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Pikmin 2 - GCN
Matthias Engert (18.10.2004)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: Nintendo
GENRE: Strategie
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
MEMCARD: 27 Seiten
60HZ-MODUS: JA
SCHWIERIGKEIT: 2-10
SECRETS: JA
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
PLII: JA
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.50 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Ja
CHEATS / TIPPS: Ja
HIGHSCORES: Nein
Lesertests: Ja

   
Einleitung....

Im Zeitalter der sogenannten Mainstream Spiele sind frische Spielideen etwas seltenes geworden. Jede Firma träumt sicher irgendwie davon so ein Spiel einmal zu entwickeln, das den Spielern dann auch noch gefällt. Nintendo ist dies mit einem Pikmin eindrucksvoll gelungen und brachte frischen Wind in die Spieleszene. Kleine Wesen die von einem liebenswert gemachten Charakter geführt und befehligt werden und die ihm damals halfen sein Raumschiff zu repairieren und wieder nach Hause zu kommen. Auch meine Wenigkeit ist bis heute von diesem Spielprinzip sehr angetan und man konnte Nintendo beim ersten Teil vielleicht nur vorwerfen das Spiel nicht länger gemacht zu haben. Die 30 Tage waren für viele trotz des Spielprinzips unter 10 Stunden machbar um das Game zu lösen. Der Ruf nach einem Nachfolger sollte aber erhört werden und mit Pikmin 2 schickt Nintendo dieses Spielprinzip zum zweiten mal auf den GameCube. Ob die Anmerkungen der Spielergemeinde erhört wurden soll der folgende Test zeigen.

Menus und die Story....

Auch im zweiten Teil dreht sich zunächst alles um den Helden Olimar der es seinerzeit mit Hilfe der Pikmin geschafft hat die Heimreise anzutreten. Doch was war nur aus seinem Arbeitgeber auf dem Heimatplaneten geworden? Kaum war Olimar wieder daheim vernimmt er die Sorgen seines Firmenchefs das dieser in sehr großen Geldsorgen steckt und nur noch ein Raumschiff zum Inventar der Firma gehört. Kaum ist Olimar wieder daheim wird der Präsident auf ein Mitbringsel Olimars aufmerksam, das eine Menge Wert ist und die Lösung aller Probleme darstellt. Die Augen leuchten und den einzigen Ausweg den der Präsident sieht ist Olimar zum Planeten der Pikmin zurückzuschicken um noch mehr dieser Mitbringsel, auch Schätze genannt zu holen und die Firma zu retten. Allerdings und hier beginnt das neue in der Fortsetzung stellt der Präsident Olimar einen Beigleiter zur Seite - Louis. Zusammen mit ihm sollt Ihr also nun mit 2 "Befehlshabern" auf dem Pikmin Planeten nach Schätzen suchen und die anfänglich benötigten 10.000 Pokos verdienen.

Wie immer schenkt Nintendo seinen Spielen eine stimmige Einleitung beim eigenen Logo bis der Spieler zum 60Hz Bildschirm gelangt der hier enthalten ist und wie immer technisch eine Runde Sache sein sollte. In Sachen Memory Card werden euch 27 Seiten abverlangt, die im Spiel die üblichen 3 Savegames zulassen. Wie nicht anders zu erwarten kommt ein komplett deutsches Spiel daher und der Spieler landet kurz darauf auf dem Hauptmenu. Das Olimar nicht allein unterwegs ist wirkt sich nicht nur auf den Singleplayer aus, sondern bringt dem Spiel auch einen 2Player Modus. Neben dem freispielbaren Challenge Modus gibt es die Optionen, den Highscore Bereich wo die erreichten 10.000 Pokos in verschiedenen Rubriken verewigt sind und den Bonibereich für die sehr gelungenen Special Videos im Spiel, die man nach bestimmten erreichten Abschnitten freigeschaltet bekommt. Die Optionen erlauben den Surround Modus zu aktivieren, was dem Spiel klanglich zu einem erneut excellenten Vergnügen verhilft. Dazu die Sprachwahl und der wichtige Deflicker Modus, den man einstellen kann und die Grafik je nach Vorliebe weicher oder schärfer macht. Kern des Spiel ist wiegesagt der Einzelspieler Modus, der neben bekannten Dingen reichlich Neuigkeiten mitbringt.

Das Gameplay....

Im Gegensatz zum ersten Teil ist das große übergeordnete Ziel innerhalb von 30 Tagen alle Teile zu finden hier nicht mehr vorhanden. Schon allein weil im Spiel 201 Schätze versteckt sind wäre das ganze äußerst schwer hinzukriegen. Ziel ist es hier wie schon erwähnt die fälligen 10.000 Pokos zu verdienen. Jedes gefundene Schatzteil bringt Geld und man knabbert so Stück für Stück dieses Betrages ab. Allerdings und das will ich nicht verhehlen ist auch dies nur eine Seite der Medaille. Denn diese verdient man recht fix und das Spiel beginnt danach eigentlich fast nochmal und der Punkt Umfang sollte hier kein Kritikpunkt sehr sein. 12 Stunden für die 10.000 Pokos und knappe 25 Stunden für das gesamte Spiel sprechen zumindest bei mir eine andere Sprache. Doch bis dahin ist es noch Stück und wir beginnen mal wieder bei den Grundlagen eines Pikmin Spiels.

Beginnt man neu erwartet den Spieler der Levelbildschirm. Zunächst nur 1 Bereich des Planeten anwählbar eröffnen sich im Verlauf 4 Bereiche. In jedem der Bereiche ist eine bestimmte Anzahl an Schätzen versteckt, was euch auf diesem Bildschirm auch angezeigt wird. Wieviel Ihr schon gefunden habt wird euch anhand einer scrollbaren Anzeige gezeigt. Olimars erster Kontakt mit dem Planeten ist dann auch lustig wie niedlich. Zunächst einmal sind beide Helden voneinander getrennt und man muß als Spieler zuerst das Team zusammenbringen. Und schon kommen auch hier die kleinen Helfer in's Spiel. Er erhält wieder die Hilfe der Bewohner des Planeten, was übrigens immer sehr lustig dargestellt wird und vor allem durch die Gondel des Raumschiffes auch visuell immer mit einem Spruch bedacht wird. Die Bewohner gaben dem Spiel ja auch den Namen - Pikmin. Auf dem Planeten gibt es diesmal 5 verschiedene Arten der Pikmin, was 2 mehr sind als im Vorgänger. Eingeteilt sind sie wenn man so will in die regulären und Special Pikmins, wobei die Specials schwerer zu generieren sind als die normalen. Die normalen sind die gleichen wie im Vorgänger.

Rote Pikmin, gelbe und blaue. Olimar und Louis brauchen dennoch alle 5 Arten um die Schätze zu finden. Das Spiel ist dabei wieder voller Abhängigkeiten, die aufeinander aufbauen, so das es schwer ist das Spiel nun als Simulation oder Strategie zu bezeichnen. So findet Ihr wieder gleich zu Beginn die roten Pikmin. Zuerst ein paar wenige, die in einem speziellen Gebilde zuhause sind. Mit diesen Pikmin beginnt alles. Die Pikmin haben verschiedene Fähigkeiten, die sich im Verlauf des Spiels als unbedingt notwendig erweisen und Ausbaufähig sind. Allen gleich ist die Notwendigkeit des Vermehrens. Nur ein Pikmin reicht nicht um hier was zu reißen. Also muß man für mehr der kleinen Racker sorgen. Dies geschieht auf mehreren Wegen. Zu Beginn mit wenigen Pikmin ist dies zuerst mühselig. Erste und einfache Variante ist es kleine Items zu finden die wie ein überdimensionaler Puck aussehen. Auf diesen Items, die es in mehreren Größen gibt steht immer eine Zahl. Diese Zahl definiert die Anzahl an Pikmin die man benötigt um es durch die Gegend schleppen zu können.

Neu ist nun das nun nicht mehr nur Olimar die Burschen befehligt. Olimar und Louis sind im ganzen Spiel die Befehlsgeber. Die Pikmin machen die Arbeit. Einfach gesagt drückt man die B-Taste um einen visuellen Kreis zu erschaffen. Alle in diesem Kreis befindlichen Pikmin folgen euch nun. Nehmt Ihr einen und werft ihn auf eine Pflanze mit dem Symbol 1 so "erntet" er dieses und trägt es selbsständig zu seinem Tempel, von dem es eingesaugt wird. Praktisch wird das Items verarbeitet und oben aus dem Gebilde fällt oder fallen nun neue Pikmin der gleichen Farbe. Diese verschwinden zunächst im Boden und Olimar und Louis müssen sie herausziehen. Danach folgen sie euch ebenfalls automatisch. So ist der erste Tag eigentlich mehr der Vermehrung gewidment und hier der Vereinigung von Olimar und Louis. Das schöne und zugleich der erste große neue spielerische Ansatz ist das agieren mit 2 Charakteren. Ihr könnt praktisch Olimar und Louis auch einzeln Befehligen und so wenn man so will Teams steuern. Hat Olimar die roten unter seinen Fittichen gibt man Louis z.b. die gelben mit.

Der Kick an der Sache ist das man auch innerhalb eines Gebietes weit entfernt stehen kann und so per Y-Taste zwischen den Truppen einfach hin und herschaltet. Weist man einer Gruppe Aufgaben zu machen sie dies automatisch bis man die anderen wieder übernimmt. Hat man anfangs 10 oder gar 20 Pikmin zusammen kann man sich größeren Items widmen oder auch Gegnern im Spiel, von denen es reichlich gibt. Folgen euch die Pikmin automatisch könnt Ihr sie zum einen mit der X Taste deaktivieren, das heißt irgendwo "parken" oder neben einem Item dazu bringen dies aufzunehmen. Gerade bei später z.b. 20 geforderten Pikmin um etwas wegzubekommen ist dies eine Erleichterung. Grobes Ziel ist es nun mit den Pikmin die verstreuten Schätze aufzusammeln und zurück zum Raumschiff zu bringen. Wie Items oder erledigte Gegner benötigt auch jedes Teil eine bestimmte Anzahl an Pikmin zum wegtragen. So ganz langsam merkt der Spieler danach das mehr auf ihn wartet als gedacht. Zunächst einmal hat man nicht ewig Zeit. Geblieben ist der Zeitdruck innerhalb eines Tages vom Sonnenaufgang bis zum Untergang. Knappe 15 Minuten dauert einer der 30 Tage.

An wichtigen Steuerungs Elementen besitzt Ihr natürlich den 3D-Stick mit dem man sie steuert. Dabei bewegt man wahlweise die Pikmin allein oder im Team in 3D Umgebungen nach allen Richtungen. Dazu wieder das man aktivierte Pikmin mit dem C-Stick ebenfalls bewegen kann, was oftmals sehr hilfreich ist. Mit der L Taste kann man die Kamera hinter Olimar oder Louis holen. Mit der R-Taste kann man den Viewpoint dreifach verstellen, wobei die Nahkamera wieder irre gelungen ist was die grafische Darstellung der Pikmin und Umgebung angeht. Ist bei diesen 3 Viewpoints die Kamera immer schräg von oben kann man per Z Taste diese auch direkt über Olimar platzieren. Insgesamt also 4 Viewpoints. Wichtigster Knopf ist die B Taste. Mit diesem aktiviert man den Rufbefehl mit den beiden Cracks. Man erzeugt damit einen Kreis, der in Pikmin 2 sogar upgradefähig ist vor sich, den man nach allen Richtungen sowie nach oben frei bewegen kann. Damit kann man alle deaktivierten Pikmin zu sich rufen, damit sie einem folgen. Später im Spiel immer wichtiger wenn man verschiedene Pikmin Gruppen durch die Gegend schickt. Denn um sie zu behalten müssen sie am Ende eines Tages wieder in ihrem Zuhause sein.

Auch etwas das mir in diesem Zusammenhang wieder sehr gefallen hat. Der Tag / Abend Rhythmus, der auch grafisch stimmig gemacht ist. Das erste Schatz Teil ist so noch leicht zu finden, die man bei genauem Hinschauen oftmals als Objekte der Realität erkennt. Batterien bekannter Hersteller sind nur ein Beispiel für gutes Product Placement. Jetzt kommen weitere Neugikeiten in das Gameplay, die das ganze ungemein aufwerten. Nach und nach finden Olimar und Louis die anderen beiden Gebilde für die gelben und blauen Pikmin. Hintergrund ist das alle verschiedene Spezialfähigkeiten haben. Die roten sind Allrounder was Kampf und Kraft angeht. Die gelben verfügen nun über die Fähigkeit Elektro Anfgriffen Standzuhalten oder z.b. geladene Zäune und Tore einzureißen. Dazu die Fähigkeit der Blauen die durch Wasser gehen können. Gleichzeitig muß der Spieler aufpassen eben durch diese Fähigkeiten die anderen nicht zu verlieren. So sterben die roten bei Wasser Berührung, während z.b. die gelben und blauen bei Feuer Kontakt schnell die ewigen Jagdgründe besuchen können. Erst das Zusammenspiel aller Arten bringt dem Spieler den Erfolg.

Nun wäre jetzt vieles wie früher und die Neuheiten würden sich im Maßen halten. Durchquert man die Locations, entdeckt man kleine Löcher im Boden die eine immense Neuerung bieten. Sogenannte Sublevels, die man betreten kann. Einfach gesagt neue Locations auf Etagen untergebracht, verschieden groß in Sachen Umfang und ebenfalls mit Schätzen gefüllt. Dabei sind diese Ebenen von der Anzahl und den darin zu findenden Schätzen fest limitiert, verändern sich bei einigen von ihnen aber bei mehrmaligem Betreten per Zufallsgenerator in ihrem Aufbau. Dabei nehmt Ihr eure Pikmin mit nach unten und müßt sie dort wie auf der Oberfläche arbeiten lassen um Schätze zu finden und Gegner zu eliminieren. Grafisch total verschieden angelegt ist dabei die Gondel eures Raumschiffes immer dabei und gefundene Schätze werden sofort abgerechnet wenn die Pikmin wie an der Oberfläche diese zur Gondel tragen.

Auf jeder Etage gibt es ein Loch das weiter nach unten führt und man gelangt so durch bis zu 15 sogenannte Sublevel nacheinander bis zu einem Endgegner in jeder der Höhlen, die pro Gebiet 3 oder 4 mal zu finden sind. Allein damit ist die Spielzeit zu erklären die man vor sich hat. Aber es wird noch besser hier unten. Denn nur hier findet und generiert man die neuen beiden Rassen. Habt Ihr z.b. 100 rote Pikmin mit nach unten genommen und man findet weiße oder lila farbene Pflanzen wirft man 5 hinein und bekommt so 5 weiße oder 5 lilane Pikmin. Die Pflanzen verschwinden dann und man muß nach dem Beenden der Höhle wieder nach unten um sie erneut zu beschaffen. Das macht die Burschen ungemein wertvoller. Als Vergleich hatte ich meist ein Verhältnis 200 rote Pikmin in deren Behausung und 10-20 weiße oder lilane. Deren Aufgaben sind aber das Salz in der Suppe. Die weißen Pikmin können verseuchte Tore öffnen, die einen giftigen Qualm verbreiten, wo die anderen sofort sterben würden. Auch Gegner die einen weißen Pikmin fressen sterben meist sofort was immer wieder wichtig ist.

Die lilanen sind wenn man so will die Power Jungs. 1 lilaner ist soviel Wert wie 10 rote in Sachen Kraft. Egal ob Gegner attackieren oder Dinge tragen. Muß für einen Schatz die Pikimin Anzahl 10 sein die ihn tragen müssen reicht also 1 von denen um 10 rote zu ersetzen. Was auch deswegen Sinn macht da wieder nur maximal 100 Pikmin unter eurer Kontrolle gleichzeitig herumlaufen können. So gibt es z.b. einen Schatz im Spiel für den 1000 Pikmin notwendig sind, was normal ja nicht geht. Also müßt Ihr 100 lila Pikmin haben und bekommt dann diesen Schatz auch weg. Allein das eröffnet im Gameplay viele neue Möglichkeiten in Sachen finden von Schätzen oder dem agieren gegen Hindernisse und Gegner. Das die weißen zudem noch in der Lage sind vergrabene Schätze zu heben ist nur ein Beispiel. Unterstützt werdet Ihr bei allen Dingen von den Bildschirmanzeigen die den Tagesfortschritt angeben, die Energieleisten von Olimar und Louis sowie den Pikmin die Ihr führt und die herumstehen.

So sagt man sich mit der Anfangszeit ist doch alles garnicht so schwer und man spielt locker drauf los und es macht wie damals Spaß seine Recken zu führen. Doch es sind die vielen kleinen Neugikeiten die das ganze noch aufbohren. Wie z.b. sollen die weißen Pikmin wissen wo sie nach einem Schatz graben sollen? Gute Frage, einfache Antwort. Der Spieler bestimmt wie schwer oder leicht man es sich im Game machen kann. Die zahlreichen Sublevel bieten nicht nur einfach Schätze die Geld bringen sondern auch wichtige Schätze die eine Funktion haben. Ob mittendrin in einer der Höhlen oder beim Besiegen des jeweiligen Endbosses. Bestimmte Schätze verändern die Fähigkeiten unserer Helden und werten die Möglichkeiten auf. So wird z.b. bei bestimmten der Anzug unserer Recken aufgepowert. Normal würden auch Olimar und Louis brennend schreiend durch die Gegend laufen wenn sie ein Gegner mit einer Flamme trifft. Findet Ihr den entsprechenden Schatz wird der Anzug feuerresistent und Ihr lauft durch als gäbs kein Morgen.

Das ganze ist enthalten für Elektroattacken, Wasserangriffe und die Giftelemente. Allein wenn man diese Upgrades hat kann man ab und zu Gegner auch selber attackieren. Mit dem findbaren Raketenhieb bekommen die Helden sogar selbst eine Attacke die Wirkung zeigt. Oder Ihr findet den Sensor, der als Anzeige rechts im Screen per ausschlagendem Zeiger angibt wie nahe man einem Schatz ist. Ein nicht zu unterschätzendes Feature und im nachhinein ungemein wichtig, da ich nicht wüßte wie ich die letzte Höhle und allein den Endgegner ohne dies gelöst hätte. Denn Ihr werdet nicht gezwungen diese Schätze zu finden. Ihr könnt auch durch die Höhlen brettern ohne diese mitzunehmen. Oder Ihr findet eine Art Glühbirne, die in den Höhlen Licht hervorzaubert. Findet Ihr das Teil nicht müßt Ihr immer durch sehr dunkle Höhlenlocations, was vieles erschwert. Gewissenhaftes Spielen ist hier immens wichtig. Zwischen all diesen Höhlenbesuchen, die fast die meiste Zeit in Anspruch heißt es immer Pikmin generieren und einfache Höhlen besuchen um weiße und lila Burschen wieder zu beschaffen. Denn verlieren könnt Ihr erneut genug davon.

Mag das auf dem Planeten noch gehen sind Verluste unter Tage sehr schlecht. Denn einfach wieder raus geht zwar, aber nur mit dem Verlust der Schätze. Einzig ein Geysir der euch nach oben pustet, aber nicht in allen Etagen vorhanden ist hilft hier. Verliert man also auf dem Weg zum Boss in einer Etage 50 Pikmin so muß man mit dem Rest durchkommen. Das erschwert das ganze. Aber selbst hier gibt es eine kleine Neuheit. Das erste mal könnt Ihr die Punktkäfer selber befehligen. Dazu muß man einen Käfer finden der ein Blatt auf dem Rücken trägt. Ihm folgen meist 5-10 kleine dieser Racker. Legt Ihr die Mutti um folgen die kleinen nun euch. Klingt hart hilft aber ungemein, da die Käfer alles können. Lob gibt es in dem Zusammenhang für das Speicherfeature. Nach jeder Etage einer Höhle wird gespeichert, während das oben auf der Oberfläche ja nicht jederzeit geht. Geht doch mal mörderlich was schief drückt man Reset und startet am Anfang der Ebene einer Höhle. Auch das ist manchmal ein großer Vorteil. Denn nicht immer sieht man was einen erwartet.

Das Thema Schwierigkeitsgrad ist hier wieder so eine Sache. Während die meisten Aufgaben zwar Zeitintensiv sind gehen sie machbar von der Hand ohne zu über oder unterfordern. Es spielt sich einfach wunderbar. Allerdings ist die vorletzte Höhle - Heldenheim - ein Ding für sich. 15 Sublevel gespickt mit Endgegnern. Zwar kann man durchkommen. Aber alle Schätze zu holen ist schon echt heftig. Es bringt da auch nichts nur lilane Power Jungs mitzunehmen. Irgendwo ist Wasser oder Feuer oder Gift und man braucht eben doch alle Arten. Hier immer die richtige Mischung zu finden ist schwer und man spielt einige Höhlen schon mehrmals. Gelungen ist da die Tatsache das Ihr auf einer Etage auch zur Not allein zum Ausgang zur nächsten geht und die Pikmin trotzdem mitkommen. Dennoch spielt sich das alles wie aus einem Guss. Einfache Aufgaben, viele kleine Rätsel wo Abhängigkeiten durch den Einsatz mehrerer Arten gelöst werden müssen bis zu den zahlreichen Höhlen die auch die Hardcore Spieler fordern und Pikmin 2 zu einen durchaus beinharten Spiel machen können. Ich habe jetzt knapp 170 von 201 Schätzen. Es ist immer irgendwo erstmal ein Schatz wo man scheitert. Also nochmal dorthin und es versucht anders anzugehen. Darin liegt der Reiz auch im Nachfolger, der in Sachen Inhalt eigentlich alles übertrumpft was man aus dem Vorgänger kennt. Der Challenge Modus, der auch allein spielbar ist wird euch im Multiplayer Abschnitt mit vorgestellt.

Grafik & Sound....

Grafisch muß man sich auch im Nachfolger keine Sorgen machen. Ein oftmals fotonahes Ambiente das mit unglaublich satten Farben und Effekten glänzt erfreuen das Auge. Zwar nicht unbedingt ein Quantensprung zum hier schon genialen ersten Teil wird das Auge eigentlich überall verwöhnt. Massig große Bossgegner mit dem wohl imposantesten Endgegner seit langem und auch die Gestaltungen überzeugen auf der ganzen Linie. Will man hier überhaupt noch was herausstreichen ist es wieder der Wassereffekt, der dermaßen weich daherkommt, das man schon fast nach dem Handtuch greift. Technisch muß man sich keine Sorgen machen. Egal wie hoch die Effektpower oder was auch immer im Screen abgeht. Immer eine Top Framerate ohne das der Spieler auch nur irgendwie Probleme kriegt. Die macht man sich wenn dann hier schon selber. ;-) Über allem steht aber auch im Nachfolger der Anblick von 100 hochgezüchteten Pikmin die ein wenig Blöd schauen wenn man mal nah ran zoomt und dennoch reichlich beweglich daherkommen. Man muß sie fast schon vom Aussehen her mögen.

Auch der Sound ist wieder extrem gelungen. Vor allem die Klangqualität ist sehr gut geworden. Satte Bässe und Surround Effekte für Spieler mit einer derartigen Anlage. Verschiedene Stücke die man schon kennt bis zu neuen melancholischen oder einfach nur sehr melodischen Stücken unterstützen das Gameplay extrem. Wenn man meckern will dann vielleicht bei manchen Höhlensounds die teilweise etwas schräg klingen. Aber nichts was man dem Spiel hier großartig negativ anlasten kann. Dazu überzeugt der große überwiegende Teil der Stücke.

Multiplayer

Der Multiplayer ist nun was völlig neues und nun erstmals enthalten. Egal ob Challenge Modus oder 2 Player an sich. 2 Spieler steuern auf einem gesplitteten Screen Pikmin. Dabei kann man unterscheiden. Der Challenge Modus, der ja auch allein geht ist dabei angelegt wie ein Co-op, während es im 2Player Modus gegeneinander geht. Der I-Punkt wäre natürlich das Hauptspiel im Co-op. Aber na gut. Der Challenge Modus besteht aus 30 Szenarien in denen man euch eine feste Anzahl an Pikmin vorgibt mit denen Ihr das Szenario lösen müßt. Nach Zeit gilt es hier einige Etagen der Höhlenlevel zu spielen und dabei einen Schlüssel als Schatz zur Gondel zu tragen. Dazu sollte man andere Schätze für einen guten Score einsammeln. Nachteil das man hier unter Zeitdruck steht und eine Uhr nach unten läuft. Je schneller um so besser ist also für eine entspanntes Spielchen zwischendurch fast schon das falsche. Wer hier zu zweit spielt und sich so aufteilen kann hat mehr Spaß an diesem Modus.

Das gleiche gilt für den reinen 2Player. Zumindest was den Druck angeht. Auch hier bestimmt Ihr vor dem Beginn wieviele Pikmin Ihr in die Schlacht führt. Verschiedene Umgebungen, die alle aus dem Hauptspiel und den dortigen Höhlen stammen stehen euch zur Verfügung. Ziel ist es hier eine Kugel des Gegners oder 4 herumliegende spezielle Murmeln in die eigene Basis zu bringen, der dies natürlich tunlichst vermeiden will. Hier hat man auch mehr Möglichkeiten als im Challenge Modus, da die Vorgaben wegfallen. Wobei die Schwierigkeit darin besteht das man gefallene Pikmin durch Gegner nicht wiederbeschaffen kann. Hier ist z.b der gelbe Saft um die eigenen zu pushen wichtig und kleine Schlachten zwischen beiden Spielern sind immer wieder an der Tagesordnung. Die beiden Tränke sind auch hier dabei mit denen man schon im Einzelspieler seine Pikmin motivieren kann oder Gegner zu Stein werden lassen kann. Für 2 Pikmin Freunde gelungen, auch wenn man sagen muß das trotz Kamera Perspektiven ein großer Bildschirm nicht von Nachteil ist.

Fazit....

Im gesamten könnte man sagen Höher, Schneller, Weiter. Im Gegensatz zum Vorgänger wurde alles im Spiel aufgewertet und verbessert. Längere Spielzeit, schwerer und durch die neuen Pikmin Rassen mit noch mehr spielerischen Möglichkeiten. Durchspielen ist diesmal nicht so einfach möglich und auch nach Abschluß gegen den Oberboss kann man weiter zocken bis man wirklich alle Schätze mal hat. 30 Stunden und mehr darf man für dieses Unterfangen durchaus einplanen. Grafisch, Technisch und vom Sound her wieder ein Top Spiel das gefällt und Auge und Ohr verwöhnt. Wer allerdings Zeitdruck nicht mag steht mit dem Tagesfeature vielleicht etwas auf Kriegsfuß, auch wenn man die Gebiete jederzeit neu besuchen kann. Hier wäre vielleicht der Ansatz für den Dreier alles in eine riesige Welt zu packen. Aber das ist wohl auch Geschmackssache. Alles in allem eine runde Sache. Pikmin 1 Fans finden einen mehr als würdigen Nachfolger der nun auch lange motiviert zu spielen. Wer damit noch nichts am Hut hatte sollte durchaus einen Blick riskieren. Denn das Spielprinzip bietet für viele Vorlieben etwas und sollte nicht unterschätzt werden.

 

+ Wunderbares Spielprinzip
+ Neue Pikmin Rassen
+ Fordernde Höhlenlocations
+ Liebenswerte Charaktere
+ Sehr gute Sequenzen
+ Speichern in den Höhlen
+ Abhängigkeiten
+ Sounds und Grafik
+ Kaum Ladezeiten
- Sprachausgabe wär schön
- Zeitdruck nicht jedermans Sache
- Mehr Pikmin gleichzeitig wäre gut

GRAFIK: 93%

SOUND/EFFEKTE: 92%

MULTIPLAYER: 82%

GESAMTWERTUNG: 92%

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