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Prince of Persia: Warrior Within - GCN
Kilian Pfeiffer (30.12.2004)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: Ubi Soft
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
MEMCARD: 21 Seiten
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 4-9
SECRETS: JA
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 16+
PLII: Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.50 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Noch gar nicht allzu lange her, bescherte uns der Prinz von Persien ein phänomenales Abenteuer, das bis heute seines gleichen sucht. Dank "Ubi Soft" wurden selbst Nintendo-Jünger mit einem Ableger bedacht, ein Nachfolger ließ aufgrund der phantastischen Bewertungen nicht lange auf sich warten. Obwohl sich des Prinzen Abenteuer insgesamt etwas unter den Erwartungen verkaufte, war klar, dass man es mit einem Nachfolger von vorne herein besser machen wollte. Und siehe da: die Promotion rund um den Prinzen begann bereits vor Monaten, erste Previews in Fachzeitschriften versprachen ein tolles Spielerlebnis. Trotz des hohen Schwierigkeitsgrades faszinierte der Orient ungemein, im nun veröffentlichten Nachfolger geht hingegen alles wesentlich düsterer vonstatten, Anfänger werden auch dieses Mal überlegen müssen, ob der Ausflug in die grafisch spektakulären Welten für sie das richtige ist.

Menus und die Story....

Obwohl "Prince of Persia - Warrior Within" keinen 60-Hertz-Modus unterstützt, läuft das Spiel relativ flüssig über den Fernsehschirm. Statt angegebener 25 Speicherblöcke benötigt das Spiel lediglich 21 Seiten, wobei Ihr drei Spielstände gleichzeitig sichern könnt. Neben dem Hauptmenu Punkt "Neues Spiel" habt Ihr weiterhin die Möglichkeit ein bereits gespeichertes Spiel zu laden ("Spiel laden"). Wie üblich könnt Ihr unter den Optionen generelle Einstellungen (Kamera-, Spracheinstellungen…) vornehmen, die Zusatz-Features geben Euch Einblick in diverse Artworks, Video- sowie Waffen-Galerien. Im Laufe des Spieles stoßt Ihr auf viele Kisten - zum einen sichtbar, zum anderen gut versteckt - die an den unterschiedlichsten Stellen platziert wurden. Innerhalb dieser Truhen befinden sich dann "Artworks", die Ihr später im Hauptmenü begutachten könnt. Dieses Feature ist zwar kein Meilenstein, jedoch ein interessanter Zusatz, da die Galerien durch die Bank weg qualitativ hochwertig gelungen sind und dementsprechend gefallen.

Wie schon im Vorgänger, spielt die Zeit eine wichtige Rolle, um das Abenteuer rund um den Königssohn zu bestehen. Auf Grund des Talismans, den der Prinz erhielt, hat er die Möglichkeit, die Zeit nach seinem Gutdünken zu verändern. Jedoch befindet sich der Dahaka auf seinen Fersen, ein grausamer Geselle und Herrscher über das Zeitgefüge, der dem Prinzen nach seinem Leben trachtet. Obwohl Farah aus dem ersten Teil keine Rolle mehr spielt, ergänzten die Entwickler die dadurch entstandene Lücke mit Kaileena, der im Laufe des Spiels eine bedeutende Rolle zugeordnet wird. Mehr will ich jedoch dazu noch nicht verraten.

Das Gameplay....

Spieler, die bereits den ersten Teil zur Genüge gespielt haben, werden sich über die beinahe anstandslos übernommene Steuerung freuen. Euer Prinz wandert auf eleganten Sohlen durch die weitläufigen Levels, Probleme mit einem überladenen Gamepad solltet Ihr nicht haben. Obwohl der Spielverlauf ziemlich geradlinig ist und Ihr vor keine unlösbaren Aufgaben gestellt werdet, integrierten die Entwickler eine Navigationskarte im Spiel ("Z"-Knopf), auf welcher Ihr den aktuellen Aufenthaltsort sowie das nächste Ziel eingezeichnet seht. Im Vorgänger wurde bevorzugt noch nach kniffligen Kämpfen gespeichert, der Nachfolger vereinfacht das Ganze, indem man an bestimmten Stellen (Springbrunnen) seine Lebensenergie auftanken und seinen Spielstand verewigen kann. Überhaupt besitzen Wasserstellen die Fähigkeit der Regeneration. Bei der Vielzahl von Kämpfen kann das aber auch relativ nützlich sein, da Haus-hohe, Troll-ähnliche Geschöpfe doch den einen oder anderen Teil der Energieleiste rauben können. Ansonsten bleibt die Gegnerpalette eher auf der schmaleren Seite, nach einigen Stunden bemerkt man, dass das Spiel meist die gleichen Gegnertypen in's Geschehen schickt, Abwechslung eher Fehlanzeige. Freunde von gut versteckten "Secrets" wird die Tatsache freuen, dass man im Spiel einige Stellen ("Upgrade-Podest") auffinden kann, die zum einen von ausgeklügelten Fallen gespickt sind, zum anderen aber ein nützliches Extra bieten: dauerhafte, zusätzliche Lebensenergie. Und von so etwas benötigt man erfahrungsgemäß mehr als genug ;-). Zumeist ist der Zutritt zu den versteckten Passagen gut versteckt oder nur durch eine unscheinbare Klettereinlage verborgen. Daher immer gut die Augen aufhalten.

Im Grunde genommen lässt sich "Prince of Persia - Warrior Within" in zwei unterschiedliche Spielprinzipien einteilen, wobei das eine der Kampf ist, das andere Klettereinlagen in Hülle und Fülle. Im Gegensatz zum Vorgänger wurde das Kampfsystem ausgebaut, nichtsdestotrotz man letztendlich nicht mehr als blindlings die Tasten Eures Control-Pads zu hämmern. Mal unter uns: wer von Euch merkt sich schon so Herz-zereißende Namen sowie Tasten-Kombos ("Azads furiose Vergeltung", B+B+Y+Y+B+B; "Peinigender Taifun", Y+Y+B+B+Y+Y). In ausgeführter Form legt Euer Prinz ein gewagtes Tänzchen auf's Parkett, für das Auge ein wahrer Wohlgenuss. Nach einer gewissen Zeit wird es wahrscheinlich so aussehen, dass Ihr Euch auf einen bestimmten Move eingependelt habt und diesen so gut wie immer im Einsatz habt. Dutzende Kombinationen ohne wirkliches Tutorial sind einfach zu viel des Guten. Negativ kann dies dem Spiel jedoch nicht angekreidet werden. Der Prinz von Persien segelt gekonnt durch die Lüfte, schwingt sich an Seilen elegant entlang, so dass selbst Tarzan neidisch zuschauen würde. Mauern missbraucht Euer Alter Ego als eine Art Startrampe für den nächsten zerstörerischen Schwertstich. Apropos "Schwertstich": Im fortschreitenden Abenteuer werdet Ihr des Öfteren auf neue Schwerter stoßen, die Euch das Leben erleichtern und Eurer Gegnerschaft heftigen Schaden bereiten. Mit der Zeit lernt Ihr neue Angriffsschläge hinzu, neu hinzugekommen sind Sekundärwaffen, welche Ihr gleichzeitig mit Euch führt. Zum einen dürft Ihr mit Euren mitgeführten Waffen zugleich attackieren, zum anderen habt Ihr die Möglichkeit, Eure Sekundärwaffe als Wurfgeschoss zu missbrauchen. Im linken oberen Bildschirmrand wird hierfür eine Grafik eingeblendet, welche die Haltbarkeit der aktuellen Waffe angibt. Primärwaffen sind lediglich Schwerter, Sekundärwaffen können ebenso Dolche, Streitkolben sowie Äxte sein. Neben Gegnern hinterlassen vor allem Waffenständer diese nützlichen Objekte. Zusätzlich hat jede Waffenklasse eine eigene Spezialattacke, die Eurem Prinzen zu mächtigen Angriffen verhelfen.

Obwohl der Spielverlauf generell ziemlich linear ist und Ihr Euch beinahe nicht verlaufen könnt, bauten die Entwickler Warp-Räume in das Spiel, in welchen Ihr von der Gegenwart in die Vergangenheit und wieder zurück reisen könnt. Mit diesen Reisen verändert sich auch entsprechend die Umgebung, vormals edle Säle verkommen zu scheußlichen "Bruchbuden", gemauerte Wände überwuchern durch dem Zeitsprung mit dichten Rankengewächsen.

Wie bereits im Vorgänger spielen Kämpfe eine entscheidende Rolle im Abenteuer des Prinzen. Geht soweit alles gut, freut sich Euer Held; wird er hingegen verletzt, schaut die Sache schon ein wenig anders aus. Für genau solche Fälle gibt es das Spiel mit der Zeit. Insgesamt stehen dem Prinzen sechs "Sand der Zeit"-Behälter zur Verfügung, wobei nach bestimmten Punkten im Spiel neue hinzukommen. Für jeden Behälter könnt Ihr einmal die Zeit für einige Sekunden zurück drehen und somit bereits Erlebtes vergessen machen ("Erinnerung"). Ebenso dürft Ihr diverse "Megaattacken" ausführen, welche die Gegnerschaft um Euch herum vernichten. Lernt Ihr anfangs zunächst das "Odem des Schicksals", steht zuletzt die "Verwüstung der Zeit" an, die problemlos eine ganze Schar an feindlichen Angreifern besiegt. Obwohl derartige Angriffstechniken eher selten Verwendung finden, machen sie unter gewissen Umständen dennoch Sinn. Das "Auge des Sturms" verlangsamt die Zeit um den Prinzen herum, er jedoch bewegt sich in derselben Geschwindigkeit wie zuvor. Hin und wieder werdet Ihr vom Spiel dazu gedrängt, diese Technik sinnvoll einzusetzen, beispielsweise dann, wenn ein Druckschalter betätigt werden muss, der eine Tür für eine bestimmte Zeit öffnet. Sobald Ihr jedoch von der Bodenplatte steigt, schließt die Tür nach wenigen Momenten. Das "Auge des Sturms" verhilft Euch allerdings dazu, das Türchen ohne Probleme zu passieren. Ebenso könnt Ihr diese Technik bei rasend schnell sich auf und ab bewegenden Stachelrollen einsetzen, um diese ohne Verletzungen hinter Euch zu bringen.

Diverse Sprungeinlagen komplettieren die vielfältigen Möglichkeiten des Protagonisten, Vorhängen dienen als Abseilmöglichkeit, Säulen verleiten zum Klettern oder aber für einen Powerangriff in rotierender Bewegung. Leitern missbraucht Ihr als "Feuerwehrleiter", Wandseile überbrücken große, mit Stacheln bestückte Abgründe. An Kanten hangelt sich der Prinz in Schwindel-erregenden Höhen entlang, kleine Baumverästelungen dienen als "Balanceakt", um an das "sichere Ufer" zu gelangen. Neben simplen Bodenplatten, werdet Ihr während des Spieles eine Vielzahl an Drehschaltern aktivieren, sowie eine Menge an Hängeschaltern in Bewegung setzen müssen. Des Weiteren kann unser Held diverse Kisten verschieben, um damit schwergängige Bodenschalter in Gang zu bringen. Gewagte Salti wollen vollführt, todesmutige Luftsprünge gemeistert werden. Ständig seid Ihr in Aktion, nur selten kehrt bei Eurem Prinzen Ruhe ein. Gefährliche Aktionen könnt Ihr mit dem Euch zur Verfügung stehenden Sand rückgängig machen, besiegte Gegner hinterlassen den wertvollen Sand, welcher Eure Behälter auf's Neue befüllt.

Die vom ersten Teil bekannten "Visionen" wurden komplett aus dem Spiel entfernt, ein Ausblick auf eventuelle Lösungsmöglichkeiten, bleibt Euch daher verwehrt. Ebenso wurden die fordernden Rätsel einfach gestrichen, meist reicht es gefährlichen Fallen auszuweichen oder aber diverse Druckschalter zu aktivieren.

Grafik & Sound....

Grafisch spielt sich der Titel ganz weit oben in die Hitparade. Graziöse Bewegungen, fantastische Levelarchitektur sowie grafisch hochwertige Rendersequenzen verhelfen zum absoluten Sprung in den Gamecube-Grafik-Olymp. Tolle Lichteffekte tun ein Übriges zur ansonsten sehr düsteren Atmosphäre. War der Vorgänger noch wesentlich freundlicher, spielt sich das Geschehen im aktuellen Ableger in wesentlich dunkleren Gefilden ab. Abwechslungsreiche Texturen gefallen von Mal zu Mal, die immer flüssig bleibende Grafik ist einfach ein echter Hingucker.

War der Soundtrack damals noch von orientalischen Klängen geprägt, wird die Spielergemeinde nun von düsteren Gitarrenklängen in die Enge getrieben. Zur sowieso schon sehr unheimlichen Atmosphäre, ein weiteres Indiz für die Altersfreigabe "Ab 16". Die deutsche, professionell gesprochene Sprachausgabe gefällt anstandslos, im englischen Original wird die Rolle der Kaileena von Monica Bellucci gesprochen. Ebenso können die grandiosen Soundeffekte wie das Waffengeklirre sowie die übrigen Effekte ohne wenn und aber überzeugen.

Fazit....

Obwohl sich die Neuerungen eher in Grenzen halten (sehr interessant: Fluchtlevels mit dem Dahaka), kann auch das zweite Gamecube-Abenteuer restlos überzeugen. Unglaubliche Grafik gepaart mit einer unheimlichen Atmosphäre verleiten zum Weiterspielen, das ausgebaute Kampfsystem kann durchaus gefallen. Tiefe Gitarrenriffs unterstützen die ohnehin schon beklemmende Umgebung, der Schwierigkeitsgrad ist ebenfalls nichts für Weicheier. Obwohl ein Multiplayer fehlt, kann man das Abenteuer zu einem der besten Spiele des Gamecube-Zeitalters zuordnen. Freunde Action-reicher Spielerlebnisse, die auch gewagte Sprungeinlagen nicht scheuen, kommen einfach nicht um den Prinzen aus Persien herum.

 

+ atemberaubende Grafik
+ eingängige Steuerung
+ Kämpfe en masse
+ fordernde Klettereinlagen
+ coole Animationen
+ düstere, gruselige Atmosphäre
+ Sekundärwaffen
+ Fluchtlevels/Zeitensprung
- sehr linear
- für Anfänger nicht geeignet

GRAFIK: 91%

SOUND/EFFEKTE: 85%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 91%

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