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GCN
 
 
WWE Day of Reckoning - GCN
Jens Morgenschweiss (23.09.2004)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: Jakks
GENRE: Wrestling
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
MEMCARD: 32 Seiten
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-7
SECRETS: JA
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 16+
PLII: NEIN
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
CHEATS / TIPPS: JA
LESERTESTS: JA
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Nachdem die letzten Wrestlinggames nun doch schon eine Weile her sind, war es mal wieder an der Zeit, den Hunger der Fans zu stillen. Wie schon aus Großostheim und von der GC berichtet, ließen die ersten Eindrücke viel gutes erhoffen. Und letztendlich hielten ja auch die Aussichten auf ein abwechslungsreiches und grafisch aufgepepptes Game die Vorfreude hoch.

Menus und die Story....

Nachdem mich nun schon einige Mails betreffs des Storymodus erreicht haben, sei für alle an dieser Stelle gesagt, ja der Story Mode ist okay aber letztendlich nicht ganz das Ei des Kolumbus. Doch dazu kann ich mich dann weiter unten im Test auslassen. Menus gibt es wieder einmal reichlich. Dabei behandeln lediglich zwei das Game extensiv. Der oben angesprochene Story (Karriere) Mode und die Exhibition. Dazu kommen noch die Shopzone, wo man sein sauer verdientes Geld in Ausrüstung, sprich Klamotten, neue Moves, mehrere Stages und Waffen anlegen kann. Die Preise sind zwar moderat, aber man greift ja auch nicht den großen Reichtum nach seinen Kämpfen ab. Im Tutorial dagegen kann man sich schon einen größeren Betrag verdienen, wenn man die geforderten Moves und Kombinationen erfolgreich absolviert. Kohle gibt es aber nur im Lektüre Mode. Der Trainingsmode dient wirklich nur, seine Fähigkeiten anzuwenden. In den Optionen lassen sich diverse Spieleinstellungen vornehmen. Zum Bsp. Die Soundeinstellung incl. Lautstärkeregelung, die Spieleinstellungen mit den Schwierigkeitsgraden (Leicht, Normal, Hard und Experte), Rumblefunktion, Blut u.s.w.

Den ersten größeren Zeitabschnitt nimmt aber der Create Mode ein, wo sich jeder seinen individuellen Wrestler(in) zaubern kann. In einer Vielzahl von Menus kann der Spieler wirklich alles verändern, was relevant erscheint. Das rein äußerliche ist ja eigentlich logisch, nun kommen noch die Wrestlingeigenschaften dazu. Hier legt ihr fest, ob euer Held mehr in die Richtung Brawler, Grappler oder vielleicht High Flyer sein soll. Oder gar ein Regelbrecher??? Eure Entscheidung. Bei der Zuteilung des Move Sets kann man sich wieder einmal vertiefen und alle möglichen Moves ansehen und auch schon erkennen, in welcher Kategorie (E-A) man kramt. Die Kategorie E kommt den sehr leichten Moves am nächsten, wogegen A schon richtig wehtut. Bei DoR kann man mittlerweile auch schon seinen Einmarsch bis ins kleinste Detail planen und arrangieren. Angefangen bei der Musik bis zu den Videosequenzen, Gangart, hin zu den Kamerapositionen, Lichteffekten u.s.w. Man kann dabei schon verdammt viel Zeit rumbringen.

Das Gameplay....

Das Hauptaugenmerk im Singleplayer Mode ist logischerweise der Storymode. Man beginnt seine Karriere wie immer im Leben als Nobody. Ziel ist es natürlich zum Schrecken der etablierten Superstars zu werden. Dazu muß man aber das Geschäft von der Pike auf lernen. Für uns bedeutet das, durch eine harte Schule zu gehen. Natürlich beginnt man mit kleinen Fights gegen andere Nobodys, die für uns eigentlich nur Kanonenfutter sein sollten. Irgendwann werden die richtigen Leute dann auf uns aufmerksam und geben uns die Chance sich zu beweisen. Dann bekommen wir erst einmal richtig mit, was in der WWE so abgeht. Wer mit wem koaliert und wer wen nicht ausstehen kann. In einer durchaus spannend gestrickten Story bekommen wir den richtigen Eindruck, was für ein Geschäft dahinter steht. Wir werden zum Spielball für Intrigen und Machtspielchen. Da müssen wir zum Bsp. Unseren eigenen Tag Team Partner hintergehen um einen "besseren" Kollegen die Chance zu geben, mit euch den Tag Team Title zu holen. Man verlangt von euch, mit unlauteren Mitteln zu kämpfen, was natürlich eine Disqualifikation nach sich führt und damit einen verlorenen Titel für euch. So geht es die ganze Zeit durch die Story. Ihr werdet hintergangen, benutzt und "angeschissen" wo es nur geht. Und hier liegt der Haken an der ganzen Sache. Ihr habt keine Chance etwas zu ändern, da ihr nicht in die Story eingreifen könnt. Das Spiel sieht das eben so vor und ihr müßt euch an die linearen Vorgaben halten, ob es euch gefällt oder nicht. Was auch nicht gut ankommt, das man zwar mal ein Match verlieren kann, sich aber für euch nichts ändert. Ihr müßt eben gewinnen, sonst beginnt das Match von vorn. Und das ganze so lange, bis ihr gewonnen habt. Das hätte man doch auch anders lösen können, das man zum Bsp. In der Herausfordererliste durch eine Niederlage weiter zurückfällt und man eben 4-5 Fights mehr absolvieren muß. So büßt der Karriere Mode etwas von seinem Flair ein.

Gut dagegen ist das Bewertungssystem nach jedem Kampf. Je besser man fightet, desto mehr Punkte erhaltet ihr. Mit diesen Punkten könnt ihr euern Haudegen aufleveln. Das betrifft zum Bsp die Punkte Schnelligkeit, Ausdauer, Aufgabewiederstand u.s.w. Im Laufe der Zeit steigen die Kosten für das aufleveln ganz gewaltig. Da muß man schon ganz schön matchen für ...

Der Singleplayer bietet dem Spieler alles, was das Wrestlingherz begehrt. Ob nun Als Tag Team oder im Fatal 4 Way Match - es gibt jeden Modus. Zum Kämpfen stehen zu erst nur 35 Wrestler bereit, doch wenn man erfolgreich den Story Mode absolviert, können der eine oder andere noch dazukommen.

Als kleines Schmankerl bietet DoR auch das Bra und Panties Match. Dabei geht es darum, einer der beiden Wrestlerinnen das Top und die Hose zu entreißen. Viele werden jetzt sagen: Toll - animierte Frauen ausziehen ..., das bringt mir gar nix!!! Wäre euch ein entblätterter Undertaker lieber???? Ich glaube nicht. Also doch lieber Stacy Keibler ;-) Bevor man sich für einen Gegner entscheidet, darf noch ein Blick auf dessen Attribute geworfen werden, damit die Verhältnisse nicht im unklaren bleiben. Und dann kann es eigentlich auch schon losgehen.

Im Kampf sehen wir unten im Bild die Statusleiste eines jeden Wrestlers, die widerspiegelt wie die Verfassung aussieht. Knechtet man euch zu sehr an den unteren Extremitäten, werden die Beine der kleinen Personendarstellung gelb und später rot. Das beeinträchtigt euch natürlich in der Fortbewegung und der Schnelligkeit. Werdet ihr allgemein sehr mitgenommen, wirkt sich das auf die Adrenalinleiste aus, die sich farblich auch ändert. Wird es besonders schlimm kann man deutlich ein Danger lesen. Für gute Moves und Konter wird man mit dem auffüllen der Leiste unter der Adrenalinanzeige belohnt. Ist die Leiste voll, werden die Buchstaben WWE aktiviert, was euch die Möglichkeit eines Special Moves erlaubt. Damit können auch die härtesten Gegner weichgekocht werden. Der Special Move wird auch noch einmal in vierfältigem Replay gezeigt, damit man ihn richtig genießen kann.

Grafik & Sound....

Grafisch hat man zu den Vorgängern mehr als eine Schippe draufgepackt. Die Protagonisten sind sauber dargestellt und auch die Movegestaltung wurde liebevoll dargeboten. Man meint manchmal, den Schmerz selbst spüren zu können. Bei den Schlägen sieht man den Schweiß wegspritzen. Was man nicht als Gesichtszüge dargestellt hat, das hat man als Geste eingearbeitet. Man hört eben nicht die Wrestler schreien oder stöhnen, sondern merkt an ihrer Körperhaltung was ihnen die Aktion für Schmerzen bereitet. Lediglich das Blut wurde mal wieder lieblos ins Gesicht "geklatscht". ferner hat man die Clippingfehler nicht restlos ausgemerzt, aber es hält sich in Grenzen.

Die musikalische Untermalung bedient sich in den Musikrichtungen Rap und Hardrock. Eigentlich auch logisch, denn eine Celine Dion ist die letzte die ich in meinen Fights wimmern hören will. Wenn man sich den Luxus einer Jukebox gegönnt hätte, wäre ich noch etwas zufriedener gewesen. So ist man darauf angewiesen, was der Zufall so an den Tag bringt. Die Kulisse im Kampf ist eher ruhig, damit man das klatschen der Jabs auf dem Oberkörper oder dem Nasenrücken genießen kann ;-). Was richtig schlecht aufstößt ist das fehlen einer Sprachausgabe. Gerade im Storymode kann man sich nur an den Textzeilen orientieren. Das wirkt etwas zu trocken. Wenn man da noch die eine oder andere Stimme hören würde ...perfekt. Aber nein. Man verlangt ja nicht einmal die Originalstimmen. Ein heißergeschriener Fußballfan nach einer Flasche Bourbon und einer Schachtel Marlboro, der hätte doch die richtig kehlige Stimme gehabt. Naja, müssen wir halt ohne auskommen ...

Multiplayer

Für den Multiplayer Sektor stehen euch reichlich Modis zur Verfügung, die euch auch alleine Freude bereitet haben. Man entscheidet sich wieder, ob man im Single Match, Tag Team, Triple Threat, Fatal 4 Way, Handicap oder Royal Rumble antreten will und danach richtet sich das weitere Vorgehen. Denn nun kommen die Matchtypen. Normal, Hardcore, Ladder, Table, TLC, Steel Cage oder Hell in a Cell bieten dem Spieler die gesamte Bandbreite des Spaßes. Als kleine Hilfestellung wird bei jedem Matchtyp auch die Siegvoraussetzung angezeigt, damit keine unbeholfen in den Fight muß. Bis zu vier Freunden oder was auch immer sich für Leute da treffen, können den Champ unter sich ausmachen. Viel vergnügen dabei. ;-)

Fazit....

Wer sich schon immer für das Wrestling begeistern konnte, der wird auch hierbei seine Freude haben. DoR ist ein Spiel mit Stärken aber auch Schwächen. Zu den Stärken zählen zweifellos wieder einmal die vielen Spielmodis für einen und mehrere Leute, die sich damit ihre Zeit vertreiben. Der Storymodus bietet viel gutes, vor allem das Bewertungssystem, was sich in Punkten widerspiegelt wie ihr gekämpft habt. Das man dabei seines eigenes Glückes Schmied ist, war noch nie so zutreffen wie hier. Wer nicht gut kämpft, wird nicht besser !!! Auch das im Storymode die Kampfausgänge manchmal an Vorgaben geknüpft sind (Finisher Move, deutlicher Sieg u.s.w.) finde ich persönlich ansprechend. Leider stört mich die lineare Führung und fehlende eingeninteraktion ganz gewaltig. Und natürlich die fehlende Sprachausgabe vermissen wir deutlich.

Das Handbuch an sich ist eigentlich eine Frechheit. Man hat sich hernieder gelassen, darin lediglich die Steuerung zu verinhaltlichen. Das war es. Kein Wort zu den einzelnen Modis, gerade der Create Mode hätte ein paar Worte verdient gehabt. Die Steuerung ist recht easy, wenn auch das Gegner wechseln mit dem C Stick nicht immer hinhaut. Lediglich das hämmern des A Knopfes ist "streßig". Irgendwann ist die Fingerkuppe nur noch totes Fleisch.

Schlußendlich haben wir ein Game in den Händen, welches allein aber auch in der Meute Freude verbreitet und auch über eine längere Zeit faszinieren kann.

 

+ gute Grafik
+ einfache Steuerung
+ ausladende Spielmodis
+ gutes Bewertungssystem im Storymode
+ Bra & Panties Match ;-)
+ fette Move List
- lineare Storyführung
- unzureichendes Handbuch
- fehlende Sprachausgabe
- komplett Englisch

GRAFIK: 84%

SOUND/EFFEKTE: 78%

MULTIPLAYER: 79%

GESAMTWERTUNG: 82%

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