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GCN Fire Emblem
 
 
Fire Emblem: Path of Radiance - GCN
Kilian Pfeiffer (21.12.2005)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: Nintendo
GENRE: Strategie
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
MEMCARD: 19 Seiten
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 2-10+
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 7+
PLII: Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.50 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
GCN-GBA LINK: Ja
LESERTESTS: Nein

   
Einleitung....

Das perfekte Spiel! Wer ist nicht auf der Suche nach diesem einen Stück Software, welches die Wünsche der Spieler in seiner Gesamtheit befriedigt? Das Spiel, welches die Spielgemeinschaft vor den Bildschirm fesselt, welches dank seiner packenden Story und der ungemein fesselnden Atmosphäre ein Freudenfeuerwerk entfacht, dem niemand entkommen kann. Das Spiel, das auf Grund seiner authentischen Charaktere eine vorbildliche Authentizität an den Tag legt und dadurch für den Spieler ein einzigartiges Spielgefühl entwickelt. Das Spiel, welches seine ergreifende Musikuntermalung dazu nutzt, seine sowieso schon überragende Ausnahmeposition nochmals eine Stufe in der Software-Hierarchie nach oben befördert. Und vor allem das Spiel, dessen Spielbarkeit auf Grund des fordernden Schwierigkeitsgrades immer optimal spielbar bleibt und dank des vorbildlichen Umfanges Euch für Wochen vor Eurer Konsole verweilen lassen wird. Diese utopische Vorstellung ist zwar noch keine Realität, dennoch gibt einige sehr wenige Kandidaten, die dem Traum eines jeden Spielers dicht auf den Fersen sind. "Fire Emblem - Path of Radiance" ist genau so einer…

Menus und die Story....

"Fire Emblem - Path of Radiance" ist von der Ausstattung her hervorragend gelungen. Nintendo-typisch beinhaltet die Game-Disc einen optionalen 60-Hertz-Modus, von Eurer Memory Card werden 19 Speicherblöcke in Anspruch genommen. Gleichzeitig liegt hier auch ein Problem: Euer Speicherstand kann nicht kopiert werden, eine Vervielfältigung Eurer erreichten Leistungen ist demnach nicht möglich. Jedoch sollte sich der Großteil der Spieler um diese Kleinigkeit nicht kümmern, da sie eine der wenigen - kleinen - Kritikpunkte darstellt.

Das Hauptmenü wird relativ zweckmäßig dargestellt ("Kapitel fortsetzen", "Kap. Neu starten", " Daten kopieren", "Daten löschen", "Neues Spiel", "Extras"), die "Extras" können erst nach dem ersten Durchspielen frei geschalten werden. Überhaupt verzichtete man bei Nintendo auf trügerische Blender: Die Grafik ist konventionell und kompensiert demnach keine etwaigen fehlenden Spieleigenschaften. Wie die Game Boy Advance-Teile ist bei den Fire-Emblem-Titeln die optimale Spielbarkeit der hervorzuhebende Pluspunkt, der die Spiele zu herausragenden Titeln werden lässt. Sucht man nach Kritikpunkten, findet man diese bei den Fire-Emblem-Titeln lediglich auf der technischen Grafik-Seite. In den meisten anderen zu beleuchtenden Aspekten ist das Spiel anderen Titeln überlegen.

Das bevorstehende Abenteuer ist, wie bereits erwähnt, vom Umfang her phänomenal, die Story dank der Präsentationsweise ein kleines Meisterwerk. In ein paar Sätzen ist es redlich schwer, einen gelungenen Überblick zu liefern. Ebenso würde ein großer Atmosphäre-Brocken auf der Strecke bleiben - und das wäre nicht Sinn und Zweck des Reviews. Ikes Vater Greil, Anführer von Greils Söldnern, kommt auf tragische Art und Weise ums Leben. Als zukünftiges Söldner-Mitglied verliert er mit seinem Vater die Identifikationsfigur schlechthin und muss fortan selbst für sich und Greils Söldnerheer sorgen. Nicht nur, dass die einzelnen Reiche des Kontinents untereinander Fehden austragen, nein, speziell der übermächtige Schwarze Ritter hat es auf das Söldnerheer - oder doch besser Ike? - abgesehen.

Das Gameplay....

"Fire Emblem - Path of Radiance" ist kein Echtzeit-Strategie-Spiel sondern wird rundenbasierend ausgetragen. Nach dem Spielerzug kommt der Gegner, verbündete Partnereinheiten sowie NSCs (Nicht-Spieler-Charaktere) zum Zug. Euer Heer besteht ursprünglich aus einigen wenigen Einheiten, die unterschiedlichen Kategorien entspringen. So ist Oscar beispielsweise ein Lanzenritter, der dank seines Pferdes in der Lage ist weite Strecken zurückzulegen. Titania, ein mächtiger Rittmeister und ehemals Vize-Commander von Greils Söldnern, wird Euch im Kampf von unschätzbarem Wert sein, Soren, der Magier, unterstützt Ike mit wertvollen Ratschlägen und ist ein Meister im Umgang mit magischen Zaubern - für Eure Gruppe von unschätzbarem Wert! Im späteren Spielverlauf macht Eure Gruppe Bekanntschaft mit den Laguz, einer Gruppe von Wesen, die neben einer beinahe menschlichen Gestalt sich von Zeit zu Zeit in ein Drachen- oder Vogelwesen beziehungsweise in ein Raubtier verwandeln. Abhängig von Eurer Spielweise stoßt Ihr im Spielverlauf auf weitere Charaktere, die bestimmte Einheiten Eurer Gruppe in einer Unterredung zum Beitritt der Söldnergruppe animieren. Eine ausgewogene Gruppe schlägt sich im Kampf wesentlich besser als ziellos zusammen gewürfelte Kämpfer, die ohne taktischen Hintergrund in ein Gefecht starten. Während dem langwierigen Abenteuer werdet Ihr neben Schwerthaudegen auch auf Axtkämpfer treffen, Bogenschützen sind ebenso dabei wie Magiebegabte, Pegasus-Ritter dürfen als Späher die Landschaften erkunden, Speer- und Lanzenträger halten flinke Schwertschwinger geschickt fern von ihrem Leib. Selbst Priester sind vertreten. Auf Wunsch heilen sie angeschlagene Einheiten von schweren Verletzungen und frischen ihre verloren gegangenen Energiepunkte somit wieder auf.

Zwar darf jede Einheit während des Spielerzuges bewegt werden, jedoch unterscheidet sich die jeweilige Bewegungsreichweite der einzelnen Einheiten beträchtlich voneinander. Charaktere mit Pferd oder Pegasus sind wesentlich schneller an ihrem Ziel als Einheiten, die zu Fuß unterwegs sind.

Jedes Mitglied Eurer Truppe kann bis zu vier Waffen gleichzeitig tragen, dazu gesellen sich bis zu vier Items wie Heiltränke oder Siegel, die Einheiten einer bestimmten Kategorie einen dauerhaften Klassenwechsel ermöglichen. Zwischen den einzelnen Kapiteln dürft Ihr Euer Inventar bei einem Händler für Bares erweitern und nach Lust und Laune Kampfeswerkzeug kaufen. Ebenso könnt Ihr Euch spezielle Waffen schmieden lassen, so dass beispielsweise die Chance eines kritischen Treffers um ein Vielfaches erhöht wird. Des Weiteren dürfen Eure Einheiten Fähigkeiten hinzulernen, so dass sie auf gewisse Situationen besser reagieren können. Überhaupt ist die Zeit zwischen den eigentlichen Kapiteln (Kampfauseinandersetzungen) zum Ausruhen gedacht, vor allem aber, um das Verhältnis innerhalb Eurer Gruppe zu optimieren. In Eurer "Basis" dürfen sich Eure Einheiten gegenseitig unterstützen, um im Kampf optimaler zusammen arbeiten zu können.

Wie schon in den Game Boy Advance-Teilen liegt das Hauptaugenmerk auf den kämpferischen Auseinandersetzungen, die zumeist von ellenlangen Gesprächen eingeleitet werden. Generell ist der Textanteil während des Spieles ungemein hoch, so dass Ihr mit Gewissheit viele Stunden allein damit beschäftigt sein werdet, Textkästen zu lesen, um somit die Story zu verinnerlichen. Jedoch kann problemlos gesagt werden, dass der Spaß beim Lesen nie zu kurz kommt, da die Atmosphäre einfach großartig und vor allem die Entwicklung der Beziehungen Eurer Charaktere untereinander ein unglaublich motivierender Aspekt im Spiel ist.

Habt Ihr Eure Einheiten innerhalb Eurer möglichen Bewegungsreichweiten auf den quadratischen Feldern fortbewegt, gilt der Zug als beendet. Generell darf jede Einheit eine Aktion durchführen. So könnt Ihr benachbarte, verbündete Kumpanen aufnehmen und sie mit schützender Hand in Eure Obhut nehmen ("Retten"), oder Ihr tauscht nützliche Items mit einem Nachbarn. Priester dürfen verletzte Einheiten behandeln, ab und zu können sich Eure Gruppenmitglieder sogar während den Gefechten miteinander unterhalten und somit die Affinität zu einer anderen Person verbessern. Von Zeit zu Zeit ist es ebenfalls nützlich einen Verbündeten per Stoss ein Feld weiter zu bewegen. Beispielsweise ist diese Aktion dann sinnvoll, wenn sich feindliche Einheiten in der Nähe befinden, die für Eure Mitglieder eine Gefahr darstellen könnten. Mit einem beherzten Stoss würde somit eventuell die Aktionsreichweite des Gegners nicht mehr ausreichen - ein Angriff seitens des Feindes wäre nun nicht mehr möglich! Solltet Ihr eine Einheit nicht von der Stelle bewegen wollen und lieber verharren, dürft Ihr dank des Wartebefehls auch dies tun. Je nach Kapitel sind im Level Truhen verteilt, die Ihr entweder mit einem Schlüssel - wobei Ihr hierzu eine Wache erledigen müsst - oder aber mit einem Profi des Fachs, dem Dieb, öffnen könnt. Darin verborgen sind eine Vielzahl von nützlichen Gegenständen, wobei neben Waffen vor allem dienliche Items gefunden werden können. Kleinere Höfe oder vereinzelt in der Umgebung herum stehenden Hütten könnt Ihr ebenfalls einen Besuch abstatten, im Regelfall erhaltet Ihr als Dank für Eure Taten ein hilfreiches Geschenk. Doch achtet darauf, dass Euch nicht flinke Banditen zuvor kommen und die Örtlichkeiten in Schutt und Asche verwandeln.

Geschickte Taktiker veranlassen bestimmte Einheiten dazu, gegnerischen Nachbarn etwas aus ihrem Inventar zu entwenden - die günstigste Art und Weise an Gegenstände zu kommen! Enorm hilfreich ist der Befehl "Gesang". Dadurch wird einer Einheit, welche bereits einen Zug durchgeführt hatte, ein weiterer Zug gewährt. In brenzligen Situationen könnt Ihr auf Grund dieses Befehls einen Kampf zu Euren Gunsten entscheiden. Die eigentliche Auseinandersetzung zwischen zwei Kampfeinheiten ist das was die "Fire Emblem"-Serie ausmacht. Da unterschiedliche Waffengattungen verschiedene Wirkungen aufeinander haben, solltet Ihr das "Waffen-Dreieck" gut studiert haben, um Ungereimtheiten vermeiden zu können. Ein Schwert wirkt nun mal etwas anders auf eine Axt als eine Lanze. Dadurch ergeben sich sehr taktische Gefechte, die Euch stundenlang vor den Bildschirm fesseln werden. Glücklich seid Ihr vor allem dann, wenn eine Einheit dank einer bestimmten Anzahl von Erfahrungspunkten einem Levelaufstieg kurz bevorsteht. Selbstständig werden dann bestimmte Attribute aufgestuft, Euer Söldnermitglied erreicht einen neuen Level und festigt sein Standbein in der aktiven Kämpfergruppe.

Für Zahlenfanatiker bietet "Fire Emblem - Path of Radiance" eine ganze Menge an Überblickslisten. Selbst den Biorhythmus aller Figuren dürft Ihr Euch vergegenwärtigen. Per Knopfdruck wird zu jedem unklaren Begriff, ja selbst jedem Objekt, eine Hilfe eingeblendet, die Euch eine konkrete Beschreibung liefert. Zu keinem Zeitpunkt kommt im Spielverlauf Langeweile auf, vielmehr motiviert das Spiel Euch zum Weiterspielen. Dank drei verschiedener Schwierigkeitsgrade kommen selbst Anfänger auf Ihre Kosten. Dutzende von kleinen Tutorial-Missionen erleichtern Euch das Befehlshaber-Leben zusätzlich und erklären Euch alle erdenklichen Vorgehensweisen, die im Spiel möglich sind.

Grafik & Sound....

In grafischer Hinsicht ist "Fire Emblem - Path of Radiance" weniger aufregend. Dennoch unterstützt zweckmäßige Grafik das Spielgeschehen. Auf Wunsch dürft Ihr bei Gefechten spärlich animierte Kampfsituationen einblenden, die jedoch das Geschehen auf Dauer sehr in die Länge ziehen. Mit großer Wahrscheinlichkeit werdet Ihr auf kurz oder lang die Animationen deaktivieren. Von hervorragender Qualität sind hingegen die genialen Rendersequenzen, wobei diese mehr als selten zwischen den einzelnen Kapiteln abgespielt werden. Schade, dass nicht das komplette Spiel davon eine grafische Scheibe abbekommen hat.

Nintendo-Titel samt Sprachausgabe - beinahe ein Ding der Unmöglichkeit! Auch bei vorliegendem Titel sind lediglich die gerenderten Sequenzen vertont worden - dafür umso besser! Die ellenlangen Unterredungen verlaufen dagegen stumm und werden lediglich von einem der schönsten Soundtracks der Videospielgeschichte begleitet. Vom Soundtrack war und bin ich schlichtweg begeistert! Klassisch in Szene gesetzt wird man vom bombastischen Soundtrack in das Abenteuer hinein gesogen. Die Atmosphäre des Titels erreicht ungeahnte Höhen, obwohl grafisch hier kein neues Meisterwerk hervor gebracht wurde.

Fazit....

Die Fire Emblem-Serie hat ihren Ursprung auf Nintendos Handheld Game Boy Advance. Jedoch ist der Sprung in die 3D-Welt ohne weitere Probleme gelungen, die Gamecube-Umsetzung gehört mit zum Besten, was für den Würfel jemals erschienen ist. Obwohl die Darstellung des Geschehens eher spartanisch vonstatten geht, glänzt der Titel dank seiner ungemeinen Spieltiefe, einer epischen Hintergrundgeschichte sowie der elektrisierenden Verbundenheit mit der man seinen Gruppenmitgliedern entgegen tritt. Auch wenn es langsam auf das Ende des Würfeldaseins entgegen geht, solltet Ihr nochmals alle verfügbaren Cent zusammenkratzen, um Eure Spielsammlung um ein wahres Meisterwerk zu erweitern.

 

+ epische Story
+ bombastische Spielzeit
+ fordernder Schwierigkeitsgrad
+ Tutorials in Hülle und Fülle
+ lebendige Charaktere
+ strategisch, taktisch, fantastisch
+ Musikuntermalung in Perfektion
+ ansehnliche Rendersequenzen
+ optimale Spielbarkeit
- grafisch bieder
- keine durchgehende Sprachausgabe

GRAFIK: 69%

SOUND/EFFEKTE: 93%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 92%

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