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GCN Der tierisch verrückte Bauernhof
 
 
Der tierisch verrückte Bauernhof - GCN
Matthias Engert (26.09.2006)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: BlueTongue
GENRE: Adv./Minigames
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
MEMCARD: 28 Seiten
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-6
SECRETS: JA
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
PLII: Nein
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Im zweiten Teil der Bauernhof Testreihe beschäftigen wir uns nun mit der GCN Version. Nach dem ordentlichen Einstand auf dem GBA durfte man gespannt sein was die technischen Möglichkeiten dem Spieler am heimischen TV bescheren würden. Die Mischung aus einem Adventure, gepaart mit Minispiel Gameplay ist ja für GCN Gamer nichts neues und trifft somit durchaus auf fruchtbaren Boden. Auch hier natürlich angelehnt an den Kinofilm, der Anfang Oktober in den deutschen Kinos erscheinen wird, zeigen wir euch nun was in der "großen" Version steckt.

Menus und die Story....

Entwickelt wurde die GCN Version von BlueTongue, die sich nicht immer mit Ruhm bekleckert haben wenn es um Nintendos Flaggschiff geht. Zunächst kümmern wir uns um die technischen Details des Spiel. Einen 60Hz Modus findet man hier nicht vor, hätte dem Spiel hier und da aber gut zu Gesicht gestanden. Ebenfalls nicht ganz ideal ist die Memcard Belegung mit 28 Seiten, was für ein Spiel dieser Art schon etwas heftig ist. Gerade in Anbetracht der Tatsache das man nur an einer bestimmten Stelle Speichern kann und nicht punktgenau und jederzeit. Präsentiert wird das Spiel komplett in Deutsch, was in Sachen Sprachausgabe aber mit ein paar Einschränkungen versehen sein sollte. Unter die Rubrik Ärgerlich fällt der Punkt Spieleranzahl. Gerade hier wo Minispiele eine große und gelungene Rolle spielen, wäre ein Multiplayer durchaus sinnvoll gewesen. Leider darf sich auf dem Bauernhof nur ein Spieler betätigen. Thematischer Hintergrund des ganzen ist wie schon erwähnt das Zusammenleben der kuriosesten Bauernhof Bewohner abseits der Menschen. Ihr taucht ein in die Abenteuer eines Neuankömmlings auf dem Bauernhof und seinen Freunden, die sich auf dem Bauernhof und den angrenzenden Gebieten die Zeit vertreiben.

Eingestimmt wird der Spieler mit einem Vorspann, der diverse Szenen aus dem Spiel zeigt und schnell verdeutlicht, das es hier alles andere als bierernst zugehen sollte. Qualitativ zwar etwas schwach auf der Brust zeigt man euch schnell was hier abgehen wird. Zunächst jedoch wartet das Hauptmenu auf den Spieler. Hier gibt man euch verschiedene Möglichkeiten an die Hand. Beginnend mit einem Neustart könnt Ihr natürlich auch eines der 4 möglichen Savegames laden. Dazu kommen die Bonusinhalte die man freischalten kann und euch Gimmicks wie Poster offerieren. Wesentlich lohnenswerter in Sachen mehrfach Besuchen dürfte die Minispiel Rubrik sein, die euch je nach Spielfortschritt die enthaltenen Minispiele auch direkt und einzeln spielbar machen. Zu guter letzt warten die Optionen auf einen Besuch. Allerdings recht spartanisch gibt man euch hier neben den Soundeinstellungen das Invertieren der Kamera zur Auswahl. Mehr gibt es in Sachen Vorberreitungen nicht und Ihr könnt euch in das Bauernhof Abenteuer stürzen.

Das Gameplay....

Ohne Schwierigkeitsgradwahl und ähnlichem beginnt nun die Reise des Spielers auf dem Bauernhof. Alles startet mit der Ankunft des Neuen, also eurer Wenigkeit und das Spiel führt euch sachte anhand kleiner Hilfen in das Gameplay. Auf den ersten Blick wirkt das Spiel wie viele 3D Adventure. In einer Third Person Sichtweise seht Ihr dabei euren Helden, den Ihr nun mittels 3D-Stick durch die Locations steuert. Dazu kommen in Sachen Grundlagen der Steuerung die B-Taste für einen kurzen Hopser und der C-Stick um die Kamera frei um euch herum zu drehen und ein wenig zu zoomen. Der Bauernhof selber ist wie auf dem GBA dabei nur eine von 11 Locations, die man angrenzend findet und die man nach und nach freischalten muß. Dabei gibt es hier nun wenn man so will 2 große Hauptziele im Spiel. Alles was Ihr tut dient dem Erspielen zweier Auszeichnungen. Zum einen könnt Ihr versuchen der Minispiel König des Bauernhofes zu werden und zum anderen der Partykönig des Stalls. Zwei Ziele die eng verbunden sind mit den Tageszeiten wie auf dem GBA. Denn auch hier gibt es einen Tag / Nacht Wechsel, der Dank der Technik fließend vonstatten geht. Natürlich auch nicht in Echtzeit habt Ihr allerdings genügend Zeit Aufgaben und Inhalte zu den verschiedenen Tages und Nachtzeiten anzugehen. Auch hier natürlich ein Bestandteil des Gameplay's, da viele Inhalte eben nur am Tage oder eben nur in der Nacht abgehen. Sämtliche Stall Aktivitäten und eure Aktionen in Sachen Partykönig sind nur Nachts möglich, während Minispiel und Adventure Gameplay zumeist am Tage vonstatten gehen. Freunde der Statistiken finden zu beiden Spielzielen auch entsprechende Anzeigen um zu wissen wo man ungefähr in der Rangwertung steht. Bis man aber in beiden Rubriken eine Leuchte auf dem Bauernhof darstellt vergeht schon noch ein wenig Zeit und wir kümmern uns zunächst mal um andere Dinge und vor allem wie sich das ganze nun spielt.

Ansich gibt es im Spiel immer einen festen Rhythmus. Der beginnt damit das man in der Frühe aufsteht. Immer am selben Platz auf dem Bauernhof und zu selben Zeit existieren hier 2 Symbole, die man nutzen kann um zum einen per Hand Schlafen zu gehen oder zu Speichern. Ist der Tag angebrochen startet das Leben auf dem Bauernhof. Hier erwartet euch nun ein seichtes Adventure Gameplay. Das heißt Ihr schaut euch auf dem Bauernhof um, nutzt vielleicht auch die zuschaltbare Karte und könnt und müßt mit den diversen Bewohnern reden. Um zu wissen wer von euch etwas möchte senden sie euch zum einen per Handy eine Nachricht und besitzen über ihren Köpfen nun auch ein Symbol. Danach sucht man die Dödel und kann per A-Taste mit ihnen sprechen. Jetzt teilt man das Gameplay wie auf dem GBA in zwei Teile. Zum einen wartet nun das altbekannte Auftrags Gameplay auf den Spieler. Hol mir das, sammel dies und erledige das ist dabei die Art und Weise. Aufgrund der Möglichkeiten sind diese Aufgaben vielschichtiger als auf dem GBA, aber auch hier nichts was einen erfahrenen Gamer vor unlösbare Aufgaben stellt. Auch weil man euch als Spieler in vielen Dingen mehr als genug unterstützt. Gerade was die Aufgaben angeht sagt man euch entweder wo man was findet, oder das Radar zeigt euch die Punkte als Pfeilsymbole an, so das man sich selten fragt was man wo zu tun oder zu finden hat. Solange man eine dieser Aufgaben angenommen hat und spielt erscheint im unteren rechten Eck ein Ausrufezeichen. Habt Ihr den Auftrag erledigt gibt's eine entsprechende Einblendung und Ihr bekommt diverse Belohnungen, die zumeist in Bauernhof Taler umgesetzt sind. Auch auf dem GCN spielt das Geld eine wichtige Rolle, ohne die Ihr z.b. das zweite Spielziel um den Partylöwen nicht lösen könnt. Dazu kann man Geld verdienen indem man alles mögliche an kaputtbaren Objekten wie Kisten oder Fässer zerbröselt, die ebenfalls Münzen freigeben. Unterstützt werdet Ihr nun dabei von diversen Bildschirm Anzeigen. Neben der Uhr für die Tageszeit existieren eine Balkenanzeige für eure Ausdauer. Drückt man beim Laufen z.b. die X-Taste rennt euer Charakter was natürlich Energie verbraucht.

Das gleiche gilt später auch für das Fahrrad, wenn Ihr das mal etwas schneller nutzen wollt. Dazu kommt die sogenannte Milch Anzeige. Drückt man im Spiel die L-Taste wechselt man in den gleichnamigen Modus und kann frei oder mittels der Zieltaste R Milch verschießen. Einmal um sich diverser Gegner zu erwehren, aber auch um Minispiele lösen zu können. Dazu kommen nun oben rechts die Taler Anzeige und per Y-Taste das zuschaltbare Inventar, bei dem Ihr Zugriff auf diverse Gegenstände besitzt. Das beginnt beim angesprochenen Handy für Nachrichten, reicht über sammelbares Obst und Gemüse bis hin zu allen möglichen Koch und Mix Produkten, die im Spiel enthalten sind. Um in den Milchmodus zu kommen muß man hier beispielsweise die Sonnenbrille auswählen, findet aber auch die Statistiken wieder. Soweit ausgerüstet könnt Ihr euren Tag starten. Neben den Aufträgen warten gleich zu Beginn die ersten Minispiele auf euren Besuch. Im gesamten bietet das Spiel 26 dieser Art, die fast durchgehend gelungen sind und durchaus eine Menge Spaß machen können. Wie auf dem GBA auch teilt man diese auch hier in Action, Knobel oder Racer ein, die allerdings technisch mehr bieten. Dabei kann man diese Minispiele nicht nur einfach spielen und gewinnen, sondern eben auf eine bestimmte Art und Weise. Das höchste der Gefühle ist dabei ein Stern als Wertung. Schafft man 20 der 26 Spiele mit einem Stern ist man z.b. der König der Minispiele und hat ein Spielziel gelöst. Durch den Extra Modus auf dem Hauptmenu und der Tatsache das Scrores eine Rolle spielen sind diese mit einem angenehm großen Wiederspielwert ausgestattet und manche geht man gerne mehrmals an. Einige der Minispiele können Mario Party durchaus Konkurrenz bieten. Hat man sie mit einer Sternwertung abgeschlossen werden sie auch in der Adventurewelt mittels eines Sternsymbols weithin sichtbar dargestellt, so das man auch hier zum Zeitvertreib loslegen könnte. Nun wäre das ganze zwar spaßig, nur auf den Bauernhof beschränkt aber nicht sonderlich umfangreich. Also steigt die Spielspaßkurve langsam an, indem man euch einen ersten von mehreren Schlüsseln überreicht. Mit diesen könnt Ihr den Bauernhof nun verlassen und die umgrenzenden Gebiete untersuchen und erkunden.

Auch hier gilt das gleiche wie auf dem Bauernhof selber. Neben dem Entdecken der Umgebung warten auch hier die Charaktere zu den unterschiedlichen Tageszeiten auf euch und erwarten die verschiedensten Dinge von euch. Schnell fragt man sich so wie man die langatmigen Laufwege etwas schneller überbrücken kann. Denn nur zu Fuß wären viele Aufgaben und Spielabschnitte etwas arg zäh. Genau zur richtigen Zeit erhält man das erste von mehreren möglichen Fahrrädern, mit denen man durch die Gegend radeln kann und die Entfernungen wesentlich schneller überbrücken kann. Zwar bieten die Umgebungen nun keinen Raum für stundenlanges zielloses herumgefahre, dennoch nimmt man das Fahrrad gerne an. Zudem werden so auch erst die Racer möglich, auch wenn man diese später nicht nur mit dem Fahrrad angehen kann. Kann man den Bauernhof verlassen wird auch das zweite Spielziel erst möglich. Denn in einem der angrenzenden Gebiete findet man den Erdhörnchen Shop, in dem man seine mühsam verdienten Bauernhof Taler ausgeben kann. Hier kommt nun der Stall und die nächtlichen Aktivitäten zum Tragen. Denn der Shop bietet vor allem Inventar, Gimmicks und Minispiele um den Stall auszustatten. Anfangs ohne Inventar kauft man nach und nach alles was der Shop bietet. Das beginnt bei Bildern, Automaten, Tanzflächen bis hin zu reinen Minispielen bis man eine 100% Anzeige zu sehen bekommt. Schafft man das ist man der Partykönig des Bauernhofes. Nur Nachts begehbar kann man einige Minispiele nur hier und Nachts spielen. Besonders das Billiard Game hat es mir angetan und macht auch für länge Zeit durchaus Spaß. Ersetzt zwar keine eigenständige Simulation, hat aber was für zwischendurch. So greift ein Gameplay Element nach dem anderen in das Geschehen ein und das Ziel Geld zu verdienen steht dabei ganz oben. Das geschieht durch das Lösen von Aufgaben und dem Gewinnen der Minigames. Einhergehend öffnet man alle Locations und damit auch die Möglichkeiten und das ganze schaukelt sich nach und nach auf.

Allerdings und das darf man hier nicht verschweigen reißen die Minispiele vieles sonst im Gameplay positiv heraus. Denn ohne diese wäre der reine Adventure Teil recht mäßig auf die Dauer. Die Aufgaben sind zum einen nicht sonderlich schwer und auch vom Suchen & Finden her nichts was einen älteren Gamer fordert. Da die Minispiele aber sehr gut eingestreut sind und auch Spaß machen, ziehen sie das Spiel nach oben. Dabei bleibt aber auch hier die gleiche Einschätzung wie auf dem GBA. Für erfahrene Spieler ist das ganze nicht sonderlich lohnenswert, sondern richtet sich eher an die jüngere und mittlere Gamer Generation, die auch über diverse technische Schwächen hinweg sehen können. Punkten kann hier aber glücklicherweise die Spielzeit. 10 Stunden und mehr kann man sich damit befassen um alle Gebiete mal gesehen zu haben. Alle Minispiele mit einem Stern abzuschließen kann länger dauern. Selbstläufer sind viele nicht und beziehen auch gerade dadurch ihren Spaß. Ein Meilenstein der Videospiel Geschichte ist das ganze aber bei weitem nicht.

Grafik & Sound....

Die größten Kritikpunkte findet man in Sachen Grafik und auch dem Sound. Grafisch ist das Spiel recht schwach auf der Brust und einem GCN Spiel im Jahr 2006 nicht würdig. Schwache Texturen, grobe Grafikdetails und teils auch wenig erhellende Farbpower zieht sich hier eigentlich durch das gesamte Spiel. Hier ist das ganze wenn überhaupt nur zweckmäßig geworden. Vieles wirkt sehr blass und irgendwie hingeschludert, so das Grafikfetischisten schnell das Weite suchen würden. Ärgerlich das die Engine ab und zu mal ihren schlechten Seiten zeigt. Gerade bei schnellen Drehungen oder dem Benutzen der Kamera ruckelt es gerne mal, was ob der Grafikpracht nicht gerade für das Spiel spricht. Die Minispiele sind besser gelungen, spielen aber meist auch in festen Umgebungen mit einer starren Kamera. Manches First Generation Game auf dem GCN sah besser aus als das was man euch hier bietet.

Das gleiche gilt auch für den Sound, der in Sachen Musik den gleichen Kritikpunkt wie die GBA Version mitbringt. Zwar hat man für Tag und Nachtaction verschiedene Stücke eingebaut, die aber in Sachen Abwechslung wenig erhellendes bieten, sprich selten mal was anderes. Ihr habt fast immer den gleichen Grundsound. Zwar gelungen durch seine Western angehauchten Klänge wäre viel mehr Abwechslung sinnvoll gewesen. Zudem hat man bei der Sprachausgabe tüchtig getrickst. Zwar reden alle mittels deutscher Synchro mit euch, allerdings nur ein paar Sätze um den Rest dann per Untertitel über den Schirm zu zaubern. Von 10 Sätzen reden sie mal 1-2 und dann ist meist Schluß. Selten das ein Charakter sich mal richtig auslassen darf in Sachen Sprachausgabe. Da der Film ja erst im Oktober anläuft und manche Samples recht unmotiviert gesprochen werden, gehe ich mal nicht von den Filmstimmen aus.

Fazit....

Der tierisch verrückte Bauernhof auf dem GCN ist ein Spiel das sehr von den Minispielen lebt. Das Adventure Gameplay ist trotz ordentlicher Spielzeit zu seicht um ältere Käuferschichten allein zu fordern. Das tun dann schon viel eher die enthaltenen Minispiele, die oftmals Mario Party Kaliber haben. Leider bietet das Spiel keinen Multiplayer, so das man sich höchstens mehrmals den eigens dafür eingebauten Modus widmen kann. Allerdings ist auch bei Scorejagden allein mal die Luft raus. Das Spiel richtet sich auch in der "großen" Version eher an jüngere und mittlere Altersklassen. Diese schauen auch eher über die mäßige technische und grafische Seite hinweg. Jüngere Minispielfans dürfen gerne zuschlagen, alle anderen gehen zur Tagesordnung über.

 

+ Ordentliche Steuerung
+ Fahrrad Feature sinnvoll
+ Gelungene Minispiele
+ Gut für jüngere Gamer
+ Komplett Deutsch
- Für ältere Gamer zu seicht
- Technik/Grafik
- Kein Multiplayer
- Wenig Soundabwechslung
- Memcard Belegung

GRAFIK: 60%

SOUND/EFFEKTE: 63%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 67%

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