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Splinter Cell: Chaos Theory - GCN
Kilian Pfeiffer (30.04.2005)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: Ubi Soft
GENRE: Action
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
MEMCARD: 69 Seiten!
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 3-8
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 16+
PLII: Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.50 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
GCN-GBA LINK: Ja
LESERTESTS: Nein

   
Einleitung....

"Splinter Cell" die Dritte! Auf Grund des großen, weltweiten Erfolges von Sam Fisher, baut "Ubi Soft" sein Markenzeichen ein weiteres Mal aus. Klar, dass die großen drei Konsolenhersteller mit Versionen des neuesten Stealth-Action-Abenteuers beglückt werden. Auch wenn dieses Mal keine reine Handheld-Version dabei ist, wird dennoch Nokias "N-Gage" angepeilt und um ein 3D-Action-Game bereichert. Lauscht man den aktuellen News, welche vor kurzem von "Ubi Soft" bekannt gegeben wurden, handelt es sich bei "Tom Clancy's Splinter Cell - Chaos Theory" um das sich am schnellsten verkaufende Spiel der Firmengeschichte innerhalb der Vereinigten Staaten. Und selbst ein vierter Teil soll wesentlich mehr als Illusion sein. Wann man damit genau rechnen kann, steht zwar noch in den Sternen, dass er kommt, dürfte aber so klar wie Kloßbrühe sein.

Menus und die Story....

In technischer Hinsicht wird dem Spieler ein 60-Hertz-Modus verwehrt, selbst die Memory Card ist nicht gerade ein Objekt der Genügsamkeit. 69 Speicherblöcke saugt sie von Eurer Speicherkarte, der Packungsrücken veranschlagt ganze 70 Seiten. Somit seid Ihr also genötigt, Euch eine größere Memory Card als die Standardkarte zu besorgen. Zwar lässt sich dieses Phänomen höchstwahrscheinlich auf den integrierten Multiplayer-Modus zurückführen, jedoch ist der Sprung von fünf (Vorgänger) auf 69 Blöcken ein gewaltiger.

Das Hauptmenü ist schnell erklärt, drei zur Verfügung stehende Optionen lassen dies zu. Der Einzelspieler-Modus schickt Sam in ein elf Kapitel umfassendes Abenteuer, welches Euch so schnell nicht loslassen dürfte. Neu hinzugekommen ist der "Koop"-Modus, in welchem Ihr insgesamt vier Maps kooperativ bestreiten könnt. Im späteren Verlauf des Spieles werde ich hier noch genauer in's Detail gehen. "Credits" runden das Ganze ab, indem Ihr einen Blick auf die Entwickler des Titels werft.

Wie immer ist die Story rund um einen neuen Sam Fisher-Teil weltumspannend, der Friede der Menschheit steht kurz vor dem Zusammenbruch, China und Nordkorea kurz vor einem Krieg mit Japan. Nur zu gut, dass Letztere mit der global dominanten Supermacht der USA ein Bündnis eingegangen sind. Dennoch ist die Situation alles andere als überschaubar. Sam Fisher, Geheimagent der offiziell nicht existenten Organisation "Third Echelon" wird damit konfrontiert, einen Programmierer ausfindig zu machen, welcher die Kenntnis besitzt, zukünftige Probleme umgehen zu können. Doch ob Euch das gelingt, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch in den Sternen, Eure Reise wird lang - und mit Sicherheit alles andere als eine Kutschenfahrt… ;-) .

Das Gameplay....

Sam Fishers Steuerungsrepertoire ist immens, der Gamecube-Controller wirklich von vorne bis hinten mit Steuerungsfunktionen belegt. Neulinge werden mit der umfassenden Steuerung anfangs echte Probleme haben, vor allem deshalb, weil zumeist jede Taste des Öfteren belegt wurde, selbst Tastenkombinationen sind für den in die Jahre gekommenen Superagenten Normalität. Als unglaubliches Bewegungswunder beherrscht Mister Fisher enorme Möglichkeiten, sich durch die Areale zu "schlagen". In gebückter Form schleicht Ihr durch die Gegend, selbst eine Hechtrolle im Lauf oder aber ein Überkopf-Würgegriff sind kein Problem für Sam. Diverse Seile und Rohre sind sowieso Fishers liebste Freizeitbeschäftigung, da er an ihnen nach Lust und Laune empor klettern kann, im Hängen zückt unser Agent mit einer Hand die Waffe. Enge Korridore können im Spagatsprung gemeistert, ein nichts ahnender Gegner kann aus der Höhe so problemlos beseitigt werden. War zu früheren Zeiten Lara Croft das Bewegungswunder schlechthin, ist Sam nun ein Aktionskünstler in Reinkultur. Nicht nur seine Bewegungskünste überzeugen die Spielgemeinde, vor allem sein technisches Equipment ist dafür verantwortlich, dass regelmäßig Kinnladen herunterklappen und das Erstaunen groß ist.

Sams Hauptwaffe ist das SC-20K-Gewehr, welches insgesamt um vier Module erweitert werden kann und somit enorme Möglichkeiten preisgibt, mit welchen der Protagonist der einen oder anderen Gefahrensituation wesentlich leichter entkommen kann. Das Werfer-Modul beispielsweise lässt es zu, neben einer Haft-Kamera eine Gasgranate aus Eurem Gewehr zu katapultieren. Ringflächengeschosse sind ebenso keine Seltenheit und werden vor allem gerne dazu eingesetzt, wenn es gilt, feindliche Kontrahenten auszuschalten. Der so genannte Haft-Schocker stellt Eure Opponenten unter Strom, in Kombination mit einem Gewässer ist der Einsatz ganz besonders sinnvoll. Des Weiteren könnt Ihr mit dem SC-20K Schrot verschießen oder aber attackiert die feindselige Bruderschaft aus der Ferne mit dem nützlichen, zoombaren Scharfschützen-Modul. Ebenso besitzt Sam eine 5-7 Pistole, die um ein OCP-Modul erweitert werden kann. Neben der üblichen Feuerkraft, erlaubt Euch das OCP, diverse elektronische Geräte wie Kameras, Computer oder aber Lichtquellen vorübergehend auszuschalten und somit unbemerkt vorwärts zu kommen.

Ebenfalls von unersetzlicher Wichtigkeit ist das EEV (Electronically Enhanced Vision), welches Euch erlaubt, spezielle Gegenstände genauer zu untersuchen, um beispielsweise festzustellen, dass jener Gegenstand gehackt werden kann. Bis zum jetzigen Zeitpunkt befindet sich die EEV noch im Versuchsstadium, dennoch sind die Erfolge damit klar zu begreifen. Neben der integrierten Zoomfunktion lassen sich damit Unterredungen aufzeichnen, eine Nachtsicht gehört ebenso dazu wie das Wärmebild sowie das EMF. Selbst als Laser-markierendes System kann die EEV eingesetzt werden, lediglich die Steuerungshürde dürfte das größte Problem für Euch sein.

Neben zuvor genannten Schießwerkzeugen sind Granaten beziehungsweise Minen von großer Bedeutung, um die eine oder andere Situation besser lösen zu können. Blendgranaten nehmen Euren Konkurrenten für einen kurzen Moment die Sicht, Nebelgranaten lassen Sam leichtfertig durch brenzlige Areale hindurch kommen. Haftminen sind berührungsempfindlich, können auf Wunsch aber wieder abmontiert werden, Splittergranaten dagegen ein sehr effektives, wenn gleich auch zumeist tödliches Einsatzwerkzeug, welches nur in äußersten Notfällen eingesetzt werden sollte.

Die Areale des Titels sind zumeist relativ linear aufgebaut, dennoch gibt es die eine oder andere Möglichkeit, wie man einen Abschnitt um ein kurzes Stück abkürzt. Dass ist beispielsweise dann der Fall, wenn Ihr einen unscheinbaren Lüftungsschacht der normalen Tür vorzieht. Überhaupt lassen sich diverse Situationen in unterschiedlichster Art und Weise lösen: Zumeist ist es gleichgültig, ob Ihr einen Gegner zuerst betäubt und den regungslosen Körper dann versteckt oder aber das Licht ausschaltet, Euch hinter einer Wand verbarrikadiert, den ahnungslosen Bösewicht per Pfeifton in Eure Richtung lockt, um ihn letztendlich von hinten in den Schwitzkasten zu nehmen und ihn somit auszuschalten.

Türen lassen sich ebenfalls auf unterschiedlichste Art und Weise öffnen, sei es mit der Brechstangenmethode oder aber durch ein vorsichtiges Aufdrücken, welches kaum Geräusche verursacht. Bei ersterer Methode werden Charaktere, welche vor der Tür positioniert waren, mit einem Schlag aus den Latschen gehoben. Sollte eine Türe verriegelt sein, kommt der Control Stick zum Einsatz, welchen Ihr in Kreisbewegungen hin- und herbewegen müsst, um die einzelnen Bolzen auszuhebeln. Ab und an müsst Ihr im Auftrag von "Third Echelon" diverse Computer beziehungsweise Retina-Scanner hacken, um Zugriff zu erhalten. Hierbei werden Fragmente einer Adresse abgerufen, welche Ihr letztendlich herausfinden soll. Gelingt es Euch die richtige Adresse ausfindig zu machen, war Euer Hack-Versuch erfolgreich, andernfalls wird Alarm geschlagen und Eure Kontrahenten rüsten auf.

Apropos "Aufrüsten": Nach jedem Alarm, schützen sich Eure Gegner mit weiteren Maßnahmen, beispielsweise einem Helm, oder zusätzlicher Schutzwesten. Überhaupt achten sie selbst auf die kleinsten Veränderungen in ihrer Umgebung, etwa, ob eine Türe bereits offen stand, oder gerade eben erst geöffnet wurde. Neben Sams standardmäßiger Tarnanzeige, wurde dem Spiel eine Geräuschanzeige spendiert, die selbst die kleinsten Laute anzeigt und somit eventuell sich in der Nähe aufhaltende Charaktere alarmiert. Sowieso solltet Ihr wesentlich mehr Vorsicht walten lassen, als in den Vorgängerteilen. Gegnerische Truppen reagieren durch die Bank weg intelligent, nur selten unterläuft ihnen einmal ein Fehler oder sie übersehen Sam, obwohl sie haarscharf an ihm vorbei gehen. Anderseits kann sich Sam aber auch bei seiner Gegnerschaft bemerkbar machen, indem er mit Gegenständen (Flaschen…) umher wirft, einen Pfeiflaut von sich gibt, oder einfach eine Lampe mit seiner Schusswaffe kaputt schießt. Wunderbar an "Tom Clancy's Splinter Cell - Chaos Theory" ist die Tatsache, dass es so viele Möglichkeiten gibt, wie Ihr an verschiedene Situationen herangeht.

Grafik & Sound....

Grafisch ist der Titel ähnlich gut gelungen wie seine Vorgänger, jedoch fehlt einfach die systematische Verbesserung im Zeitalter der grafischen Bombast-Spiele. Immer wieder könnte man meinen, die Publisher würden vor allem den Gamecube-Besitzern die "schlechteste Ware" auf großartigem Niveau vorsetzen. Trotz kleinerer Ruckeleinlagen bleibt das Spielgeschehen zumeist flüssig, die Zwischensequenzen zeigen vor allem zu was die Grafiker bei "Ubi Soft" im Stande sind.

Eine hervorragende, spannend in Szene gesetzte Musikuntermalung unterstützt das tolle Spielgefühl des Titels, professionelle Sprecher geben dem Spiel eine erwartungsgemäß exzellente Atmosphäre, die man in dieser Art nicht häufig in Spielen vor den Latz geknallt bekommt. Ebenso können die realistisch-klingenden Soundeffekte vollkommen überzeugen, der Wortwitz innerhalb der Einsatzbesprechungen beziehungsweise Sequenzen verleitet hin und wieder zu kleineren Lachern.

Multiplayer....

Im Gegensatz zu den Vorgängerspielen erwartet Euch im aktuellen Teil ebenfalls ein Mehrspieler-Modus ("Training", "Kampagne"), welchen Ihr mit einem Mitspieler bestreiten dürft. Das Gute daran: Ihr kommt nur im Team voran, Einzelkämpfer haben in den insgesamt vier Missionen keine Chance, bis an's Ende zu gelangen. Im Team bildet Ihr beispielsweise eine menschliche Leiter, um Erhöhungen mühelos hinter Euch zu bringen, indem der eine Spieler an einem Vorsprung hängt und der andere an seinem Kumpel empor steigt. Ebenso dürft Ihr Euren Partner an einer Wand abseilen oder aber einen Kopfüber-Abstieg ihm Team verrichten. Des Weiteren könnt Ihr Euch gegenseitig über kleine Abgründe hinweg katapultieren, ein Team-Move ist hierbei die Lösung. Weil der Mehrspieler im Team gespielt wird, ist es nur allzu logisch, dass Gerätschaften teilweise "geteilt" werden können. Stirbt ein Partner im Kampf, habt Ihr insgesamt zweimal die Möglichkeit ihn innerhalb eines Zeitlimits von 30 Sekunden wieder zu beleben. Obwohl es insgesamt "nur" vier Levels für den "Koop" gibt, macht der Multiplayer sehr viel Spaß, lediglich der Umfang sollte für die Zukunft erweitert werden.

Fazit....

Obwohl der Grundgedanke der "Splinter Cell"-Titel von Teil zu Teil beibehalten wird, mindert sich der Spielspaß in keiner Weise. Durch geschickte - wenngleich auch geringfügige - Änderungen (Geräuschanzeige, Multiplayer…) erweitert sich das Suchtpotenzial des Titels, die Spielzeit trägt ebenso zu diesem Aspekt bei. Toll ist auch die Möglichkeit, dass die Entwickler wieder einmal an eine GC-GBA-Connectivity gedacht haben (siehe separater Artikel!), die dem Spieler die eine oder andere Möglichkeit verschafft. Technisch auf hohem Niveau, ist Sam Fisher inzwischen zur Ikone der Stealth-Action-Gemeinde geworden, obwohl hier doch einige gute Titel zu finden sind ("Metal Gear Solid"…). Bombastisch gut gelungen ist die Musikuntermalung, von der Sprachausgabe mal ganz zu schweigen. Auch der Multiplayer sollte hier eine Erwähnung wert sein, von einem Online-Modus werden Gamecube-Besitzer weiterhin nur träumen dürfen. Ebenfalls schade, dass der dritte "Splinter Cell"-Teil seinen Weg nicht auf Nintendos Handhelds findet - mal abwarten, vielleicht tut sich hier noch etwas. Alle anderen sollten bedenkenlos zugreifen - es lohnt sich!

 

+ intelligente Gegnerschar
+ Einbeziehung der Umgebung
+ anspruchsvoll, aber motivierend
+ technisch gelungen
+ Multiplayer (Zwei-Spieler)
+ Gadgets en masse
- ab und zu Ruckler
- schwer zu erlernende Steuerung

GRAFIK: 85%

SOUND/EFFEKTE: 87%

MULTIPLAYER: 82%

GESAMTWERTUNG: 91%

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