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Samurai Jack - GCN
Matthias Engert (27.07.2004)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: Adrenium
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
MEMCARD: 35 Seiten
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-5
SECRETS: JA
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 7+
PLII: NEIN
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.50 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Um Sega ist es in letzter Zeit etwas ruhig geworden. Nach PSO III sind kommende Software Perlen kaum zu sehen. In den letzten Jahren eigentlich gut mit Software versorgt herrscht im Moment ein wenig Flaute. Vielleicht auch deshalb tritt Sega als Publisher auf um zumindest ab und zu noch einen Titel zu releasen. Denn unter Sega's Label macht sich mal wieder ein Cartoon Network Charakter breit. Samurai Jack der bei uns eigentlich kaum bekannt ist als Serie wurde dabei von der ebenfalls relativ unbekannten Softwareschmiede Adrenium entwickelt. Ob der gute Jack den Weg der meisten Comic Spiele in Sachen Qualität geht soll euch der folgenden Test zeigen.

Menus und die Story....

Samurai Jack: The Shadow of Aku ist zunächst einmal ein reines Single Player Game auf dem GameCube. Technisch erwartet den Spieler ein Game das ohne 60Hz Modus daherkommt und zudem mit 35 Seiten recht heftig die Memory Card in Beschlag nimmt. Im Spiel stellt man euch dafür 4 separat nutzbare Savegames zur Verfügung. Nach den üblichen Lizenzen und Firmen Screens erwartet euch das Hauptmenu. Hier bietet man euch den Spielstart an, ein gespeichertes Spiel zu laden, in den Optionen nach dem rechten zu sehen, sowie die Chroniken, die euch Skizzen, Artworks zur Serie als Bonus anbieten. Die Optionen kommen ohne Besonderheiten daher und bieten nur die Sound und Rumble Einstellungen. Steigt man neu in das Spiel ein darf man einen von 3 Schwierigkeitsgraden wählen. Danach wird euch anhand der Story der Held vorgestellt und worum es im Spiel eigentlich geht. Durch einen rätselhaften Vorfall wird rechtschaffene Schwert-Schwinger in die Zukunft geschleudert. Auf der Suche nach einem Weg zurück in die Vergangenheit stößt Jack auf ein Zeitportal, das verheißt, den Helden wieder mit seinen Ahnen zu vereinen zu. Doch hierfür muss sich Samurai Jack zunächst all seinen Schrecken und Gegnern stellen und vor allem dem Obermotz Aku das Fürchten lehren. Ihr schlüpft also nun in die Rolle von Jack und macht euch auf die Suche nach dem Portal.

Das Gameplay....

2 Dinge fallen schon beim Vorspann sehr schnell auf. Zum einen der ungewöhnliche Grafikstil im Comic Look, der teilweise an die Zelda Präsentation von Wind Waker erinnert und zudem das man dem Spiel nur deutsche Texte spendiert hat. Sprachausgabe die man in den Sequenzen hört ist komplett Englisch und reißt keine Bäume aus. Sie ist von der Betonung her weder richtig gut oder schlecht. Samurai Jack ist ein Spiel das vom Gameplay her Parallelen zu einem Wind Waker oder einem PSO 1&2 besitzt. Denn der Hauptanteil in diesem Spiel liegt dem umherwuseln in den Welten und dabei per Klinge diversen Gegnern mächtig einzuheizen. Wem das Schwertgeschwinge in einem Wind Waker gefallen hat bekommt auch hier reichlich davon.

Das Spiel selber ist eingeteilt in 4 Welten mit 4-5 Action Leveln. Die Welten an sich müssen nacheinander gespielt werden um die jeweils nächste anwählen zu können. Innerhalb einer Welt könnt Ihr bei den Action Leveln teilweise auch variieren was man zuerst machen möchte. Thematisch in verschiedene Umgebungen eingeteilt sind alle Welten durch einen sogenannten Mittelpunkt der Erde verbunden. Was nichts anderes bedeutet das Ihr zwischen allen Welten jederzeit hin und herwechseln könnt. Hintergrund ist das 100% Spiel, das auch hier enthalten ist. Durchspielen ist das eine, alles finden und erreichen das andere. Die einzelnen Welten besitzen ebenfalls wenn man so will eine Zentrale. Ein kleines Areal in dem man Türen und Wege zu den Actionleveln und dem jeweiligen Boss Kampf findet. Dazu findet Ihr hier Charaktere die euch zu jeder Stage kurz etwas erzählen, sowie 3 Schreine, in denen Ihr später Jack's Fähigkeiten pushen könnt. Doch dazu später mehr.

Startet Ihr also das Spiel und betretet das erste Action Level wird schnell klar was den Spieler erwartet. Ihr seht euren Helden aus der Third Person Perspektive und könnt wie in anderen Spielen dieser Art per C-Stick die Kamera um ihn herum drehen oder heben und senken. Mit dem 3D-Stick wird gesteuert, während Ihr mit dem B-Knopf einen einfachen Sprung, sowie in der Luft einen Doppelsprung ausführen könnt. Da im Spiel auch einige Geschicklichkeitspassagen dabei sind immer eine lobenswerte Sache den Doppelsprung einzubauen. Die A-Taste dient nun dem Benutzen des Schwertes das unser Held mit sich führt. Dabei fällt schnell auf das die Umsetzung sehr gelungen ist. Jack schwingt sein Schwert angenehm schnell und treffsicher, so das der Spieler bei den Gegnern gut vorankommt und niemals im Stich gelassen wird. Dazu könnt Ihr zum einen per Schlag Geschosse abwehren und mit der L-Taste auch direkt Blocken.

Gerade Blocken bringt dem Spiel ein wenig Star Wars Feeling. Gegner die aus der Entfernung mit Geschossen auf euch feuern, kann man mit dem Block diese direkt wieder zurückschleudern und damit besiegen. Trifft man einen Gegner egal ob mit dem Schwert oder auf eine andere Variante, so erscheint über dem Gegner ein Lebensbalken, der stetig abnimmt. Verschiedene Gegnerklassen, die dennoch über das Spiel gesehen nicht so häufig sind. Viele Gegner der gleichen Art warten in allen Welten auf euch, während es gerade mal 2 spezifische Varianten pro Welt gibt. Dazu kommen 2 weitere Attacken per Y-Taste und in Verbindung mit der Z-Taste. Für beide muß man Munition finden und kann so per Y-Taste die Shuriken als Wurfgeschosse einsetzen und dazu per Z-Taste einen Bogen. Sehr gelungen ist das Zielsystem, das Gegner je nach Sicht auf ihn direkt anvisiert und Ihr so schnelle Treffer aus der Entfernung landen könnt.

Ziel in den Actionleveln ist es zum einen Gefangene zu befreien, die überall versteckt sind und eines der 100% Ziele darstellt. Dazu findet man in allen Welten reichlich verteilt sogenannte Ahnen Relikte. Kleine Statuen mit verschiedenen Wertigkeiten, die hier als Zahlmittel dienen. Denn mit diesen kann er in den Zentren jeder Welt seine Fähigkeiten pushen. 3 sogenannte Schreine findet man überall dort, die Jack betreten kann und nach dem Bezahlen mit den Relikten entweder die Lebensleiste erweitern, die blaue Zen Leiste oder aber die Angriffskraft stärken. 3x kann man so jede dieser Fähigkeiten über das Spiel verteilt erhöhen. Es lohnt sich also immer wieder die Relikte zu finden, die dazu noch ein weiteres der 100% Ziele darstellen. Ist der Sinn der Lebensleiste sicher jedem klar ist die Zen Leiste darunter ein weiterer wichtiger Aspekt.

Zum einen könnt Ihr sofern sie gefüllt ist die R-Taste benutzen und schaltet das Spiel in einen Art Supermodus. Das Bild wird eingerahmt und der Spielablauf geschieht in Zeitlupe. Jetzt kämpft man ähnlich wie beim Matrix Effekt effektiver und kann wesentlich besser schwere Attacken setzen. Dazu dient die Leiste dem verstärken von 3 findbaren Superschwertern. Rettet man im Verlauf die gesamten Bewohner in den Leveln schenken sie einem je ein Feuer, Kristall und Elektroschwert, die bei bestimmten Gegnern wesentlich mehr Effizienz bieten. Per Steuerkreuz schaltet man diese im Spiel durch um sie zu benutzen. Ebenso gesteigert werden kann Jack's Rüstung, die zusätzlich zur Lebensenergie nutzbar ist. Visuell an Jack auch zu sehen wird diese Rüstung zum einen immer besser pro Welt und zum anderen bietet sie mehr Schutz je weiter man kommt. Enthält die Rüstung in der 1. Welt noch 3 Trefferpunkte, so sind es in der 4. 12 davon.

Aufgelockert wird das Gameplay in den Leveln neben der reinen Metzelaction zum einen durch das Suchen und Finden der Gefangenen und Relikte und zudem durch verschiedene kleinere Rätsel. Mal ist es das typische Schlüssel finden, mechanische Abhängigkeiten lösen um z.b. Brücken herab zu lassen oder eben das Finden von Geheimgängen die meist zu Gefangenen führen. Allerdings nicht in dem Maße das man nun ewig suchen muß. Das Spiel selber ist an sich sehr linear gestaltet. Ihr geht praktisch in ein festes Areal, löst alles dort drin und geht zum nächsten über. Großartig festhängen tut man in diesem Spiel eigentlich nicht. Durchzogen wird dabei alles von diversen Sequenzen samt Sprachausgabe um die Story ein wenig zu erzählen. Habt Ihr dann jeweils die Action Level klar gemacht dürft Ihr in jeder Welt einen Bosskampf ausfechten. Mit einer Ausnahme sind diese aber nicht allzu schwer und sind meist in wenigen Minuten klargemacht.

Überhaupt eines der größten Probleme im Spiel. Der Schwierigkeitsgrad, egal welchen Ihr gewählt habt ist nicht sonderlich hoch und richtet sich eher an jüngere Einsteiger in diesem Genre. Auf der einen Seite geht alles flüssig vonstatten und man kämpft und wandert relativ forsch durch die Gegend. Dabei kann man zunächst technisch auch nicht meckern. Eine saubere Framerate, eine wirklich gute Steuerung samt der dynamischen und flüssigen Kampfaction machen durchaus Spaß und unterhalten den Spieler. Nur kommt man fast überall zu schnell voran, was sich hier extrem auf die Spielzeit auswirkt. 6 Stunden sind fast schon zuviel um das Spiel zu beenden. Schade, denn gerade das Upgrade Feature das ja gelungen ist sorgt ja auch dafür. Pusht man zuerst die Kampfkraft und Lebensleiste hat man bei 99% der Gegner gut Karten. Dazu das Blockfeature, die Shuriken und den Bogen, der kritische Gegner aus der Ferne bezwingt sorgen ebenfalls für schnelles vorankommen, so das die eigentlich positiven Dingen für Abzüge verantwortlich sind.

Geht man doch mal drauf, wovor auch ein Jack ab und zu nicht gefeit ist nutzt Ihr einen von mehreren Rücksetzpunkten pro Level. Immer gut platziert hat man meist wenig Weg erneut zurückzulegen und mechanische Abhängigkeiten und Gefangene sind nicht nochmal zu finden. Dank unendlich Continues gehört auch dieses Thema in den seichten Schwierigkeitsgrad. Gespeichert wird nicht im Level sondern am Ende oder beim Übergang zwischen den Welten, wo Ihr als Spieler immer abgefragt werdet. Mit dem doppelten oder dreifachen an Umfang wäre das Spiel sicher eine Alternative in diesem Genre. So wird einfach zu wenig geboten um auf lange Sicht zu unterhalten. Mehr ein spaßiger wenn auch wenig tiefgehender Action Titel, den man aber viel zu schnell beenden kann.

Grafik & Sound....

Grafisch ist Samurai Jack sicher wieder so ein Spiel das die Gamer in 2 Lager teilt. Die Comic Grafik, die ab und zu einen Cel-Shading Touch hat ist nicht jederman's Sache. Sie ist klar, bietet auch Animationen kommt aber logischerweise ohne große Texturenpower aus. Vieles ist halt in einer Farbe mit meist harten Farbübergängen. Gefallen tun kleine Details wie Jack selber, der je weniger Energie er hat immer mehr Klamotten verliert. Erst die Rüstung bis er kurz vor dem Ableben nicht nur langsamer läuft, sondern auch nur noch mit der Unterhose herumläuft. Richtig gut ist es dann wenn Ihr im Matrix Effekt Kombos ausführt. Die Kamera dreht sich dann dynamisch um den in Zeitlupe kämpfenden Jack, was selbst in dieser Grafik schon nicht schlecht aussieht. Was dem Spiel halt fehlt ist die Detailfülle, die zwar durch den Grafikstil schon nicht so machbar ist. Aber ein bißchen mehr hätte es sein können. Erst am Ende in Aku City wird man mit einer bißchen mehr Drumherum beglückt.

Der Sound dagegen klingt immer wieder sehr passend und bietet fernöstliche Melodien der nachdenklichen und melodischen Sorte. Hier kann das Spiel mit der Hintergrundmusik punkten und weiß auch ohne PLII Sound zu gefallen. Eher dürftig sind die Effekte. Zwar ist die Kampfaction selber recht fetzig umgesetzt. Aber z.b. der immer gleiche Hurra Schrei beim Befreien der Gefangenen wirkt dann auf Dauer nur noch billig.

Fazit....

Samurai Jack ist in vielen Belangen ein Spiel das die gleichen Minuspunkte mitbringt wie z.b. ein Asterix & Obelix. Es macht an sich Spaß sich metzelnd durch die Gegend zu schlagen. Technisch in Ordnung wird man trotz fehlendem Tiefgang schon unterhalten. Aber wie bei vielen Spielen dieser Art ist alles irgendwie viel zu schnell vorbei. Dazu der zu leicht Schwierigkeitsgrad der für erfahrene Gamer keine Herausforderung darstellt tut sein übriges dazu. Wirklich schade, da vom Potential und den Gameplay Ideen viel möglich wäre. So aber bleibt dem Spiel eine höhere Wertung verwehrt. Einzig jüngere Spieler und Fans der Serie, sofern es die bei uns gibt können beruhigt zuschlagen. Schwertfreunde unter den GCN Spielern finden allerdings weit umfangreichere und bessere Alternativen auf Nintendo's Flaggschiff.

 

+ Gelungene Steuerung
+ Flüssige Prügelaction
+ Fähigkeiten Upgrades
+ Blocken/Zielsystem
+ Hintergrundmusik
- Hoher Memcard Bedarf
- Zu leicht und zu kurz
- Einfache Bossgegner
- Spielerischer Tiefgang

GRAFIK: 67%

SOUND/EFFEKTE: 77%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 65%

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