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Ribbit King - GCN
Matthias Engert (16.09.2004)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: Bandai
GENRE: Golf Arcade
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
MEMCARD: 4 Seiten
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-7
SECRETS: JA
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
PLII: NEIN
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
CHEATS / TIPPS: JA
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Spiele die auf den ersten Blick zu sehr japano mäßig angehaucht sind haben selten auch in Europa oder den USA Erfolg. Ribbit Ring ist so ein Spiel das man auf den ersten Blick in genau diese Schublade packt. Ausgestattet mit einer Bandai Lizenz erwecken die etwas abstrakt wirkenden Figuren dieses Spiels und die Tatsache das Frösche eine Rolle spielen einen mehr als kindlichen Eindruck. Zwar ist die Zielgruppe dieses Games auch in den jüngeren Bereichen zu suchen, dennoch ist das Spielprinzip auf den ersten Blick zunächst mal wenig kindgerecht. Denn hinter den abstrakten Figuren mit ihren überdimensionalen Augen und Fröschen verbirgt sich nichts anderes als ein Golfspiel. Dabei ist der Golfsport hier wirklich nur Grundlage und wurde teilweise arg verfremdet. Ziel im Spiel ist es aber durch Schläge auf Frösche Gewinne einzufahren. Wie das gehen soll erfahrt Ihr im folgenden Test.

Menus und die Story....

In Ribbit King darf der Spieler eine typische Pseudo Story erleben, in der sich alles um das sogenannte Ribbinit dreht. Ein Bodenschatz ohne den der Heimatplanet des Hauptcharakters Scooter nicht überleben kann. Eines Tages ist nur noch sehr wenig Ribbinit auf dem Planeten Ribbetopia vorhanden und man such nach Wegen dies zu Ändern. Andere Planeten bieten diesen Rohstoff zwar ebenfalls, geben diesen aber nicht freiwillig her. Also schickt man den guten Scooter aus um von überall auf anderen Planeten Ribbinit zu holen. Um dies dort nun zu bekommen wird darum gespielt. Statt Golf nennt sich dieser Sport in Ribbit King - Frolf. Ihr tretet mit Scooter also auf anderen Planeten gegen die dortigen Cracks an um an das erhoffte Ribbinit zu gelangen.

Bevor Ihr jedoch Hand anlegen könnt widmen wir uns den anderen wichtigen Dingen. Einen 60Hz Modus findet Ihr in diesem Spiel nicht. Ist aufgrund der Präsentation und des Gameplays aber auch nicht notwendig. Dafür ist die Memcard Belegung mit 4 Seiten lobenswert gering und erlaubt es euch 4 verschiedene Savegames anzulegen. In Sachen Sprache könnt Ihr zwar alle Texte im Spiel auf deutsch genießen, Sprachausgabe an sich, die es auch hier gibt kommt komplett in Englisch daher. Das Hauptmenu erlaubt euch zunächst nur die Wahl zwischen dem Spielstart und den Optionen. Die Optionen erlauben es Sound und Rumble Einstellungen zu tätigen, sowie eines von 3 Steuerungssetups zu wählen. Danach erwartet euch der Spielmodi Bildschirm mit dem Geschichte Modus und dem VS Modus, der es 2-4 Spielern in 2 Multiplayer Modis gegeneinander anzutreten.

Das Gameplay....

Der eigentliche Kern ist im Spiel natürlich der Geschichte Modus, in dem Ihr die angesprochene Reise des kleinen Scooter begleitet und versucht mithilfe des Sportes Frolf das benötigte Ribbinit zu erspielen. Positiv das man dem Einsteiger, und das dürften hier vor allem junge Spieler sein ein komplettes Tutorial spendiert hat, in dem die Grundlagen und das Gameplay's des Sports Frolf erklärt werden. Einmal hinter euch gebracht landet Ihr in der Kommandozentrale, die ab jetzt euer ständiger Begleiter ist. Von hier aus könnt Ihr die Optionen begutachten, die einzelnen Planeten und Matches anwählen, sowie in verschiedenen Apparaturen und Menus eure Preise und nützlichen Dinge ordnen. Doch eines nach dem anderen.

Rechts in der Kommandozentrale findet Ihr den Frolf Chef, der als Schiedsrichter fungiert und nach den Matches den Sieger kürt. Spricht man ihn an erscheint der Planeten Bildschirm. Insgesamt sind es 5 Planeten auf denen gespielt wird. Anfänglich nur auf wenigen etwas anwählbar folgt das Spiel konsequent dem Freispiel Gedanken. Nach und nach werden Matches anwählbar und Ihr müßt die einzelnen Inhalte schon nacheinander spielen. Angefangen auf dem Planeten Ribbetopia. Wählt man so einen Planeten an, so erscheint eine Liste mit möglichen Gegnern auf die man treffen kann. Anfänglich nur 2 sind weitere erst freizuspielen. Ihr wählt so praktisch einen verfügbaren an und tretet nun gegen ihn 1-1 an um Preise und Geld zu gewinnen und neue Herausforderungen, sprich Gegner freizuschalten.

Wählt Ihr einen möglichen Gegner an startet das Match und es geht nun ähnlich wie im Golfspiel darum Löcher oder Grüns zu gewinnen. Allerdings mit dem großen Unterschied das hier pro Match 4 Grüns auf euch warten. Wobei das bei weitem nicht der einzige Unterschied zu Tigers Lieblingssport ist. Das Ziel ist es nach Abschluß aller 4 Grüns mehr Punkte zu haben als der Gegner und wir finden die nächsten Unterschiede. Hintergrund ist nicht unbedingt die wenigsten Schläge pro Grün zu erreichen, sondern die meisten Punkte. Startet ein Grün und Ihr seid am Schlag ist zunächst visuell vieles vergleichbar mit Golf. Ihr spielt in kompletten 3D Landschaften, habt eine Power Anzeige für den Schlag unterhalb im Screen und eine Anzeige wieviele Schläge Ihr schon verbraucht habt. Dabei habt Ihr nur einen Schlägertyp, der hier mehr ein Hammer ist.

Mittels dieses Hammers gebt Ihr dem Frosch, der im übertragenen Sinne der Golfball ist Zunder und ab geht die Luzie. Innerhalb des Grüns ist auch hier ein Loch, das man irgendwann mal treffen sollte. Oder besser gesagt Ihr den Frosch dort hinein bekommen müßt. Dazu und das ist eigentlich auch der spaßigste Aspekt im Spiel sind alle Grüns gespickt mit Gimmicks, Bonusobjekten, Fallen, Mechaniken und Höhenunterschieden, die euch auf dem Weg zum Loch begleiten. All dies bringt oder zieht Punkte ab. Über allem steht die Punktevergabe für die Schläge. Je weniger Schläge Ihr braucht und damit den direktesten Weg spielt bringt am meisten Punkte. Mit einem Schlag 1500 Punkte nur fürs Einlochen möglich, verringert sich diese Punktezahl um 100 bei jedem weiteren benötigten Schlag. Nicht nur deshalb wird der Spieler immer vor die Frage gestellt ob er schnell nach hinten zum Loch will oder doch über Umwege seine Punkte machen will.

Praktisch sieht das ganze so aus das Ihr am Abschlag wie bei einem Golfspiel unter vereinfachten Bedingungen startet. Eine Schlägerauswahl fällt weg und auch das Wetter spielt keine Rolle. Ihr könnt per Y-Taste einen Blick von oben wagen oder per C-Stick die Kamera auch mit der Flugbahn bewegen. Positiv das Ihr in diesen Sichtweisen die Flugkurve das Frosches beeinflussen könnt und so auch den Landepunkt seht. Ihr könnt per Steuerkreuz die Flugkurve beeinflussen was sich auf die Landung auswirkt und weit hergeholt Back und Top Spin definiert. Ist euer Schlag soweit fertig drückt man die A-Taste und die Power Leiste läuft los. Am Ende sollte man wenn möglich den Trefferpunkt setzen und der Frosch bekommt seinen Hammerschlag und geht ab. Weiten Entferungen sind übrigens in Metern, wobei das hier nicht die Rolle spielt wie in einem richtigen Golfspiel.

Allein schon in der Luft sind die Möglichkeiten groß. Herumhängende Punkteblasen verschiedener Wertigkeiten oder Multiplikatoren kann man im Flug treffen und füllen das Punktekonto. Landet der Frosch springt er je nach Flugbahn 2x und bleibt im Normalfall dann am Boden liegen. Allein damit kann man das Loch also erreichen und das Spielprinzip an sich ist relativ easy. Glücklicherweise gibt es nun die angesprochenen zahlreichen Gimmicks die das Spiel auflockern. Allein schon die Tatsache das der Frosch immer noch ein Stück springt spielt da eine Rolle. So fliegen z.b. Insekten in der Gegend herum. Landet der Frosch in der nähe davon springt er, holt sich das Insekt und bekommt dafür Punkte. Ist gleich ein weiteres Insekt in der Nähe auch 2x, was schon wieder Bonuspunkte ergibt. Oder Ihr landet in einem Trampolin, das euch sofort weiter katapultiert und zum nächsten Landeort mit oder ohne Ereignis bringt.

Oder das Thema Wasser. Fällt er in's Wasser schwimmt der Frosch selbstständig in die Richtung weiter und Punkteblasen auf dem Weg nimmt er ebenfalls mit. Er springt aus dem Wasser und bleibt wieder entweder sitzen oder es passiert gleich das nächste Ereignis. Es gibt sogenannten Fragezeichenfelder unter denen Power Ups liegen oder Warps, die euch plötzlich an einen völlig anderen Ort des Grüns transferieren. Mit oder ohne Umwege sollte man irgendwann das Loch erreichen und ein sogenanntes Frosch In erspielen. ;-) Bei einem Hole in One gibt's dann ebenfalls wieder Bonuspunkte. Abwechselnd seid Ihr und der Gegner dran und nach jedem der 4 Grüns wird zusammengezählt. Abwechslung bringt dem ganzen dazu noch die Location selber. Alle 5 Planeten haben irgendwie ein Thema. Grüne Oase, Wüsten, technische Umgebungen, Winterlandschaften auf dem der Frosch rutscht und sich dadurch wieder einiges ändert und karge Felslandschaften bieten immer wieder was neues wie man ein Loch und damit Punkte erspielen kann.

Gutes Beispiel ist der Planet Techtron. Man schlägt z.b. ab, landet im Wasser und schwimmt auf die andere Seite des Strandes, springt weiter auf ein Förderband, das einem z.b. zu einem Warp bringt, schnappt sich danach eine Fliege, landet auf einem Trampolin und ist danach völlig woanders wo man eigentlich hinwollte. Das ist eigentlich der Reiz des Spiels, als nun so schnell wie möglich zum Loch zu kommen. Teilweise muß man so spielen um den Gegner einfach zu schlagen, die auch wissen wie man Bonuspunkte erspielt. Je weiter man auf den einzelnen Planeten kommt um so mehr Power Ups kann man nutzen. Auch hier sind diese wahlweise erspielbar auf den Grüns, aber auch käuflich erwerbar in einem Shop in der Kommandozentrale. Dazu kommt ähnlich wie in Smash Bros. Melee ein Glücksspielautomat, der diese auch ausspuckt. Diese Power Ups kann man nun verwalten oder mitnehmen um sie im folgenden Kampf zu benutzen.

Auch dafür existiert ein Menu, in dem man auch neue erspielte Frösche, die bessere und veränderte Flugeigenschaften auswählen und nutzen kann. Bei den Power Ups findet man dann wahlweise Dinge die einfach nur die Energie und damit Fluglänge pushen und man so weiter mit einem Schlag kommt. Oder aber Power Ups um vielleicht durch Lava schwimmen zu können oder auf Eis nicht zu rutschen. Alles Dinge die man hier und da mal braucht. Oder der Radius in dem der Frosch sich Fliegen schnappt wird erhöht oder aber er ist Unbesiegbar wenn auf dem Grün ein Wurm aus der Erde kommt, sich den Frosch schnappt, Ihr aber diesmal keine Punkte abgezogen bekommt. Anfänglich ist das Spiel sehr zäh zu spielen, mit der Zeit ändert sich das teilweise. Auch weil glücklicherweise die Grüns zahlreich und teilweise sehr groß sind und man reichlich Möglichkeiten bekommt Sinnvolles oder Unsinn zu machen.

Irgendwann habt Ihr dann genug Pokale erspielt um den Turniermodus freizuschalten, was ebenfalls ein Spielziel definiert. Wobei bei der Pokalgeschichte Parallelen zu einem Smash Bros Melee unverkennbar sind. Einzeln anwählbar von allen möglichen 50 Gegnern im Spiel kann man diese drehen und wenden und fragt sich schnell wo man das nicht schonmal so gesehen hat. ;-) Gespeichert wird nach jedem Match und Ihr könnt danach neu verwalten und den nächsten wenn möglich freigeschaltenen Gegner angehen. Problem des ganzen ist die teilweise träge Spielweise. Da man auch jeden Schlag des Gegners mit ansieht und vor allem die Siegerehrung zu lange dauert sitzt man auch oft untätig vor dem Fernseher. Dadurch ist das ganze immer wieder wenig spektakulär. Die Idee an sich mit den voller Bonuspunkten und Goodies vollgepackten Grüns ist mal was anderes. Das die einfache Grundsteuerung auch ordentlich umgesetzt und zu handhaben ist macht das Spiel für jüngere Semester durchaus zur Unterhaltung.

Grafik & Sound....

Grafisch sollte man vom Spiel nicht allzuviel erwarten. Der typische einfachen Stil wirkt anfänglich schon etwas trist. Viele harte Farbübergänge überzeugt in Sachen Effekten eigentlich nur das Wasser, das sehr schön dargestellt wird. Grüns, Bunker, Bäume und weitere Umgebungsvarianten sind teilweise sehr einfach gehalten und eher zweckmäßig als nun eine Augenweide. In Sachen Gamespeed muß sich der geneigte Frolf Champion keine Sorgen machen, was aber auch überrascht hätte, gäbe es hier Probleme. Ebenfalls in Ordnung ist die Kollisionsabfrage die trotz des kindlichen Spielprinzips hier schon wichtig ist. Animationen wie Schwünge oder ähnliches sollte man nicht erwarten. Feste einfache Abläufe sind ebenfalls zweckmäßig und nicht mehr. Thematisch ist die Abwechslung durch die einzelnen Planeten dagegen positiv. Nicht nur gewohnte Grüns wie im Golfspiel sind vor allem dem Spielprinzip hier zuträglich und mit den Abhängigkeiten und mechanischen Dingen durchaus förderlich.

Der Sound dagegen fällt doch etwas ab im Spiel. Qualitativ kommt dieser doch sehr Fernost angehaucht daher, klingt etwas blass und bietet eigentlich wenig Abwechslung. Immer irgendwie der gleiche Soundstil. Dazu die einfachen und wenig abwechslungsreichen Sprachsamples. Zwar klingen sie hier und da recht niedlich und gelungen, sind aber nun kein Killerfeature. Wiegesagt, bei den Melodien muß man ein Faible für diese Melodien haben.

Multiplayer

Der Multiplayer krankt in meinen Augen an der Tatsache das ein Turnier Gameplay in dem Sinne nicht möglich ist. 2 Varianten könnt spielen. Mit bis zu 4 Spielern den Schwung Modus, in dem man vor dem Start einen Planeten auswählt und danach gegeneinander abwechselnd auf 4 Grüns antritt. Wie im Geschichte Modus gewinnt der Spieler mit den meisten Punkte am Ende. Der zweite Modus Match Play ist dann nur für 2 Spieler ausgelegt. Hier geht es darum nach jedem Loch einen Sieger zu ermitteln und das ganze ähnelt mehr einem Stroke Play. Auch hier wählt man Charaktere und Planeten je nachdem was man freigespielt hat und legt los. Nichts spektakuläres wäre ein Turnier auch mit CPU Gegnern ein bischen motivierender. Positiv dagegen das man auch zu viert mit nur einem Pad spielen kann und auch Wind spielt eine Rolle. Ist das Spiel schon nicht sehr teuer, kann man so auch billig Multiplayer Action genießen.

Fazit....

Im gesamten wirkt Ribbit King wie ein riesiger Spielmodi innehalb von Mario Golf. Die Ideen den Golfsport mal etwas aufzuweichen und mit teilweise verschärft geänderten Regeln zu spielen ist lobenswert und in der Umsetzung auch gelungen. Reichlich vollgepackte Grüns mit allerlei Hindernissen und Goodies sind mal was für zwischendurch. Nicht allzu schwer richtet sich das Spiel aber dennoch eher an die jüngeren Spieler, die einfach mal Golf auf eine einfache Weise spielen wollen. Auch wenn Frösche schlagen nicht gerade kindgerecht ist kann diese Zielgruppe durchaus ihren Spaß damit haben. Erwachsene Spieler spielen oder warten auf Tiger Woods. Technisch in Ordnung mit einer einfachen Präsentation und einem etwas schrägen Sound ein Spiel das seine Zielgruppe hat und auch finden wird.

 

+ Für jüngere Spieler geeignet
+ Einfache Steuerung
+ Viele Gimmicks
+ Viele Grüns
+ Teilweise recht große Grüns
+ Reichlich Gegner
- Sound gewöhnungsbedürftig
- Einfache Grafik
- Für Erwachsene zu einfach
- Kein Turnierplay im MP

GRAFIK: 58%

SOUND/EFFEKTE: 51%

MULTIPLAYER: 60%

GESAMTWERTUNG: 61%

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