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GCN Die Unglaublichen 2
 
 
Die Unglaublichen: Angriff des Tunnelgräbers - GCN
Matthias Engert (30.11.2005)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: Heavy Iron Studios
GENRE: Action
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
MEMCARD: 10 Seiten
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-6
SECRETS: JA
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 7+
PLII: Nein
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Filmstarts im Kino werden meist begleitet von den Spielumsetzungen. Fast immer sind dabei die Spiele eher erhältlich, als die Filme im Kino starten. Dieses Prozedere erleben wir ja nun jedes Jahr zig mal. Mittlerweile allerdings gibt es auch genug Beispiele wo es eigentlich nur einen Film gab, aber reichlich Spieleableger dazu. Die Unglaublichen sind so ein Beispiel. Im letzten Jahr ließ man Film und Spiele auf den Gamer los. In diesem Jahr dachte man sich bei THQ das auch ohne filmischen Hintergrund ein Nachfolger erscheinen sollte. Der Angriff des Tunnelgräbers war geboren und die Heavy Iron Studios durften ein zweites mal Hand an die Unglaublichen legen. Im Vergleich zum letzten Jahr haben die Heavy Iron Studios aber einiges geändert. Teilweise zum guten, andererseits leider auch mit einem dicken Kritikpunkt........

Menus und die Story....

Das die gleiche Schmiede am Werk war wie im letzten Jahr merkt man an vielen Rahmenbedingungen. Angefangen beim erneut fehlenden 60Hz Modus bis hin zu 10 Seiten die man euch auf der Memory Card abknapst. Dazu ist das Spiel wieder komplett lokalisiert, was erneut einen Pluspunkt darstellt. Neu im Gegensatz zum letzten Jahr ist die Anzahl der Spieler. So dürft Ihr euch im Angriff des Tunnelgräbers gleich mal zu zweit in einem Co-op auf den Weg machen. Dabei bietet das Spiel keine eigentlichen Just For Fun Modi für 2 Spieler, sondern eben nur das Hauptspiel das Ihr wahlweise allein oder zu zweit durchspielen könnt. In Sachen Story ist der Titel auch Programm. Nachdem die Unglaublichen im letzten Teil die Welt gerettet haben stehen sie urplötzlich einem neuen Kontrahenten gegenüber. Der Tunnelgräber beginnt mit seinen Schergen die Stadt zun unterhöhlen und nach und nach zu zerstören. Grund genug den roten Anzug überzuziehen und erneut in den Kampf zu ziehen. Dabei bekommt Mr.Incredible tatkräftige Hilfe von Frozone. Wer also auf seine Frau und die Kinder als steuerbare Charaktere hofft wird auf dem GCN nicht fündig.

Nach einem qualitativ sehr schönen Vorspann, der auch direkt aus einem Pixar Film stammen könnte erwartet euch das Hauptmenu. Hier könnt Ihr wahlweise das Spiel allein oder eben zu zweit beginnen. Dazu gesellen sich die Optionen und die Credits. Die Optionen dienen einzig um Sound und Rumble Feature anzupassen. Wählt Ihr ein neues Spiel an dürft Ihr einen von 3 Speicherplätzen wählen und dabei den Autosave aktivieren. Mehr gilt es nicht einzustellen und los geht's.

Das Gameplay....

Was dem Spiel auf lange Sicht fehlt ist die mögliche Wahl eines Schwierigkeitsgrades. Ihr seid im Spiel auf das angewiesen was euch die Heavy Iron Studios vorsetzen in Sachen Anspruch. Bevor man spielerisch loslegt landet Ihr immer wieder auf dem Level Screen, der in sich ein kleines Hauptmenu darstellt. Neben den im Spiel enthaltenen 11 Level könnt Ihr 3 Bonusstages anwählen. Dazu könnt Ihr bei ausgeschaltetem Autosave das Spiel auch per Hand speichern und in einer Galerie freispielbare Artworks begutachten. Weiterhin bekommt Ihr bei gelösten Leveln eine Anzeige ob und welche primären und sekundären Ziele Ihr schon gelöst habt und welche nicht. Hintergrund ist der das Ihr jedes Level das geschafft ist jederzeit wieder spielen könnt. Einmal um diese Ziele zu erfüllen, die versteckten Boni für die Artworks freizuschalten oder aber um mitten im Spiel Erfahrungspunkte zu holen. Etwas das gut gefällt und neu ist in der Welt der Unglaublichen. Beim ersten Durchspielen müßt Ihr nun 1 Level nach dem anderen in einer festen Reihenfolge lösen. Kurios ist dann das Ende. Seid Ihr einmal mit dem Hauptstrang fertig gibt's den Abspann und man schickt euch sofort wieder in das erste Level. Inklusiver erspielter Upgrades in Sachen Lebensleiste und Moves. Doch schauen wir der Reihe nach in das ganze. Der Angriff der Tunnelgräber ist einfach gesagt ein reines Haudrauf Spiel mit Action ohne Ende. Startet dabei das erste Level sieht man die größten Unterschiede zum Vorgänger sofort. Am sichtbarsten logischerweise das Ihr nun zu zweit agiert. Auch wenn Ihr allein spielt geht es immer mit Frozone zusammen durch die Level. Per Steuerkreuz könnt und müßt Ihr im Verlauf der Level zwischen beiden umschalten, während dann die CPU euren Begleiter übernimmt.

Die Sicht auf das Geschehen ist dabei in reinem 3D gehalten und Ihr schaut in der Third Person Perspektive auf das Geschehen. Eine Kamera die Ihr beeinflussen könnt gibt es nicht. Diese geht je nach Situation selbsständig mit. Da sie recht weit weg ist und selten Objekte ihren Weg beeinflussen ist diese gelungen und bietet keinerlei Kritik. Egal ob Ihr allein oder mit einem zweiten menschlichen Spieler zockt. An Screeneinblendungen habt Ihr nun oben neben dem Symbol des Charakters 2 Leisten und eine Zahlenanzeige. Die untere grüne Leiste definiert eure Lebensleiste, während die blaue darüber die Erfahrungspunkte als Leiste darstellt. Die Zahlen auf den Leisten beschreiben ebenfalls zum einen links die erspielten Erfahrungspunkte und rechts daneben die Punktegrenze die man erreichen muß um ein Level Up zu erreichen. Dabei hat man die Kampfaction und die Leisten eng miteinander verschmolzen. Lauft Ihr zunächst los ist die Steuerung recht simpel und bei beiden zunächst gleich gestaltet. Per Stick wird gelaufen und die A-Taste definiert den Sprung. Die B-Taste dient bei beiden für das eigentliche Kloppen. Mit der Y-Taste führen beide spezielle Aktionen aus, die über kleine Symbole in den Leveln nötig sind. Mal muß man mit Frozone etwas aktivieren oder auslösen und mal mit Mr.Incredible. Findet man so ein Charaktersymbol stellt man sich drauf und drückt die Y-Taste. Die X-Taste beschreibt bei beiden Special Moves, die aber unterschiedlich aussehen. Während Ihr mit Mr. Incredible Gegenstände und Gegner hochheben und werfen könnt, so erzeugt Ihr mit Frozone einen Eisstrahl um Brücken zu bauen, mechanische Dinge einzufrieren und zu stoppen und natürlich um Gegner zu kühlen. Der C-Stick übernimmt in diesem Spiel die Funktion der Slides. Egal welche Richtung man drückt, beide rutschen dann ein paar Meter wie bei einer Rammattacke über den Boden.

Das Steuerkreuz hat ebenfalls eine Bedeutung, die sich mit dem CPU gesteuerten Charakter an eurer Seite beschäftigt. Ihr könnt mit den Richtungen dem Charakter entweder zuweisen stehenzubleiben oder aber eher aggrassiv oder eben defensiv zu agieren. Nach dem Durchspielen kann man aber sagen das diese Funktionen kaum gebraucht werden. So ausgerüstet läuft man nun durch die einzelnen Level, die einen linearen Hauptweg bieten. Großartig verzweigen werdet Ihr also nicht und wißt immer wo es weitergeht. Trifft man nun auf die immer wieder erscheinenden Schergen des Tunnelgräbers setzt man seine B-Taste ein und hämmert auf diese ein. Erledigt man einen Gegner explodiert dieser und hinterläßt blaue und grüne Kugeln, die sofort in die beiden Leisten oben huschen. Dabei spielt es eine große Rolle wer einen Gegner umgehauen hat. Einen gemeinsamen Pool hat man nicht. Erledigt also Frozone von 100 Gegnern 90 und Mr.Incredible nur 10, so werden am Ende auch die Erfahrungspunkte so verteilt. Außerdem wird dadurch eines der sekundären Ziele definiert. In jedem Level gibt es Werte für die sogenannten Schadenspunkte für Gegner die man erreichen kann. Für beide aktiv steigt die Erfahrung etwas an wenn man dieses sekundäre Ziel schafft. Dazu kommt das man möglichst ohne Lebenverlust durch ein Level kommen sollte. Auch dies ist ein sekundäres Ziel. Im Verlauf des Spiels kommen nun zahlreiche Gegner, die man am besten im Team lösen kann. Vor allem große Mechs sind besser zu besiegen wenn man sie mit Frozone einfriert und mit Mr. Incredible zerstört. Dabei spielen sich alle Level ziemlich gleich. Ihr lauft durch die Gegenden, hämmert und kloppt auf alles ein was sich euch in den Weg stellt und löst unterwegs kleinere Wegerätsel, die aber nicht schwer sind.

Auch weil meist ein Charaktersymbol anzeigt, das hier was zu tun ist. Sei es ein Schalter der umzulegen ist oder im Falle von Frozone um eine Brücke aus Eis über eine Schlucht zu generieren. Rätsel oder gar intensive Geschicklichkeit erwartet euch nicht. Man springt zwar viel und kann in der Luft durch das B-Drücken ebenfalls auf Gegner einhämmern, wirkliche Momente wo man mal abstürzen kann gibt es kaum. Positiv muß man dem Spiel zugute halten das die Klopperei an sich wunderbar flüssig vonstattet geht. Ein einziges Sau rauslassen erwartet euch in den Leveln. Damit hier die Motiviation nicht doch mal nachläßt hat man sich nun das Erfahrungssystem einfallen lassen. Wie schon erwähnt bringt jeder erledigte Gegner Punkte. Ebenso bekommen beide einen Bonus wenn ein Level beendet wurde. Danach wird das alles zusammengezählt und Ihr dürft beide Charaktere, wenn die Erfahrungspunkte ausreichen in 5 verschiedenen Rubriken upgraden. 3x ist dies immer möglich und Ihr dürft euch z.b. über viel mehr Lebensenergie freuen, der Tatsache den Angriff per B-Taste um 100% zu verbessern oder aber die Specials zu verbessern. So kann Mr.Incredible später auch Gegner werfen und Frozone freut sich über einen wesentlich breiteren und stärkeren Eisstrahl. Sinnvoll allemal um auch die enthaltenen Zwischen und Endgegner zu schaffen. Wobei auch hier nur der Boss selber den Namen auch verdient. Ebenfalls gelungen ist im Spiel das Rücksetzsystem und die Art und Weise wie ein Lebenverlust umgesetzt ist. Kämpft Ihr z.b. mit Frozone aktiv und Mr.Incredible geht drauf, vergehen 20 Sekunden und er ist wieder an eurer Seite. Dafür dann mit einem Minimum an Lebensenergie, so das man sich schon um ihn kümmern sollte. Aber zumindest geht das Spiel weiter. Erst wenn wirklich beide draufgehen, das heißt innerhalb der 20 Sekunden und Ihr keinen mehr zum steuern habt greift ein Rücksetzpunkt innerhalb der Level. Auch dies trägt zum flüssigen Gameplay bei.

Und schon kommen wir zu dem was das Spiel trotz einer gelungenen Spielbarkeit leider nach unten zieht. Wer sich auf abende fröhlicher Klopperei freut wird leider enttäuscht werden. Denn 5 Stunden reichen leider locker aus um das Hauptspiel gelöst zu haben. Das wird auch nicht dadurch entschärft das man nochmal beginnt und die Level jederzeit spielen kann. Auch die 3 Bonuslevel heben die Spielzeit nur bedingt. Hier gilt es dann in 3 Unterleveln auf festen Arealen Gegner nach Anzahl oder Zeit zu zerlegen und dabei z.b. auch kleine Wissenschaftler zu beschützen. Das reine Hauptspiel aber und damit das Ende des Spiels und des Tunnelgräbers sieht man leider viel zu früh. Leider trifft es das auch in diesem Spiel wie bei so vielen recht gut. Denn Spaß macht das ganze eigentlich schon und bietet mit seiner einfachen Klopperei Unterhaltung der spaßigen Art. Aber mit dieser Spielzeit gewinnt das Spiel bei mir leider keinen grünen Zweig. Selbst die Upgrades und das Lebensystem helfen da nicht drüber weg. Das doppelte an Spielzeit hätte es schon sein dürfen. Hier fehlt dann eben ein härterer Schwierigkeitsgrad in meinen Augen.

Grafik & Sound....

Kontinuität ist auch das Stichwort in Sachen Grafik und Sound. Vergleicht man beide Versionen der Unglaublichen miteinander sucht man Unterschiede in der Machart fast vergebens. Dabei zieht der Tunnelgräber ab und zu auch den kürzeren. Was hier aber an den Umgebungen liegt, die zumeist unter der Erde und in meist mechanisch und technisch angehauchten Locations liegt. Grüne Wiesenlandschaften, die im Vorgänger eigentlich gefallen haben findet man hier eigentlich nicht. Geht es oben zur Sache ist das ganze meist innerhalb der Stadt oder auf Schneebedeckten Flächen. Zwar gefallen Effekte und Animationen gut, aber ein grafisches Highlight sollte man auch erzwungenermaßen nicht erwarten. Wenn sind es Ausnahmen wie der eigentliche Endkampf, der grafisch auch mal besseres bietet. Technische Schwächen bietet das Spiel dafür aber nicht. Hier darf man sich über eine saubere Framerate und eben eine gute Kamera freuen.

Beim Sound gefällt erneut die deutsche Sprachausgabe und deren Betonung. Die Stimmen kommen sehr gut rüber und erzählen auch mitten im Level die Story weiter. Immer wieder einen dummen Spruch auf Lager unterhalten die Cracks hier durchaus. Bei der Hintergrundmusik gibt es Licht und Schatten. In manchen Höhlen nimmt man sie kaum wahr, weil die Action alles überlagert um später wieder mit filmisch angehauchten Klängen zu überzeugen. Zwar sind gerade am Anfang auch einige schräge Stücke dabei, aber im gesamten ein gelungener Teil des Spiels. Dazu die Effekte der Klopperei, die sehr schön zum Geschehen passen.

Multiplayer....

Der Multiplayer ist an sich eine sehr gelungene Sache und reiht sich ein in die verstärkt erscheinenden Co-op Spiele in letzter Zeit. Da hier auch alles im Vollbild geschieht macht der Multiplayer Spaß solange man spielt. Dennoch darf man auch hier nicht unterschätzen das man schnell am Ende ist. Des Spiels meine ich. ;-) Da ein menschlicher Spieler immer mit einer besseren, hier speziell aggressiveren KI agiert ist das ganze wohl noch schneller vorbei als allein. Dabei könnt Ihr den 2Player wahlweise über das Hauptmenu komplett bei Null starten, oder auch im Einzelspieler mittendrin ein Kumpel dazu holen. Beides ist hier möglich. Das beide im Spiel innerhalb eines Screens bleiben müssen ist durch die weite Kamera kein Problem. Dennoch bietet z.b. ein X-Men Legends I und II da wesentlich mehr.

Fazit....

Wieder muß man bei einem Spiel sagen das eigentlich viel drinsteckt, das ganze unterhält, im Endeffekt aber wieder zu kurz ist. Das ist eigentlich auch der einzige wirkliche Kritikpunkt im Spiel. Nur eben einer der sich stark auf die Wertung auswirkt. 5 Stunden sind für ein Spiel dieser Art zu wenig. Auch wenn es kein Vollpreis Spiel ist. Wirklich schade weil Steuerung und die Prügelaction zu gefallen wissen. Flüssig spielbar sorgt das Erfahrungspunkte System für einen kleinen RPG Touch der immer gefällt. Der Co-op ist ebenfalls eine gelungene Sache, krankt aber logischerweise für das Hauptspiel ebenfalls an der kurzen Spielzeit. Da gibt es heutzutage einfach besseres auf dem GameCube. Ein spielerisch gelungenes Spiel das viel zu schnell vorbei ist.

 

+ Flüssiges Gameplay
+ 2 Charaktere steuerbar
+ Sprachausagabe mit viel Humor
+ Erfahrungssystem gelungen
+ Charakter Upgrades
+ Komplett deutsch
+ Rücksetz/Lebensystem
- Leider viel zu kurz

GRAFIK: 73%

SOUND/EFFEKTE: 84%

MULTIPLAYER: 67%

GESAMTWERTUNG: 64%

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