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Goldeneye: Rogue Agent - GCN
Matthias Engert (18.12.2004)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: EA
GENRE: Shooter
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
MEMCARD: 2 Seiten
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 4-10
SECRETS: JA
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: K.E.
PLII: JA
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.50 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
HIGHSCORES: Nein
LESERTESTS: Nein

   
Einleitung....

Mit dem Namen Goldeneye verbinden Nintendo Spieler weltweit reichlich Erinnerungen an den gleichnamigen Shooter auf dem N64. Ein Spiel das 1997 sicherlich den Shooter Markt auf den Konsolen mehr als nur aufmischte und wie ein Perfect Dark für viele auch heute noch einzigartiges Gameplay bietet. Vor allem deshalb weil viele Spiele nach ihm durch Level Designs und andere inhaltliche Dinge immer wieder inspiriert wurden. 7 Jahre später kommt der Name Goldeneye erneut auf den Spiele Tisch und die Ankündigung seitens EA einen Titel mit dieser Lizenz heraus zu bringen sorgte für reichlich Erwartungen in der Spielergemeinde. Rechneten viele Spieler doch mit einem Titel, der irgendwie Bezug zu Rare's N64 Shooter besitzt. Jetzt ist der Titel erhältlich und man kann das ganze deutlich einschätzen und klar feststellen das überspitzt gesagt eigentlich nur der Titel Goldeneye eine Gemeinsamkeit darstellt. Mit dem Film, geschweige denn dem drumherum samt dem Satelliten hat die Neuauflage nichts zu tun und bringt in Sachen Story eine völlig andere Variante mit. Wie sich das ganze nun spielt und was Shooter Fans erwarten dürfen zeigen wir euch in den kommenden Zeilen.

Menus und die Story....

Wie bei einem Need for Speed Underground 2 darf der Spieler auch in Goldeneye: Rogue Agent einen 60Hz Modus aktivieren. Die Memory Card Belegung mit 2 Seiten ist äußerst sparsam und erlaubt euch im Spiel das Anlegen eines Profils unter dem Erfolge gespeichert werden. Ungewöhnlich ist die Auslieferung auf 2 Disc's, die zu Beginn einen immensen Umfang vermuten lassen, was man teilweise auch unterschreiben könnte. Dazu ein Multiplayer für 4 Spieler um auch mit mehreren Leuten seinen Spaß zu haben. Wie es sich für ein solches Spiel gehört bekommt der Spieler neben deutschen Texten auch eine solche Sprachausgabe, die sich gut in das Gameplay einfügen sollte. Was auch hier anfangs auffällt und nicht gefällt ist die Sequenzen Qualität, die genau wie bei NfSU 2 pixelig und eher schwach daherkommt. In diesem Bereich gibt's auf dem GCN ganz andere Kaliber. Das der Titel Goldeneye diesmal wörtlich zu nehmen ist und nichts mit dem Satelliten zu tun hat merkt der Spieler bei der Story, die euch ungewöhnlich dazu auf die Verbrecherseite bringt. Das übliche Helden Gedöns wird hier einfach mal außer Kraft gesetzt und Ihr verhelft mehr oder weniger dem Bösen zu seinem Recht.

Als ehrgeiziger 00-Agent, den es auf die böse Seite verschlagen hat, wird der Spieler von Auric Goldfinger für den erbarmungslosen Krieg gegen Dr. No um die Herrschaft über die Bond-Unterwelt rekrutiert. Ein brutales Zusammentreffen mit Dr. No kostet den Spieler ein Auge; dieses wird jedoch von Goldfingers Spezialisten durch ein goldfarbenes, synthetisches Auge ersetzt, was dem Spieler den Namen "GoldenEye" einbringt. Dank der Lizenz bringt die Story so viele Bösewichte der Bond Filme samt einiger bekannter Locations mit. Wer also auf Facility und Severnaya hofft muß sich spätestens jetzt von Hoffnungen auf alte Inhalte verabschieden. Nachdem Ihr euer Profil angelegt habt erwartet euch das Hauptmenu, in dem Ihr neben dem Mission Modus für 1 Spieler den Geteilten Bildschirm als Multiplayer spielen könnt. Dazu kommen die Extras, die man im Verlauf des Spiels freischaltet und die Profil Einstellungen, in denen man auch die Optionen findet. Neben Bild, Sound und Rumble Einstellungen dürft Ihr aus mehreren Controller Setups wählen die ich im Gameplay Teil nochmal anspreche. Speichert das ganze und Ihr könnt euch als Bösewicht von nun an in die Unterwelt begeben.

Das Gameplay....

Dabei ist die Art und Weise wie man im Spiel vorankommt ähnlich den anderen EA Bond Games. Im Spiel enthalten sind 8 Level, die man nacheinander spielt und somit linear freischalten muß. Was zunächst nach eigentlich recht dürftigem Umfang klingt wird durch die vielleicht größten Umfänge was abgeschlossene Shooter Level angeht wett gemacht. Von daher relativiert sich die Levelzahl fast schon wieder. Jedes zudem eingeteilt in mehrere Abschnitte, die durch feste Speicherpunkte unterbrochen sind. Beginnt Ihr ein Level könnt Ihr zudem jederzeit aus 3 verschiedenen Schwierigkeitsgraden wählen, die es durchaus in sich haben sollten und in manchen Leveln hart an der Genze zur Unfairnis agieren. Aber dazu später mehr. Einmal ein Level angewählt wird man durch die angesprochenen Sequenzen in das Geschehen eingeführt und bekommt sein Ziel für die aktuelle Mission genannt. Dabei muß das nicht immer ein Boss Kampf in dem Sinne sein. Auch vorhanden reicht unter anderen auch das Erreichen eines bestimmten Punktes in der aktuellen Location. Zunächst ist Goldeneye: Rogue Agent ein normaler First Person Shooter. Dementsprechend ist auch die Steuerung auf diesen Gameplay Typ ausgelegt. Wobei wie schon erwähnt mehrere Steuer Setups zur Verfügung stehen.

Drückt man während des Spiels die Start Taste gelangt man auch von hier in die Optionen und kann die Steuerung auch von hier jederzeit anpassen. Grob kann man in diesem Spiel von einer vereinfachten und fortgeschrittenen Variante sprechen, die sich in die Turok und bekannte Bond Tastenbelegung einteilen läßt. Wichtig in Goldeneye deshalb weil es mit dem 2 Hand Waffensystem ein nicht alltägiches Feature bietet. Die Bond Variante, zu der auch ich wieder gegriffen hat bringt in Sachen Laufen und Grundeinstellungen altgewohntes mit. Ihr bewegt euch mit dem 3D-Stick und benutzt den C-Stick um euch dabei zu drehen und nach oben und unten zu schauen. Ihr könnt die Achsen invertieren und was immer positiv ist die Empfindlichkeit stufenlos einstellen. Wer es also hektisch mag oder eher behäbig im Dreh und Lauftempo findet für beide Vorlieben das richtige Setup. Ein bißchen unglücklich finde ich die automatische Zieloption, die eigentlich wenn man sie aktiviert mehr schlecht als recht funktioniert. Wenn ich schon einen Auto Aim benutze dann soll er auch funktionieren, was er hier nur bedingt tut. Dazu kommt der Nachteil das hier das Fadenkreuz so gut wie nicht zu erkennen ist und man merkt wie hilflos man vor allem bei schrägen Schüssen ohne ein solches sein kann. ;-) Eine Weile habe ich mir das noch angeschaut, bin dann aber wieder zum normalen Zielsystem ohne Auto Aim zurück, was zudem auch ein ordentliches Fadenkreuz an's Tageslicht bringt.

Weitere wichtige Tasten sind nun L und R für das abfeuern der Waffen, wobei wie schon erwähnt Goldeneye das Benutzen 2er Waffen ermöglicht. Zumindest dann wenn es normale Handfeuerwaffen sind. Sobald man es ein wenig größer mal und neben dem Sturmgewehr z.b. auch den Raketenwerfer benutzen möchte müssen beide Hände für 1 Waffe genutzt werden. Für mich ein Thema mit dem man sich arrangieren muß. Es ist zunächst sehr ungewohnt auch per L-Taste zu ballern und man ertappt sich öfters das man die Waffe einfach mal vergißt. Das R das Ballern bedeutet ist fast schon in's Blut übergegangen. Wiegesagt eine Gewohnheitssache für den Spieler. Per Y-Taste kann man nachladen oder per X im Nahkampf agieren und man hat damit eigentlich die Grundlagen der Shooter Steuerung schon hinter sich. Geschicklichkeit oder gar ein Sprungfeature ist hier nicht vorhanden. Dazu dann noch das Ducken per B-Taste was auch zur Deckung oder dem Anschleichen genutzt werden kann. Mehr erwartet hatte man eigentlich bei der Auswahl der Waffen. Allein die Packung suggeriert mit 100 möglichen Waffenkombinationen ein riesiges Arsenal an Ballerutensilien. Im Endeffekt sind es soviel aber nicht. Zumindest auch was die Effizienz und Wirkung angeht. Neben einer Standard Pistole die man immer hat sind eigentlich nur das Sturmgewehr und eine weitere Pistolen Variante oft im Einsatz. Man entwickelt schnell eine Vorliebe für Waffen im Spiel, mit denen man gut zurecht kommt. Wobei das Highlight bei den Waffen die sogenannte Detonator darstellt die mir sehr gefallen hat.

Hier schießt man ein Geschoss entweder auf Gegner oder Umgebungen. Wie eine Mine bleibt diese haften und ein erneutes Drücken der Schußtaste läßt das Geschoß explodieren. Schon eine feine Sache wenn man in eine Meute von 4 oder 5 Wachen einen davon mit diesem Projektil trifft, sie alle an einer Stelle hinter einer Kiste z.b. auf einen warten und man wie mit einem Fernzünder für High Flying Action hinter der Kiste sorgt. Auch die Handgranate an sich, wenn man rechts nur eine Pistole trägt ist sinnvoll und hat ordentlich Wirkung. Freunde der guten alten AK47 oder eines M16 gehen hier allerdings leer aus. Fast schon ein vergehen wenn man bedenkt das beide fast schon Standard in heutigen Shootern sind. ;-) Viele Waffen sind einfach nur für bestimmte Zwecke oder kurzzeitig nutzbar weil ihre Genauigkeit zu wünschen übrig läßt. Das man zudem Waffen nicht behält ist auch so ein Ärgernis für mich. Gerade die Sniper hätte ich gerne oft genutzt. Nimmt man sie läßt man alle anderen Waffen fallen. Nimmt man wieder eine andere Waffe auf läßt man die Sniper fallen. Hier gefällt mir das altbekannte System das man Waffen per Menu oder Tasten durchschalten und anwählen kann besser. Man merkt schon das Goldeneye hier doch mit vielen Gewohnheiten bricht und man genau überlegen muß ob einem das zusagt. Was die Balleraction an sich angeht ist Goldeneye sicher einer der härtesten Shooter. Was einfach auch daran liegt das wenn man so will zu 95% nur geballert wird im Spiel. Die Level sind zwar riesig in ihren Umfängen, dafür aber im groben sehr linear. Von einem Abschnitt zum nächsten und einfach nur Ballern, Ballern und nochmals Ballern.

Rätsel in dem Sinne wie es die anderen Bond Spiele bieten, geschweige denn Abwechlsung abseits der Waffenaction findet man hier garnicht vor. Das einzige was den Hauch eines Agenten mit seinen Gadgets rüberbringt ist das angesprochene Goldeneye des Spielers. Dieses ermöglicht ausgehend von einem Vorrat an Energie, die sich immer wieder auffüllt 4 verschiedene Aktionen auszuführen. Im Bild unten zu sehen wählt man diese per Steuerkreuz durch und kann zunächst durch Wände schauen um Gegner frühzeitig zu erkennen. Dazu kommt die Fähigkeit aus der Ferne Maschinen und Schalter zu benutzen. Weiterhin kann man ein Schutzschild um sich aufbauen, das aber nicht zu vergleichen ist mit einer Unverwundbarkeit. Als letztes bekommt man das Magnetfeld mit dem man entfernt stehende Gegner anvisieren und per C-Stick durch die Gegend kicken kann. Dies und das Schalter Gadget sind eigentlich auch nur sinnvoll und oft genutzt. Vor allem das Schalter Feature das mir gut gefallen hat. Ist ein Raum voller Gegner, so kann man z.b. damit einen weit entfernten Schalter betätigen, der pötzlich Giftgas ausströmen läßt und sämtliche Gegner erwischt, während man sich selber das ganze in Ruhe anschauen kann. Leider hat man das zu wenig drin um das ganze als Killer Feature zu bezeichnen. Es hilft hier und da, geht aber dennoch auch ohne. Hier schließt sich dann auch das lasche Belohnungssystem an das z.b. Meilen weit weg von den motivierenden Bond Moves ist. Erledigt man Gegner auf alternative Weise gibt's zwar auch hier Belohnungen, ist aber nie bestrebt unbedingt zu töten. Hier zeigen die Bond Spiele und vor allem eben Alles oder Nichts wie man das umsetzen kann.

Was die Level Designs angeht ist vieles auf technische Umgebungen und Häuseraction ausgelegt. Selten das man mal in's freie gelangt und freiere Umgebungen erlebt. Wobei eines der Highlights der Damm ist, der ein wenig an den alten Recken erinnert. Hier geht es gegen Panzer und Wachen zur Sache und ist spielerisch durchaus gelungen. Wobei man überall sagen kann das Goldeneye eines der schweren Shooter Games ist. Zwar ist die KI der Gegner nicht besser oder schlechter als in anderen Shootern, dafür punkten die Burschen mit hoher Treffergenauigkeit und vor allem Masse, die oftmals die berühmte Wache zuviel zu euch schickt. Geht das ganze schief gibt es Rücksetzpunkte, oder die angesprochene Speicherpunkte in den Leveln. Gut verteilt hat man hier seine Hausaufgaben gemacht. Was mir in dem Zusammenhang gut gefallen hat ist die Umsetzung des Westensystems. Nicht wie sonst herumliegend an festen Stellen lassen auch erledigte Gegner Westen liegen, die man aufsammeln kann. Und brauchen tut man die allemal. Hat man sich mit dem Doppelwaffen Feature einmal angefreundet bietet das Spiel Balleraction pur, die aber wenig Augenmerk auf Gadgets oder taktisches Vorgehen legt. Goldeneye bleibt ein Action Shooter der schweren Art. Die Steuerung kein Problem ist die KI gelungen und bringt Kanonenfutter wie knackige Burschen an's Licht. Die Kollisionsabfrage ist ebenfalls in Ordnung, auch wenn man manchmal die Streuung schon seltsame Blüten zeigt und man Gegner umlegt auf die man garnicht gezielt hat. Aber das bleibt glücklicherweise die Ausnahme.

Was bei all der Balleraction fast schon untergeht ist das eigentlich interessant gemachte Geiselsystem. Auch hier kann man sich anschleichen und Gegner im Nahkampf erledigen, als auch als Geiseln nehmen und vor sich her schieben. Schüsse der Gegner treffen dann ihren Kumpel und man kann sich aus mancher Situation auch so befreien. Aber auch hier gilt das gleiche wie bei den Gadgets. Man nutzt es zu selten oder besser gesagt muß es zu selten nutzen. Es sind so immer wieder Kleinigkeiten die einem nicht gefallen oder die man sich einfach besser umgesetzt gewünscht hätte. Wer also einen Shooter mit vielen Facetten wie die Bond Games hier erwartet dürfte enttäuscht werden. Wer dagegen einfach nur Ballern will bis der Morgen graut und auf anspruchsvolle bis schwere Spiele steht ist eher richtig mit diesem Spiel. Vor allem die Boss Gegner treiben hier die Nervenanspannung gerne mal auf die Spitze und mancher Endgegner bringt einen erstmal zur Verzweiflung.

Grafik & Sound....

Grafisch ist das Spiel eher im oberen Mittelfeld anzusiedeln. Zwar bieten die Level klare Umgebungen und reichlich saubere Balleraction. Den finalen Kick bekommt man aber in Sachen Grafik nicht zu sehen. Was teilweise an den oft vorhandenen technischen Umgebungen liegt. Meist Nachts oder in schummrigen Ecken fehlen dem Spiel die Lichteffekte und satten Farben die andere Shooter bieten. Hier hätte man mehr draus machen können. Technisch muß man sich dafür keine Gedanken machen. Eine saubere Framerate bringt hier die schnelle Balleraction auch rüber. Zudem sind oftmals Texturen eher schwach gestaltet bis garnicht vorhanden. Vor allem Fahrzeuge wie die Panzer, auch wenn man sie nicht selber steuert sehen teilweise sehr billig aus. Die Waffen sehen gut aus und bieten auch Animationen in Sachen Nachladen. Eher blass bleiben dagegen die Schußgeräusche, die oftmals ein wenig mehr Bums vertragen könnten. Zwar bitten sie nicht um Verzeihung wenn man abdrückt ;-), sind aber im Vergleich mit anderen Shootern weit weniger effektvoll. Auch hier bietet das Shooter Genre mehr auf dem GCN. Die Hintergrund Musiken sind in einer schnellen und hektischen Art gemacht, die so natürlich extrem zum Gameplay paßt. Dennoch nichts was einen nun vom Hocker haut. Gegner schreien sich in den Leveln auch an was gut gefällt und Atmosphäre in manche Ballerei bringt. Im gesamten bleibt in meinen Augen auch der Sound hinter den Erwartungen zurück.

Multiplayer

Ein weiteres Thema ist der Multiplayer. Über das Hauptmenu wählt man mit 2-4 Leuten den Modus Geteilter Bildschirm an und findet danach einige Möglichkeiten die Sau rauszulassen. Einen Co-op sucht man aber vergebens. Dennoch muß man auch hier gleich zum Anfang über alles eine Enttäuschung stellen. Bots sucht man in diesem Spiel vergebens. Zumindest selber agierende laufende Gegner, was dem Multiplayer viele Punkte kostet. 4 Modi sind nutzbar, wobei einer nur als Team Variante bei 4 Spielern nutzbar ist. Freigespielte Skins und das eigene Profil sind nutzbar und man kann sich zunächst in der bekannten Deathmatch Variante austoben. Hier führen euch die Level in verschiedene Bond Locations und siehe da, auch alte Bond Orte sind dabei. Der berühmte Sender aus dem Goldeneye Film ist auch hier dabei und bietet eine der Variante wo man im übertragenen Sinne von einem Bot sprechen kann, nämlich einem umherfliegenden Helicopter der auf euch feuert. Dafür leider nur zu zweit spielbar. Vor dem Match kann man wie in allen Modi diverse Dinge anpassen. Welche Waffen benutzt werden sollen, ob es ein Zeitlimit oder Zielscore geben soll und dazu diverse erst freispielbare Dinge wie Turbogeschwindigkeit oder die One Shoot - One Kill Variante. Ein gelungenes Feature ist in vielen Karten der Einsatz der Umgebung. Z.b. kann man per Schalter eine entfernte Brücke deaktivieren. Wer dort drauf steht hat das Nachsehen. Oder es stehen wie auf dem Jahrmarkt Pappkameraden herum. Zumindest denkt man das anfangs. Findet man dafür einen Schalter kann man z.b. Al Capone dazu bringen zu Ballern als wenn es ein Geschütz wäre. Der überraschte Gegner darf sich dann auf reichlich Salven freuen ohne die Burschen umlegen zu können.

Dennoch bleibt das die Ausnahme im positiven Sinne. Nur gegen menschliche Spieler zu ballern ist nur ein Teil eines Multiplayers. Bots sind das Salz in der Suppe die hier fehlen. Kleinigkeiten die nicht gefallen gibt es auch hier. So werden erledigte Gegner zu oft am gleichen Ort wieder neu abgesetzt, was manchen Tod des Gegners planbar macht. Man wartet einfach bis er dort wieder auftaucht und hat seinen nächsten Abschuß. Zwar nicht bei allen Karten, aber sehr oft reproduzierbar. Auch ist der Bildausschnitt bei 3 oder 4 Spielern sehr mäßig. Allein wer dann den Raketenwerfer benutzen will hat schon 50% des Bildausschnitss belegt, was stark die Übersichtlichkeit einschränkt. Dazu sind die Level grafisch sehr schwach. Einfache Farbtexturen ohne Details lassen viele Karten sehr billig aussehen. Zwar ist die Framerate stabil und das Tempo nicht langsamer als im Single. Aber das ganze geht hier auf Kosten der Umgebung. So blöd das klingt. Aber selbst ein Perfect Dark zieht Goldeneye um Längen davon. Auch andere GCN Shooter bieten im Multiplayer wesentlich mehr. Zu zweit noch in Ordnung wenn man ohne Bots auskommt ist der Multiplayer kein Kaufgrund für Goldeneye.

Fazit....

Goldeneye ist so ein Spiel das gemessen an der Erwartungshaltung die man an einen Titel mit diesem Namen hat diese eher nicht erfüllen kann. Man muß hier wirklich klar unterscheiden. Zunächst sollte man sich schnell von Vergleichen zum Rare Shooter verabschieden, da hier inhaltlich wie spielerisch vieles anders gelöst ist. Zudem ist Goldeneye mehr der Action Shooter ohne großen Schnickschnack drumherum. Sehr lineare, dafür aber große Level werden dem Spieler geboten, die anspruchsvoll bis schwer lange vor dem TV halten können ehe man das Ende sieht. Wobei der schwere Grad teilweise Unfair ist in meinen Augen. Wer auf so etwas steht wird durchaus glücklich mit dem Spiel. Denn technisch, in Sachen Steuerung und Gegner Verhalten gibt's einiges zu tun und wurde hier auch fehlerfrei umgesetzt. Der Plan der Entwickler mit Gadgets zu arbeiten ist in meinen Augen eher mißlungen, weil man diese eher am Rande nutzt und kaum einsetzt. Das Doppelwaffen Feature ist interessant und macht nach einer Eingewöhnungsphase auch Spaß. EA's vollmundige Waffenkombinationen in Sachen Anzahl und Möglichkeiten unterschreibe ich aber nicht. Dazu nutzt man bestimmte Waffen einfach zu oft, als das man andauernd durchwechselt. Auch hätte ich mir einen Waffenpool per Menu gewünscht und nicht andauernd Waffen aufnehmen - andere Waffe ablegen. Ab und zu nimmt man dem Spieler dadurch auch die Aktionsmöglichkeiten beim Vorgehen weil man eine bestimmte Waffe einfach nicht hat. Nicht die riesige Auswahl wie erhofft sticht dennoch die Detonator aus dem ganzen heraus, die ich gerne benutzt habe und auch mal eine wenig Taktik in's Spiel bringt wo man diese Projektile platziert. Ich denke alles ein klarer Fingerzeig an wen sich das Spiel richtet und nicht jeder Shooter Fan damit auch glücklich werden kann. Ich persönlich ziehe alle anderen Bond Games Goldeneye vor.

 

+ Gute Steuerung
+ Sehr große Level
+ 2-Waffen Feature
+ Gut verteilte Rücksetzpunkte
+ Spricht Shooter Cracks an
+ Waffe Detonator
+ Komplett Deutsch
- Wenig sinnvolle Waffen
- Gadgets nur halbherzig
- Blasse Waffenklänge
- Schwacher Multiplayer
- Fehlendes Waffenmenu
- Auf Schwer schon Unfair

GRAFIK: 75%

SOUND/EFFEKTE: 68%

MULTIPLAYER: 60%

GESAMTWERTUNG: 74%

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