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GCN Disneys Himmel und Huhn
 
 
Disney's Himmel und Huhn - GCN
Matthias Engert (12.02.2006)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: Avalanche
GENRE: Action Jumper
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
MEMCARD: 13 Seiten
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-5
SECRETS: JA
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
PLII: Nein
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Hühnchen Junior weiter im Großeinsatz. Nachdem er auf dem GBA seine Heimatstadt Oakey Oaks gerettet hat, widmen wir uns nun der Umsetzung auf dem GameCube. Ebenfalls vom Entwickler Avalanche umgesetzt sollte hier eine ähnliche Mischung in Sachen Gameplay auf den Spieler warten. Dabei reiht sich das Game in die in letzter Zeit selten gewordenen Adventure Jumper ein und Vergleiche zu Spielen wie den Looney Tunes: Back in Action oder den Animaniacs auf dem GCN sind angebracht. Die Zeiten wo uns Banjo Tooie Kaliber verzückt haben, sind dann doch leider erstmal vorbei. Doch schauen wir was uns Hühnchen Junior in der "großen" Version bietet.

Menus und die Story....

In Sachen Technik muß man hier auf einen 60Hz Modus verzichten. Allerdings ist dieser nicht nur aufgrund des Grafikstils nicht unbedingt notwendig. Die Memory Card wird mit 13 Seiten gerade noch so akzeptabel genutzt. In Sachen Sprache dürfen sich Junior Fans auf eine komplett deutsche Version freuen und wie sich zeigen sollte auf eine gelungene Betonung der zahlreichen Sequenzen im Spiel. Kinogänger und Fans werden da recht ordentlich bedient. In Sachen Story bleibt auch die GCN Version am Filmgeschehen dran. Hauptperson ist dabei Hühnchen Junior, der in seiner Heimatstadt Oakey Oaks als nicht ganz normales Mitbewohner gilt und in der Schule immer wieder das Opfer von diversen Streichen ist. Eines Tages hat Junior dann doch die Schnauze voll und will sein Leben neu ordnen. In der niedlichen Art des Films gilt es alte Rechnungen in der Schule zu begleichen und unser kleiner Held rutscht dazu unversehens in ein Abenteuer, in dem Oakey Oaks von Außerirdischen Eindringlingen bedroht wird. Wie auf dem GBA auch werdet Ihr auch hier Bekanntschaft mit mehreren Helden machen.

Das Hauptmenu des Spiels bietet euch neben dem eigentlichen Spielstart unter anderem eine Extra Abteilung, einen eigenen Level Select, sowie die Punkte Spiel Laden und die Optionen. Der Punkt Extras beinhaltet neben einem Minispiel Laden den dazugehörigen Modus um diese freigeschalteten Varianten auch zu zweit spielen zu können. Allerdings wie sich zeigt mehr Beiwerk als wirklich lohnenswert. Die Optionen dienen dem Anpassen des Sounds und der Rumble Funktion, sowie einer Invertierungsoption um die Y-Achse umkehren zu können. Mehr ist es auf dem Hauptmenu erstmal nicht und man kann sich an ein neues Spiel wagen.

Das Gameplay....

Startet Ihr ein neues Spiel dürft Ihr zunächst aus 3 Schwierigkeitsgraden wählen. Unterschiede sind hier bei der Lebensleiste zu finden und speziell wie schnell man diese wieder auffüllt. Inhaltlich haben die Grade keinen Einfluß auf des Spielgeschehen. Anders als auf dem GBA spielt man hier alle Level zunächst in einer festen Reihenfolge und nicht über eine Kartenfunktion. Allerdings bietet auch die GCN Version das Feature die Level über den Select auf dem Hauptmenu jederzeit nochmal spielen zu können. Hier allerdings nicht um Eicheln en masse zu holen, sondern um je 5 versteckte Karten pro Level zu finden. Nur wenn man in einem Level alle 5 gefunden hat bekommt man das gesamte Kartenset. Hintergrund ist hier der Minispielladen, in dem Ihr nur mit kompletten Kartensets "einkaufen" könnt. Überraschend hoch für ein Spiel dieser Art sollte die Spielzeit sein. Eines der oft gespielten 4-5 Stunden Games hat man hier keinesfalls vor sich. Im gesamten warten auf euch im Spiel 24 Level, die sich untereinander in verschiedene Gameplay Bereiche gliedern lassen. Wie auf dem GBA auch hier ein Pluspunkt im Spiel, da man so die Abwechslung etwas in den Vordergrund rückt. Neben verschiedenen Charakteren reicht so das Gameplay von 3D Jumper Action, über Zeitkritische Geschicklichkeitslevel bis hin zu Flugshooter Einlagen a la Starfox und Rennspiel Einlagen. Hauptteil des Spiels nimmt aber die Jumper Action ein und erinnert an viele Spiele dieser Art. Gleich das erste Level zeigt dann dem Spieler was oft von ihm gefordert wird. In einer kompletten 3D Umgebung steuert Ihr dabei Hühnchen Junior durch die Gegend, sammelt diverse Items ein und sucht nach kleineren Rätseln. In der Third Person Sicht umgesetzt nichts anderes als abgespecktes Mario Sunshine. Dabei bewegt Ihr Junior mit dem 3D Stick und könnt die Kamera per C-Stick frei drehen und etwas zoomen.

Nachteil der Kamera ist der oft gesehene Effekt das diese an Hindernissen stehenbleibt. Steht Ihr also mit dem Rücken zu einer Wand könnt Ihr die Kamera nur maximal seitlich platzieren, da hinter ihm einfach kein Platz ist. Ab und zu etwas nervig, da es doch einige Levelabschnitte gibt, in denen Ihr auf verwinkelten Plattformen zu Werke geht. Weitere Grundaktionen sind eine Doppelsprungvariante und der Einsatz seines Jo-Jo per B-Taste als Waffe. Der Doppelsprung hätte etwas weiter gehen können und es sind mehr 2 kleine Hopser in der Luft. Auf der anderen Seite sind Sterbeszenen von hohen Plattformen nicht enthalten. Dennoch ist der Radius des Doppelsprungs bei anderen Spielen auch mit dem einfachen Sprung vergleichbar. Weiterhin kann Junior an entsprechenden Kanten klettern oder gar an Stangen und ähnlichen baulichen Objekten weiter nach oben gelangen. Folgt danach eine Leine rutscht er selbstständig bis zum Ende. Auch Rails und Rohre überläuft er automatisch, so das man z.b. ein Abfahrten auf Rails nur die Sprungtaste drücken muß um Hindernissen auszuweichen. Links oder Rechtsbewegungen muß man hier nicht koordinieren. In den meisten Leveln ist das damit auch schon getan. Der Rest ist wie so oft Plattform Hüpferei aller Arten, dem Erledigen diverser Gegner und einsammeln von Objekten. Eine wichtige Rolle spielen auch auf dem GCN die Eicheln. Hier dienen sie um die links oben im Screen befindliche Lebensleiste zu füllen. Denn Unverwundbar ist Hühnchen Junior nicht. Geht dann doch mal einiges schief, was später ab und zu mal locker drin ist greifen die Rücksetzpunkte in den Leveln. Ein weithin sichtbares Häkchen, das man durchläuft und man beim Ableben hier wieder startet. Da es unendlich Continues gibt spielt sich das ganze auch in Hinblick auf die gerne mal ungeduldige Zielgruppe recht flüssig.

Aufgaben in den Leveln bestehen dann meist im Suchen & Finden spezieller Objekte. Um z.b. zu seinem Baseball Spiel zu gelangen müßt Ihr die Einzeilteile der Ausrüstung finden, die in den 3D Umgebungen versteckt sind. Nicht beinhart schwer verbringt man dennoch bei diesen Aufgaben einige Zeit. Hat man eines der Level geschafft wird automatisch gespeichert und Ihr könntet dieses Level nun auch per Hauptmenu direkt nochmal anwählen. Gerade im Hinblick auf die 5 Sammelkarten durchaus sinnvoll. Denn alle 5 findet man bei weitem nicht im ersten Rutsch. Hier bekommt die Zielgruppe also durchaus einen ordentlichen Wiederspielwert geboten. Das Thema Abwechslung spielt nun schon in den Jumper Leveln eine Rolle. Später im Spiel durchforstet Ihr natürlich auch die Alienlevel und übernehmt hier auch die Rollen anderer Charaktere aus Juniors Gang. Zwar ändert sich Tastentechnisch nichts, dennoch kann man hier oftmals die Umgebung nutzen. Findet man z.b. im Alienlevel entsprechende Orte kann man sich auch in einen der Mechs verwandeln und danach folgende Abschnitte durchqueren. Spezielle Funktionen wie das Greifen und Werfen von Objekten wie natürlich dem Ballern stehen dann zur Verfügung. Ebenfalls recht oft vorhanden sind sogenannte Zeitkritische Level, die zwar vom Umfang her eigentlich nicht lang sind, euch aber dennoch fordern können. Hier geht es innerhalb eines Screens wahlweise in die Tiefe des Screens oder auf euch zu. So muß man z.b. in der Schule vor jemanden fliehen und läuft praktisch auf sich selber im Screen zu. Reichlich Hindernisse und immer den Gegner im Nacken gibt es genug Stellen um Blödsinn zu machen. Und hier sind es meist nur 1 oder 2 Rücksetzpunkte, die einen oft neu anfangen lassen. Was vor allem im Alienraumschiff auch nerven kann. Hier saust man nach vorne und sieht seinen Charakter in der Third Person Perspektive. 3 festen Bahnen nebeneinander, wenn man so will, müßt Ihr Hindernissen durch Links und Rechts drücken ausweichen oder über sie springen. Als wenn das noch nicht reichen würde gilt es aus der Ferne Schalter zu beschießen um kommende Türen zu öffnen. Da man nicht anhalten kann verzettelt man sich hier gerne mal und der eigene Frustpegel kann durchaus mal bedrohliche Ausmaße annehmen. Ist aber glücklicherweise die Ausnahme.

Gut gefallen haben mir die Sport und Racereinlagen. In Sachen Sport geht Ihr auf dem GameCube neben der Völkerball Halle auch auf das Baseball Feld und spielt ein Inning. Zwar mit einer automatisierten Steuerung im Stile diverse Tanzspiele ist das ganze unterhaltsam gemacht. Die Rennspieleinlagen unterteilen sich im Spiel dabei in einen Art Freien Modus samt Aufgaben und kleine Rennen auf festen Strecken. Eine sehr weiche und dennoch direkte Steuerung unterstützt das gute Gameplay. Im Freien Modus fahrt Ihr des Nachts durch Oakey Oaks und angrenzende Gebiete und müßt viele kleine Aufgaben erfüllen. Zeitungen austragen, Pizzen liefern und Personen holen und bringen. Per Pfeilanzeigen dargestellt weiß man immer wo man hin muß, hat aber hier und da durch Countdowns auch ein wenig Druck. Auch hier kann man lange sitzen um die 5 Karten z.b. zu finden. Das die Fahrzeuge dazu recht knuddlig aussehen unterstützt das gelungene Gameplay. Zu guter letzt kommen auch Shooter Fans auf ihre Kosten. Zumindest dann wenn sie im All Starfox like durch die Gegend düsen. Mit Laser und Raketen bewaffnet und einer ebenfalls gut gemachten Steuerung fliegt man fest Bahnen nach vorn und muß Hindernisse zerstören, Items einsammeln und Gegner eliminieren. Allein würden die meisten Modi so nur als Beiwerk durchgehen. Im gesamten ist dadurch aber die Abwechslung recht gelungen. Auch wenn man weiterhin von der jüngeren Zielgruppe ausgeht. Ältere Gamer die anspruchsvollere Kost gewohnt sind werden hier zumeist klar unterfordert. Junge Junior Fans sitzen durchaus 10-12 Stunden am Spiel und werden durch die Abwechslung gut unterhalten. Durch die sammelbaren Objekte und Verbindung mit dem Minispielladen hält man sie zudem bei der Stange. Denn ob nun Racer oder Shooter Einlage. All diese Dinge sind als Minispiele für 2 Spieler enthalten.

Grafik & Sound....

Bei der Grafik sollte man in diesem Spiel nicht zu viel erwarten, wird aber im Gegenzug auch nicht enttäuscht. Es gibt bei weitem schlimmere Lizenz Spiele. Hier ebenfalls ein Pluspunkt ist die Abwechslung der Umgebungen. Ob nun die Stadtlocation, Fahrten bei Nacht, Shootern im All oder den Alienleveln. Hier gibt es immer wieder Neues zu sehen. Farbenfroh und hier und da auch mit ansprechenden Texturen versehen ist das ganze für die Zielgruppe recht gut geworden und der Erkennungseffekt in Sachen Film ist durchaus vorhanden. Die Framerate ist in den Speedlastigen Abschnitten ohne Fehl und Tadel. Einzig die Kamera kann einen Ärgern wenn es auf engstem Raum mal zur Sache geht. Da bleibt man auch gerne mal an einer Kante hängen weil man einfach nicht sofort sieht wo es lang geht. Hier muß man sich ein wenig arrangieren. Der Sound unterstützt das Gameplay und bietet neben Stücken aus dem Film viele verschiedene Klänge. Auch hier angepaßt je nach Level und Umgebung. Wo es sich anbietet kommt Sprachausgabe dazu und z.b. die Fahrt im Freien Modus im Auto gleicht einer kleinen Diskussionsrunde der mitfahrenden Charaktere. Dabei wird viel auf Humor geachtet und spricht damit die Zielgruppe ebenfalls an.

Multiplayer....

Der Multiplayer im Spiel ist trotz ebenfalls vorhander Abwechslung eher Beiwerk. Zwar sind 6 Minispiele enthalten, kranken diese aber meist an den reinen menschlichen Duellen. Ob nun Roboterjagd oder Rennspiel. Nur gegeneinander kann auch ein wenig eintönig werden und gerade hier bietet der GCN gelungenere Alternativen. Horizontal gesplittet bleibt die Übersicht und Framerate gut, ohne aber spielerisch nun restlos zu überzeugen.

Fazit....

Himmel und Huhn ist auf dem GCN eines der gelungenen Lizenzspiele gerade für jüngere Gamer. Auch wenn das Gameplay viel Abwechslung bietet und der Umfang durchaus gelungen ist, bleibt das Spiel dieser Zielgruppe vorbehalten. Ältere Spieler werden im gesamten unterfordert und verpassen hier nichts. Eine humorvolle Präsentation die sich oft an den Film hält dürfte Kinogängern gefallen. Egal ob es sich um Grafik, Sound oder Locations an sich handelt. Level die man mehrmals spielen kann und eine ordentliche Steuerung lassen wenig Frust aufkommen und flüssiges Gameplay zu. Jüngere Junior Fans finden wie auf dem GBA ein gelungens Spiel. Ältere Spieler mit höheren Ansprüchen gehen zur Tagesordnung über.

 

+ Ordentlicher Umfang
+ Gameplay Abwechslung
+ Flüssig Spielbar
+ Zielgruppengerecht
+ Racer/Shooter Level
+ Gelungene Sprachausgabe
+ Komplett Deutsch
- Multiplayer Beiwerk
- Kamera an engen Stellen
- Nichts für ältere Gamer

GRAFIK: 69%

SOUND/EFFEKTE: 70%

MULTIPLAYER: 60%

GESAMTWERTUNG: 68%

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