konsolenkost.de

 
GCN
 
 
Kao the Kangaroo: Round 2 - GCN
Matthias Engert (23.11.2004)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: Tate Interactive
GENRE: Jump'n Run
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
MEMCARD: 5 Seiten
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-5
SECRETS: JA
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
PLII: NEIN
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Ja
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Blickt man auf das Spielangebot des GameCube so ist das Thema Jump'n Run eigentlich reichlich vorhanden und immer eine Stärke im Angebot gewesen. Um so verwunderlicher das in letzter Zeit in diesem Segment eine gewisse Dürre herrschte. Erst zum Ende diesen Jahres erscheinen wieder einige Titel, die sich dieses Thema's bedienen. Dabei ist unter anderen was den Titel angeht auch Kao the Kangaroo: Round 2. In vielerlei Hinsicht überraschend. Zum einen tritt nach langer Zeit Jowood mal wieder als Publisher für einen Nintendo Titel auf und zum anderen ist der Entwickler des Spiels die polnische Spieleschmiede Tate Interactive. Kao selber ist dabei kein Unbekannter und kam vor Jahren schonmal auf dem GBA auf den Markt. Man konnte also gespannt sein was den Spieler hier erwartet. Schon allein weil der Release fast schon aus dem nichts vonstatten ging.

Menus und die Story....

Zunächst kümmern wir uns um die Rahmenbedingungen des Spiels. Tate Interactive spendierte den Spiel zwar keinen 60Hz Modus, kann aber dennoch mit einer sehr gelungenen Framerate punkten, die im Spiel nie auch nur die geringsten Probleme bereitete. Kleiner Wermutstropfen sind kleine PAL Balken mit denen man aber leben kann. Die Memory Card wird mit 5 Seiten belegt und erlaubt es euch 6 verschiedene Savegames anzulegen. Dazu ist das Spiel komplett deutsch was Texte und auch die Sprachausgabe angeht. Läßt man den Trailer zu Beginn mal laufen fühlt man sich schnell an Spiele wie Rayman oder auch ein Banjo Tooie erinnert. Denn wie schon erwähnt ist auch Kao ein reiner 3D Jumper. Das Hauptmenu selber ist relativ simpel gestrickt und bietet neben dem Neustart und dem Laden eines Spielstandes die Optionen.

Diese bieten aber neben Sound und Rumble Einstellungen kein Besonderheiten und man kann sich eigentlich relativ fix in dasAbenteuer stürzen. Die Story wird beim Beginn dem Spiel in Form von Sequenzen näher gebracht, die im Verlauf des Spiels aber recht selten zu sehen sind. Und wenn nicht unbedingt ausladend. Der Bösewicht im Spiel ist der Jäger Rudolfo, der versucht alle möglichen Tiere gefangen zu nehmen und auf sein Schiff zu verladen um mal wieder den großen Reibach zu machen. Wie immer gibt es nur noch einen Ausweg und es wird mal wieder ein Held gesucht. Hier tretet Ihr auf den Plan und übernehmt die Rolle des kleinen Kao und durchstreift von nun an die Welten und räumt unter den Schurken des Spiels auf.

Das Gameplay....

Dabei sind Parallelen zu anderen 3D Jumpern auch hier sehr schnell zu sehen. Das Zentrum des Spiels sind die sogenannten Docks, von denen aus Rudolfo die Tiere in sein Schiff transportiert und irgendwann ablegen will. Ihr startet ebenfalls in den Docks und müßt versuchen das zu verhindern. Dabei ist es das Ziel 3000 Münzen zu verdienen um eine wichtige Tür innerhalb der Docks öffnen zu können. Nur so gelangt man als Spieler zur 5. und finalen Welt. Die 4 Welten vorher dienen der Geldbeschaffung und Befreiung von Tieren. Nimmt man alle Abschnitte der Welten zusammen kommt man auf 22 Level inklusive der Docks und darf dazu bei Erfüllung von Sammelaufgaben 5 Bonuslevel in Form kleinerer Minispiele zocken. Doch bis dahin stehen andere Dinge an. Ihr beginnt an den Docks, die wenn man so will auch ein Art Tutorial Level darstellen. Ihr macht Bekanntschaft mit dem Gameplay und einigen Facetten der Steuerung.

Grundlage ist auch hier die Third Person Sicht auf den guten Kao und das freie bewegen in 3D Arealen. Nicht nur hier ist das Spiel oft mit Rayman 3 vergleichbar, der sich in dieser Form ähnlich spielt. Dabei bedient sich Tate vieler bekannter Gameplay Dinge, die es auch in anderen Jumpern schon gegeben hat. Neue erfunden wird hier also nichts. Das beginnt bei Kao's Aktionen, die man im Verlauf des Spiels upgraden kann. Anfangs stehen euch ein einfacher, sowie ein Doppelsprung zur Verfügung. Immer etwas das in Jumpern zu gefallen weiß, weil Sprünge nicht extremst getimed sein müssen und man mit einem Doppelsprung immer noch ein wenig Spielraum hat. Kao wirft einen Schatten so das man immer weiß wohin man springt. Per A-Taste läßt man Kao springen und darf sich dabei auf eine weiche und jederzeit steuerbare Sprungvariante freuen. Mit der B-Taste kann Kao für kurze Zeit rollen, was fast schon wie in einem Metroid Prime wirkt. Er kann so Gegner als auch Hindernisse attackieren. Die X-Taste dient dem Benutzen des Angriffs.

Das Kao Boxhandschuhe trägt kommt hier nicht von ungefähr und Ihr könnt alles mögliche angefangen bei Fässern und Kisten bis hin zu Gegnern damit bearbeiten. Aufgewertet wird das alles durch Moves die man im Zusammenspiel mehrerer Tasten hinbekommt. In der Luft die B-Taste drücken und Kao macht eine Stampfattacke. Bei der X-Taste läßt er seinen Schwanzangriff raus und kann so z.b. Käfige die in der Luft hängen zerstören. Letzte wichtige Steuerfunktion zu Beginn ist der C-Stick der auch hier wieder die Kamera übernimmt. Auch hier gibt es Lob. Nicht nur weil auch bei schnellsten Schwenks die Framerate stabil bleibt, sondern weil sie auch dynamisch mitgeht und selten nachjustiert werden muß. Es gibt wirklich nur wenige Ecken im Spiel, wo man das berühmte Kamera-Ecken Problem hat und sich die Kamera nicht drehen läßt weil ein Hinderniss im Weg ist. Das die Welten an sich auch eher weitläufig als verwinkelt a la SMS sind kommt positiv dazu und macht aus diesem Teil eine Runde Sache.

Habt Ihr euch also vertraut gemacht mit den Grundmoves könnt Ihr die erste Welt entern und macht euch neben dem Geld nun auf die Suche nach einigen anderen Dingen. Zum einen ist es eben das Befreien gefangener Tiere, das mit den hängenden Käfigen frappierend an Rayman erinnert. Dazu könnt Ihr neben den Münzen auch Sterne und Kristalle einsammeln. Die Sterne sind dafür wichtig um Kao's Moves aufzuwerten. Immer wenn er 50 Sterne gesammelt hat wird eine seiner Fähigkeiten erweitert. Angefangen beim Supersprung, der eher ein Schweben über Distanzen darstellt bis hin zum unendlichen Rollen. Sinn des ganzen ist die Tatsache das man jedes Level jederzeit neu Besuchen kann um alles komplett zu finden. Meist gibt es 200 Münzen, 25 Kristalle oder 20 Sterne pro Level zu finden, die man selten im ersten Anlauf holt. Einmal ein Level gestartet muß sich der Spieler von einem Wunsch verabschieden. Auch ich war der Meinung vielleicht einen Banjo Tooie angehauchten Jumper vorzufinden.

Das heißt große Welten, die ein Auftrags Gameplay enthalten und nicht linear zu spielen sind. Das ist hier also nicht so. Eher wie in einem Rayman sind die Wege zu 90% grob immer vorgegeben und werden wenn man so will abgelaufen und gesprungen. Man sammelt alles mögliche, zerstört Kisten und Fässer und legt Gegner um. Dazu kommen immer wieder kleinere Mechanische Abhängigkeiten ohne die auch ein Kao nicht auskommt. Allerdings nichts was den Spieler von unlösbare Probleme stellt und sich hier eher an den jüngeren Spieler richtet. Dafür sind die Level Designs, so wie man sie vorfindet sehr flüssig zu spielen. Plattform Hüpferei, bewegliche Dinge und vor allem Umgebungstypische Sachen die mir persönlich teilweise sehr gut gefallen haben und auch das Thema Abwechslung in's Spiel bringen. Nur jumpen ist hier nicht angesagt und ergibt sich wie schon erwähnt auch aus den Umgebungen.

Bestes Beispiel ist immer die Eiswelt. Ein Level ist hier nur mit dem Snowboard zu spielen, dazu kommen Eisflächen, auf denen Kao mit Schlittschuhen nicht Bremsen kann und sich so auch interessant spielen. Es gibt Rennlevel in denen Kao 3 Runden in einem Motorboot a la Wave Race siegreich sein muß und die Verfolgungsjagden bei denen man Kao praktisch zu sich im Screen steuert um z.b. auf der Flucht einen Zielpunkt zu erreichen. Gespickt sind alle Level mit gut verteilten Rücksetzpunkten. Leider hat man es versäumt mechanische Dinge die man nach einem Rücksetzpunkt gelöst hat auch dauerhaft zu lassen wenn man draufgeht. Münzen und alles Einsammelbare sind weg. Brücken die man z.b. erschaffen hat müssen bei einem Ableben jedesmal neu gebaut werden. Dafür hat man aber kein Leben Feature sondern unendlich Continues, so das Frust in diesem Spiel eigentlich keiner aufkommt. Dazu bedient Kao im Verlauf auch diverse Geschütze um z.b. Plattformen aus Eisbergen erscheinen zu lassen und darf in Form von Bumerangs auch Fernwaffen einsetzen.

Bestimmte Gegner kriegt man nur so und es darf per R-Taste gezielt und mit Y geschossen werden. Nichts was nun brandneu ist, aber in der Machart immer gut umgesetzt was Technik und Steuerung angeht. Und wem selbst das noch nicht reicht darf sich mit einigen Boss Gegnern auseinander setzen. Allerdings und hier setzt der größte Kritikpunkt für ältere Spieler an sind diese wie das gesamte Spiel nicht so schwer. Was sich allein daran zeigt das man das Spiel in 6 Stunden beenden kann, sofern man nicht alles zu 100% holen möchte. Dann spielt man logischerweise länger. Spieler die also im Stile eines Rayman oder SMS gefordert werden möchten sind hier fehl am Platz und Kao richtet sich in seiner Machart an den jüngeren Jumper Freund, der eher gefordert wird und damit auch länger am Spiel sitzt. Schade eigentlich, da die Ideen, die Abwechslung und deren Umsetzung wie schon erwähnt tadellos geworden ist. Die Kristalle dienen dazu um die angesprochenen Minispiele freizuschalten. Allerdings mehr mal was für Zwischendurch als ein wirkliches Killer Feature.

Einmal gilt es ein Tanzspiel zu absolvieren, bei dem man Tastenvorgaben nachdrücken muß. Oder aber was für Mario Party Freunde, wo man per Dauerhämmern auf A und X Biber animiert einen Baum über einen Fluß zu fällen. Kao selber läuft feste Strecken ab und erwartet immer liegende Bäume. Seid Ihr also zu schwach im Hämmern und der Baum liegt nicht fällt er in's Wasser und Ihr dürft von neuem Beginnen. Wiegesagt für Zwischendurch in Ordnung, aber da auch ohne Belohnungs oder Score Hintergrund nichts was man besonders hervorheben muß. Gepeichert werden kann im Spiel jederzeit über das Pausenmenu. Allerdings nicht punktgenau und man beginnt nach dem Start das Level nochmal. Man kann das Spiel also in eine feste Rubrik einordnen. Zwar mit viel Abwechslung und einer guten Steuerung versehen für ältere Spieler zu leicht und zu linear.

Grafik & Sound....

Auch grafisch fühlt man sich oft an Rayman erinnert, auch wenn Kao den Farbglanz der Konkurrenz nicht erreicht. Was stimmt sind die kleinen Effekte wenn er Münzen sammeln oder seine Specials anbringt. Die Umgebungen sind in Ordnung und ziehen ihre Stärke ebenfalls aus der Abwechslung. Ob Wälder, Höhlen, Wasser oder Schneelevel. Alles Abschnitte die man heutzutage gerne spielt. Gefallen haben mir die Animationen. Vor allem wenn man Kao mal eine Weile allein stehen läßt, ist so mancher Joke zu sehen. Dennoch steht über allem immer noch die sehr gute Framerate, die das Spiel ohne Zweifel bietet. Klar, eigentlich eine Selbstverständlichkeit möchte man meinen. Aber viele Titel haben gezeigt das es schon da hapern kann. Die Grafik ist klar und ohne Weitsichtprobleme und paßt auch hier ideal zur Zielgruppe.

Etwas schwach auf der Brust ist das Thema Sound. Beginnend bei der zwar deutschen Sprachausgabe, die aber sehr Laienhaft rüberkommt und manchmal eher gezwungen wirkt als stimmig. Man sollte hier also keine Highlights erwarten. Sind die Soundeffekte bei Kao's Aktionen im Soll fehlt es in meinen Augen der Hintergrundmusik an Power. Immer dudelt irgendein Sound, der sich eher versteckt als nun groß Atmosphäre zu verbreiten. Auch oftmals immer der gleiche Grundsound, wäre hier definitiv mehr drin gewesen.

Fazit....

Eigentlich macht Kao the Kangaroo 2 einen guten Eindruck. Es läßt sich flüssig spielen und bietet in Sachen Steuerung und Technik keinen Anlaß zur Kritik. Eine gute Kamera samt der gelungenen Framerate kommt auch das Thema Abwechslung nicht zu kurz. Immer mal was anderes als nur zu hüpfen lockert das Gameplay auf. Eine ordentliche Grafik und gut designte Welten stellen weitere positive Dinge dar. Wäre da nicht die für ältere Spieler wichtige Spielzeit und der Anspruch. Mit knapp 6 Stunden nicht ewig lang werden auch bei der Jumper Action und den Boss Gegnern diese nicht unbedingt schwer gefordert. Ganz anders sieht das bei jüngeren Spielern aus, die mit dem Game ihren Spaß haben werden. Wer also für den jüngeren Sprößling nach einem lustigen und spaßigen Jump'n Run sucht ist hier richtig.

 

+ Gelungene Steuerung
+ Spielerische Abwechslung
+ Move Upgrades
+ Animationen/Framerate
+ Gute Kamera
+ Komplett deutsch
+ Ideal für jüngere Spieler
- Nichts für ältere Spieler
- Recht linear
- Sprachausgabe/Sound
- Minispiele Beiwerk
- Kaum Sequenzen/Story

GRAFIK: 73%

SOUND/EFFEKTE: 62%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 70%

Sämtliche Inhalte wie Bilder und Texte zu diesem Artikel sind geistiges Eigentum des Mag'64. Eine Benutzung oder anderweitige Verwendung darf nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Mag'64 erfolgen.

 
                   

Gamesload