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Splinter Cell: Pandora Tomorrow - GCN
Kilian Pfeiffer (12.08.2004)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: Ubi Soft
GENRE: Stealth Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
MEMCARD: 5 Seiten
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 3-8
SECRETS: JA
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 16
PLII: JA
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.50 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: JA

   
Einleitung....

"Splinter Cell" und kein Ende. Nach dem weltweiten, sagenhaften Erfolg von Sam Fishers erstem Abenteuer, war es nur eine Frage der Zeit bis ein Nachfolger auf den Releaselisten des Publishers "Ubi Soft" erscheint. Nachdem die Xbox-Version bereits vor einigen Monaten in den deutschen Händlerregalen landete und alle Welt mit dem Durchspielen des zweiten "Splinter Cell"-Abenteuers beschäftigt war, ließ es sich "Ubi Soft" dennoch nicht nehmen, bereits einen dritten Teil des Megasellers anzukündigen, der weltweit die Videospieleraugen auf sich zog. Sogar der Release zum Ende des Jahres steht bereits fest, grafisch glänzt die gezeigte Version des dritten Teils durch eine unvorstellbar realistische Darstellung, die man so selten gesehen hat. Am 29. Juli war es dann auch endlich für Gamecube-Veteranen so weit: Sam Fisher machte sich auf, unseren Spielewürfel auf eine eventuelle Terroristen-Invasion vorzubereiten. Wie es sich für Sam Fisher gehört, ist dieser während seiner gesamten Mission mit allen möglichen Allzweckgegenständen ausgerüstet, die ihm in allen möglichen sowie unmöglichen Situationen tatkräftig zur Seite stehen.

Menus und die Story....

Doch wie es sich für einen Mag'64-Test gehört, widmen wir uns zuerst den technischen Aspekten des Spiels. Im Gegensatz zum Vorgänger ist der Speicherbedarf Eurer MemoryCard von 17 auf läppische fünf Seiten gefallen, wobei zu erwähnen ist, dass man sage und schreibe zehn Spielstände - bei fünf Seiten - abspeichern darf. Ein 60-Hertz-Modus wurde Sam Fisher nicht auf die Mission mitgegeben, dafür hat man sich ein weiteres Mal dazu entschieden, die Connectivity zwischen GameBoy Advance und Gamecube zu unterstützen. Doch dazu mehr im separaten Connectivity-Bericht. Startet Ihr das Spiel, habt Ihr die Wahl zwischen einer von insgesamt vier zur Verfügung stehenden Sprachen (Französisch, Deutsch, Italienisch, Spanisch). Das Hauptmenü lässt Euch ein "Neues Spiel" (zwei Schwierigkeitsgrade) starten, ein bereits gespeichertes "Spiel laden" sowie die Statistik der absolvierten Levels betrachten. Ebenso könnt Ihr zuvor bestandene Missionen unter Level laden ein weiteres Mal spielen. Zu guter Letzt dürft Ihr innerhalb der Optionen das Fernsehbild zentrieren, den "Sound" an Eure Wünsche anpassen sowie die Controller-Belegung ändern.

Wie bereits der Vorgänger, wird auch "Splinter Cell - Pandora Tommorow" von einer hervorragenden Story begleitet, die Euch dieses Mal unter anderem nach Osttimor führt. Nachdem im ersten Teil Nikoladze von seinem Machtstreben abgebracht werden konnte, ist es nun Suhadi Sadono, ein militanter Guerilla-Führer, der damit droht, der Pocken-Virus auf die zivile Bevölkerung loszulassen. Sollte es soweit kommen, droht der Menschheit ein qualvoller Tod - logisch, dass sich Sadono sowie Konsorten mit einer Impfung gegen den Virus geschickt aus der Affäre gezogen haben. Überhaupt überzeugt die Geschichte Splinter-Cell-üblich mit einer besonderen Präsentationsweise, welche Nachrichten-typisch Film-Schnipsel über den Bildschirm flimmern, jedoch den Spieler nie komplett über das Geschehen aufklärt und ihn somit immer etwas im Unklaren lässt. Zur "Third Echelon"-Struktur gehörend, wird Sam Fisher auf geheime Mission geschickt, da das Vorgehen dieser Spezialagenten, den so genannten "Splinter Cells", von der Regierung geleugnet und somit komplett aus dem Untergrund gearbeitet wird. Mit diesem Wissen im Hinterkopf macht Ihr Euch somit in eine Mission voller gefährlicher Bedrohungen auf - Suhadi Sadono wartet bereits auf Euch.

Das Gameplay....

Aufgrund seiner individuellen Einsetzbarkeit ist Sams Bewegungsrepertoire sehr ausgereift und hat sich im Gegensatz zum erfolgreichen Vorgänger sogar erweitert. Dass ein Geheimagent lautlos durch die Gegenden streift, dürfte den meisten von Euch bereits klar sein. Geduckt erkundet Ihr beispielsweise Lüftungsschächte, hangelt Euch an Regenrinnen entlang oder schleicht - eng an der Hauswand gepresst - zur nächsten dunklen Wandnische. War der Spagat-Sprung bereits im ersten Sam-Fisher-Abenteuer präsent, hat unser Protagonist nun dazugelernt: an besonders engen Stellen - beispielsweise zwischen zwei Häusern - ist es Sam nun möglich, einen halben Spagat-Sprung durchzuführen, der ihn bis auf Häuserdächer führen kann. Aus Schwindel-erregenden Höhen ist es dem gediegenen Geheimagenten ebenfalls möglich, sich nach unten abzuseilen. Da die Spannung in solchen Situationen kräftig ansteigt, müsst Ihr aufpassen, dass Ihr unten vorbei marschierende Wachen nicht überseht. Jedoch kann Sam während des Abseil-Vorgangs seine Schusswaffe betätigen und somit patrouillierende Wachen von den Füßen holen. Ein Sprung-Angriff von einer höher gelegenen Plattform ist ebenso drin, nichts-ahnende Kontrahenten werden dadurch regelrecht in die Bewusstlosigkeit "geboxt". Ein sehr interessanter, neu ins Spiel integrierter Bewegungsablauf, ist die SWAT-Drehung, welche es Sam erlaubt, sich unbemerkt an Türen und Nischen vorbei zu bewegen.

Weil Sam ein eher lautloser Geselle ist und es bevorzugt aus der Deckung heraus zu arbeiten, sollten feindlich gesinnte Charaktere geräuschlos ausgeschaltet werden. Hierbei ist zu beachten, dass sich unser Protagonist von hinten an die Patrouillen anschleicht, um sie zum einen per Handkantenschlag auszuknocken, zum anderen in den Würgegriff zu nehmen. Vor allem dann zu empfehlen, wenn sich in der Nähe ein Retina-Scanner (Netzhaut der Augen) befindet, der verschlossene Durchgänge durch ein zuvor gespeichertes Netzhaut-Muster - meist dass der Wache, welche sich in der Nähe befindet - öffnet. Im Würgegriff agieren Eure Kontrahenten - zumeist unfreiwillig - als menschlicher Schutzschild. Jedoch habt Ihr hiermit ein Druckmittel, dass Euch gegenüber Euren Widersachern überlegen erscheinen lässt. Die Steuerung wurde - wie schon im Vorgänger - intuitiv umgesetzt, selbst als Einsteiger habt Ihr keine Probleme, Euch in der Welt von Sam Fisher zu Recht zu finden. Obwohl das Spiel eher linear gehalten ist, steht die Interaktion mit der Spielwelt an erster Stelle. Hell erleuchtete Räume können zum einen durch einen üblichen Lichtschalter mit Dunkelheit erfüllt werden, zum anderen ist auch die brachiale Art und Weise von Erfolg. Ein Schuss genügt und das Glas der Glühbirne zerspringt in tausend Einzelteile.

Auch Monitore, die einen Raum mit ihrem Licht erfüllen, dürfen von Sam problemlos durchlöchert werden. Überwachungskameras, welche ganze Levelabschnitte vor Eindringlingen sichern, sind auch Ziel von Sams Treffsicherheit. Jedoch soll es auch gepanzerte Vertreter geben, bei welchen selbst der Bleihagel klein bei gibt. Selbst in solch einem Fall hat "Third Echelon" ein geeignetes Gerät in petto: das Kamerastörsystem. Obwohl die Anzahl der zur Verfügung stehenden Waffen sehr gering ist, bleibt das Spielgefühl auf einem konstant hohen Niveau. Lediglich die SC-Pistole und das SC-20K AR M.A.W.S. (inklusive Scharfschützenfunktion) stehen Sam als reine Schusswaffen zur Auswahl. Aufgrund der geringen Munitionsverteilung im Spiel, solltet Ihr immer vorsichtig mit dem bleihaltigen "Gefahrengut" umgehen. Lieber einmal mehr den Gegner durch einen gepflegten Faustschlag in den Schlaf wiegen ;-) . Ringflächen- sowie Hochspannungsgeschosse ("Taser") erleichtern Euch Euren Arbeitsalltag zusätzlich. Als kleine Spielerei ist der Einsatz des Dietrichs anzusehen: verschlossene Türen werden durch das hin- und herbewegen des Control Sticks Stück für Stück geknackt, der Weg somit für Euch geöffnet. Ein waschechter Agent sollte ebenfalls auch im Besitz unterschiedlicher Sichtgeräte sein, zum einen das Nachtsicht- sowie das Wärmebildgerät. Ersteres verstärkt das Restlicht, so dass selbst die tiefste Nacht hell erscheint, letzteres zeigt Euch vor allem Objekte, die Wärme abgeben, bevorzugt Eure Rivalen, welche sich auf der Suche nach Euch befinden. Splinter Cell-typisch und kaum wegzudenken, ist die Tarnungsanzeige, welche angibt, ob Sam für Feinde zu erkennen ist oder ob er im Schatten verborgen bleibt.

Ausgeschaltete Feinde solltet Ihr möglichst im Dunklen verstecken, da sie so nicht mehr von Euren Gegenspielern gefunden werden können. Passiert so etwas ungeschickter Weise doch einmal, ist die Mission entweder sofort vorbei, oder aber eine von insgesamt drei Alarmstufen wird ausgelöst. Mit fortgeschrittenem Alarmzustand, rüsten sich Eure Widersacher mit zusätzlicher Ausrüstung, um im Ernstfall Sam Fisher zur Strecke zu bringen. Bei Alarmstufe 2 setzen Sadonos Schergen sogar Schutzhelme auf und agieren aufmerksamer, das Vorgehen von Sam wird dadurch bedeutend erschwert. Aufgrund Sams verschiedenster Möglichkeiten mit der Umgebung zu interagieren, wird das Spielgefühl zusätzlich bis aufs Höchste gesteigert. Lampen müssen ausgelöscht, stark beleuchtete Areale überquert werden. Ebenso muss sich Sam zu anfangs des Spiels innerhalb eines Lichtkegels bewegen, um von einer Wache, welche ein Wärmebildgerät benutzt, nicht gesehen zu werden. Wegen ansteigendem Schwierigkeitsgrad sind selbst Profis immerzu gefordert, es kann gut und gerne vorkommen, dass ein Abschnitt ein Dutzend Mal von Anfang an gestartet wird. Die Speicherpunkte sind aber dennoch fair gewählt und erlauben somit ein gutes Vorankommen durch die weitläufigen Levels. Extra für die Gamecube-Version (auch PS2) wurde der Dschungel-Level konzipiert, den Ihr in der Xbox-Variante nicht antreffen werdet.

Grafik & Sound....

Grafisch gestaltet sich das Spiel hervorragend, die Lichteffekte sind hübsch in Szene gesetzt und vermitteln eine ungemein spannende Atmosphäre. Dreht Ihr die manuelle Kamera etwas zu schnell, findet man im Spielgeschehen Schlieren vor. Zwar werden diese nicht als störend empfunden, optimal sind sie aber dennoch nicht. Die Levelgestaltung ist sehr abwechslungsreich konzipiert; schleichen, hüpfen, klettern, schießen finden sich in einem ausgeglichenen Verhältnis wider. Im Gegensatz zum Vorgänger habt Ihr des Öfteren das Recht, Eure Feinde mit der Waffe zu "erlegen", das lautlose Vorankommen ist aber immer noch das Markenzeichen unseres Hauptdarstellers. Sehr interessant ist es auch, wenn Ihr versucht, Eure Gegner durch ein Objekt (zum Beispiel eine Flasche oder aber das Ablenkungssystem) in die Irre zu führen. Verdutzte Gegner sind immer einen Lacher wert.

Lebendig wirkende Außenareale sind häufiger vertreten als anno dazumal, vor allem der Dschungel kann überzeugen. Jedoch betretet Ihr auch eine riesige Gepäckabfertigungshalle, weitläufige Firmenareale sind ebenso vertreten wie ein Forschungslabor oder aber ein - vor allem für klaustrophobisch veranlagte Menschen geeignetes - U-Boot. Hübsche, jedoch kurze Zwischensequenzen spinnen das Abenteuer fort und tragen somit zur Atmosphäre bei. Die musikalische Gestaltung ist sehr packend umgesetzt, das Splinter-Cell-Theme geht ins Ohr wie der Schlüssel ins Schloss. Auch die Sprachausgabe ist professionell aufgenommen worden, teilweise gibt es hier aber ein paar kleinere Fehler, so dass in der Zug-Mission Euer Gesprächspartner plötzlich die Sprache verliert und Sam Fisher einen Monolog zu führen scheint.

Fazit....

Nichtsdestotrotz ist das Spiel ein Hit, den man so nicht alle Tage sieht. Im Vergleich zum Vorgänger sind vor allem die bewährten Elemente ausgebaut und um neue erweitert worden. Die Spielzeit ist ansprechend hoch, Motivation ist somit immer geboten. Leider haben die Entwickler den genialen Multiplayer-Modus der Sony-/Microsoft-Version nicht integriert, der Einsatz der nützlichen "Connectivity" ist aber auch ein nettes Feature, welches man sich auch für zukünftige Projekte wünscht. "Splinter Cell" war schon seit jeher - egal ob Konsolen- oder Handheld-Version - ein Garant für hohen Spielspass, auch dieses Mal werden Fans nicht enttäuscht.

 

+ Interaktion mit der Umgebung
+ cooler Hauptcharakter
+ fesche Grafik/packende Musik
+ fordernd, aber fair
+ weitläufige Levels
+ viele Gadgets
+ intelligente Gegner
- kein Multiplayer-Modus
- technisch nicht immer einwandfrei

GRAFIK: 87%

SOUND/EFFEKTE: 86%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 90%

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