Einleitung....
Wenn es um grüne Wesen geht, so spricht man meist von den Burschen, die uns irgendwann mal aus dem All besuchen könnten. Doch um was außergewöhnliches grünes zu sehen kann man auch auf der Erde bleiben. Genauer gesagt in der Phantasiewelt des Marvel Universums. Hier zuhause ist schon seit Ewigkeiten der gute Hulk. Held von unzähligen Comics und Verfilmungen durfte er auch in der virtuellen Spielewelt zeigen was er konnte. GCN Spieler durften bisher einmal die Kraft des Hulk entfesseln. Entwickler Radical machte damals vieles richtig, ließ aber auch noch genug Luft für Verbesserungen. Grund genug einen Nachfolger zu entwickeln. Gleicher Entwickler, gleicher Charakter,...... gleiches Gameplay..? Sagen wir mal so. Geblieben ist die Action und das Haudrauf Gedöns, die auch schon der Vorgänger bot. Neu ist das drumherum und wie Radical das ganze dieses mal verpackt hat. Auch Spider-Man Fans sollten sich angesprochen fühlen.
Menus und die Story....
Seit langer Zeit mal wieder ungewöhnlich, das ein GCN Spiel nicht lokalisiert ist. Hulk 2 kommt komplett Englisch daher. Sowohl bei der gelungenen Sprachausgabe als auch bei den Texten. Nicht dabei ist ein 60Hz Modus, den man auch nicht unbedingt braucht wie sich zeigen sollte. Die Memory Card wird mit 4 Seiten sparsam belegt und erlaubt 5 verschiedene Savegames. Der Einstieg in das Spiel geht wie immer über das Hauptmenu vonstatten, das euch neben dem Game Start die Options und die Rubrik Extras anbietet. Die Options beinhalten die Möglichkeiten den Surround Sound zu aktivieren oder die Achsen zu invertieren. Die Extras sind mal wieder von der gelungenen Seite. Zwar sind die Comics, die man freischalten kann kein Killer Feature an sich, dafür empfinde ich die Making of Videos zum Entwicklungsprozeß des Spiels sehr gelungen. Seit Star Wars und Factor5 immer mal schön den Entwicklern über die Schulter zu schauen. Desweiteren kann man in den Extras auch Codes eingeben, die man im Verlauf des Spiels freischalten kann. Wer Hulk mal mit Shorts mit deutschem Flaggendesign sehen will bekommt damit eine der zahlreichen Cheat Möglichkeiten.
Will man ein Spiel beginnen nutzt man den entsprechenden Menupunkt und darf das Spiel nun in 2 Schwierigkeitsgraden zocken. Kaum gestartet wird dem Spieler so auch die Story ein wenig näher gebracht. Natürlich dreht sich alles um das Problem des Charakters Bruce Banner. Macht man ihn wütend verwandelt er sich in den Unglaublichen Hulk und läßt danach seine unbändige Kraft sprechen. In Hulk 2 geht es um eine Möglichkeit diese Verwandlung zu verhindern. Kurz bevor Bruce und sein Freund Lonard Samson eine Maschine vollenden können beginnt das eigentliche Spiel. Vom Militär und General Ross aufgespürt, wird das Versteck komplett zerstört und Hulk wandelt nun ohne Aussicht auf Rettung umher. Er muß die Maschine erneut erschaffen und benötigt alles mögliche an Teilen dazu. So beginnt ein Wettlauf mit dem immer stärker werdenden Miltär und seinen Gegenspielern, in dem Ihr die Kontrolle über den Hulk übernehmt. Das dabei alles auf ein Treffen mit einem alten Bekannten hinausläuft erfährt man erst nach und nach......
Das Gameplay....
Das Spiel startet zunächst auf einem Trainingsgelände mit einem Tutorial. Bei weitem sinnvoll, da die Möglichkeiten und Gameplay Aspekte die des Vorgängers um einiges in den Schatten stellen. Selbst im Verlauf des Spiels wird man die Training Area öfters besuchen als man denkt. Kümmern wir uns zunächst um die Grundpfeiler des Gameplay's. Wie im Vorgänger auch sieht der Spieler das Geschehen aus der Third Person Perspektive. In dieser Sicht steuert Ihr den Hulk wie in vergleichbaren Spielen. Per 3D-Stick wird die Richtung vorgegeben und mit dem C-Stick könnt Ihr euch drehen und nach oben und unten schauen. Ein sehr guter Blickwinkel und saubere Schwenks zeigen das Radical das nicht zum ersten mal machen. Zelda like könnt Ihr zudem per Z-Taste die Kamera immer schnell wieder hinter den Hulk holen. Dazu kann man per L+C-Stick die Kamera auf bestimmte Feinde ausrichten wenn man das möchte. Mit L allein nimmt man Gegner fest in's Visier. In Sachen Aktionen stehen Hulk diverse Grundmöglichkeiten zur Verfügung. Die B-Taste dient dem Sprung. Je länger man ihn drückt um so mehr läd sich der Hulk auch visuell auf und kann so von einfachen Hüpfern bis hin zu riesigen Sprüngen alles meistern. A und Y dienen zunächst den einfachen Attacken mit den Fäusten, während man mit der X-Taste alles mögliche an Gegenständen aufheben und z.b. werfen kann. Zu guter letzt bleibt die R-Taste, die man gedrückt dazu nutzt um rennend schneller voran zu kommen. Soweit die wirklich einfachen Grundvarianten. Man könnte auch sagen 2-3 Angriffsmoves stünden dem guten Hulk zur Verfügung. Weit gefehlt...., es sind knapp 150!
Allerdings spielt man diese erst nach und nach frei. Aber auch schon zu Beginn stehen einem mehrere Mischvarianten zur Verfügung. Beispiel ist z.b. das man springt, in der Luft einen Gegner am Boden fest in's Visier nimmt und die A Taste drückt. Dann schießt Hulk aus der Luft auf den Gegner. Genauso kann man in der Luft die A-Taste auch länger halten. Er läd sich fast stehend in der Luft auf und schießt mit viel mehr Wucht auf den Gegner. Das funktioniert bei Gegnern am Boden übrigens genauso gut wie bei solchen in der Luft. Das Thema Combos und länger gedrückt halten von Tasten ist unglaublich vielschichtig zu finden und wirkt auch später nicht kompliziert oder überladen. Was auch daran liegen sollte das viele Gegnertypen nur mit bestimmten Moves und Upgrades zu knacken sind. Allein die Move Möglichkeiten sorgen für ein stetiges ansteigen der Motivationskurve. Aber auch hier komme ich später nochmal etwas genauer auf das Thema zurück. Denn neben der Action an sich gibt es weitere Facetten, die schon im Tutorial angerissen werden. So z.b. das alles was man umlegt, zerstört oder im Falle von Items auch einsammelt im übertragenen Sinne Punkte ergibt. Diese Punkte wiederum sind notwendig um später Upgrades und neue Moves zu kaufen. Desweiteren kann man im Spiel 60 kleine Comicitems finden, mit denen man die Cheats freischalten kann. Dazu kommen nun diverse Bildschirmanzeigen, die im gesamten Spiel über gleich sind. Oben links ist die Energieleiste des guten Hulk. Ebenso wie die Aktionen erweiterbar durch Upgrades. Dazu gibt es eine zweite Leiste, die man füllen kann in dem man ohne große eigene Treffer die Gegend unsicher macht. Irgendwann gelangt man in einen Wutanfall und hat mehr Power allein schon in den Grundschlägen.
Das ganze gibt's aber auch noch anders herum. Ist die Leiste mal leer hat man noch einen kleinen Rest als Reserve. Hier darf sich Hulk zwar kaum noch einen Treffer leisten, ist aber ebenfalls in einem Wutanfall und kann mehr austeilen. Stellt man sich in einer ruhigen Minute in eine Ecke füllt sich diese Leiste auch allein wieder auf. Wer denkt das könne man immer wieder in Ruhe tun wird sich umschauen. Besiegte Gegner und Trümmer lassen auch immer mal Heilitems frei, so das man die Leiste auch manuell immer wieder auffüllen kann. Links unten ist das Radar zu sehen, das je nach Spielsituation auch mal aufzoomt und diverse Anzeigen bietet auf die ich gleich näher eingehe. Gegner werden auf dem Radar ebenfalls dargestellt. Oben rechts wiederum findet man zum einen Energieleisten der Gegner und sofern man ohne Auftrag in der Gegend umherwuselt ein sogenanntes ERM. Je mehr sich diese Anzeige füllt, weil Ihr einfach aus Langeweile mal einen Stadtteil zerstört, um so schnell habt Ihr die örtlichen Behörden am Hals. Per Hubschrauber, Panzer und reichlich Fußvolk werdet Ihr in diesem Zustand gejagd. Dafür bringen besiegte Gegner in diesem Zustand mehr Punkte. ;-) Doch kommen wir zu dem was viele interessieren wird. Wo und wie läuft nun alles ab. Einfach gesagt gibt es im Spiel mit einer Kirche einen Art Zentralplatz, an dem Hulk Ruhe und Frieden findet. Eine kleine Location von der Ihr zum Shop gelangt, Speichern könnt und eben auch in die eigentlichen Spielumgebungen gelangt. Zu guter letzt findet man einen dritten Teleporter, der euch in regelmäßigen Abständen zu gut gemachten Boss Kämpfen bringt. Man könnte das Spiel nun einteilen in einen linearen Storystrang. Hier gilt es in mehreren ausladenden Locations, die man per Teleporter erreicht 30 feste Mission zu erledigen um im Spiel voran zu kommen.
Abseits dieses Handlungstrangs existieren 40 weitere mehr oder weniger schwere Aufgaben, die manchmal mehr Minispielen ähneln als allem anderen. Verpackt in 8 sogenannte Chapter ist das Spielvergnügen allerdings kaum unterbrochen. Das liegt an den beiden großen Hauptlocations. Der Stadt sowie der Wüsten Area. Benutzt man also den Teleporter zur Stadt, so landet man an einem der Teleporter innerhalb der Stadt. Auch hier kann man verschiedene finden und aktivieren und so auch Wege schneller zurücklegen. Muß man also innerhalb einer Aufgabe von einem Ende der Stadt zum anderen, so kann man auch Teleporter innerhalb der Stadt nutzen und muß nicht alles erlaufen. Macht aber dann weniger Spaß. ;-) Frei begehbar bedeutet auch das bis auf die Grenzen der Locations alles frei durchlaufbar ist und sich diese Areale wie ein GTA oder eben auch Spider-Man spielen. Die Locations leben, vor allem die Stadt und man kann entweder die Sau rauslassen und zerstören bis der Arzt kommt oder einfach nur suchend nach Items umherlaufen, ohne eine Aufgabe lösen zu müssen. Um aber z.b. die Wüsten Area freizuschalten muß man Aufgaben lösen. Dazu schaltet man auf die Karte der Stadt und findet neben Ausrufezeichen z.b. auch einen grünen Stern. Dieser Stern zeigt euch genau wo die nächste Hauptmission zu finden ist. Erreicht man diese drückt man die A-Taste und bekommt nun ein Art Mission Briefing. Ihr bleibt in der Location, hier z.b. der Stadt, müßt aber nun die unterschiedlichsten Aufgaben lösen. Gottseidank sind im Spiel kaum Zeitaufgaben vorhanden, so das man auch überlegt und auch taktisch spielen kann. Die Aufgaben reichen nun von "Zerstöre Punkt A und Punkt B", über "finde das Item XY und bringe es unbeschadet zur Kirche" oder auch "beschütze Person X auf seinem Weg nach Punkt Z". So in der Art teilen sich die Aufgaben oftmals auf, ohne aber langweilig zu werden.
Was vor allem daran liegt das man euch zum einen Unmengen an Gegnern entgegen schickt, diese immer schwerer werden und zum anderen an der Tatsache das Ihr wie schon erwähnt neue Moves bekommen könnt. Ein Beispiel soll das verdeutlichen. Z.b. sind Panzer und Helicopter anfangs harte Gegner. Die Heli's mit ihren Raketen tun weh und sind anfangs nur zu packen wenn man Objekte wie Autos nach ihnen schmeißt. Da die Jungs nicht einfach 1 Meter über euch kreisen und verharren, nicht so einfach. Panzerfahrzeugen kommt man anfangs auch nur mit geworfenen Objekten wie Bussen bei oder dem Aufladen der eigenen Moves. Was heißt neben den Panzer stellen und Y gedrückt halten bis die Kraft reicht um Schaden anzurichten. Da selten ein Panzer allein kommt fliegt Ihr von Treffern erwischt mehr durch die Luft als das Ihr zum aufladen der Moves kommt. Nun aber kann man eben knapp 150 Moves und Upgrades erwerben die vieles leichter machen. Gutes Beispiel ist der Steel Fist. Mit diesem kann Hulk ein Auto in 2 Hälften teilen und als Handschuhe benutzen. Jetzt reichen auch simple Schläge um einen Panzer zu zertrümmern. Oder später bekommt Ihr einen Move mit dem Ihr Raketen aus der Luft fangen, und zu den Helicoptern oder Robots, die auch so ein Thema für sich sind zurückschicken könnt. Das zeigt Wirkung. Man eliminiert fette Gegner schneller und sammelt dadurch auch z.b. mehr Healer ein. Alles im Spiel zieht so wunderbar an und wird deshalb auch nicht langweilig. Und wer eben doch mal mal was anderes machen will startet eine der Nebenmissionen, die man jederzeit spielen kann. Denn hier gibt es Minispiel like auch Aufgaben wie z.b. ein Pilotwings Verschnitt, wo man von einem Wolkenkratzer schwebend einen Zielpunkt erreichen muß. Oder wie wäre es mit einem Stahlträger Golf zu spielen? ;-) Selbst kleine Rennaufgaben nach Zeit sind drin und für alles gibt es Medaillen, die wiederum Punkte bringen. Denn billig sind die meisten Moves nun auch nicht.
So greift eines in's andere in diesem Spiel und wird ab der Hälfte auch teilweise wunderbar knackig schwer. Allein die Basen samt General Ross zu zerstören war ein Ding für sich. Es gibt durchaus Aufgaben an denen sitzt man keine 10 Minuten, während diese angesprochene Aufgabe knapp 2 Stunden meines Lebens gefordert hat. ;-) Gegner die anfangs keinen Spaß gemacht haben und nur noch nervten sind mit dem richtigen Move auf einmal gern gesehene Gäste auf Hulk's Ramba Zamba Party. Das gefällt mir sehr an diesem Spiel. Dazu das Sprung und Rennfeature, mit dem man von der Straße unten auch mal fix auf einen Wolkenkratzer kommt. Oder an Häusern einfach mal hochlaufen. Gebt ihm ein Seil und Ihr fühlt euch wie in Spider-Man Spielen. Wobei Hulk augenscheinlich mehr Spaß macht. Das spiegelt sich dann logischerweise auch in der Spielzeit wieder. 17-20 Stunden sitzt man schon an dem Spiel wenn man sich nur den Hauptmissionen widmet. Will man alles finden und entdecken wird's noch mehr. Auch die genialen Boss Kämpfe sorgen für Spaß und Spielzeit. Jeder mit einer anderen Taktik besiegbar steht die Action dennoch im Vordergrund. Und durch die Masse an Moves und Möglichkeiten ist Hulk 2 einfach alles andere als stupide Haudrauf Action. Auf jeden Fall überrascht das Spiel sehr positiv. Das man dabei frei in seinen Entscheidungen ist und eben das machen kann wozu man Lust hat und nicht stur Aufgabe nach Aufgabe lösen muß, hebt das ganze ebenfalls an.
Grafik & Sound....
Grafisch bietet Hulk 2 gelungenes, auch wenn die Stadtlocation hier und und da an den tristen Wolkenkratzern leidet. In etwa wie bei den Spider-Man Spielen. Dafür sind die Wüstengrafiken gelungen und Effekte der Action an sich sowieso. Zwar hat man bei extremsten Explosionen um sich herum durchaus mal einen Ruckler drin, aber bei weitem nichts was den Spaß mindert. Geil finde ich irgendwie immer den Move wenn Hulk den Panzer am Rohr greifen kann und wie beim Hammerwerfen durch die Gegend fliegen läßt. Tag Nacht Bedingungen zeigen die Gegenden auch mal unter verschiedenen Lichtverhältnissen, was der Abwechslung gut tut. Animationen und Moveumsetzung ist frei von Kritik. Das ist eben Hulk und sieht stimmig aus. Auch beim Sound ist das nicht anders. Hier gefallen die Begleitstücke als auch die vielen Effekte bei der Action. Egal was passiert, es wird irgendwie klanglich umgesetzt. Selbst wenn man Gegner greift hört man ihre mehr oder weniger lustigen letzten Gebete. ;-)
Fazit....
Das Sommerloch ist beendet und gleich der erste Titel danach überzeugt und überrascht. Traut man einem Hulk Spiel so nicht zu und man meint doch erstmal wieder ein stupides Haudrauf Spiel vor sich zu haben. Natürlich ist das die Hauptsache in diesem Spiel, nur eben sehr vielschichtig umgesetzt. Allein die großen Locations, die freie Wahl was man tun möchte und die reichlich Moves und Upgrades sorgen für Spaß. Von leichten Missionen bis hin zu wirklich knackigen Varianten werden auch alle Gamertypen angesprochen. Kleinigkeitn hier und da, die hier einfach passen und gefallen. Dazu eine recht hohe Spielzeit für ein Spiel dieser Art, was ebenfalls zum sehr guten Gesamteindruck beiträgt. Wem dieses Gameplay gefällt sollte einen genauen Blick riskieren. In Hulk 2 steckt mehr drin als man annimmt.
