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GCN Mortal Kombat Deception
 
 
Mortal Kombat Deception - GCN
Matthias Engert (25.06.2005)

SYSTEM: GCN-NTSC
ENTWICKLER: Midway
GENRE: Prügler
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Englisch
MEMCARD: 58 Seiten!
60HZ-MODUS: --
SCHWIERIGKEIT: 3-10
SECRETS: JA
SPRACHHÜRDE: Gering
ALTERSFREIGABE: --
PLII: Nein
TERMIN: tba (PAL)
PREIS: ca.60 Euro (NTSC)
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: JA
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Wenn man einen Rückblick über die Entwicklung unseres Magazin's angeht stolpert man früher oder später über eine Spieleserie, die uns durch die Konsolengenerationen besonders begleitet hat - Mortal Kombat. Sei es das erste Tagebuch unseres Magazin's zu MK Mythologies oder dem nach wie vor genialen Mortal Kombat 4, der nicht nur im Prügelgenre an sich neue Seiten aufzog. Kurzum, nur wenige Spiele haben den internen Status wie die Mortal Kombat Reihe wenn es um private Zockervorlieben geht. Die Welt war in Ordnung als Deadly Alliance auf dem GCN das Licht der Welt erblickte und mal wieder einige Nächte unseres Zockerlebens manchem Fatality geopfert wurden. Als dann später die Ankündigung zu Mortal Kombat Deception kam war die Vorfreude natürlich groß. Doch es sollte zunächst äußerst schlecht aussehen, was eine GCN Umsetzung angeht und man war schon fast dabei sich damit abzufinden, das mal wieder nur die Konkurrenz Raiden & Co unter die Arme greifen kann. Warum nun auch immer entschloß man sich bei Midway doch noch eine GCN Version zu entwickeln und zumindest im NTSC Markt kann man mittlerweile zuschlagen. Zwar stehen die Chancen auf eine PAL Umsetzung im Moment schlechter als noch vor Monaten, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Also muß erneut die Import Version her um auch allgemein nach langer Zeit mal wieder die Sau rauslassen zu können mit einem Spiel im Stile von MK oder SCII. Ob Importspieler mit dem neuesten MK Teil glücklich werden soll euch der folgende Test zeigen.

Menus und die Story....

Mortal Kombat Deception kommt so erneut als 2 Player Game daher und bietet neben logischerweise englischer Sprachausgabe auch ebensolche Texte. Müssen wir uns mit dem Thema 60Hz Modus nicht beschäftigen muß man als Spieler in Sachen Memory Card sagenhafte 58 Seiten bereithalten. Von daher übertrifft Deception seinen Vorgänger um einiges. Wie im Vorgänger auch hat sich Midway mittlerweile der Geheimniskrämerei seiner Spieler verschrieben. Denn wieder startet alles mit dem Anlegen eines Profil's, in dem eure Erfolge gesichert werden. Geheimniskrämerei deshalb weil man dieses Profil erneut durch ein Paßwort, bestehend aus 6 Tasteneingaben sichern muß. Sobald man später den GCN einschaltet muß man sein Profil jedesmal über diese Tastenkombi laden. Ansonsten startet das Spiel selber so wie man es mittlerweile gewohnt ist. Eine tiefe und martialische Stimme untermalt den Vorspann, der den Spieler in die Story einweiht. Ein angenehm langer Vorspann der zunächst das Ende der Deadly Alliance nochmals zeigt und am Ende worum es nun in Deception gehen wird. Da das Spiel erneut einen Adventure Modus (Konquest) bietet auch etwas das sinnvoll ist und nicht nur Mittel zum Zweck. Hintergrund des ganzen ist ein auferstandener Dämon aus dem Outworld, der zurückgekehrt ist und natürlich nichts gutes im Schilde führt. Reicht die Kraft der bekannten MK Charaktere nicht aus ihn zu bezwingen, erwählen die Götter einen unbekannten Kämpfer 6 Artefakte zu finden. Gleichlaufend soll die Suche nach diesen Items den Kämpfer in allen möglichen Kampftechniken verbessern um sich dem Bösen entgegen zu stellen. Dieser zunächst junge Mann heißt Shujinko und ist im Konquest Mode nichts anderes als der von euch geführte Charakter. Eine übrigens interessant gemachte Story, die am Schluß mit einem überraschenden Ende aufwartet......

Doch bevor es soweit ist und Ihr auf Reisen gehen könnt gibt es genug andere Dinge um die man sich kümmern muß. Das Hauptmenu offeriert zunächst neben bekannten Dingen auch einiges neues. Bekannt ist der Arcade Modus, in dem es auf einzelnen Leveln nacheinander gegen CPU Gegner zur Sache geht. Dazu gibt es hier den Versus Mode und das Training. Ebenso nichts neues ist die sogenannte Krypta. Ein Friedhof, der in Form von Särgen reichlich Secrets bereithält, die man durch verschiedenwertige Münzen freischalten kann. Hier hat man gegenüber DA runtergeschraubt. Konnte man damals knapp 700 Särge öffnen, bietet Deception nur noch derer 400. Auf der anderen Seite sind aber auch wieder viele dabei, die eher belanglose Secrets bereithalten. Neu in Sachen Modi und Umsetzung sind die Punkte Chess Kombat, Puzzle Combat und eben der Konquest Mode. Wie immer kümmern wir uns im Gameplay Teil ausführlich um diese Modi. Weitere wichtige Punkte des Hauptmenu's sind der Bereich Kontent und die Optionen. Vor allem der Bereich Kontent ist in Deception eine wahre Fundgrube an Inhalten, die angefangen von allen Charakter Geschichten über Arenen fast bis zur Unterhose jedes MK Vertreters Inhalte freigeben. Da wir hier die NTSC Version testen und natürlich mit Jugendfreigaben oder Cut Geschichten keine Probleme haben steht auch die Video Sektion zur Verfügung. In der PAL Version von DA war diese ja leider deaktiviert. Hier bekommt man Videos zu den Sprechern und Personen hinter den MK Charakteren zu sehen, Anfänge der Serie und reichlich Interviews. Zwar qualitativ etwas schlecht, weil sichtbar komprimiert kann man hier lange zubringen und sich von den Inhalten zudrönen lassen. Für MK Kenner und Fans fast schon ein Killer Feature des Spiels. Ich denke falls es eine PAL geben wird dann ist diese Rubrik sicher wieder deaktiviert. ;-)

Zu guter letzt warten die Optionen auf einen Besuch. Angefangen beim Gameplay gibt es hier Einstellungen zum Sound, dem Bild und dem Steuersetup. In Sachen Gameplay kann man zu jedem Spielmodus wahlweise 5 Schwierigkeitsgrade anwählen. Dazu für einzelne Modi wieviele Kämpfe pro Runde ausgetragen werden sollen, wie hoch die Rundenzeit sein soll und natürlich wieder wie sehr man sich mit Blut auseinandersetzen möchte. Das hier MAX voreingestellt ist überrascht aber irgendwie niemanden. ;-) Interessant ist das Steuersetup. Hier bekommt Ihr die Möglichkeit die verschiedenen Aktionen frei auf die Tasten zu legen. Nachteil ist allerdings das man dies nur für den Arcade Modus tun sollte. Im Konquest Modus, wo man sehr oft Vorgaben an Tastenkombi's nachmachen muß bringt das wenig. Denn es besteht keine Abhängigkeit. Ändert man z.b. den Kick 1 von B auf Y im Steuersetup, so muß man im Konquest Mode für die Aktion der B-Taste auch Y drücken, was alles andere als hilfreich ist. Doch bevor wir uns in Kleinigkeiten verstricken wollen wir schauen was Mortal Kombat Deception spielerisch zu bieten hat.

Das Gameplay....

Auch wenn der Kern des Spiels der Konquest Mode ist und man dort nicht nur Secrets freispielt will ich einen ersten Blick in den Arcade Modus wagen. Weniger für das CPU Gameplay, sondern erstmal um das Training zu besuchen. Etwas das hier schon Pflicht ist, auch wenn eingefleischte DA Spieler schnell warm werden. Wie immer begrüßt man euch hier mit der Charakterauswahl. Hier hat man aufgestockt und bietet euch soviele Kämpfer wie noch nie. Anfänglich stehen euch 20 Recken zur Verfügung, die im Verlauf des Konquest Mode auf 26 aufgestockt werden können. Mit dabei sind alte Bekannte wie Raiden, Sub-Zero oder eine Scorpion, aber auch einiges an neuen Charakteren. Hier hat der späte Release der GCN Version auch sein gutes. Denn nur in der GCN Version sind Shao Khan und Goro als spielbare Charaktere enthalten. Gerade Goro habe ich noch in traumatischer Erinnerung. ;-) Hier kann man also mal die Rollen tauschen. Hat man sich für einen der anfänglich möglichen entschieden sollte man also mal eine Trainingsrunde wagen. Nicht nur deshalb um wieder warm zu werden, sondern um sich auch mit neuen Dingen vertraut zu machen, die es gegenüber Deadly Alliance gibt. Ihr sucht einen Gegner eurer Wahl und wählt ein Stage und der erste Kontakt beginnt. Ich für meinen Teil mußte mich wie in DA erneut umstellen. Seit ewigen Zeiten ein Raiden Fan war er wieder einer der versteckten und erstmal nicht anwählbar. Obwohl Sub Zero früher auch meine Wahl war sollte Scorpion wieder mein Favorit werden. Erneut kurze Ladezeiten und man findet sich schnell auf der Übungsstage wieder, welche später auch die Hintergründe im Arcade Mode sein sollten.

Das Spiel punktet zunächst wieder damit das die Kämpfer wunderbar groß gestaltet sind. Wer sich die Mühe macht vor dem Konquest Modus mal mehrere Kämpfer durchzutesten wird wieder merken das sich alle Charaktere nicht nur in ihren Attacken und Möglichkeiten unterscheiden, sondern auch verschieden schnell sind. Was vor allem anfangs mit einem Soul Calibur II als Vergleich Mortal Kombat Deception etwas langsam erscheinen lassen. In Sachen Steuerung ist die Neuheit das Deception auch wieder das Bewegen und agieren mit dem 3D-Stick zuläßt. In DA ging das nur mit dem Steuerkreuz. Heutzutage fast schon Pflicht in einem 3D Prügler ist das 8-Way System, das es euch erlaubt nicht nur nach links oder rechts zu agieren, sondern eben auch in die Tiefe des Screens um so z.b. auszuweichen. Ebenso über Stick oder Kreuz ist der Sprung gelöst, der per schräg nach hinten drücken aktiviert wird. Das reine Grundprinzip der MK Steuerung besteht erneut aus 4 verschiedenen Angriffen per A, B, X und Y sowie einem Spezialangriff mit der Z-Taste. Dazu kommt einzig noch per R-Taste der Block. Klingt zunächst erneut nach wenigen Möglichkeiten. Was aber logischerweise nicht so ist und wir stoßen in die Tiefen der Steuerung vor. Als erstes bewirken die verschiedenen Angriffe bei drücken einer Taste je einen Schlag oder Tritt. Drückt man mehrere Knöpfe hintereinander wird daraus eine Mini Kombo mit neuer Wirkung. Als nächstes kommt logischerweise das Steuerkreuz und der 3D-Stick dazu, dessen Richtungen in Verbindung mit den Angriffsknöpfen wieder neue Schlag und Tritt Varianten und Kombos ermöglichen. Aber auch das wäre noch begrenzt. Denn was in Deadly Alliance Einzug gehalten hat und in meinen Augen sehr genial ist darf auch in Deception nicht fehlen. Die sogenannten Kampfstile.

Unten links und rechts seht Ihr namentlich den aktuellen Kampfstil der Kämpfer. Innerhalb dieses Kampfstils gibt es feste Moves und Kombos die man ausführen kann. Jetzt kommt die L-Taste in's Spiel. Drückt man sie, was logischerweise mitten im Kampf passiert wechselt man den Kampfstil. Und das ganze nochmal und jeder Kämpfer besitzt so 3 verschiedene Kampfstile. 2 davon ohne Waffen sowie im dritten Kampfstil mit Waffen wie Schwertern, Stäben oder verschiedenen Säbeln. So besitzt also als Beispiel die A-Taste in jedem Kampfstil eine völlig andere Bedeutung und führt zu einem neuen Move. Durch die verschiedenen Kombinationen mit allen Tasten und dem Steuerkreuz besitzen die Kämpfer je Stil ca.30 verschiedene Moves. Wobei die Fatalitiy's hier nicht eingerechnet sind. Allerdings kein Nachteil, da man sich selber immer wieder bei Prüglern dabei ertappt das man sich auf einige Moves spezialisiert und häufiger nutzt. Alle Moves kommen wirklich selten zum Einsatz, was ja auch am Kampfstil des Gegners liegt. Per Pausenmenu kann man sich zu jedem Kampfstil alle Moves anschauen und wie man sie ausführt. Nur die höchste Weihe eines Mortal Kombat Kämpfers wird nicht angegeben - der Fatalitiy. Seit MK4 sind auch wir Fans dieser speziellen Finisher, muß man auch hier nicht darauf verzichten. Neu ist in Deception das es endlich wieder mehrere Finisher gibt und nicht mehr nur einen davon. Dabei hat Midway darauf geachtet das auch Kombo Angriffe innerhalb eines Kampfstils nicht zu kompliziert werden und den Spieler überfordern. Ebenso unterscheiden sich logischerweise alle Charaktere auch in ihren Moves. Es macht sich also zumindest im Arcade Modus bezahlt sich früh auf einen Kämpfer festzulegen und sich auf diesen zu konzentrieren. Dabei gefällt die Ausführung der Moves sehr gut und die Kollisionsabfrage hat erneut eine große Bedeutung. Vor allem das Kombo Timing ist Midway erneut sehr gut gelungen, auch wenn man sagen muß das auch Freunde der Fingerbrecher auf ihre Kosten kommen.

Denn die höchsten Kombo Weihen erreicht man dann wenn man eine Kombo durch alle 3 Kampfstile hindurch vollführt. Sieht Klasse aus, ist schwer, hat aber seine Wirkung beim Gegner. Und schon bekommt man auch einen Blick für das Blut im Spiel, das wieder extrem geworden ist. Normalerweise dürfte kein Kämpfer auch nur einen Tropfen davon im Körper haben wenn ein Kampf vorbei ist. Es sprutzelt nur so und bleibt vor allem auf dem Boden liegen bis alles vorbei ist. Nicht nur ein paar Spritzer, sondern regelrechte Pfützen. Wobei man gegenüber einem Deadly Alliance keine Wunder erwarten sollte. Denn der Blutfaktor war damals schon hoch und sah auch nicht groß anders aus. Aber es geht ja nicht nur um Blut in einem Mortal Kombat. Bei allen Aktionen überzeugt auch die Kamera wieder und wird unterstützt von einem ruckelfreien Spielvergnügen. Wagt Ihr euch dann in den Arcade Modus erwarten euch hier wie gewohnt 8 Kämpfe nacheinander. Das schöne am Arcade Modus ist zum einen der Endgegner, um den sich auch die Story dreht und das man Continues nach verlorenen Kämpfen nutzen kann. Verliert man einen Kampf geht's zurück zum Charaktermenu, startet aber dann am eben gescheiterten Kampf. Allerdings geschieht das alles nicht unbehelligt. Wie vieles im Spiel werden gewonnene und verlorene Kämpfe gezählt und per Statistik auch dauerhaft gesichert. Ebenso gelungen und schon seit MK4 auf dem N64 ein feines Feature sind die verschiedenen Endings pro Charakter. Weniger was grafisch opulente Sequenzen angeht, sondern mehr storytechnisch bekommt man nach dem Sieg über den Endgegner zu jedem Charakter neue Aspekte gezeigt. Finde ich Klasse. Unterstützt wird das ganze das alle Endings gespeichert werden und ebenfalls im Kontent Menu jederzeit abrufbar sind. Wie schon erwähnt eine echte Fundgrube für Mortal Kombat Fans. Dennoch tritt der Arcade Modus in den Hintergrund sobald man einen Gedanken an den Konquest Modus verschwendet. Und nicht nur weil versteckte Charaktere und Arenen nur hier zu bekommen sind.

Der Konquest Modus in Deception unterscheidet sich in einem Punkt von dem in Deadly Alliance ganz erheblich. Denn hier geht es nicht darum auf einer Übersichtskarte Ort für Ort nacheinander zu besuchen und Aufgaben zu lösen, sondern man verpackt das ganze in ein Adventure mit einer ebensolchen grafischen Darstellung und auch einem so angelegten Gameplay. Das heißt einfach gesagt das Ihr euch wie in anderen Adventures in einer 3D Welt frei bewegen könnt und spielerische Ziele so erreichen könnt. Alles beginnt im Heimatdarf des noch jungen Shujinko, dessen Rolle Ihr übernehmt. Dabei beginnt das Spiel zunächst recht harmlos. Ihr lauft in der Gegend des Dorfes herum und steht wenn man so will am Anfang zur Ausbildung als Kämpfer. Ihr besucht eine erste Lehrstunde und ahnt nicht was demnächst auf euch zu kommt. Dabei kommen jetzt in Sachen Anzeige und Umgebung mehrere Dinge zusammen. Zunächst läuft alles in einem Zeitrahmen ab. Das heißt es gibt in diesem Modus einen Tag/Nacht Wechsel der verschiedene Events später erst möglich machen wird. So sind bestimmte Dinge nur zu bestimmten Zeiten, an bestimmten Tagen oder gar durch beides zusammen möglich. Es gibt ein Datum und unten links einen kleinen Kompaß, der per Pfeil das Ziel der aktuellen Aufgabe zeigt. Etwas das mir weniger gefällt das Ihr so im gesamten Konquest Modus immer genau wißt was in Sachen Hauptaufgaben zu tun ist. Dabei ist jede Aufgabe in den Welten durch eine grüne Lichtsäule weithin zu sehen. Glücklichweise bietet der Konquest Modus auch reichlich Nebenquests, die man erst finden muß. Für die Story an sich zwar nicht ganz so wichtig etwas das vor allem hinten raus den Spaß erhöht. Doch alles nimmt eine dramatische Wendung als Shujinko seine ersten Lehrstunden hinter sich hat und das Dorf verlassen will.

Just zu diesem Zeitpunkt treten die Götter auf den Plan und lassen Shujinko die Nachricht zukommen das er der Auserwählte ist, für das was nun vor ihm liegt. Von jetzt an geht es eigentlich erst richtig los und Shujinko darf das Dorf verlassen. Ausgangspunkt im gesamten Konquest Modus ist die Location Nexus. Eine große Plattform auf der Shujinko über Portale zu insgesamt 6 Welten der MK Geschichte reisen kann. Logischerweise ist anfangs nur die Startwelt Earthrealm möglich, muß er in jeder ein verstecktes Item finden. Dieses platziert er auf der Portalplattform in einem Altar und öffnet so nach und nach 6 Tore zu den einzelnen Locations. Da Zeit eine Rolle spielt hat man dies auch auf den Charakter selber übertragen. Wie schon erwähnt startet Ihr mit dem jungen Shujinko, der auch so aussieht. Über die gesamte Spielzeit vergehen imaginär Jahrzehnte und Ihr erlebt 4 Altersstufen eures Helden, bis er am Ende als alter Mann durch die Gegend streift. Wobei Alter Mann vielleicht die falsche Bezeichnung ist. Denn kämpfen kann unser Opi wie ein junger Hüpfer. ;-) Um am Ende dem Bösen gegenüber zu treten muß Shujinko im Verlauf des Konquest Mode alle Kampfstile erlernen, welche die MK Welt zu bieten hat. Aus diesem Grund sind viele der Aufgaben im Spiel das Treffen aller MK Helden. Trefft Ihr z.b. auf Scorpion oder einen anderen Kämpfer geht es zunächst immer in einen Trainings Modus, in dem Ihr alle Stile dieses Kämpfers erlernt. Vorteil ist natürlich auch das man so mal alle Charaktere spielen muß und nicht wie früher doch meist auf einen fokussiert ist. Auch hier ist ein Hintergrund vorhanden. Neben diesen Trainingsaufgaben erwarten euch rechlich Schurken in den Welten die einfach nur Kämpfen wollen. Hat man jetzt z.b. gerade die Trainingssession als Scorpion hinter sich gebracht und wird in einen Kampf gezogen so kämpft man diesen auch als Scorpion und nicht als Shujinko. Er selber wird erst am Ende zum steuerbaren Charakter.

Dabei sind die Trainingsaufgaben immer gleich aufgebaut. Ihr bekommt vom aktuellen Lehrer Moves und Kombos vorgegeben und müßt diese für alle Kampfstile nachmachen. Am Ende wartet ein Kampf um das erlernte auch anzuwenden und erst nach dem Sieg geht das ganze weiter. Positiv das wie bei allen Kämpfen und Aufgaben im Konquest Mode unendlich Continues vorhanden sind um auch bei Fehlern nicht gleich alles nochmal machen zu müssen. Zwischendurch streift man in der ständig wechselnden Umgebung was die Tageszeit angeht umher und sucht nach anderen Aufgaben. Eine ist das emsige einsammeln von Münzen für die Krypta, die wahlweise herumliegen, in begehbaren Häusern zu finden sind, oder eben durch Kämpfe gewonnen werden können. Im Gegensatz zu DA hat man so wesentlich schneller mehr Münzen für die Krypta zur Verfügung. Recht groß sind die Ausmaße der Locations, was man per Z-Taste und einer aufrufbaren Karte schnell zu sehen bekommt. Zu entdecken gibt es also schon eine Menge. Auch wenn man sagen muß das sich die erste Hälfte des Konquest Mode eher verhalten spielt. Es ist dann doch immer irgendwie das gleiche. Rumlaufen, grüne Säule suchen, Trainingsaufgaben lösen und weiter. Erst in der zweiten Hälfte wird es besser wenn man mehr Side Quests findet und lösen kann. So kann man z.b. mit jedem herumlaufenden NPC in den Welten reden. Und viele haben irgendein Problem. So kann es sein das euch in der einen Welt ein Charakter nach einem verschwundenen Item fragt, das in einer anderen Welt verborgen sein soll. Hier wird euch logischerweise nicht geholfen. Auf der anderen Seite werden gefundene Items in einem Inventar abgelegt. Man muß also nicht erst eine Aufgabe annehmen ehe das Item aktiviert ist. So muß man auch mal andersherum den suchenden Charakter finden. Ganz extrem sind solche Rätsel die man mit Tageszeiten oder Wochentagen verknüpft hat. Gevatter Zufall war hier und da schon zur Stelle wenn eine goldene Kiste plötzlich um Mitternacht vor einem auftaucht wo eben noch nichts zu sehen war.

Erlebt man so einen Zeitpunkt kommt die X-Taste zu ihren verstärkten Einsatz. Im Adventure Modus dient diese dazu die Zeit wie in einem Zeitraffer ablaufen zu lassen. Shujinko setzt sich und alles um einen herum inklusive grafischer Tag/Nachtveränderunden geht im Zeitraffer dahin. NPC's wuseln um einen herum und plötzlich sieht man irgendwas was eben noch nicht da war oder jemanden der hier bisher nicht auftauchte. Dark Raiden ist so ein Charakter den man nur an einem Ort zu einer bestimmten Zeit trifft. Ebenso ist Liu Kang fast schon abartig gut versteckt. Aber durch diese Dinge wird es zumindest besser mit der Zeit. Schafft man es dann am Ende den Konquest Modus durchzuspielen bekommt man zudem freie Hand und kann ewig zwischen den Welten wechseln und wenn man will wirklich alle Secrets noch suchen und finden. Die Spielzeit für den Konquest Modus reicht so von 15 Pflichtstunden bis zu 30-40 Stunden bis man sich sagt, ok das reicht jetzt erstmal. Vor allem wenn man alle Charaktere hat stellt sich schon eine gewisse Sättigung ein und sich eben viele Aufgaben auf Suchen und Finden beschränken. Ein bißchen Schade finde ich das man die Eingriffsmöglichkeiten nicht noch weiter ausgebaut hat. Ich hätte auch im Konquest Modus gerne selber gewählt als welcher Charakter ich gegen einen bestimmten Gegner antrete. Denn wie immer sind bestimmte Gegner mit bestimmten Kämpfern besser zu besiegen als mit dem vorgegebenen. Aber wiegesagt, hebt auf der anderen Seite eben den Anspruch wenn man sich etwas umstellen muß. Oder vielleicht einen kleinen RPG Modus in dem man sich auch in Sachen Stärke vielleicht entwickelt. Aber wir wissen ja, recht machen kann man es den Spielern selten. ;-))

Positiv im Konquest Modus ist die Tatsache das man in jeder Welt punktgenau speichern kann. Hier muß man also nicht jedesmal zur Portalplattform oder ähnlichem. Zwar greift auch eine Autosave an den Portalen, aber undankbar ist man über einen punktgenauen Save ja auch nicht. Vielleicht eine kleine Entschädigung und wohl auch der Sinn für die 58 Speicherseiten. Hat man dann doch mal die Schnauze voll vom ewigen Herumlaufen kann man sich an die beiden anderen Modi Chess und Puzzle Kombat wagen. Wer Mortal Kombat mal anders erleben will ist hier genau richtig. Chess Kombat ist dann mal die Verbindung MK, Schach mit etwas anderen Regeln und einer Prise Taktik. Zu Beginn wählt Ihr hier ein Team aus 5 Charakteren. Jeder davon übernimmt auf dem Brett die Funktion der realen Schachfiguren. Ich braucht also z.b. einen Leader der als König fungiert oder z.b. die Bauern. Ihr könnt hier ein Team just for Fun erstellen oder auch dauerhaft speichern und später immer wieder Laden. Geht es auf das Schachbrett werden zunächst 2 Powerfelder erzeugt, die fest auf dem Brett installiert werden und bei einem Zug die Power aufleveln. Danach beginnt das Spiel wie in der Realität und jeder macht so seine Züge. Je nach ausgewählten Charakteren eures Teams könnt Ihr auf dem Brett auch verschieden viele Züge machen. Könnt Ihr dann irgendwann mit einem Zug einen Gegner erlaufen zieht man hin und es beginnt ein normaler MK Kampf in der gewohnten Art. Der Verlierer jedoch muß vom Brett verschwinden. Aber auch der Gewinner behält z.b. seine abgezogene Energie aus dem Kampf. Zieht also nun der Gegner mit einem frischen auf diesen angeschlagenen Charakter eurer Truppen könnte es schwer werden. Zusätzlich hat einer der Charaktere, (nehmt am besten dafür einen weiblichen Kämpfer in der Teamauswahl) die Fähigkeit zu zaubern. Er kann per Menu Heilen, Gegner Killen oder eigene Truppen wiederbeleben. So entwickelt sich aus einer anfangs kurios wirkenden Schachumsetzung ein interessantes Gameplay, das auch dauern kann. Spätestens nach der ersten Niederlage fängt man an zu grübeln wer im Team fehl am Platz war. Erfahrung macht hier eine Menge aus, bringt aber viel Spaß und Abwechslung in ein MK Spiel.

Das gleiche gilt auch für die Puzzle Variante, wo man euch eine Mischung aus MK Mini Fightern und einem Tetris vorsetzt. Hier geht es zu wie im Arcade Modus, das heißt Stufen und Runden bis zu einem Champion. Dabei werden pro Runde 2 Siege benötigt. Beginnt das Spiel werden die beiden Mini Charaktere im unteren Teil abgesetzt. Steuern tut Ihr die Jungs in dem Sinne nicht, sondern erledigt das über den Puzzle Teil. Wie bei Tetris hat jeder seinen Bereich und immer 2 farbige Steinblöcke fallen nach unten. Ziel ist es nun nicht Reihen an sich zu bilden, die dann verschwinden, sondern allgemein zu versuchen gleichfarbige Steine soviel wie möglich zu verknüpfen. Das kann seitlich oder nach oben sein. Denn ab und zu fallen auch kleine MK Abzeichen an einem Stein mit nach unten. Hat man unten z.b. 20 grüne Steine verbunden und ein grünes MK Zeichen fällt mit nach unten sollte dieses einen der grünen Steine berühren und jetzt verschwinden sie. Folge ist nun zum einen das beim Gegnerbildschirm der Screen voller wird und unten die Mini Dödel loslegen. In dem Falle mit einer Combo eures Charakters. Sieht lustig aus, ist aber nur Mittel zum Zweck. Ihr könnt die Steine drehen und beschleunigt nach unten holen und der Kick entsteht dadurch das man sich durchaus zubauen kann, aber mit einem einzigen richtigfarbigen MK Symbol die Action auf dem Screen losgeht. Für zwischendurch und natürlich auch gegeneinander mal was anderes, auch wenn die Schach Variante im gesamten etwas mehr überzeugt. Dafür sitzt man hier teilweise 10 Minuten an einer Runde. Denn ein Gegner ist ja auch mit von der Partie. ;-) Wie beim Schach wird auch hier jeder Kampf gespeichert und Buch geführt. Von daher ist also auch mal was anderes drin als nur reine Prügelei.

Grafik & Sound....

Grafisch ist MK Deception so eine Sache. Schaut man sich den Vorgänger Deadly Alliance nochmal an, so stellt man wenige Unterschiede fest. Das Blut fließt genau wie früher, die Animationen sind die gleichen und auch die Effekte sind kaum nennenswert verbessert. Was hier bedeutet das MKD grafisch bei weitem nicht so edel rüberkommt wie z.b. ein Soul Calibur II. Dafür ist alles technisch sauber und deswegen kein grafisch schlechter Titel. Aber man sollte halt keine Wunderdinge erwarten. Was vor allem für den Konquest Modus gilt. Wäre das Spiel ein reines Adventure würde es grafisch sehr oft durchfallen. Dazu ist die Umgebung im Konquest Modus zu schlecht gelungen. Effekte wie Nebel auf weite Entfernungen und Grafikaufbau trüben das Bild und erinnern an N64 Zeiten. Dafür sind die Ladezeiten seht kurz wenn man Häuser betritt. Ich denke das Midway da einen Kompromiß eingegangen ist. Auch der Tag/Nacht Modus rettet das nicht. Im normalen Arena Fight ein gelungenes Spiel in Sachen Grafik, was aber auch Deadly Alliance schon bot. Beim Konquest Modus sollte man seine Ansprüche schnell nach unten schrauben. Beim Sound gibt's dagegen wenig zu meckern. Auch wenn Surround Unterstützung fehlt kommen die Kampfgeräusche klar und kräftig rüber. Das gilt für Arena Gameplay, als auch im Konquest Modus. Hier gibt es auch einige Hintergrundmusiken, die teilweise wunderbar gelungen sind und z.b. im Kontent Bereich einzeln mit Infos per Jukebox hörbar sind. Von anspannenden Techno Klängen bis zu entspannender Musik, die eher zu einem Sonnenuntergang am Strand paßt.

Multiplayer....

Der Multiplayer punktet vor allem durch die beiden Zusatzmodi Schach und Puzzle, die man auch zu zweit angehen kann. Ansonsten bleibt es beim reinen VS Modus im Arcade Gameplay, wo Ihr freigespielte Arenen und Kämpfer Just for Fun wählen könnt. Mehr ist es eigentlich nicht. Aber wie bei fast allen Prüglern ist mehr auch fast nicht drin und umsetzbar. Deshalb schön das man die Zusatzmodi eingebunden hat und somit ein Zusammenspiel zweier Spieler ermöglicht. Auch hier punktet vor allem die Schach Variante.

Fazit....

Im gesamten punktet das Spiel zunächst mit einem größeren Umfang. Mehr Kämpfer, mehr Modi und vor allem die genialen und teilweise inhaltlich sehenswerten Bonusinhalte sind genau das richtige für einen MK Fan. Die Modi Schach und Puzzle werten das gesamte Spiel auf, da sie MK Gameplay mal anders präsentieren. Der Arcade Modus ist wie früher und bietet wenn man so will nur neue Kämpfer und Arenen gegenüber Deadly Alliance. Das gleiche gilt für die Krypta die wieder enthalten ist, hier aber wesentlich schneller komplett geöffnet werden kann. Grund ist der neu gemachte Konquest Mode. Teile des Gameplay's was die Missionen angeht gab es ebenfalls schon in Deadly Alliance. Neu ist hier die Umsetzung als 3D Adventure mit frei begehbaren Locations und einer dadurch auch besseren Storyumsetzung. Richtig Spaß macht der Modus aber erst nach der Hälfte wenn man abseits des linearen Missionsgedöns auch viel mehr Side Quests bekommt. Spieler des Vorgängers werden sich auf neue Kämpfer und mehr Moves freuen. Reine Prügelpuristen bekommen also schon etwas für Ihr Geld. Dazu die Zusatzmodi und Bonusinhalte, welche die PAL von DA ja nicht bot machen das Spiel ebenfalls kaufenswert. Ein rundum erneuertes Spiel sollte man aber nicht erwarten. Aber warum auch.

 

+ Steuerung
+ Gutes Kombo Timing
+ Story durch Konquest Mode
+ Mehr Moves/Kämpfer
+ Geniale Bonusinhalte
+ Punktgenaues Speichern
+ Chess/Puzzle Kombat
+ Continue's im Arcade Mode
- Hoher Memcard Bedarf
- Grafik Konquest Mode
- Konquest Mode wird erst
zur Hälfte richtig gut

GRAFIK: 82%

SOUND/EFFEKTE: 83%

MULTIPLAYER: 83%

GESAMTWERTUNG: 84%

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