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Due Unglaublichen - GCN
Matthias Engert (08.12.2004)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: Heavy Iron Studios
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
MEMCARD: 10 Seiten
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-8
SECRETS: JA
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 7+
PLII: Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.50 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Ja
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Auch in diesem Jahr werden die Spieler wieder mit so manchen Kinoumsetzungen erfreut. Dabei steht THQ mit gleich 2 dieser Lizenzen ganz vorn in der ersten Reihe. Wobei beglücken im Falle des Polarexpress sicher das falsche Wort ist. Denn leider war dieses Spiel auf dem GCN mal wieder nach langer Zeit ein Beispiel für das uralte Vorurteil das bei solchen Umsetzungen das meiste Geld in die Lizenz geht und weniger in die Entwicklung der Spiele. Glücklicherweise heutzutage nicht mehr die Regel wie noch vor Jahren sollten solche Spiele dennoch nicht das Licht der Welt erblicken. Neben dem Polarexpress hat THQ aber noch eine zweite Lizenz auf Lager. Hier dreht sich alles um das neueste Werk aus dem Hause Pixar - Die Unglaublichen. Diese Superhelden Familie ist spielerisch sowohl auf dem GCN, als auch auf dem GBA umgesetzt. Leider von 2 verschiedenen Entwicklern, was auch hier keinen Einsatz der Connectivity bedeutet. Dennoch sollte sich das Thema durchaus für ein Spiel anbieten und die Heavy Iron Studios als Entwickler haben durchaus etwas draus gemacht.

Menus und die Story....

Doch eines nach dem anderen und wir schauen zuerst auf die technische Seite. Einen 60Hz Modus sucht man hier vergebens, braucht ihn aber auch nicht wie das Spiel auf angenehme Weise zeigt. In Sachen Memory Card sind 10 Seiten fällig, die euch 3 Savegames ermöglichen und den Fortschritt auch anhand einer Prozentanzeige darstellen. Das Hauptmenu ist schlicht und bietet neben dem Spielstart einzig das Laden Menu für ein gespeichertes Spiel und die Optionen. Diese erlauben euch Rumble und Sound Einstellungen vorzunehmen wie z.b. den Surround Sound zu aktivieren. Was da schon eher auffällt und ich hier schonmal anmerken möchte ist die Sprachausgabe die beginnend auf dem Hauptmenu wunderbar gelungen ist und vor allem durch Interaktion mit dem Spieler lebt. Wie bei einem Spiderman 2 und bald noch mehr werdet Ihr bei allen möglichen Aktionen, und sei es nur beim Anwählen eines Savegames mit Sprüchen zugedröhnt. Aber auf die sehr positive Art und eben wie bei den Texten komplett in deutsch. Eine der großen Stärken im Spiel.

Eine weitere sind die sehr schönen Sequenzen, die in Filmgrafik gehalten sind und auch edel rüberkommen. Hier wird euch auch die Story erzählt und worum es eigentlich geht. Wie im Film erlebt der Spieler auch hier 2 Zeitepochen. Es beginnt alles in den auch hier vorhandenen guten alten Zeiten des Bob Parr. Ein Superheld und als Mr. Incredible bekannt ein gefeierter Mann und immer zur Stelle wenn es gilt Bösewichte zu erlegen. Doch wie das Leben so spielt ist nicht alles Eitel Sonnenschein. Es läuft nicht alles nach Plan und Bob zieht seinen Superheld Anzug aus. 15 Jahre vergehen bis man ihm einen streng geheimen Auftrag anbietet und sich wieder in seinen mittlerweile viel zu engen Anzug zwängen kann. Mit dabei ist seine gesamte Familie mit der Ihr als Spieler auch Kontakt habt und ein neues Abenteuer beginnt. Dabei positiv das der Spieler beide Epochen auch spielerisch erleben darf und man die Geschichte recht ausladend präsentiert bekommt. Ihr als Spieler steigt nun am Anfang der Geschichte ein, was wie alle Entwicklungen durch die gelungenen Sequenzen erzählt wird.

Das Gameplay....

Beginnt Ihr ein neues Spiel startet auch die Geschichte um unseren Haupthelden Bob Parr, was man im Verlauf auch grafisch anhand seiner verschiedenen Anzüge sehen kann. Alles startet zu den Zeiten als Mr. Incredible noch voll im Saft stand. Auf den Wolkenkratzern der Großstadt Metroville fühlt man sich anfangs sehr an einen Spiderman erinnert. Zum einen durch die grafische Umgebung und zum anderen durch die Sichtweise und Steuerung des Helden, wenn man mal das Schwunggehabe anderer Helden außer acht läßt. ;-) Hier bekommt der Spieler auch wie in einem Tutorial alles mögliche in Sachen Steuerung gezeigt oder wie oft im Spiel durch die Kommentare des Helden selber, der wie schon erwähnt mit dem Spieler auf eine lustig gemachte Art interagiert. Vor dem Spieler liegen über die Zeitepochen hinweg 18 Level, wobei Ihr 5 davon im ersten Teil spielt und nach dem geheimen Auftrag 13 weitere. Gleich bei allen ist die Reihenfolge nacheinander in der man sie spielt. Ebenso gleich in allen Leveln, egal mit wem Ihr diese spielt ist die Sichtweise in der Third Person Perspektive. Dabei unterscheiden sich die Steuerungen zwischen den Familienmitgliedern in Sachen Specials und im Fall des kleinen Flash auch in der Spielweise. Doch kümmern wir uns zunächst um Mr. Incredible mit dem Ihr die meiste Zeit auf Achse seid. Auch weil die Grundaktionen bei allen ähnlich sind.

In der Third Person Sicht könnt ihr euch mit dem 3D Stick frei bewegen und dazu die Kamera per C-Stick um den Helden drehen. Auffällig ist hier ein komisches nachfedern wenn man die Kamera drehen will. Normalerweise bleibt die Kamera wie bei anderen Spielen stehen sobald man den C-Stick losläßt. Hier kommt immer noch ein kleiner Schwung dazu, was manchmal ein wenig stört und womit man sich mit der Zeit aber arrangiert. Anfangs dennoch etwas ungewohnt. Dafür ist sie schnell, ohne hektisch den Spieler zu verwirren. Dazu kommen nun die Aktionen um die Gegend zu überwinden und sich vor allem mit allerlei Schurken auseinander zu setzen und das ganze spielt sich wie eine Mischung aus Spiderman und einem Hulk. Ihr könnt mit der A-Taste springen und per B-Taste normale Punch Angriffe starten. Mit der X-Taste kann man Gegner und Objekte greifen und werfen. Die Y-Taste bietet ebenfalls eine Attacke, allerdings mit wesentlich mehr Wucht durch den Incredi Angriff. Oben links unterstützt euch dabei die Anzeige des Logos. Während die Umrandung die Lebensenergie darstellt ist im inneren einen blaue Linienanzeige die sich je nachdem wie gut Ihr die Gegner erledigt füllt. Ist sie gefüllt könnt Ihr per Y-Taste die Incredi Angriffe starten, und somit mehr Wucht hinter eure Punches bringen. Dazu sind die Attacken auch aus der Luft machbar, was bei vielen Gegner mehr als hilfreich ist.

Dabei ist ein Großteil des Spiels auf Action der prügelnden Art ausgelegt und bietet Abwechslung in Form von normalen Geschicklichkeitseinlagen, wo Ihr den Jumper raushängen lassen könnt. Plattformen Gameplay wie es auch die 3D Jumper bieten. Aufgewertet in diesem Spiel durch den dritten Part, nämlich kleine Rätsel und Specials die nur an bestimmten Punkten möglich sind. So müßt Ihr oftmals Maschinen ausschalten, die euch den Weg versperren, Schalter drehen um versperrte Gebiete zu öffnen oder an gekennzeichneten Orten spezielle Aktionen auslösen, die dann aber automatisch passieren. Beispiel ist der Incredi Sprung z.b. von Haus zu Haus, den es im Spiel in allen möglichen Varianten gibt. Man findet am Boden eine Markierung und stellt sich dort hinein und wird aufgefordert eine Taste gedrückt zu halten. Ungewöhnlich das euch das Spiel das bis zum Ende auch textlich jedesmal darstellt. Man weiß eigentlich zu 90% im Spiel was zu tun ist. Was auch daran liegt das die Wege zwar durch 3D Areale führen, an sich aber recht linear vorgegeben sind. Sich verlaufen oder gar unwissend herumstehen ohne zu wissen wohin man muß ist eigentlich nicht angesagt. Allerdings nichts was das Spiel nun leicht macht. Die Schwierigkeit im Spiel liegt also nicht in Rätseln oder versteckten Wegen begründet sondern in den Geschicklichkeits und Prügeleinlagen.

Dem entgegen kommt die Tatsache das diverse Umgebungen kaputtbar sind und zum Kampf einbezogen werden können. Die Kampfaction selber geht wunderbar schnell und einfach von der Hand und spielt sich im gesamten sehr dynamisch. Das einzige was mir hier nicht zusagt ist die Tatsache das die Helden bei Attacken immer 1-2 kleine Schritte mindestens machen. In der Regel kein Problem, ist das ganze in einem Teil der Insellocation auch ab und zu Grund für unfreiwillige Stürze von Plattformen, weil man einen Gegner genau an der Kante bearbeitet und man den guten Bob kaum stoppen kann. Entschärft durch die Tatsache das diese glücklicherweise kaum zum Ableben führen, sondern Stürze fast ausnahmslos abgefangen werden. Sei es nun durch normalen Boden oder Wasser wenn man mal abstürzt. Nervig nur dann wenn der Weg bis zum Punkt wo man gefallen ist recht weit weg ist. Wobei auch das noch geht, da man in jedem Level mehrere Rücksetzpunkte findet, die kurzzeitig durch ein Speichersymbol angezeigt werden. Auch kann man durch diese Rücksetzpunkte gut einschätzen wie weit man es eventuell noch hat. Denn im Pausenmenu werden die Anzahl und die schon erreichten Rücksetzpunkte angezeigt. Zudem kann man hier alle erspielten Level erneut anwählen, da in den Leveln viele kleine Pickups zu finden sind um in der Galerie einige Secrets wie Videos und Artworks freizuschalten. Der Punkt Geheimnisse im Pausenmenu ist etwas mißverständlich und bietet die Möglichkeit Cheatcodes einzugeben.

Unterstützt werden die Rücksetzpunkte vom fehlenden Leben System, das im Endeffekt unendlich Continues mit sich bringt und sich dadurch das ganze sehr flüssig spielt. Überhaupt hat man anfangs den Eindruck ein kurzes Spiel vor sich zu haben. Denn die ersten 9 Level kann man in einigen Stunden packen. Danach allerdings gibt es wenn man so will einen Cut um es mal etwas rabiat auszudrücken. Auf der Insellocation wartet ein knackiger Zwischengegner auf den Spieler, der erstens lange bekämpft werden muß und zum anderen danach das Spiel durchaus anzieht. Was zum einen daran liegt das die Locations etwas größer werden und die Gegner schwerer. Allein in der Basis wo Ihr fliegend und ballernd Star Wars Feeling erleben dürft und neben Gegnern auch diverse Türme zerstören müßt ist schon ein Ding für sich. Dazu kommt der nun auch häufige Wechsel der Charaktere. Auch am Anfang enthalten ist das dort eher noch ein warm werden. Wie schon erwähnt steuert Ihr auch die anderen Familienmitglieder, wobei es mir der kleine Flash hier angetan hat. Mit ihm spielt man im weit hergeholten Sinne einen Racer. Dabei ist das ganze so angelegt das er automatisch Straßen nach vorne rennt und Ihr zeitweise einen Turbo zünden könnt. Ziel ist es hier immer nach Zeit einen Endpunkt zu erreichen. Die Schwierigkeit ist im Verkehr zu finden oder später auf der Insel durch Hindernisse. Eine Berührung reicht und man startet das ganze neu oder auch hier an Rücksetzpunkten. Hier um ehrlich zu sein besonders wichtig das es die Rücksetzpunkte gibt. Denn so oft wie man hier erstmal Unfälle baut wäre es ohne ein absoluter Frustbringer wenn man immer von vorn beginnen müßte.

Oder Mrs. Incredible und Violetta die ebenfalls spezielle Fähigkeiten haben und die Level auch darauf aufgebaut sind. Getoppt von Violetta und Flash die sich zusammen zu einer Kugel formen können, während Violetta sich unsichtbar machen kann und somit das Gameplay im gesamten schon aufgewertet wird und eben auch schwerer wird. Dabei ist das ganze storytechnisch so angelegt das die Familie sich auf der Insel erstmal nach Mr. Incredible auf die Suche macht, der zeitweise verschwunden ist. Auch darin besteht die Schwierigkeit des Spiels, die fast genau zur Hälfte nochmal anzieht. Vorher ist es oft ein durchrennen durch die Locations, Jump'n Run Einlagen hinter sich bringen, Gegner umhauen, Schalter umdrehen oder Maschinen außer Kraft setzen um Wege zu öffnen. Kleinere Rätsel, wo man Kräne in die richtige Position drehen muß um sich an daran hängenden Seilen über Lücken zu einer Plattform schwingen muß. Dazu halt immer wieder Abechslung in Form der Familie und das ganze wird mit der Zeit immer stimmiger und intensiver. Unterstützt dabei immer wieder von der herrlichen Sprachausgabe, die auch während des Spielens selber zu hören ist und manch bissiger Kommentar der Helden einen schmunzeln läßt.

Grafik & Sound....

Was mich überrascht hat war die eigentlich recht gelungene Grafik des Spiels. Zumindest mal wieder ein Beispiel das Messe Bildschirme und Versionen doch ein Ding für sich sind. Denn auf der GC hatte ich noch einen anderen Eindruck von eher farbarmen und wenig detaillierten Umgebungen. Zwar ist das Spiel nun kein HighEnd Grafiknaller, bietet aber in allen Locations durchaus etwas für's Auge, was hier auch dem Gameplay entgegenkommt. Nimmt man mal die farbarme Basis heraus so ist die Stadtlocation oder die Insel im freien samt der Vulkan Umgebung auf gutem Niveau. Auch technisch gibt es wenig zu meckern, auch wenn das Spiel nun kein Frameraten verschlingendes Spiel ist. Bis auf das komische Nachschwingen der Kamera bleibt das ganze eigentlich durchgehend konstant. Highlight die wirklich gelungenen Sequenzen und wir sind so auch gleich beim Thema Sound und Sprachausgabe.

Vor allem die schwatzenden Helden sind gelungen und die Betonung überzeugt. Allein die Szene als Bob das erste mal auf seinen noch größten Fan Incredi Boy trifft hat mehr Humor und Witz als manch andere komplette Sprachausgabe in anderen Spielen. Die Musik im Spiel kommt von der rockigen und unterhaltenden Seite daher und ist auch in den Locations immer wieder anders. Zumindest etwas das man nicht leiser dreht und man hier schon merkt das es eine Filmumsetzung ist.

Fazit....

Die Unglaublichen ist zwar nun kein Meilenstein der Videospielgeschichte, überrascht aber durch ein flüssiges Gameplay mit einem abwechslungsreichen Inhalt. Anfangs kann man zwar den Eindruck gewinnen das Spiel an einem Abend durch zu spielen, merkt aber ab der Hälfte das man doch länger sitzen wird. 12-15 Stunden kann man einplanen, je nachdem wie man mit den spielerischen Varianten vor allem bei Flash oder Violetta klar kommt. Highlight ist neben der guten Spielbarkeit die Sprachausgabe und die Sequenzen die sehr harmonisch in das Spiel passen und vor allem qualitativ überzeugen können. Von daher bekommt man hier auch als Kinogänger etwas für sein Geld. Schwächen sind eher Kleinigkeiten, die ab und zu mal den Fluß unterbrechen. Die etwas nachschwingende Kamera und die kleinen Bewegungen beim Prügeln, die auf engen Plattformen auch mal daneben führen und einen ungewollten Fehltritt nach sich ziehen. Hier wünscht man sich ab und zu auch einen etwas weiter gehenden Sprung. Arrangiert man sich mit diesen Sachen bekommt man ein gut spielbares Game, das spielerische Abwechslung bietet und vor allem einen wirklich gelungenen Humor, der auch nicht davor zurückschreckt andere Superhelden ein wenig auf die Schippe zu nehmen.

 

+ Flüssiges Gameplay
+ Abwechslung durch Charaktere
+ Sprachausagabe mit viel Humor
+ Sequenzen
+ Flash Level
+ Komplett deutsch
- Kamera Nachschwingen
- Prügeln auf engstem Raum

GRAFIK: 75%

SOUND/EFFEKTE: 84%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 73%

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