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GCN Odama
 
 
Odama - GCN
Jens Morgenschweiss (07.05.2006)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: Nintendo
GENRE: Action Flipper
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
MEMCARD: 3 Seiten
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 6-8
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 7+
PLII: NEIN
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.60 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Nach nun fast zweijähriger Wartezeit, ist Odama nun endlich real in unseren Händen. Ich kann mich noch ganz gut an die erste Beta Version erinnern, die uns wenigstens einen kurzen Einblick (1 Level) lieferte und dabei immer wieder abstürzte. In der nun doch recht langen Zeit, hat man noch einiges geändert - nur die Polygon-Strich-Mix Grafik hat man unangetastet gelassen. Leider! Dafür hat man ein Micro Feature eingebaut und abstürzen tut es auch nicht mehr ;-). Für die innovative Idee, einen Flipper mit einem Strategiespiel zu kreuzen, stünde den Entwicklern eigentlich ein Preis zu. Nur das unser strategisches Geschick von einer großen Menge an Glück bestimmt wird. Diese Widrigkeit entwickelt eine richtige Hassliebe zu diesem Spiel.

Menus und die Story....

Die Geschichte schickt uns auf eine Zeitreise ins mittelalterliche Japan. Ihr schlüpft in die Rolle von Kagetora, den Sohn von Lord Yamanos. Euer Vater nahm sich das Leben, als Genshin (einst treuer Ergebener von Yamanos) den Lord stürzte. Ihr flüchtet mit einer kleinen Schar Soldaten und schwört Rache für den Tod des Vaters. Da ihr mit den wenigen Soldaten allein nicht viel ausrichten könnt, müßt ihr auf die Kraft und Gewalt der Odama vertrauen. Die Odama ist eine riesige Kugel, die unendliche Macht dem Besitzer verleiht. Sie überrollt auf dem Schlachtfeld alles und jeden.

Das Spielziel besteht darin, die Glocke an Ihren angestammten Platz im Palast des Yamano Clans zurück zu bringen. Mit Hilfe der Odama und dem Vertrauen, das eure Truppen der Nintendo Doktrin treu bleiben - der Weg der himmlischen Pflicht, solltet ihr es schaffen. Das Menu beginnt schon mit der Auswahl des 60 Hz Modus. Erst danach kann sich der Spieler im Hauptmenu austoben. Dort kann man entscheiden, ob ein Spiel neu gestartet werden soll, am letzten Levelpunkt fortgesetzt werden, oder in den Optionen etwas verändert werden soll. Diese Veränderungen beziehen sich auf das Rumble Feature und die Soundausgabe (Mono oder Stereo). Neben dem Datenmanagement können wir auch noch die Mikroempfindlichkeit steuern. Nach dem Durchspielen aller 12 Level steht es uns frei, über das freie Spiel jedes einzelne Level noch einmal durchzuspielen.

Das Gameplay....

Dem Spieler wird keine Eingewöhnungsphase zugestanden, sondern er wird gleich mit dem ersten Level konfrontiert, welches sich nicht gerade als Übungsszenario anpreist. In einer Übersicht wird dem Spieler vorher noch die "Spielbedingungen" angezeigt. Das heißt, das zur Verfügung stehende Zeitlimit, die vorhandenen Odamas, Reisbälle und natürlich wie viel Truppen und deren Moral. Bei der Vorstellung des Schlachtfeldes werden wir auf die neuralgischen Punkte hingewiesen, die von Bedeutung sein können. Das können Leitern sein oder auch Schlüssel, die wir benötigen um unseren Feldzug fortzusetzen. Unser Schlachtfeld ist der Flippertisch, auf dem Landschaften kreiert wurden statt Rampen und Bumper. Zwischen den Flipperarmen thront ihr als General und steuert die Odama so gut ihr könnt mit den Flipperarmen bzw. durch das leichte ankanten des Schlachtfeldes. Nachdem die erste Odama hinausgeschleudert wurde, treten die Träger der Ninten Glocke aus euerm Lager. Durch das Gewicht der Glocke können sie nur sehr langsam laufen, dafür aber durchschreiten sie zum Bsp. Flüsse. Das können eure Soldaten dagegen nicht, für sie müssen wir Schleusentore schließen damit der Fluß versiegt. Der Gegner hat viel mehr Soldaten zur Verfügung als ihr, was das vorankommen ziemlich erschwert. Eure Glockenträger können zwar nicht getötet werden, aber sie werden dann von der feindlichen Übermacht zurück gedrängt. Sind sie dem eigenen Lager schon sehr nahe, werdet ihr mit einer "Gefahr" Einblendung gewarnt. Das bedeutet für euch, weitere Truppen ins Feld zu schicken, oder mit der Odama die Feinde durch überrollen zu dezimieren.

Unter den kleinen Häuschen auf dem Spielfeld befinden sich Items, die mit der Odama berührt werden müssen um sie zu erhalten. Das können Reisbälle sein oder Zeitgutschriften, die immer wichtig sind. Die Herzsymbole lassen die Ninten Glocke silbrig-weiß erscheinen und bewirken, das nach einer Berührung der Glocke mit der Odama, diese Odama zu einer himmlischen Odama wird. Sie bekommt dann einen grünen Schleier und schadet den eigenen Truppen nicht mehr, rekrutiert aber überrollte Feinde ins eigene Lager. Damit kann man seine vielleicht erschöpften Reserven wieder füllen und das Ruder der Schlacht herumwerfen. Für diese himmlische Odama gibt es aber auch ein eigenes Item, ein grün leuchtender Punkt. Dieser hat den selben Effekt, hat aber den Vorteil, das man nicht erst versuchen muß, die Glocke zu treffen und in Gefahr läuft, dabei noch ein paar eigene Soldaten zu killen.

In den ersten Leveln bekommt der Spieler die Möglichkeit, Befehle zu erlernen, die er mit der Odama zuvor freigespielt hat. Meist liegen sie unter Hütten versteckt, seitlich des Spielfeldes. Insgesamt 11 verschiedene Befehle können euch das siegen erleichtern. Neben den verschiednen Richtungsangaben gibt es unter anderem noch das Stürmen, sammeln, durchbrechen, einkesseln, fluten und schließen für die Schleusen. Die wichtigsten und am häufigsten eingesetzten Befehle sind jedoch das stürmen, Durchbruch und sammeln. Sammeln muß man seine Leute zum Bsp. Um Gegenstände wie Leitern oder Zahnräder aufzuheben und an ihren Bestimmungsort bringen zu lassen. Oder aber auch, um einen feindlichen General nieder zu metzeln. Mit dem Steuerkreuz können wir zwischen dem Glockenteam und einem andern Ziel umschalten und dann per Befehl Anweisungen erteilen. Die aufgesammelten Reisbälle haben mehrere Effekte. Zum einen kann man die Moral der eigenen Truppen heben, wenn man sie in Ihre Mitte schießt und zum anderen kann man feindliche Truppen an einen bestimmten Platz des Schlachtfeldes locken, wo wir sie dann in großen Mengen mit der Odama überrollen können. Der große Vorteil dabei ist, das der Widerstand vor unseren Soldaten einen Moment abnimmt.

Die Moral unserer Soldaten sollte nicht unterschätzt werden. Sind sie einer zu großen Übermacht ausgesetzt und werden dabei aufgerieben, sinkt ihre Moral rapide. Dadurch verweigern sie vehement die Befehlsausführung. Da kann man wie irre ins Micro brüllen, die stellen sich einfach taub. Also müssen wir neue Truppen ins Feld führen oder sie mit Reisbällen füttern. Das größte Hindernis im Spiel ist aber die Zeit. Man muß wirklich jedes Zeitsymbol mitnehmen, damit einen nicht die Nacht über die Ohren kommt. Die ersten Level mag das alles noch schleichen, aber gerade das 11 Level ist extrem in dieser Beziehung. Da muß wirklich schon alles perfekt laufen, damit man es schafft. Wer da einmal von der hölzernen Hand gepackt wurde, der kann eigentlich gleich wieder von vorn beginnen. Und dann muß man auch noch unheimlich Glück haben, die zwei hölzernen Drehtafeln gleich mit der richtigen Nin und Ten Stellung zu treffen. Ihr seht also, es benötigt nicht nur Geschick sondern auch eine gehörige Portion Glück zum erreichen des Endzieles.

Die ersten Level sollten dem Spieler auch dabei helfen, Zeitgutschriften zu sammeln, denn am Ende bringt sie pro 100 übriger Zeiteinheiten eine Odama Kugel mehr im nächsten Level. Dagegen muß man seine Reserven nicht horten, denn nur die Truppen, die mit dem Glockentrupp durchs Tor marschieren, kommen in die nächste Runde. Alles was an Reserven noch im Lager ist, verschwindet.

Grafik & Sound....

Die Grafik ist, wohlwollend ausgedrückt, zweckmäßig. Diese Polygon-Strich-Männchen Mixtur sieht doch sehr gewöhnungsbedürftig aus. Da die Soldaten aber fast nie einzeln zu sehen sind, sondern sich nur in großen Truppenansammlungen verschmelzen, kann man sagen es ist ok so. Dafür sehen sie lustig aus, wenn sie an der Odama kleben. ;-) Ansonsten hat man keine großen optischen Aufhänger, da das Spielfeld recht übersichtlich ist und nur aus Türmen, Bäumen, Hütten und Katapulten besteht. Das einzige "Schmankerl" ist die japanische Stadt der Neuzeit, die wir im letzten Level durch das geheime Portal erreichen können. Das erinnert mich schwer an meine Kinderzeit mit meiner Modelleisenbahn.

Soundtechnisch bezieht sich bei Odama das Geschehen auf die Kampfgeräusche. Denn die sind das einzige, was der Spieler zu hören bekommt. Doch das absolute Highlight für die Ohren ist die Japanische Stimme, die vor jedem Level zu hören ist. Diese Stimme erinnert mich an die alten Kung Fu Filme der 70´er Jahre. Für uns Mitteleuropäer ist das ja keine Sprache, aber irgendwie klingen die Laute genial. Das lockert das ganze etwas auf. Die Begrifferkennung übers Micro verläuft absolut fehlerfrei. Selbst für Dialektgeschädigte Völkerstämme wie die Sachsen, Bayern, Hessen u.s.w. stellt es kein Problem dar, wenn man sich zumindest etwas Mühe gibt deutlich zu sprechen. ;-)

Fazit....

Odama ist ein Genre Mix, der an den Spieler einige Ansprüche stellt. Der strategische Teil des Spiels wird doch sehr von Zufällen und Glück beeinflußt. Und eins ist gewiss, die Odama wird nie so rollen, wie ihr euch das vorgestellt habt. Das andere ist das "Multitasking" ist nicht für jeden das Ei des Kolumbus. Mit L und R Tasten die Flipperarme bewegen, mit X das Micro aktivieren und dann noch mit dem Steuerkreuz die Ziele markieren. Das kann ganz schnell und leicht in Hektik ausarten. Gerade die Schlachtfelder, wo vier Flipperfelder zu bedienen sind, die wir mit dem C Stick drehen, besteht die Gefahr des Überblickverlierens ganz erheblich. Die Spielidee an sich ist ja gar nicht so verkehrt, aber von der Umsetzung nach dieser langen Zeit hätte man doch etwas mehr erwartet.

 

+ gute Spielidee
+ Sehr anspruchsvoll
+ problemlose Befehlsübermittlung
+ japanische Sprachsamples
+ viel Action auf kleinem Spielfeld
- teilweise sehr hektisch
- Levelzeit sehr knapp bemessen
- durchschnittliche Grafik
- zu Zufalls- & Glückabhängig

GRAFIK: 60%%

SOUND/EFFEKTE: 68%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 68%

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