konsolenkost.de

 
GCN Prince of Persia 3
 
 
Prince of Persia: The Two Thrones - GCN
Kilian Pfeiffer (24.01.2006)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: Ubi Soft
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
MEMCARD: 20 Seiten
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 4-9
SECRETS: JA
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 16+
PLII: Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.50 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Ja
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Aller guten Dinge sind bekanntlich drei! Auch bei Ubi Soft verfolgt man dieses Sprichwort und beschert der Spielergemeinde den dritten und - angeblich - letzten Teil einer fantastischen Spieleserie, die innerhalb nur weniger Jahre eine stattliche Fangemeinde um sich scharen konnte. Die märchenhaften Abenteuer des Prinzen aus Persien verzauberten nicht nur Spieler in allen Herren Ländern, sogar die Fachpresse war sich in den Wertungen einig!!! Und in diesem Fall kann man getrost von Höchstwertungen sprechen, die der Prinz kassieren sollte. Auch in der Mag'64-Redaktion ist man einer Meinung - um den persischen Helden kommt man als Spieler einfach nicht herum. Verzagen sollte man allerdings nicht, auch wenn das Abenteuer teilweise knackig schwer ist und es seine Zeit dauert, bis man die optimale Herangehensweise herausgefunden hat. Wechselten sich in den zwei vorangegangenen Abenteuern die Kampfphasen in regelmäßigem Akkord mit akrobatischen Turnübungen seitens des Prinzen ab, so präsentiert Euch Ubi Soft ein in sich stimmigen, übergangslosen dritten Teil, der im Gesamten alles besser macht als die sowieso schon grandiosen Vorgänger.

Menus und die Story....

Spieler lieben bescheidene Spiele. Was das bedeutet? Im Allgemeinen erfreut man sich, wenn die Software sorgsam mit dem dürftig vorhandenen Memory Card-Platz umgeht. So ein Kandidat ist auch "Prince of Persia - The Two Thrones"! Drei Spielstände dürft Ihr anlegen, was sich als absolute ausreichend darstellt. Ein 60-Hertz-Modus wurde dem Titel nicht mit auf den Weg gegeben, die Grafik zeigt sich dennoch in einer atemberaubend flüssigen Darstellung, welche für Gamecube-Verhältnisse überdurchschnittlich ist und daher zur absoluten Spitzengruppe im Konsolenbereich aufschließt.

Das Hauptmenü ("Neues Spiel", "Spiel laden", Optionen, "Extras") ist übersichtlich gestaltet, innerhalb der "Extras" schaltet Ihr im Laufe des Spieles Artworks sowie Videos frei, die Ihr dann nach Belieben Euch zu Gemüte führen dürft. Das Speichersystem in "Prince of Persia -The Two Thrones" wurde optimal gelöst, an gewissen Stellen platzierten die Entwickler Brunnen, deren Wasser den Prinzen gesunden lässt und gleichzeitig den Spielstand speichert. Vor besonders prekären Stellen erstellt das Spiel einen eigenen Zwischenspeicherstand, so dass Ihr bei einem virtuellen Ableben ohne Verzögerung weiter machen dürft.

Wie bekannt sein dürfte ist die Story der Trilogie durchgängig, Teil drei schließt direkt an den zweiten Teil, "Prince of Persia - Warrior Within", an. Nachdem der Prinz sich auf den Nachhauseweg nach Babylon gemacht hat, erhofft er sich insgeheim seine erlebten Strapazen vergessen zu können. Jedoch ist die Realität eine Andere, das einst wundervolle Königreich liegt in Schutt und Asche, die Einwohner der einst edlen Stadt sind gefallen oder vor der Gefahr geflohen. Für das tragische Dilemma verantwortlich ist der Sand, welcher bereits die zwei Vorgängerspiele wesentlich mitbestimmte. Auch der Prinz aus Persien kann sich nicht vor der drohenden Gefahr des Sandes schützen und gerät in einen Strudel, der sein Wesen spaltet. Ab sofort habt Ihr es zum einen mit dem gewöhnlichen Prinzen zu tun, zum anderen mit dem Dunklen Prinzen, der dem Gewissen des ursprünglichen Jünglings wie ein kleines Teufelchen "gut gemeinte" Ratschläge gibt. Auch die Spielweise des dunklen Gesellen ist eine andere. Welche, könnt Ihr im folgenden Test lesen.

Das Gameplay....

Das Abenteuer startet wie üblich mit einer wunderschönen, vorgerenderten Sequenz, welche die Heimreise des jungen Prinzen zeigt. Im zerstörten Babylon angekommen, erwartet Euch ein weitläufiger Abschnitt, der Euch die grundlegenden Steuerungsmechanismen näher bringt. Da der Prinz ein äußerst wendiger Geselle ist und Akrobatik zu einer seiner Stärken zählt, ist der Grundtenor des Spieles klar: Klettern bis zum Umfallen! So steuert Ihr den Protagonisten des Spiels und erlernt anfangs die Grundtechniken der Steuerung näher kennen. Erhöhte Plattformen erreicht Ihr mit einem beherzten Sprung, Säulen robbt der blaublütige Prinz gekonnt im Affengriff nach oben. Selbst der Sprint entlang einer senkrechten Wand ist für unseren Sportpro ein Klacks. An Kanten dürft Ihr Euch entlang hangeln, Leitern werden von Euch in Rekordzeit erobert, an Stangen könnt Ihr turnen, Ketten werden als "Feuerwehrleiter" missbraucht, Vorhänge mit dem scharfen Dolch in zwei elegante Hälften geteilt. Gegenüberliegende Wände eignen sich hervorragend, um mit einem Spagat à la Sam Fisher nach oben zu kraxeln. Die Möglichkeiten sind wirklich immens, die Entwickler ließen sich nicht lumpen und integrierten im Spiel durchdachte Akrobatik-Einlagen, die den Prinzen - und vor allem Euer Geschick - bis aufs Äußerste fordern werden. Sich bewegende Plattformen sind brandgefährlich, häufig bewegt Ihr Euch in Schwindel erregenden Höhen, aus welchen ein Sturz tödlich enden würde.

Die von Euch durchquerten Areale befinden sich häufig unter freiem Himmel, ebenso bewegt Ihr Euch durch verlassene Gegenden, die teilweise mit Fallen gespickt sind. Häufig wurden die Fallen im Spiel so integriert, dass der Prinz sie nur durch erfolgreiche, meist punktgenaue Aktionen unverwundet passiert. So wurde eine Wand mit sich drehenden Stachelblöcken bestückt, die mit einer bestimmten Periode verschwinden und wiederkehren. Eure Aufgabe ist es nun, rechtzeitig den Wandlauf einzuleiten, um im rechten Moment über die Stachelblöcke hinweg zu laufen. Einige Passagen werden in dieser Hinsicht einiges von Euch abverlangen, dennoch wird das Spiel zu keinem Zeitpunkt unfair oder stellt Euch vor unlösbare Aufgaben.

Am linken oberen Bildschirmrand wird die Lebensenergie Eures Charakters dargestellt, bis zu sechs Sand-der-Zeit-Behälter sorgen dafür, dass Ihr die Mächte der Zeit erfolgreich ausführen könnt. Speziell die Fähigkeit in der Vergangenheit für einige Momente zurück zu reisen, stellt sich als altbekannt und dennoch nützlich heraus. Habt Ihr beispielsweise eine Stange nicht mehr im rechten Moment greifen können und seid daher in den Abgrund gestürzt, kann Euch ein Druck auf die "L"-Taste vor dem "Game Over" schützen. Dadurch wird zwar ein Sandbehälter verbraucht, der Effekt, das Geschehene einige Sekunden zurück laufen zu lassen, ist für das Gameplay sehr wertvoll. Ebenso erlernt der Prinz im Laufe des Spieles die Fähigkeit "Auge des Sturms", der ihn dazu befähigt mit dem selben Tempo weiter zu laufen, während die Umgebung verlangsamt wird. So gelingt es Euch ein weit entferntes Tor rechtzeitig noch zu erreichen, bevor es mit einem lauten Knall schließt. "Sandwinde" sowie der "Sandsturm" ermöglichen Euch gewaltige Bodenangriffe, die Eure Gegner schnurstracks ins Jenseits befördern. Zwei Sandbehälter sind jedoch nicht ohne und müssen von Euch erst einmal gefüllt werden. Apropos "füllen": Besiegte Gegner hinterlassen den wertvollen Sand bei ihrem Ableben, zerstörte Gegenstände wie Kisten, Schemel oder Vasen lüften ebenso das Geheimnis rund um das gelbe Gut.

Neben der genialen Klettereinlagen wird der Prinz aus Persien natürlich auch im Kampf gefordert. Neben einer Vielzahl an Bewegungstechniken ist es dem Prinzen auch möglich mit zwei Waffen gleichzeitig zu attackieren, wobei die zweite Waffe nach kurzem Einsatz in ihre Einzelteile zerbricht. Glücklicherweise hinterlassen Feinde die begehrenswerten Objekte, ab und zu könnt Ihr sie ebenfalls in Waffenständern vorfinden. Der Dolch der Zeit agiert das komplette Spiel über als Primärwaffe, Äxte, Schwerter sowie Streitkolben dienen zum Einsatz als Sekundärwaffen. Die Auswirkungen im Kampf sind von Waffe zu Waffe allerdings verschieden. Obwohl die Kampftechniken im dritten Teil der Serie enorm sind, integrierten die Entwickler dennoch eine geniale Neuerung, die anfangs etwas überflüssig anmutet. Die so genannten "Speed Kills" ermöglichen es Euch, Eure Opponenten unbemerkt zu attackieren und im richtigen Moment - sobald Euer Dolch aufleuchtet - anzugreifen. Anfangs reicht ein einzelner Stich zum erfolgreichen Sieg über den Feind, im fortgeschrittenen Spiel allerdings müsst Ihr bis zu fünf Mal zustechen, bevor Euer Gegenüber "den Geist aufgibt". Verpasst Ihr den Augenblick hingegen, werdet Ihr zu Boden geschleudert und müsst den Kampf auf normalem, langwierigem Wege austragen. Dank der enormen Anzahl an effektiven Attacken macht Euch dies auf lange Sicht zwar keine Probleme, dennoch gestalten sich die "Speed Kills" als ungemein praktisch.

Von Zeit zu Zeit stößt der Prinz auf Sandportale, die von einigen Wächtern bewacht werden. Dem Anführer der Gruppe ist es möglich bei Gefahr zahlreich Verstärkung zu holen. Daher solltet Ihr es unbedingt vermeiden, Aufmerksamkeit auf Euch zu ziehen. Wesentlich sinnvoller ist es, einen Weg in luftiger Höhe zu finden, um möglichst nahe an den Boss der Gruppe heran zu kommen. Mit einem "Speed Kill" ist dieser nämlich kein Problem mehr. Habt Ihr das Sandportal in Eurem Besitz, winken Euch Belohnungen in Form von Sandkrediten (nützlich für "Extras" im Hauptmenü) oder aber zusätzlichen Sandbehältern.

Eine weitere Neuerung, die jedoch viel zu selten im Spiel integriert wurde, sind die Wagenrennen mit einem Streitwagen. Aus der Third-Person-Perspektive treibt Ihr Euren Karren durch die engen Gassen vorbei an Hindernissen, die das Aus für Euch bedeuten könnten. Obwohl die zurück zu legende Strecke linear ist, müsst Ihr ab und zu wählen, ob Ihr den Weg links oder rechts einschlagen wollt. Neben gegnerischen Eroberern, die Euren Streitwagen "erklimmen" und auf den Prinzen einschlagen, sollt Ihr auch Attacken gegnerischer Streitwagen abwehren. Am besten gelingt Euch das, indem Ihr sie gegen das nächste Hindernis manövriert, um ein weiteres Vorankommen des Opponenten zu verhindern.

Grafik & Sound....

Gewaltiger, den Spieler einverleibender Musikgenuss ist bei "Prince of Persia - The Two Thrones" garantiert! Das Spielerlebnis wird durch die Untermalung in perfekter Art und Weise unterstützt. Professionelle Sprecher zaubern den Charakteren innerhalb der fantastischen Rendersequenzen überzeugende Stimmen auf den Leib. Überhaupt sind die Sequenzen zwischen den Spielabschnitten ein wahrer Augenschmaus, die Atmosphäre, die das Spiel dadurch generiert, ist umwerfend und überzeugt in jeder Hinsicht. Jeder kleinste Soundeffekt geht ins Ohr, die malerischen Orte im Spiel treffen voll ins Schwarze und wiegen den Spieler sanft in einen Traum aus "Tausend und einer Nacht". Anmutige, architektonische Meisterwerke in formvollendeten Bauwerken werden vom Prinzen erkundet, wunderschöne Texturen, welche das Spiel auf den Bildschirm zaubert, umrahmen das audio-visuelle Meisterwerk!

Fazit....

Eigentlich muss an dieser Stelle nicht mehr viel geschrieben werden! Der dritte Teil der "Prince of Persia"-Serie vollendet eine grandiose Trilogie, die uns in der Redaktion vom ersten Teil an überzeugt hat! Einfach herrlich, was Ubi Soft hiermit gelungen ist! All jene, die bis dato die Finger strikt von den Umsetzungen gelassen haben, sei angeraten, sich möglichst flink ein Exemplar der Serie zu sichern! Jeder Euro ist definitiv gerechtfertigt, da der Spielspass kaum noch zu überbieten ist. Würde es sich bei "Prince of Persia" nicht um ein Spiel handeln, könnte man ganz klar von "ganz großem Kino" sprechen! Ab zum Händler Eures Vertrauens!!!

 

+ grandiose Atmosphäre
+ fordernde Akrobatikeinlagen
+ audio-visuelles Meisterwerk
+ fordernd aber stets fair
+ spannendes Zeit-Feature
+ innovative Speed-Kills
+ ansprechende Streitwagenrennen
+ erstklassige Boss-Kämpfe
- linear
- leider ist irgendwann Schluss ;-)

GRAFIK: 91%

SOUND/EFFEKTE: 87%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 92%

Sämtliche Inhalte wie Bilder und Texte zu diesem Artikel sind geistiges Eigentum des Mag'64. Eine Benutzung oder anderweitige Verwendung darf nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Mag'64 erfolgen.

 
                   

Gamesload