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GCN Namco 50th Anniversary
 
 
Namco Museum: 50th Anniversary - GCN
Kilian Pfeiffer (05.07.2006)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: Namco
GENRE: Sammlung
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
MEMCARD: 4 Seiten
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 3-10+
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: K.E.
PLII: Nein
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
GCN-GBA LINK: Nein
LESERTESTS: Nein

   
Einleitung....

Nicht allzu lange ist es her, dass Namco eine Retro-Collection für den Game Boy Advance in die Händlerregale stellte, die - auf Grund mangelnder Ausstattung - in keiner Weise überzeugen konnte. Lediglich fünf Klassiker wurden auf die Cartridge gebannt - für heutige Verhältnisse eine Unart, die man einem Spieler nicht zumuten will. Immerhin kostet das ganze auch Geld… An dieser Stelle ist eine Entwarnung fällig: Die Gamecube-Version bietet wesentlich mehr für Ihr Geld und überzeugt demnach in anderer Art und Weise als es die Handheld-Portierung tat. Demzufolge dürfen sich Retro-Freunde auf insgesamt 16 Klassiker (14 verfügbare Klassiker plus zwei Bonus-Spiele) freuen. Die Liste der vorhandenen Spiele im Folgenden: "Pac-Man", "Ms. Pac-Man", "Galaga", "Galaxian", "Dig Dug", "Rally-X", "Pole Position", "Pole Position II", "Xevious", "Dragon Spirit", "Bosconian", "Rolling Thunder", "Mappy", sowie "Sky Kid". Ihr seht also, dass in der TV-basierten Variante doch eine ganze Menge geboten wird. Doch lest einfach selbst…

Menus und die Story....

Aus technischer Sicht lässt "EA" für ihre Klassiker-Sammlung den 60-Hertz-Modus außen vor. Vorbildlich ist der Speicherplatz-Hunger auf Eurer Memory Card. Vier freie Blöcke werden von "Namco Museum - 50th Anniversary" in Anspruch genommen, ganz gleich wie viele Spiele Ihr abspeichert. Dem europäischen Standard entsprechend erwarten Euch fünf zur Verfügung stehende Sprachen, welche jedoch im Grunde genommen nur für allgemeine Infos zu den einzelnen Umsetzungen notwendig sind. Ähnlich wie in der Game Boy Advance-Version präsentiert sich das Hauptmenü in Form einer Automaten-Ansammlung, die dem einen oder anderen unter Euch aus der Spielhalle bekannt sein dürfte. 16 Retro-Automaten warten hier auf den virtuellen Münzeinwurf, so dass die Reise in nostalgische Zeiten losgehen kann. Zwei der Spielstationen müssen von Euch durch bestimmte Voraussetzungen erst frei geschaltet werden. Um was es sich dabei handelt, wird an dieser Stelle nicht verraten. Nur soviel: Der pillenfressende Kopf ist natürlich auch wieder mit von der Partie.

Das Gameplay....

Um einen Überblick über alle zur Verfügung stehenden Retro-Spiele zu erhalten, werfen wir einen Blick auf jeden einzelnen Titel, so dass Ihr einen ungefähren Überblick erhaltet, was Euch hier genau erwartet. Jeder Titel kann in seinen Grundeinstellungen von Euch manuell geändert werden, so dass Ihr zum Beispiel den Schwierigkeitsgrad oder die zur Verfügung stehenden Leben abändert. Ebenfalls dürft Ihr Punkteschwellen festlegen, wann das Spiel Euch ein Extraleben gutschreibt. Mit diesem Hintergrundwissen seid Ihr also gewappnet, in die Zeit vor mehr als 20 Jahren zurückzukehren.

Starten wollen wir mit dem allseits bekannten - und bereits in der Game Boy Advance-Version vertretenen - gelben Ballgesicht. Besser bekannt unter dem Namen "Pac-Man". Neben der klassischen Variante erwartet Euch auch der Auftritt der holden Weiblichkeit "Ms. Pac-Man". Spieltechnisch handelt es sich um dasselbe Spielprinzip, lediglich der Hauptcharakter ist ein anderer. Das Spiel ist schnell erklärt: Immergleiche Labyrinthe, voll gestopft mit Punkten, wollen von Euch erkundet werden. Der Level ist bestanden, sobald Ihr alle Punkte getilgt habt. Herumschwirrende Geister erschweren Euch das Leben, da sie Euren Protagonisten hinterher jagen und Euch das virtuelle Leben streitig machen wollen. Gut zu wissen, dass es Kraftpillen gibt, welche die gegnerischen Geister kurzfristig in einen Zustand versetzen, in welchem Ihr sie Euch zu Gemüte führen könnt. In den Levels verstreute Früchtchen sorgen für Extrapunkte, die Euer Konto aufpolieren und für das eine oder andere Zusatzleben sorgen.

Natürlich werden in einer Retro-Collection auch klassische Weltraumshooter-Freunde bedient, die in heutiger Zeit leider wenig zu lachen haben, von "Ikaruga" mal abgesehen. In "Galaga" steuert Ihr ein Raumschiff am unteren Bildschirmrand von links nach rechts. Angreifende "Galaga"-Truppen überschwemmen den Bildschirm - es liegt also an Euch die Masse an feindlichen Raumschiffen zu dezimieren. Leider stört bei "Galaga" die träge Schussfrequenz das allgemeine Shooter-Gefühl. Andere Vertreter auf der Gamedisc machen es jedoch besser… Alle gemein haben den hohen Schwierigkeitsgrad, welcher für Retro-Titel im Allgemeinen üblich ist. Anders kann man es sich nicht erklären, für einfache Spielprinzipien früher viel Geld hingeblättert zu haben - dank des hohen Schwierigkeitsgrades musste man eine Menge Zeit investieren, um das Ende eines Spieles zu erreichen.

"Galaxian" könnte man auch als Alternative zu "Space Invaders" betrachten. Attackierende Feindformationen rücken unaufhaltsam in Richtung Eures Raumschiffes. Da Euch kein ständiges Dauerfeuer zur Verfügung steht, ist allein die Bewältigung der ersten beiden Levels ein Abenteuer für sich. Retro-Fans werden sich aber dennoch über diesen Vertreter freuen.

In "Dig Dug" grabt Ihr Euch in die Tiefen des Erdreichs hinab, um gegnerische Zeitgenossen mit Eurer Pumpe zum Platzen zu bringen. Da diese sich auch problemlos durch feste Erdschichten hindurch arbeiten können, solltet Ihr sie so schnell als möglich mit Dig Dug's Pumpe "bearbeiten". Herab fallende Steine erschweren Euch das Leben ebenso wie Fygars Feuer. Das Spielprinzip verbreitet selbst beim wiederholten Anspielen Laune, auch hier sei wieder der hohe Schwierigkeitsgrad zu erwähnen - dennoch motiviert der Titel auf längere Sicht hinaus!

Wie schon in der Game Boy Advance-Version wird man mit "Rally-X" nicht wirklich warm. Aus der Vogelperspektive steuert Ihr Euren Wagen durch einfach in Szene gesetzte Parcours, um eine gewisse Anzahl an Flaggen einzusammeln. Kontrahenten lassen sich mit fiesen Rauch-Attacken zeitlich begrenzt ausschalten. Steinblockaden hindern Euch am Weiterkommen, das immergleiche Spielprinzip erzeugt nicht mehr als fortwährende Gähn-Attacken.

"Pole Position" sowie "Pole Position II" gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Der einzige Unterschied ist die "II" im Titel. Für damalige Zeiten revolutionär, rauscht Ihr über schlichte Rennstrecken und achtet darauf an Straßenschildern keinen Totalcrash zu verursachen. Zwei unterschiedliche Gänge sorgen für "Abwechslung" der nostalgischen Art. Selbst gegnerische Rennwagen rauschen mit Euch durch die Pampa. Riskantes Hindurchmanövrieren wird von Euch ebenso verlangt wie gefühlvolles "Sich-in-die-Kurve-legen". Selbst Qualifikationsrennen kennt die Software. Beim zweiten Teil werdet Ihr in Turbo-Laune versetzt, sobald Ihr mit jenseits der 300 km/h-Marke durch Pfützen rast.

Ein weiterer Shooter aus der bekannten Vogelperspektive ist "Xevious". Euer Schiff, die "Solvalou", manövriert Ihr über dicht besiedelte Landschaftsteile, welche von gegnerischen Angreifern bevölkert werden. Für Luft-Ziele habt Ihr Zapper-Raketen an Bord, Boden-Ziele werden mit smarten Blaster-Bomben zu Schutt und Asche "verarbeitet". Endbosse verwandeln Euer Leben erneut zur Hölle, da der Schwierigkeitsgrad enorm ist. Wie für diese Zeit üblich, müsst Ihr - nach dem Verlust Eures letzen Lebens - das Spiel komplett von Anfang an starten.

Der persönliche Favorit der Compilation ist eindeutig "Dragon Spirit" von 1987, welcher gar mit einer richtigen Story aufwarten kann. Prinzessin Alisha wurde entführt. Verantwortlich zeichnet sich der König der Finsternis, Zauel. Als Ritter Amur, in Gestalt eines Drachens, erkundet Ihr die farbenfrohen Gegenden und schaltet hunderte Feinde nacheinander aus. Power-Ups versüßen Euch das Leben außerordentlich. Neue Schussmodi lassen den Bildschirm regelrecht in Feuersbrünsten aufgehen, bildschirmfüllende Endgegner beeindrucken. Grafisch wohl der beste Titel der Collection.

In "Bosconian" verlagert sich das Spielgeschehen erneut ins All. Auf einer kleinen Übersichtskarte erkennt Ihr Raumbasen, die es auszuschalten gilt. Der Mittelpunkt der Basen ist zugleich ihr Herzstück und daher von besonderem Interesse. Umher schwirrende Raumjäger attackieren Euch ohne Verschnaufpause, in der Hoffnung ihre Heimatbasen vor dem endgültigen Exodus bewahren zu können. Raumminen sowie Asteroiden gleiten ebenso durch die unendlichen Weiten. Dank Eures Doppelschusses habt Ihr anfangs jedoch noch leichtes Spiel.

"Rolling Thunder" versetzt Euch in die Rolle des Geheimagenten "Albatross". Euer Auftrag ist das Ausschalten der Mitglieder von "Geldra", einer verbrecherischen Organisation, die ihr Unwesen in der virtuellen Welt treibt. Mit Schusswaffen bewaffnet lauft Ihr durch 2D-Welten und schießt vermummte Gestalten nieder. Attacken ihrerseits bestrafen Euch mit massiven Lebensenergieabzügen, die schnell zum Tode führen. Munitionslager erleichtern Euch Euer Vorankommen, dennoch sind die unzählbaren Gegnermassen einfach eine Spur zu heftig.

In "Mappy" bewegt Ihr Euch durch eine Art Haus und seid auf der Suche nach Objekten, welche von Mewkies und Goro entwendet wurden. Durch Trampoline erreicht Ihr höher gelegene Stockwerke und "grast" somit das komplette Anwesen ab. So genannte Mikrowellen-Türen bescheren dem Katzen-Ungetier eine gehörige Abreibung. Ein verrücktes Spielprinzip, welches dennoch Spaß bereitet. Da Ihr jedoch bereits nach wenigen Levels einer Gegner-Übermacht gegenüber steht, welche Euch in die Enge treibt, solltet Ihr einen hohen Frustfaktor aushalten können.

"Sky Kid" versetzt Euch in das Cockpit einer Propellermaschine. Gegnerischem Beschuss weicht Ihr gekonnt durch wilde Loopings aus, wobei die Durchführung sich alles andere als einfach gestaltet. In jeder Mission wird ein Ziel auserkoren, welches Ihr mit einer Bombe dem Erdboden gleichmachen müsst. Nachdem eure Maschine sich in die Luft erhebt hat, dürft Ihr mit dem bordeigenen Maschinengewehr für bleihaltige Luft sorgen. Leider konnte "Sky Kid" nicht vollends überzeugen - jedoch bietet die Compilation wesentlich interessantere Titel.

Grafik & Sound....

Da es sich bei der Namco-Collection um ein waschechtes Spiel handelt, werden wir auch bei der Gamecube-Umsetzung Grafik sowie Sound in die Wertung mit einfließen lassen - trotz den allzu deutlichen Alterserscheinungen. Daher können die 16 Titel in keiner Art und Weise aktuellen Titeln Paroli bieten. Unveränderte Originalversionen erfreuen Nostalgiker, technikvernarrte Spielernaturen werden die Hände vor den Augen zusammenschlagen. Quietschige Sounds unterlegen die Spielinhalte, "Musik", welche an 8-Bit-Tage (NES) erinnert, lassen Freunde von Retro-Spielen in vergangenen Zeiten schwelgen. Im Gegensatz zu den Game Boy Advance-Versionen trumpft der große Bruder auf. Dies liegt natürlich auch an der Vielzahl der Spiele. Dennoch kann man nur schwer einen Vergleich mit aktuellen Titeln anstellen.

Multiplayer....

Mehrspieler-Partien sind ebenso vertreten, jedoch beschränkt es sich bei den Spielen zumeist auf abwechselnde Sessions. Zeitgleiche Duelle gegen einen Freund Eurer Wahl sind im Spiel nicht vertreten. Für ein Spielchen Zwischendurch aber dennoch interessant.

Fazit....

Namcos Klassiker-Sammlung für den Gamecube ist auf jeden Fall einen Blick wert. Dies liegt zum einen an den 16 spielbaren Titeln, zum anderen jedoch auch an der wesentlich besseren Spielauswahl im Vergleich mit dem GBA. Zwar sind auch diese Titel beim großen Bruder vertreten, zusätzliche Retro-Games bescheren der günstigen Compilation allerdings die Empfehlung unsererseits. Zwar seid Ihr beinahe bei jedem Titel mit einem unfairen Schwierigkeitsgrad konfrontiert, dennoch hat man immer mal wieder Lust ein Spielchen zu wagen. In diesem Fall ist die Geburtstagskollektion gelungen. Retro-Freunde dürfen also vorbehaltlos zuschlagen!

 

+ 16 Retro-Klassiker
+ günstig in der Anschaffung
+ Spielen wie zu alten Zeiten ;-)
+ Zwei-Spieler-Modi
- technische Steinzeit
- fehlende Bonusausstattung
- hoher Schwierigkeitsgrad

GRAFIK: 28%

SOUND/EFFEKTE: 40%

MULTIPLAYER: 65%

GESAMTWERTUNG: 70%

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