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Große Haie - Kleine Fische - GCN
Kilian Pfeiffer (29.10.2004)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: Edge of Reality
GENRE: Wasseraction
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
MEMCARD: 15 Seiten
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-5
SECRETS: JA
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
PLII: Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.50 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Nach dem immensen Erfolg als einer der erfolgreichsten Trickfilme aller Zeiten war es nur eine Frage der Zeit, dass weitere Firmen sich diesem Zugpferd anschließen würden. Steven Spielbergs' Firma "Dreamworks" erobert nun seit dem 14.10. die deutschen Kinos, "Activision" liefert die dazugehörigen Videospielumsetzungen für alle Systeme. Der Zeitpunkt des Release ist gut gewählt, erscheint Anfang November nämlich bereits der zweite Teil zu "Findet Nemo" für den Game Boy Advance. Die Macher der "Shrek"-Filme liefern mit dem aktuellen Streifen rund um den Fisch Oscar ein tolles Machwerk ab, dass sich Filmfreunde unter keinen Umständen entgehen lassen sollten.

Menus und die Story....

"Riff City" ist der Schauplatz unseres fischigen Abenteuers, Oscar, ein Angestellter von Sykes in der örtlichen Walwäsche. Tag ein Tag aus werden dort die größten Säugetiere der Welt von Algen und weiteren ungemütlichen "Mitbewohnern" befreit. Da Oscar schwer in der Schuldenfalle steckt, schafft er es kaum die nötigen Moneten zu verdienen, die er zum Abbezahlen seiner Verbindlichkeiten braucht. Lino, ein majestätischer weißer Hai, sowie dessen Söhne, Frankie und Lenny, sind bereits auf Oscars Fährte und versuchen mit allen Mitteln, ihm das Leben zur Unterwasser-Hölle zu machen. Doch Fisch sei dank, gibt es in der Welt unterhalb des Meeresspiegel auch loyale Gefährten, die unserem Helden das ein oder andere Mal unter die Flossen greifen. Der "verrückte Joe" hat zwar gewaltig einen an der Klatsche, hilft ihm allerdings sehr häufig und steht daher auch als Freund mit Rat und Tat an Oscars Seite. Meist erklärt er dem Spieler die relativ leicht erlernbare Steuerung, ab und zu gibt er unserem Fisch-Freund auch den ein oder anderen Tipp.

Auf technischer Seite vermisst man einen 60-Hertz-Modus, wobei "vermissen" in diesem Fall wohl eher das falsche Wort ist. Die Grafik flutscht einwandfrei über den Bildschirm, Ruckler oder dergleichen trifft man während des Spieles so gut wie nie an. Um einen Spielstand auf Eurer Memory Card anzulegen, benötigt Ihr 15 freie Seiten, das Spiel speichert den Spielstand nach jedem der 25 Kapitel automatisch. Nach den üblichen Entwicklerbildschirmen erwartet uns das Hauptmenü in Form einer Unterwasserkreuzung, wobei Ihr hier Euer Abenteuer als Neuling beginnen könnt ("Neu"), Oscar in fortgeschrittenem Stadium weiter gen Ruhm und Reichtum jagen dürft ("Laden") oder aber innerhalb der Optionen ein wenig an den Grundeinstellungen des Spieles herum tüftelt. Die Extras bieten Euch einige Bonusgegenstände wie Storyboards, Grafiken oder Charakteristika, die Ihr im Laufe des Spieles käuflich erwerben könnt. Dazu müsst Ihr Euch jedoch erst einmal das notwendige Kleingeld erarbeiten. Besonders begeistert war ich von den Extras allerdings nicht, Filmschnipsel oder Ähnliches kann man nämlich nicht in den Einkaufskorb legen. Hingegen begeistert bin ich von der Tatsache, dass Ihr Euch den außerordentlich guten Soundtrack "erarbeiten" dürft, andere Spiele - wie "Def Jam - Fight for NY - bieten diesen hingegen "kostenlos" an.

Das Gameplay....

"Grosse Haie - Kleine Fische" ist keinem Genre wirklich zuzuordnen, das liegt jedoch daran, dass sich Oscars Abenteuer in vier Untergenre untergliedert. Innerhalb der 25 Kapitel wechseln sich diese Spieltypen sporadisch untereinander durch und bieten so doch kindgerechte Abwechslung, wobei die ganz kleinen Fans etwas überfordert werden dürften. Vor allem im späteren Spielverlauf. "Abenteuer"-Levels spielen sich in "Riff City" ab, Oscar schwimmt in einer Pseudo-3D-Welt an Unterwasserbauten vorbei, "Pseudo" deswegen, weil Ihr eigentlich nicht in die Tiefe des Bildschirms eintauchen könnt, lediglich einige Kreuzungen geben Euch die Möglichkeit, die Schwimmrichtung in den Raum zu ändern. Meist geht es darum Perlen beziehungsweise Klaffmuscheln einzusammeln oder aber den neugierigen Blicken der Papparazzi zu entkommen. Polizeidelphine säumen den Weg und sind auf der Suche nach dem farbenfrohen Oscar. Oscars Flucht ist nur dann erfolgreich, wenn sich dieser ab und an hinter Seetang-Gewächsen verbirgt oder durch die nächst gelegene Eingangstüre eines Hauses schwimmt - verstecken könnt Ihr Euch immer dann, wenn auf dem Bildschirm ein gelbes "!" erscheint. Dort erwartet ihn dann ein kleiner Energieschub, da so ziemlich jeder Unterwasser-Bewohner Oscar auf eine Mahlzeit zu sich einlädt. Zwar sind die Kapitel, in welchen unser Protagonist unentdeckt bleiben soll nicht besonders anspruchsvoll, jedoch ist die Idee witzig umgesetzt, vor allem der Abschnitt in der Waschstrasse. Zusätzlich macht Euch eine Vielzahl an Gegnern das Leben schwer, hinter hoch-elektrisierenden Zitteraalen, Anglerfischen oder aber vor Wut schnaubenden Kugelfischen verbergen sich meist wertvolle Perlen, die Ihr schnellstmöglich einsammeln solltet, um in der Rangliste zu Ruhm und Reichtum möglichst schnell aufzusteigen (Niemand…V.I.F….Idol…Oscar). Des Weiteren beharken Euch unter anderem um sich beißende Piranhas, schnappende Riesenaustern sowie bissige Krebse, die mit ihren Klauen herum hantieren. Auch in der Kanalisation unterhalb von "Riff City" begegnet Ihr diesen Zeitgenossen, nur doof dass es dort keine Übersichtskarte gibt, die Euch die Orientierung ein wenig erleichtern würde.

Fisch-"Rennen" finden ebenso ihren Platz in Dreamworks' neuestem Abenteuer. Oscar hängt sich dabei an eine Haifischflosse oder überlässt die Arbeit einem Taxifisch, der ihn sicher zum Ziel geleiten soll. Zwar sind die Rennabschnitte linear, ab und an gibt es jedoch eine Abkürzung ("L"- beziehungsweise "R"-Taste), die Oscarlein durchschwimmen kann. Luftblasen weisen Euch den optimalen Weg, im späteren Spielverlauf sollt Ihr auf Eurer pfeilschnellen Reise eine Vielzahl von Zeitungsstapeln zerstören - wenn möglich, die dazugehörigen Zeitungsstände gleich mit. Achten müsst Ihr vor allem auf herabstürzende Felsen, ab und zu rammt Ihr einige Kontrahenten, welche Euch an den Fischkragen wollen. Oder aber Ihr drückt während Eures Rennens einige Wandschalter, die gewisse Tore aktivieren, um Euch den Weg frei zu geben. Der dritte Spieltyp ist der Fischkampf gegen einen der weißen Haie. Eure Aufgabe ist es, den Angriffen Eures Gegenübers auszuweichen, um im richtigen Moment die Fäuste - oder besser Flossen - fliegen zu lassen. Vertrimmt Euren Rivalen mit kräftigen Aufwärtshaken oder knallt ihm von beiden Seiten einen durchdringenden Flossenhieb auf die Haischnauze. Zu einem bestimmten Zeitpunkt habt Ihr die Chance, eine Schlag-Kombo auf Eurem Gegner zu platzieren, sein Lebensbalken leidet darunter deutlich. Auf Grund Oscars Drang nach Ruhm ist der Fisch zu jeder Schandtat bereit, selbst das Tanzen scheut er in keiner Weise. Im Stile eines "Donkey Konga" drückt Ihr zu gegebenem Zeitpunkt eine bestimmte Richtungstaste (auch Kombinationen!), die bekannten Musiktitel werden im Laufe der Zeit immer anspruchsvoller zu bewältigen. Schade ist es, dass man von Oscars aufgeführtem Tanz kaum etwas mitbekommt, weil man das ganze Lied über damit beschäftigt ist, sich auf die Tastenkombinationen zu konzentrieren.

Vor jedem Kapitel wird Euch eine Übersicht präsentiert, die Euch gewisse Missionsziele aufführt, welche es zu erledigen gilt. Die "Bonus"- beziehungsweise "Elite"-Missionen müssen jedoch nicht erfüllt werden, jedoch bringen sie Euch eine höhere Gesamtpunkteanzahl, die Oscar in seiner Berühmtheitsskala nach oben schnellen lässt. Wollt Ihr wirklich alles erspielen, müsst Ihr Euch gut schlagen, der Rang des "Oscar" erwartet Euch nämlich erst mit 1.000.000 Punkten - zum Vergleich: nach dem Durchspielen war ich ein "Idol" mit 554.000 Punkten. Obwohl das Spiel auf Grund seiner "Bonus"- und "Elite"-Missionen durchaus Widerspielwert hat, ist das Vergnügen einfach zu kurz. Auch wenn man das ein oder andere Mal eine Mission von einem Zwischenpunkt erneut aufnimmt, sind geübte Spieler nicht mehr als sechs Stunden mit "Grosse Haie - Kleine Fische" beschäftigt, unerfahrene Spieler werden maximal 8-10 Stunden effektive Spielzeit benötigen.

Grafik & Sound....

Obwohl man von einer Filmumsetzung nicht viel erwarten sollte, ist das Endresultat in vorliegendem Produkt richtig gut geworden. Farbenfrohe Grafik, veredelt durch wunderbare Animationen der Meeresbewohner. Auch die "Renn"-Einlagen sind hübsch in Szene gesetzt worden. Zahlreich und technisch einwandfrei sind die Zwischensequenzen, welche die einzelnen Kapitel miteinander verbinden. Vor allem die Synchronsprecher verdienen ein Lob, die weltweit bekannten Melodien zum Film sind sowieso erste Sahne. Zwar vermisst man noch das ein oder andere Sahnehäubchen, jedoch ist das zu Hörende wirklich klasse. Mitwippen garantiert!

Fazit....

Obwohl das Spiel etwas weniger Medienpräsenz erfahren hat als zu seiner Zeit "Findet Nemo", gehört das Spiel in dieselbe Schublade und wird wohl auch die gleiche Zielgruppe wie das große Vorbild ansprechen. Technisch einwandfrei, gefallen vor allem die genialen Titelsongs (zum Beispiel "U Can't Touch This" von MC Hammer) sind eine Sache für sich. Was wie so oft zu wünschen übrig lässt, ist wieder einmal der viel zu geringe Umfang - trotz 25 Spielkapitel. Auf einen Mehrspielermodus müssen Fans ebenso verzichten. Professionelle Synchronsprecher können überzeugen, die unterschiedlichen Spieltypen finden Anklang. Obwohl das Spiel im Gesamten etwas den Charakter einer Minispiel-Sammlung versprüht. Dass sollte man nicht zu wörtlich nehmen, nichtsdestotrotz hat man auf Grund der vier vertretenen Spielarten einfach das Gefühl. Fans sollten auf jeden Fall mal einen Blick riskieren, ernsthafte Verfechter tiefgründiger Abenteuer werden den Titel sowieso meiden.

 

+ lustige Charaktere
+ sehr guter Soundtrack
+ abwechslungsr. Spielprinzip
+ professionelle Synchronisation
+ humorvolle Zwischensequenzen
- Minispiel-Charakter
- viel zu geringer Umfang/Vollpreis

GRAFIK: 75%

SOUND/EFFEKTE: 82%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 69%

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