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GCN Naruto
 
 
Naruto - GCN
Kilian Pfeiffer (09.03.2006)

SYSTEM: GCN-NTSC
ENTWICKLER: Tomy
GENRE: Prügler
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Japanisch
MEMCARD: 2 Seiten
60HZ-MODUS: --
SCHWIERIGKEIT: 1-6
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Hoch
ALTERSFREIGABE: K.E.
PLII: Nein
TERMIN: K.T.
PREIS: ca.50 Euro (Import)
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
HIGHSCORES: Nein
LESERTESTS: Nein

   
Einleitung....

"Naruto" ist in westlichen Gefilden nur sehr wenigen Spielern ein Begriff. Zwar sind Prügelspiele auch hierzulande ein durchaus beliebtes Genre, dennoch hat es die - vor allem in Japan bekannte - Serie bis heute noch nicht in den Westen geschafft. Vor wenigen Monaten erschien in Nippon bereits der vierte Teil der "Naruto"-Serie für den Gamecube, der sich auch sogleich aus dem Stand weg über 100.000 Mal verkaufen konnte. Eine durchaus respektable Leistung! Nichtsdestotrotz bleibt der Prügelspiel-Klassiker in europäischen Gebieten größtenteils unbekannt. Das Review soll ein wenig dazu beitragen, dem in Japan beliebten Titel auch in unserer Gegend etwas Aufmerksamkeit zu schenken.

Menus und die Story....

Größtes Problem bei einem Import-Titel ist zumeist die Sprache. Auch bei "Naruto" werdet Ihr die japanischen Schriftzeichen wohl nur als Muttersprachler entziffern können, als Westeuropäer ist man in der Regel nicht in der Lage das Geschriebene zu verstehen. Da es sich bei vorliegendem Titel auch nicht um ein textintensives Rollenspiel, sondern um einen Prügler handelt, fällt die Sprachhürde jedoch auch nicht besonders groß aus. Zwar bekommt man von der - vernachlässigbaren - Hintergrundgeschichte nicht viel mit. Das Ziel, als Gewinner aus den Kämpfen hervorzugehen, dürfte jedem Videospieler jedoch klar vor Augen sein.

Wie in einem Kampfspiel üblich findet Ihr hier einige Varianten, wie man das Spiel bestreiten kann. Zum einen den Einspieler-Modus, in welchem Euer gewählter Kämpfer gegen acht Konkurrenten innerhalb verschiedenster Schauplätze antreten muss. Die Endsequenz von "Naruto" dürft Ihr nach erfolgreicher Beendigung bereits nach etwa 15 Minuten genießen. Jedoch ist dieses Prozedere bei vielen Kampfspielen üblich, die Masse der Modi beziehungsweise die zusätzlich zu erspielenden Extras geben Anlass für weitere Spielstunden. Ebenso ist eine Art Story-Modus im Hauptmenü anwählbar, wobei die dort erzählte Geschichte relativ dünn und vor allem unspektakulär ist. Nach ein wenig mehr als einer Handvoll an Kämpfen habt Ihr auch diesen Modus erfolgreich hinter Euch gebracht. Der Zweispieler-Optionspunkt erlaubt es Euch gegen einen menschlichen Mitstreiter anzutreten, wobei sich jeder der Duellanten einen Wunschcharakter vor dem eigentlichen Kampf aussuchen darf. Weiterhin könnt Ihr gegen einen computergesteuerten Spieler antreten oder das Spiel auf Zeit zu Ende bringen. Ein Trainingsmodus erlaubt Euch das Austesten verschiedenster Tastenkombinationen, die Euer Gegenüber bestenfalls in das Land der Träume schicken werden. Selbst ein Highscore-Spiel ist kein Problem. Obwohl der Titel bei weitem nicht die Spieltiefe eines "Soul Calibur" erreicht, ist es einfach die liebevolle Art und Weise wie "Naruto" dem Spieler präsentiert wird, die es letztendlich empfehlenswert macht.

Das Gameplay....

Nachdem Ihr Euch zum ersten Mal für einen von anfangs sieben Spielern entschieden habt, geht es auch sogleich ins Geschehen. Auffällig ist die enorm leichtgängige Steuerung, die selbst Anfängern einen gemütlichen Start in das Spiel erlaubt. Anfangs feiert man sogar noch durch bloßes Knöpfchendrücken Erfolge und zieht ein um das andere Mal in die nächste Runde. Dank der eingängigen Steuerung und dem fairen Schwierigkeitsgrad kann daher auch ein unbeschriebenes "Spielerblatt" durchaus seinen Spaß haben und die damit verbundenen Erfolge feiern. Die zur Wahl stehenden Charaktere sind von Grund auf verschieden, jedoch in keiner Weise abgedreht, respektive unrealistischer Natur. Neben einem brav anmutenden "Schulmädchen"-Verschnitt dürft Ihr Euch für einen Waffen-schwingenden Muskelprotz oder aber den blonden, kampferprobten Jüngling entscheiden.

Grundsätzlich stehen Euch die "A"- sowie "B"-Taste zum Kampf zur Verfügung, wobei eine Kombination der beiden durchschlagende Hammerkombos erzeugen kann. In Verbindung mit den Richtungstasten zaubert Ihr effektive Fußtritte, Rippen-brechende Handkantenschläge sowie zermürbende Kopfattacken aus Eurem Kämpfer hervor. Kann eine Spielfigur beispielsweise noch einen heißen Feuerangriff initiieren, gelingt es einer anderen seine Waffe als Brotmesser zu verwenden, um damit gehörigen Schaden anzurichten. Ein Uppercut ist ebenso effektiv wie ein rasanter Angriff aus der Luft, blitzschnelle Faustschläge erschüttern Euer Gegenüber ähnlich wie ein Satz Wurfmesser. Jeder Charakter besitzt eine eigene Spezialattacke, welche jedoch erst nach einer gewissen Zeit eingesetzt werden darf. Hierzu muss ein am unteren Bildschirmrand befindliches Messer vollständig gefüllt sein, um die notwendige Energie für den Special-Move aufzubringen. Das Messer füllt sich nach jedem erfolgreichen Move, eigens kassierte Tritte dienen ebenso zum Laden des Spezialangriffs. Ist die dargestellte Waffe gefüllt, genügt ein Knopfdruck auf den "X"-Knopf, um den Gegner durch die Arena zu bugsieren. Geht der Spezialangriff ins Schwarze, knallt Ihr Eurem Gegenüber dermaßen die Hucke voll, dass es für diesen schwer werden dürfte, "rechts" von "links" zu unterscheiden ;-) . Mächtige Energieattacken sind ebenso drin wie ein zerstörerischer Tornadoangriff. Wurfsterne weisen Euer Gegenüber zurecht, eine blitzschnelle Faustschlagfolge verdirbt Eurem Rivalen jede Lust auf ein Faustduell.

Die Kämpfe erfolgen nicht in plattem 2D, vielmehr dürft Ihr auf Wunsch mit Eurem Kämpfer ein wenig den Raum nutzen und durch einen Druck auf die "L"- beziehungsweise "R"-Taste Euch im Kreis bewegen. Angriffe Eurer Gegner gehen bei rechtzeitiger Betätigung dann schon einmal durchaus ins Leere. Auch Würfe sind möglich, jedoch müsst Ihr den Opponenten hierfür erfolgreich packen - bei einer Parade seitens des Feindes kann es möglich sein letztendlich selbst als Verlierer da zustehen. Achtet daher immer auf Eure Lebensenergieanzeige links oben im Bildschirm! Um einen Kampf als Sieger zu verlassen, müsst Ihr zwei Runden gewinnen, eine zusätzliche Zeitanzeige hindert Euch daran vor Eurem Gegner wegzulaufen. Jedoch besteht die Möglichkeit, die Zeit innerhalb der Optionen zu variieren, so dass Ihr beispielsweise neben den ursprünglichen 60 Sekunden dann 90 Sekunden zur Verfügung habt.

Grafik & Sound....

In grafischer Hinsicht gefiel uns "Naruto" durchaus! Der Comic-Stil der Charaktere ist gelungen, die Animationen sind geschmeidig und flutschen nur so über den Bildschirm. Allein die kleinen Staubwölkchen, die beim Rennen hinter Eurer Spielfigur aufgewirbelt werden, sind ein kleines Fest für die Augen. Hübsche Effekte der Spezialmoves tun hier ein Übriges hinzu. Die Kampfschauplätze sind sehr abwechslungsreich in Szene gesetzt, jedoch gibt es keine Objekte innerhalb der "Arenen", die im Kampf verwendet werden könnten. Die Hintergründe sind hübsch, für heutige Grafikverhältnisse jedoch zu wenig detailliert. Beispielsweise tragt Ihr Eure Kämpfe vor einem großen Krötenkopf aus, der als Kulisse dient. Oder Ihr befindet Euch auf einem Gebäude, an welchem noch Baumaßnahmen durchgeführt werden. Im Hintergrund könnt Ihr einen Kran erkennen, ebenso die einen oder anderen Baumaterialien, die für den Bau notwendig sind. Ein düsteres Waldgebiet samt riesiger Schlange und idyllischem Wasserfall sorgt für ein beunruhigendes Flair, der Grundtenor der Grafik ist aber immerzu sehr fröhlich.

Japanische Sprachausgabe und das typische Nippon-Verhalten der Charaktere sind teilweise sehr gewöhnungsbedürftig - vor allem dann, wenn ein Charakter am Ausflippen ist und seine Mimik bis zur Unkenntlichkeit verzieht. Die Musikuntermalung ist angenehm und erfreut auch westliche Gemüter, auch die im Spiel integrierten Soundeffekte wie das Rauschen eines Wasserfalles können überzeugen. Für westliche Verhältnisse ungewohnt, kann man sich bereits nach kurzer Spielzeit aber mit dem Gezeigten anfreunden. In Comic-Grafik dargestellte Sequenzen erinnern an das Nachmittagsprogramm von RTL II, einstimmende Kameraschwenks kurz vor dem Kampf vermitteln die nötige Atmosphäre für den bevorstehenden Fight.

Multiplayer....

Der Zweispieler-Modus ist eine nette Angelegenheit im Spiel, jedoch ein wenig einfallslos. Hier darf man sich lediglich gegeneinander bekriegen, leider gibt es keine zusätzlichen Modi, die für Abwechslung sorgen würden. Jedoch muss man nicht unbedingt ein ausgefuchster "Naruto"-Spieler sein, um gegen einen Profi Erfolge feiern zu können.

Fazit....

Obwohl das Spiel bereits im Jahre 2002 entwickelt wurde, ist es durchaus einen Blick wert. Natürlich darf man keine unrealistischen Vorstellungen von phänomenaler Grafik oder unendlicher Spieltiefe haben. Dennoch kann man sich als Gelegenheitsprügler sehr wohl mit "Naruto" anfreunden. Zwar ist eine Story so gut wie nicht vorhanden und es gibt keinen Modus, welcher einem beispielsweise zahlreiche Bonuscharaktere bieten könnte. Das muss es aber auch gar nicht! Die Spielbarkeit ist sehr gut gelungen, die Schlagkombos leicht durchführbar. Auch wenn Ihr nicht tagelang an "Naruto" sitzen werdet, machen die gezeigten Modi aus den Anfangstagen des - zwischenzeitlich in die Jahre gekommenen - Gamecubes durchaus Spaß. Der günstige Importpreis rechtfertigt den Kauf allemal!

 

+ intuitive Steuerung
+ für Anfänger geeignet
+ hübsche Comic-Grafik
+ nette Kombos
- kein/e richtige/r Story-Modus
- zu geringer Umfang
- wenig verfügbare Charaktere

GRAFIK: 75%

SOUND/EFFEKTE: 74%

MULTIPLAYER: 72%

GESAMTWERTUNG: 77%

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