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Digimon Rumble Arena 2 - GCN
Matthias Engert (11.11.2004)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: Black Ship
GENRE: Prügler
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
MEMCARD: 1 Seite
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-7
SECRETS: JA
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 12+
PLII: Nein
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Ja
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Seinerzeit starteten die Digimon als Konkurrenz zu den Pokemon ihren spielerischen Feldzug auf den Konkurrenzkonsolen. Seit dem GBA sind die Digimon auch in der Nintendo Welt zu finden. Was fehlt war eigentlich nur noch eine Variante für den GameCube. Gesagt getan und nach Teil 1, der nur auf der PSone zu haben war schlagen die Digimon nun auch als Low Price Game auf dem GameCube zu. Dabei ist wie vieles dem Pokemon Spielprinzip nicht unähnlich. Kleine Monster, die sich verwandeln können und verschiedene Attacken einsetzen um Gegner zu besiegen. Dennoch ist Digimon Rumble Arena 2 kein Konkurrenz Produkt zu einem Pokemon Colosseum, was man zunächst mal annehmen könnte, sondern schlägt in Sachen Genre in eine ganz andere Kerbe. Das Spiel sollte sich mehr an Fans eines Super Smash Bros. Melee wenden. Ob Nintendo's Helden die neue Konkurrenz fürchten müssen zeigt euch der folgende Test.

Menus und die Story....

In Sachen Story ist zu diesem Thema nicht soviel zu sagen. Die Digimons wollen den Besten der Besten ermitteln, und starten mit Rumble Arena 2 den ultimativen Prügel Wettbwerb. Ähnlich wie in SSBM ist es also mehr eine Ansammlung aller möglichen Charaktere in einem Wettstreit um die Prügelkrone. Denn nichts anderes ist Digimon Rumble Arena 2. Technisch verzichtet Entwickler Black Ship auf einen 60Hz Modus, was sich aber als nicht negativ erweist. Sehr positiv ist die Memcard Belegung mit nur einer Seite. Im Spiel selber greift dabei ein Autosave, der auf einem File alle Erfolge speichert. In Sachen Sprache kommt das Spiel komplett deutsch daher und beschränkt sich in Sachen Sprachausgabe auf die Namensschreie der einzelnen Digimon.

Das Hauptmenu bietet neben einem Einzelspielermodus den Multiplayer für bis zu 4 Spieler, die Optionen, den Trainingsmode und den Rekorde Bildschirm. In diesem findet man seine eigenen Highscores verewigt, sowohl für den Einzel als auch für den Multiplayer. Die Optionen bieten neben Sprachwahl die Soundeinstellungen. Dazu kommt im Rekorde Bildschirm der sogenannte Digidex. Wie bei den Pokemon auch kann man sich hier zu allen anfangs vorhandenen und später freispielten Digimon deren Eigenschaften samt Attacken anschauen. Allerdings in der Menge bei weitem nicht so ausladend wie bei Nintendo's Monstervariante. Das Training ist gut geeignet für einen Einstieg in die Steuerung und bietet zudem Möglichkeiten wie der Gegner agieren soll. Um aber das Spielprinzip etwas genauer zu beschreiben wagen wir uns gleich an den Einzelspieler Modus.

Das Gameplay....

Der Einzelspieler Modus beginnt damit das man sein bevorzugtes Digimon wählt. Im Spiel selber sind 20 enthalten, von denen anfangs 11 nutzbar sind. Alle anderen spielt man über den Einzelspieler frei. Jedes Digimon besitzt diverse Grundeigenschaften, die man kurioserweise hier garnicht sieht und man als nicht Eingeweihter eher mal blind wählt. Erst im Digidex bekommt man die Infos über Eigenschaften und Attacken. Habt Ihr euren Racker gewählt gelangt man zum Missionbildschirm. Beginnend von einem Anfangskampf sind es bis zum Ende 6 Kämpfe die man austrägt um einem der Bosse gegenüber zu stehen. Dabei bedient sich das Spiel der Möglichkeit das Ihr selber wählt wie Ihr dahin kommt. Gewinnt man also den 1. Kampf kann man danach aus 2 Möglichkeiten wählen wohin man möchte. Je weiter oben man agiert um so schwer werden die Gegner und vor allem die Spielmodi, die nicht nur auf reines Prügeln nach dem Wer ist der Stärkste Modus ablaufen. Was mir nicht gefällt ist die Tatsache das man Arcade like innerhalb des Missionbaums nicht speichern kann.

Nach 3 Kämpfen mal ausmachen und später dort weiterspielen ist nicht. Man beginnt dann wieder von vorn. Entschärft wird das ganze von unendlich Continue's die man besitzt und die man bei einem verlorenen Kampf nehmen kann. Freigespielte Dinge innerhalb des Missionbaums werden allerdings gespeichert. Spielt Ihr also einen Spielmodus frei oder ein Digimon und macht dann die Konsole aus beginnt Ihr zwar den Einzelspieler von vorn, allerdings sind die erspielten Secrets nutzbar. Wie schon erwähnt variiert das Spiel sehr in Sachen Modi auch im Einzelspieler und verschiedene Varianten erwarten euch. Übrigens nicht ohne Hintergedanken, da man so die versteckten Multiplayer Modi freispielt und später nutzen kann. Kümmern wir uns aber als erstes um die einfachste und dennoch am stärksten genutzte Variante- dem reinen KO Modus.

Wählt Ihr also eine Mission an wird euch angezeigt wieviele Gegner Ihr zu erwarten habt. Das kann also auch im Einzelspieler gegen bis zu 3 Gegner gehen, die aber alle gegeneinander antreten. Teams in dem Sinne gibt es nicht. Die einfachste Variante ist aber auch hier 1-1. Nach viel zu langen Ladezeiten ehe es in das Kampfgeschehen geht startet der Kampf und die Parallelen zu einem SSBM werden deutlich. In festen Arenen, auf die man in einer 2D Sicht schaut geht die Post ab und bei vielen wird man auch von der Gestaltung her den Eindruck nicht los das SSBM hier deutlich Pate stand. Der einfache KO Modus wird definiert durch die Anzeigen am unteren Bildrand. Hier besitzt jedes Digimon eine Anzeige mit 2 Leisten und einer Zahl. Die Zahl gibt an wieviele Leben man besitzt. Standardmäßig 3 ist der Kampf also vorbei wenn Ihr oder der Gegner 3x besiegt ist. Ein Teilsieg ist dann geschafft wenn Ihr die erste Leiste, was der Lebensleiste entspricht auf Null gebracht habt. Dann gibt es einen KO und der Gegner oder Ihr werdet wieder abgesetzt und der Counter geht um eine Zahl zurück.

Die zweite Leiste dient dem sogenannten Digitieren und definiert die Möglichkeit das Digimon verwandeln zu lassen. Ähhnlich wie die Evolutionsstufen bei den Pokemon ist dies also live im Kampf möglich. Die Arenen kommen verspielt und mit vielen Etagen daher die sich auch verändern können. Also besitzt Ihr neben Attacken auch eine Sprungfunktion mit der Y-Taste, die sogar bis zu einem Dreifachsprung reicht. Das Ziel den Gegner umzuhauen wird durch die Attacken bewerkstelligt. Ihr besitzt als Grundlage per A-Taste einen Art Kick und Schlagangriff je nach Digimon und per B-Taste einen kleinen Specialangriff, der sich meist über mehr oder weniger große Fernattacken definieren läßt. Dazu kommt per L-Taste der Block um Angriffe abzuwehren und fertig ist die Grundsteuerung. Von daher spielt sich das Game wie jeder x-beliebige 2D Prügler. Dabei gehen die Attacken sehr gut und schnell von der Hand, so das man dem Spiel in dieser Hinsicht keine Schwächen unterstellen kann. Der Sprung ist weich und läßt auch die Möglichkeit zu die Digimon in der Luft zu steuern.

Die Würze im Gameplay kommt hier nun durch Kombo Attacken und eben dem Digitieren. Kombo Attacken gibt es je nach Digimon 3-6 Stück, die sich über Tastenkombis wie z.b. Stick unten und 3x B definieren. Auch hier bei jedem Digimon anders ziehen diese Attacken mehr Energie beim Gegner ab und sind je nach Locations auch mehr als sinnvoll. Gutes Beispiel ist eine der versteckten Locations mit der Wüste. Hier geht es auf kleinen Plattformen zur Sache, bei denen man links und rechts in's Nirvana stürzen kann und damit sofort einen KO bekommt. Mit den Kombos kann man z.b. mit einem Black Gabumon eine EisAttacke starten, die den Gegner einfriert und ihn bewegungsunfähig macht. Einmal in dieser Lage könnt Ihr den Eisblock einfach über die Kante schieben und einen KO fabrizieren. Einfach nur drauf los hauen ist also auch hier nicht immer das beste Mittel. Gleichlaufend mit Treffern bei Gegnern verlieren diese kleine blaue Bälle, die Digi-Up Kugeln.

Sammelt man diese ein füllt sich nun die zweite Leiste in der Anzeige - das Digimeter. Ist dieses voll wird euch das angezeigt und man kann sich entwickeln. Ein neues Aussehen, zudem stärker und mit mächtigeren Angriffen ausgestattet könnt Ihr euch in's Getümmel stürzen. 2 Stufen gibt es so das man also nochmals digitieren kann um am Ende sogar einen einmaligen ultimativen Move loslassen kann. Treffen euch die Gegner verliert Ihr natürlich auch Kugeln und die Leiste wird geringer. Alles Dinge die man also beachten muß. So gesehen entwickelt sich ein durchaus anprechendes Gameplay, das auch vom Tempo her einem SSBM kaum nachsteht. Vor allem wenn wirklich 4 Gegner im Screen sind ist das ganze durchaus gelungen. Dazu kommen reichlich Power Ups die ab und zu im Level auftauchen. Z.b. eine Stahlfaust die eure normale Attacke um einiges effektiver macht, Unverwundbarkeit, oder ein Schlafitem das alle Digimon außer euch ein Nickerchen machen läßt lockern das ganze auf.

Ebenso das manche der insgesamt 10 verschiedenen Umgebungen Items und Objekte anbieten die man werfen kann. TNT Fässer z.b. sind immer effektiv wenn man sie auf Gegner wirft. Da all diese Dinge immer neu generiert werden ist Ruhe an sich selten vorhanden. Deswegen ist die Möglichkeit die eigene Lebensenergie selber aufzuladen, was ebenfalls über eine Tastenkombi geht nicht so oft möglich. Man merkt sehr schnell das Kämpfe bei richtiger Taktik schnell über die Bühne gehen können wenn man die Möglichkeiten der Umgebungen nutzt und länger dauern wenn man sich nur auf das reine Prügeln konzentriert. Beispielsweise fährt in einer Location andauernd eine Lore umher. Steht in diesem Moment ein Digimon auf den Schienen gibt es einen KO. Oder die Spielzeugstadt die permanent nach rechts scrollt und Ihr in Jump'n Run Manier mitspringen müßt um nicht am linken Bildrand zu zerschellen und ebenfalls einen KO erleidet. Von daher ist die Abwechslung durchaus da.

Was eben auch für die Kampfvarianten gilt. Neben dem reinen KO Modus gibt es 8 andere Möglichkeiten wie ein Kampfziel aussehen kann. Einmal müßt Ihr die meisten Digi-Up Kugeln sammeln oder ein bestimmtes Spirit Ei so lange wie möglich tragen ohne das die Gegner es bekommen. Oder aber das Digi Rennen, in dem es darum geht so schnell wie möglich Stufe 3 des Digitierens zu erreichen. Je mehr Attacken um so schneller gibt es Kugeln und das Digimeter füllt sich. Dennoch und das ist vielleicht die größte Schwäche im Vergleich zu einem SSBM ist die reine Spielzeit im Einzelspieler nicht so hoch. Auch die KI ist im Vergleich schwächer, auch wenn man sich den schweren Burschen und Wegen widmet. Es ist abwechslungsreich und macht auch durchaus Spaß, ist aber im Endeffekt zu schnell vorbei. Am Ende gibt es einen kurzen Abspann, freigespielte Dinge werden gespeichert und man landet auf dem Hauptmenu. Der Wiederspielwert allein hält sich in Grenzen wenn man 2 oder 3x durch den Einzelspieler durch ist. Da bot SSBM allein in Sachen Spielmodi wesentlich mehr.

Grafik & Sound....

In Sachen Grafik habe ich das Thema Vergleich mit einem SSBM schon angesprochen. Nimmt man die Lava oder gleich die erste Location unter die Lupe sind Parallelen zu den entsprechenden Locations eines SSBM nicht von der Hand zu weisen. Technisch muß man sich keine Sorgen machen. Der Gamespeed ist angenehm hoch und ist fehlerfrei. Die gute Steuerung bringt da im Zusammenspiel keine Schwächen zum Vorschein. Qualitativ fehlt dem Spiel ab und zu der Effekt Kick wie ihn SSBM bot. Oftmals sind es zwar sehr farbenfrohe Umgebungen, leiden aber an wenig detallierten Texturen. Gerade Wasser oder sonstige grafische Effekte hätte man ruhig ein wenig besser in Szene setzen können.

Beim Thema Sound bietet das Spiel weder Höhen noch Tiefen, Auch Digimon Spiele haben da ja ihren eigenen recht hektischen Musikstil, der hier in den meisten Fällen unterhält und auch paßt. Man hat eh immer zu tun und nimmt die Musik nicht so wahr. Soundeffekte bekommt man immer wieder zu hören und geben bestimmte Situationen wieder. Ob nun ein KO oder das Digitieren. Vergessen hat man dies hier nicht. Trotzdem bleibt die Musik Geschmackssache.

Multiplayer

Der Multiplayer kann zunächst durchaus überzeugen. Einmal weil 4 Spieler zusammen im Screen auf Action gehen können, als auch die Möglchkeit allein gegen 3 CPU Gegner anzutreten. Je nachdem was man freigespielt hat sind alle Modi die man im Einzelspieler per Zufall spielt auch hier einzeln anwählbar. Vorhandene und freigespielte Digimon sind nutzbar und man kann mit mehreren Leuten die Digimon Fans sind Spaß haben und mehr Zeit verbringen als im Einzelspieler. Auf lange Sicht ist der Multiplayer hier klar der größere Bringer. War zwar bei einem SSBM auch im Endeffekt so, nur hatte man im Einzelspieler doch mehr zu tun gehabt durch eine größere Anzahl an Möglichkeiten. Ihr könnt hier zudem die Spielgeschwindigkeit anpassen und bei CPU und menschlichen Gegnern auch deren Stärke in Form einer Handicap Einstellung, die es auch hier gibt.

Fazit....

Digimon Rumble Arena 2 ist zumindest spielerisch erstmal so schlecht nicht. Eine leichtgängige und durchdachte Steuerung mit genügend Möglichkeiten. Dazu Umgebungen und Locations die auch aktiv das Spielgeschehen beeinflussen sorgen wie viele Power Ups für spielerische Abwechslung. Auch die Tatsache das die Ziele im Einzelspieler variieren sind als lobenswert anzusehen. Eine passable Grafik samt dem typischen Musikstil machen aus dem Spiel zumindest einen ordentlichen Lizenztitel. Dennoch darf das nicht darüber hinweg täuschen das der Einzelspieler einfach zu kurz ist und man nicht ewig daran sitzt. Der Sättigungseffekt ist schnell erreicht und erst im Multiplayer spielt man das Game öfter. Hier sind dann Digimon Fans sicher richtig und werden mit dem Spiel unterhalten. Ein SSBM stößt man aber nicht vom Thron. Dazu bietet das Spiel dort einfach in allen Bereichen einfach wesentlich mehr Möglichkeiten auch allein.

 

+ Schnelles Gameplay
+ Einfache Steuerung
+ Spielziele Variabel
+ Viele Secrets
+ Multiplayer
+ Highscores auch für MP
- Einzelspieler zu kurz
- Musik Geschmackssache
- Ladezeiten vor dem Kampf
- Nichts für ältere Spieler

GRAFIK: 67%

SOUND/EFFEKTE: 65%

MULTIPLAYER: 73%

GESAMTWERTUNG: 65%

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