzt ausgedrückt. Allein der Pfefferkuchenmann der hier einmal als Sherriff den Salon betritt um den Gestiefelten Kater herauszufordern ist ein echter Hingucker und sehr humorvoll gemacht. Oder verkleidet als Rapper, der euch am Ende sein Heim vorstellt. Wiegesagt jede Arena bietet so einen Vorspann die eben von den Dialogen her gelungen sind, aber auch qualitativ überzeugen. Aber das ist nicht der Inhalt. Das zweite Thema ist hier die Art und Weise wie man Kämpfe gewinnt. Denn ohne Lebensleiste muß es ja irgendwas anderes geben. Und wieder findet man Parallelen zum großen Vorbild.
Ihr spielt in allen Arenen 2 Minuten Kämpfe. Innerhalb dieser gewinnt der Charakter das Match der die meisten Slams in dieser Zeit erreicht hat. So einfach und simpel ist das dann. ;-) Auch wenn Ihr immer wieder einen anderen Charakter steuert ist der Schwierigkeitsgrad sehr niedrig angesetzt. Wäre also nur dieser Modus enthalten wäre das Spiel fast durchgefallen. Aber glücklicherweise gibt es ja noch die Mega Challenge. Dieser Modus ist dann glücklicherweise etwas umfangreicher und variiert auch viel mehr. Nur Prügeln müßt Ihr hier nämlich nicht. Angelegt ist dieser Modus innerhalb einer Karte, die von weitem wie ein Mario Party Spielbrett aussieht. Auf dieser Karte warten auf immer wieder verzweigenden Wegen 52 Aufgaben auf euch gelöst zu werden. Ziel ist die finale Burg und das Erreichen von 225 Mega Punkten, die Ihr über das Erfüllen der Aufgaben erspielen könnt. Dabei müßt Ihr allerdings nach und nach spielen. Ihr könnt zwar alle Wege mal ablaufen und schonmal schauen was wo zu finden ist, spielen könnt Ihr nur den Anfang. Erst an Kreuzungen und entsprechender Anzahl an Mega Punkten dürft Ihr auch mal verzweigen. Auch hier ist die Grundvariante natürlich das Prügeln. Anders als im Story Modus wird in vielen Aufgaben weit mehr variiert. Das beginnt bei Turniergameplay über mehrere Runden, der Tatsache 2-2 Kämpfe auszutragen oder aber auch Jeder gegen Jeden bei 4 Spielern. Dazu kommen Aufgabenfelder, die in sich nochmal 5 kleine Challenges bieten. Hier reicht dann die Palette auch von Jumper Einlagen nach Zeit, kleinen Renneinlagen und vor allem verschiedenen Regel Varianten im Kampf. So gibt es Kämpfe bei denen jeder stinknormale Schlag wie ein Slam gezählt wird und man versuchen muß als erstes einen Slam Zähler zu füllen. Oder Ihr müßt den Gegner greifen und z.b. in den Ofen werfen oder von den Klippen einer Plattform, während dieser z.b. das gleiche versucht.
Überall enthalten sind dazu auch diverse Pickups, die auftauchen können. Das beginnt bei Schußwaffen für eine bestimmte Zeit, reicht über Tränke für Unverwundbarkeit oder extreme Treffer bis hin zu verzögert wirkenden Dingen. Kleine Kürbisbomben die man legen kann und die erst nach einer Weile explodieren und die Gegner angreifbar oder gar bewußtlos machen. Wiegesagt sind die Varianten schon recht zahlreich. Dennoch will in vielen Situationen kein Spaß aufkommen und wir sind beim Thema Kritik. Viele Aufgabenstellungen sind in meinen Augen zu simpel und zu kurz gehalten, als das man sich besonders dafür anstrengen müßte. Es endet oft in stupider Klopperei ohne viel System. Hier schließt sich dann auch manches Übersichtsproblem an. Zwar ist der Gamespeed oftmals sehr hoch, sorgt aber auch dafür das man den Charakter mal aus dem Auge verliert und teilweise mehr blind agiert als irgendwas geplantes durchzuführen. Wenn es dann ganz mies läuft habt Ihr einen Charakter der träge reagiert und dessen Aktionen so garnicht konform mit dem eigenen Anspruch einhergehen. Das stört mich mit am meisten und macht dadurch einfach keinen Spaß. Selbst die vielen Moves die man drauf hat kommen oft garnicht zum Einsatz weil man eben nicht immer sieht was der Kumpel eigentlich in der Zehntelsekunde nun gerade gemacht hat. Deswegen sind 4er Kämpfe im Jeder gegen Jeden nicht immer das gelbe vom Ei. 1-1 wo Platz und Übersicht herrscht ist das zwar anders, krankt aber ab und zu am Charakter den man steuert. Gerade auch im Challenge Modus wird das ganze gerne mal zäh spielbar und man quält sich regelrecht durch eine Aufgabe. Manchmal einfach zu hektisch und oberflächlich im Gameplay. Deswegen ist das Spiel in meinen Augen eher was für jüngere Klopperfans. Ältere Spieler die sich als Cracks in einem Smash Melee wohl fühlen, werden mit Shrek SuperSlam wenig Freude haben.
Grafik & Sound....
Grafisch auf der Haben Seite stehen ganz klar die Sequenzen und auch die Charakter Skins selber, die wirklich gut gefallen haben. Hier hat man sich viel Mühe gegeben. Das gilt auch für die Umsetzung der Animationen, die man bei jedem Charakter auch wieder erkennt. Diesen Effekt erzielt das Spiel auf ganzer Linie. Was die Arenen angeht und den grafischen Background wird viel farbenfrohes geboten das zur Serie paßt. Edle Texturen sollte man nicht erwarten. Dafür gibt es mehr als genug Effekthascherei, die aber nicht immer auch gut aussieht. Hier siedelt sich das Spiel klar im Mittelfeld auf dem GameCube an. Smash Melee bietet auch in diesem Segment wesentlich mehr. Beim Sound dagegen unterhalten euch sehr schöne Stücke, die mal aus den Filmen stammen, aber auch komplett neu sind. Der Surround Sound tut dem ganzen hier zudem sehr gut. Soundeffekte sind ebenfalls reichlich drin. Wäre auch schlimm für einen Prügler wenn dem nicht so wäre. Ein paar mehr Sprachsamples in den Kämpfen hätte man noch reinpacken können. So bleibt aber zumindest der Story Modus für diesen Part, wo die Sequenzen ja auch durch die Dialoge zu gefallen wissen.
Multiplayer
Der Multiplayer ist dann wie der Single auch eher was für jüngere Prügelfans. 2 Varianten habt Ihr hier, wobei der reine Slam Modus für 4 Spieler ausgelegt ist, während der Gipfel Modus für 2 Spieler gedacht ist. Kann man den Slam Modus auch allein gegen 3 CPU Dödel angehen kommt der Spaß dann aber erst mit einem oder mehreren menschlichen Spielern auf. Wobei hier aber auch das Thema Übersicht eine Rolle spielt. Etwas entschäft durch die menschliche KI, was man am Kampfverhalten mehrerer menschlicher Spieler sofort merkt und man sich manchmal sagt wie blöd waren die CPU Schnösel im Einzelspieler Modus eigentlich. Ihr könnt logischerweise frei wählen wen Ihr steuert und welche Arena bevorzugt werden soll. Auch hier findet man schnell seine Favoriten. Der Gipfel Modus für 2 Spieler hat zum Ziel das man versuchen sollte einen Berg zu erklimmen und innerhalb der Zeit so lange wie möglich oben zu bleiben. Zum einen ist es oben rutschig, so das man nicht einfach stehen kann und zum anderen habt Ihr ja einen Gegner der das gleiche versucht. Nett, aber auch nicht mehr.
Fazit....
Shrek SuperSlam ist so eine Sache. Würde man das Spiel einem älteren Gamer in die Hand drücken, der jeden Pixel in einem Smash Melee kennt, so würde man diesen nicht glücklich machen. Auch wenn das Spiel viele Charaktere, Arenen und Moves bietet ist das ganze zu oft eine stupide Klopperei, in der nicht immer geplante Aktionen über den Screen huschen. Vom Gamespeed her schön schnell leidet bei 4er Kämpfen auch gerne mal die Übersicht. Den Story Modus, der den Namen eigentlich nicht verdient spielt man eher um alle Sequenzen zu sehen. Denn diese sind wirklich sehenswert. Spielerischen Tiefgang hat man wenn nur im Challenge Modus. Wobei hier dann die anderen Kritikpunkte immer wieder greifen. Der Spaßfaktor hält sich einfach zu wenig im Spiel. Hat man dann auch noch Charaktere die man steuert, welche etwas träge agieren rutscht der Spaß schnell in den Keller. Wiegesagt, für jüngere Prügelfans durchaus geeignet sollte Melee Veteranen lieber die Finger von lassen. Also Activision..., lieber einen Nachfolger zu Shrek 2.
