Einleitung....
Wer hätte das gedacht das in einem der letzten Atemzüge des GameCube nochmal ein Racer in den Disc Schacht wandert. Eine Genre das Fans von Rennspielen nicht gerade glücklich gemacht hat. Mit Cars kommt zwar kein reinrassger Simracer daher, aber es macht wenigstens mal wieder Brumm Brumm. Da die Games Convention gerade hinter uns liegt hat Cars eine interessante private Episode zu bieten. Zwar bringt Publisher THQ die Cars Helden auf allen 3 aktuellen Nintendo Plattformen auf den Markt, der erste spielerische Kontakt mit dem Game Cars war allerdings mit der Nintendo Wii Version auf der Messe. ;-) Mal was anderes. Aber wiegesagt nur eine kleine persönliche Anekdote, die warscheinlich eh keinen interessiert. Kommen wir also zurück zu den greifbaren Dingen. Dazu zählt natürlich die GCN Version die wir euch hier etwas genauer vorstellen wollen.
Menus und die Story....
Dabei macht Entwickler Rainbow zunächst vieles richtig. Ein komplett deutsches Spiel, das in Sachen Memory Card mit 8 Seiten recht human daher kommt. Zudem bietet man einen recht umfangreichen Multiplayer für 2 Spieler, der alle Aspekte des Gameplays spielbar macht. Was fehlt ist ein 60Hz Modus, der hier und da durchaus manchen Ruckler vermieden hätte. Wobei das Spiel im gesamten kein typisches Frameraten Problem hat. Auffälliges Highlight ist die komplett deutsche Synchro im Spiel. Fans der deutschen Stimme von Gandalf aus den Herr der Ringe Streifen werden ihn auch hier zu hören bekommen. Recht professionell gesprochen ist dies eines der positiven Aspekte im Spiel. In Sachen Story hält man sich auch in der GCN Version an die Gegebenheiten des Pixar Streifens. Dank Technik hier am unfangreichsten im Vergleich zu den anderen beiden Versionen. Die neue Piston Cup Saison steht an und der Held des Spiels, Lightning McQueen will diesen unbedingt gewinnen. Etwas dagegen hat sein Kontrahent Chick, der den Cup im letzten Jahr gewonnen hat. Mit Lightning soll alles besser werden und er macht sich nun in Radiator Springs und der Wüstengegend Ornament Valley daran seinen Ankündigungen Taten folgen zu lassen. Umgesetzt in einem Racer Adventure, wenn ich es mal so nennen will steigt Ihr in die Welt der Cars ein und steuert im Verlauf einige der Blechkarossen aus dem Film.
Habt Ihr die Title Screens mal hinter euch gelassen wartet das obligatorische Hauptmenu auf euch. Hier habt Ihr einige Möglichkeiten euch zu betätigen. Über allem steht dabei der Story Modus, den es in 2 Varianten gibt. Dazu kommen nun z.b. der Arcade Modus, in dem Ihr alle Gameplay Inhalte auch Just for Fun spielen könnt. Positiv das es ebenfalls eine Rekorde Abteilung gibt. Denn neben Rennaction an sich bietet auch die GCN Version Minispiele, die man durchaus mehrmals angehen kann. Weiterhin steht der Multiplayer zur Verfügung und die Belohnungen, die aber einzig in Lackierungen, Bildchen und freischaltbaren Fahrzeugen besteht. Noch das lohnenswerteste an diesem Punkt. Zu guter letzt warten die Optionen auf einen Besuch. Angefangen beim Soundpart der euch auch Surround als Wahlmöglichkeit bietet könnt Ihr die Kamera Variante wählen, was aber auch im Spiel geht, das eigene Profil anlegen und verwalten sowie das HUD und das Steuersetup anpassen. Dennoch reichen die Grundeinstellungen allemal aus, die komplett auf unsere Verhältnisse ausgelegt sind. Selbst die Geschwindigkeitsanzeige bietet hier Km/h. Seid Ihr fertig mit euren Vorberreitungen könnt Ihr euch an den Kern des Spiels wagen, mittels dem Ihr ja auch die Strecken und Minispiele freischaltet um sie Just for Fun oder im Multiplayer zu nutzen.
Das Gameplay....
Beginnt Ihr den Story Modus so gibt man euch die Auswahl zwischen 2 Varianten. Einer vollen Variante und einer kürzeren Version. Die Unterschiede sind neben der Länge und Aufgaben Vielfalt vor allem leichtere Inhalte bei allen Gameplay Facetten. Allerdings und das will ich hier fix vermerken ist auch die komplette große Story Variante nichts was einen vor unlösbare Aufgaben stellt. Selbst jüngere Gamer sollten ruhig gleich die große Variante anwählen. Man spielt hier natürlich auch einfach länger. Habt Ihr euch entschieden beginnt das Spiel mit einem einfachen Rennen, das einen Traum unseres Helden darstellen soll. Rennaction an sich ist hier genug vorhanden und nur ein Teil des Gameplay's um das wir uns später noch ausgiebig kümmern. Ist das Rennen vorbei landet Lightning und damit Ihr inmitten der Ortschaft Radiator Springs, die inmitten des großen Ornament Valley liegt. Von hier aus beginnt Ihr nun die Reise zum Ziel des Spiels, dem Sieg in den Piston Cup Rennen. Das Wort Adventure hat hier durchaus seine Berechtigung. Denn abgesehen, das alles fahrerisch und mit Fahrzeugen erspielt wird erinnert vieles an die Adventure Games mit Aufgabensystem. Über allem steht in diesem Spiel, ähnlich einem Need for Speed der Explore Modus, der Anfang aller Action ist. Das heißt die Stadt und das komplett Ornament Valley sind frei befahrbar und man könnte sich stundenlang nur mit dem Herumdüsen in der Gegend beschäftigen. Dabei seht Ihr das Geschehen hier genauso wie z.b. in den Rennen selber. 3 Perspektiven die man mittels Kreuz oben auswählen kann stehen euch zur Verfügung. Wahlweise die Motorhaube und je 2 Perspektiven Hinter dem Fahrzeug, wobei die Weiter weg vom Auto sehr gelungen ist. Dazu könnt Ihr beim Fahren oder wenn man nur in der Gegend herumsteht die Kamera per C-Stick nach allen Seiten bewegen und euch so auch umschauen. Da einige Aufgaben auch Suchen und & Finden Charakter haben nichts schlechtes. Während eines Rennens macht sich das dann eher nicht so gut.
Sitzt Ihr also im Auto kommt die Steuerung zu ihrem Recht. Einfach gehalten bietet sie genügend Möglichkeiten fahrerisch zu glänzen. Ihr könnt mit A und B Gas geben und Bremsen, habt Per X-Taste eine Handbremse, die man aber kaum braucht, und könnt in den Rennen später per L-Taste einen Powerslide ausführen, der auch engste Kurven sehr gut fahrbar macht. Eine weiche Driftsteuerung die überzeugt, und wenig Probleme bereitet. Ungewöhnlich ist da schon eher das man auch ein Sprungfeature eingebaut hat. So lenkt man z.b. mit dem 3D Stick nach links und rechts, kann den Stick aber auch nach unten ziehen. Dann legt sich das Auto etwas tiefer und Ihr könnt beim nach oben drücken des Sticks einen Sprung ausführen. Später durchaus wichtig um bestimmte Aufgaben zu lösen und Abkürzungen zu finden. Das Spielsystem ist nun immer gleich und definiert sich durch das Erzielen von 2 Punkte Varianten. Zum einen könnt Ihr normale Punkte im tausender Bereich erfahren und damit z.b. im Shop die angesprochenen Lackierungen oder neuen Fahrzeuge kaufen. Daneben existiert die wesentlich wichtigere Pokal Punkte Anzeige. Diese warten im gesamten Spiel mit 250 erzielbaren auf euch. Das Gameplay ist nun in 3 Varianten eingeteilt. Normale Rennen, wo man z.b. 5 Pokal Punkte pro Sieg holen kann, einfache Minispiele mit 1 Pokal Punkt und die Piston Cup Rennen mit 10 Pokal Punkten. Zeigt das man also durchaus eine Weile zu tun hat. Um nun die 5 im Spiel befindlichen Piston Cup Rennen zu erspielen sind immer bestimmte Pokal Punkte Grenzen nötig. Erst wenn Ihr diese Anzahl erspielt habt öffnet sich bei Lightnings großen Trucker Freund Mack ein Symbol, das die Rennen nach und nach anwählbar macht. Um diese Punkte nun zu erreichen gilt es das Aufgabensystem anzugehen, das man hier eingebaut hat und das durchaus gefällt. So gibt es in Radiator Springs und im gesamten Ornament Valley Cars Charaktere, die solche Aufgaben anbieten. Anfangs nur wenige schaltet man durch die Pokal Punkte auch viele neue dieser Racker frei. Sieht man diese haben sie vor sich immer ein Symbol, das euch auch anzeigt was gefordert ist. Fährt man in so ein Symbol könnt Ihr nun die Inhalte wählen, die mit der Zeit auch zunehmen und euch mehrere zur Auswahl geben.
Trifft man also einen Charakter mit einer Zielflagge über dem Symbol erwartet euch ein Rennen im herkömmlichen Sinne, die es im Verlauf in knapp 20 Varianten gibt. Kurze Strecken bis hin zu sehr ausladenden Varianten mit 3 Minuten Runden durch das gesamte Valley. Hier wechselt das ganze vom Explore Modus auch wie in NfS z.b. in den Renn Modus. 3 Runden stehen an in denen Ihr 4 CPU Gegner gegen euch habt. Ziel ist es mindestens dritter zu werden. Dann schaltet man irgendwo einen neuen Event frei. Besser ist natürlich der Erste Platz, was wie sich zeigen sollte auch nicht so schwer ist. Hier wartet nun reine Rennaction wie ihn alle Racer bieten. Positionskämpfe und der Kampf mit der Strecke, die vor allem über das Valley gesehen alles bieten was man erwarten darf. Staubige Pisten, enge Kurven, Berg hoch und runter samt Hindernissen und Abkürzungen wo wir dann wieder beim Thema Sprungfeature sind. Wie schon erwähnt ist die Steuerung gelungen, wenn auch in der Driftausführung plus dem sehr guten Powerslide Feature kein Problem für einen erfahrenen Racer. V-Rally 3 Steuerungen muß hier also niemand erwarten. ;-) Davor und nach den Rennen sorgen die sehr gelungenen Sequenzen immer wieder für den einen oder anderen Lacher. Vor allem die ansprechende Mimik der Cars und vor allem die eben sehr gelungene Synchro. Ihr bekommt dazu eben Hinweise welche neuen Aufgaben und Events verfügbar sind und könnt diese wenn Ihr Lust habt angehen. Dazu gehören dann abseits der Rennaction eben auch Minispiele und Herausforderungen. Hier gilt es meist Dinge nach Zeit zu suchen und einzusammeln oder auf speziellen Parcouren zu zeigen was man drauf hat. Einmal werden Steuerungstechnische Dinge erprobt, wo Ihr z.b. mal per Powerslide Zeiten unterbieten müßt um zu zeigen das Ihr diesen auch beherrscht. Oder aber die Mischung aus allem inklusive Sprung, wo 3 Durchgänge a 3 Runden in wirklich anspruchsvollen Offroad Strecken auf ihre Meisterung warten. Die gefallen eigentlich durchgängig gut und eignen sich auch mal für einen Time Trial.
Schade in diesem Zusammenhang ist wie in der GBA Version das völlige fehlen von Tuning Möglichkeiten. Hätte dem ganzen durchaus noch einen Motivationskick gegeben, wäre auf der anderen Seite mit den hier enthaltenen Gegebenheiten aber auch ungerecht gewesen. Denn die Gegner KI vor allem in den Rennen ist meist 2 Runden gut, um dann in der 3.Runde oft abzufallen und man gewinnt viele Rennen mit 10 oder mehr Sekunden Vorsprung. Fährt man also halbwegs ordentlich sind die meisten Rennen kein Problem, unterhalten aber dennoch durch die Streckenführungen. Hat man dann genügend Pokal Punkte erspielt kann man den guten Mack besuchen und darf eines der 5 enthaltenen Piston Cup Rennen angehen. Wieder nach einer Einführungssequenz spielen diese Rennen auf Nascar ähnlichen Ovalkursen, die so garnichts mit der Wüstenumgebung gemein haben. Hier geht es über mehr als 10 Runden darum sich vom letzten Platz dem 20. möglichst nach vorn zu Chick zu arbeiten und zu gewinnen. Dabei ist die Sichtweise die gleiche und Nascar Feeling kommt ein klein wenig auf. Zwar grafisch alles andere als ein Nachbrenner existiert hier eine Schadensanzeige, die es sonst im Spiel nicht gibt. Räubert Ihr zuviel oder schlingert zu oft durch die Kurven steht ein Boxenstopp an. Hier fahrt Ihr auch wirklich in die Box und müßt per Tastengehämmer oder Tasten Reihenfolgen nach Zeit versuchen das ganze schnell zu schaffen. Ein Punkt wo man durchaus mal ein paar Sekunden gewinnen kann. Denn im Gegensatz zu den anderen beiden Versionen auf dem GBA und dem DS kann man hier fahrerisch auch Zeit rausholen, sprich aufholen oder den Vorsprung ausbauen. Unglücklich ist aber nach dem Boxenstopp die Schadensanzeige, die nun kurioserweise bis zum Schluß konstant grün bleibt als wenn sie plötzlich nicht mehr da ist. Wieder bekommt Ihr nach dem Sieg Pokal Punkte und es werden erneut Events freigeschalten. So schaukelt sich das Gameplay durch die Eckpfeiler immer weiter auf und unterhält vor allem jüngere Fans dieses Gameplay's. Einen Vergleich mit Need for Speed hält das ganze nicht stand. Dazu sind Erfolge zu schnell machbar und die Kost im gesamten etwas zu seicht. Auch das fehlende Tuning Feature macht hier einen Teil aus.
Dennoch ist die GCN Version von Cars ein Spiel das durch seine symphatischen Charaktere glänzt und einen roten Faden im Spiel bietet, der durch die gute Synchro allen auch ein wenig Leben einhaucht. Die spielerischen Inhalten unterhalten und machen Spaß. Wären sie teilweise noch ein wenig schwerer geworden, das Game hätte ein paar Punkte mehr bekommen. Denn die Spielzeit stimmt, der Umfang an sich und die verschiedenen Aufgaben ebenfalls. Nur hätte es eben ruhig noch ein wenig anspruchsvoller sein können um auch ältere Rennspielcracks zu unterhalten. Natürlich kann man alles mit der Motorhauben Perspektive fahren. Dann hat man sein schweres Game. Aber das meine ich eigentlich nicht. ;-) Der Wiederspielwert erhöht sich hier nun durch den Arcade Modus, in dem Ihr alle Aufgaben und Rennen auch nach Zeit oder Score fahren könnt. Einige Rennen und Herausforderungen laden durchaus ein diese auch mehrmals anzugehen.
Grafik & Sound....
In Sachen Grafik wird Cars in keiner Top Ten Wertung auftauchen. Dazu sind die Umgebungen oft zu blass gehalten und die Details samt Farbpower halten sich oft dezent zurück. Zwar ist der Gamespeed an sich recht hoch, dennoch trüben ab und zu kleine Ruckler mal das Vergnügen. Nicht spielentscheidend, aber dennoch spürbar und hätte durch den 60Hz Modus sicher elminiert werden können. Gefallen tut der Tag / Nacht Wechsel. Zwar abrupt und nicht fließend macht der Explore Modus auch so nochmal Spaß wenn man durch das Valley im Dunkeln nach Aufgaben sucht, auch wenn einen das sichtbare Radar unterstützt. Frei von Kritik sind die Mimik der Helden in den Sequenzen und der Humor im gesamten Spiel, der vor allem von der sehr guten Synchro lebt. Nicht nur die Stimme von Gandalf sorgt für eine gelungene Quatscherei zwischen allen möglichen Charakteren. Ebenfalls sehr gelungen ist der Hintergrundsound. Man fühlt sich gerade in den Weiten des Valley angenehm unterhalten von den oft im 50er Jahre Stil angehauchten Klängen. Musikstücke wie sie typisch für Road Movies sind wissen hier sehr zu gefallen. Viele verschiedene Stücke die auch Abwechslung bringen. In Sachen Effekten klingen die Wagen alle verschiedenen und bieten ordentliche Motorenklänge, ohne das man nun erkennt welcher Wagen es ist wenn man die Augen schließt. Aber hier gab es bei GCN Racern schon schlimmeres.
Multiplayer....
Der Multiplayer gefällt dadurch das man zu zweit alle möglichen Inhalte angehen kann und das ganze nicht nur auf die Piston Cup Rennen beschränkt. Seien es die Wüsten Rennen oder auch manche Herausforderungen und Minispiele, die man zu zweit spielen kann und beim Thema Strecken auch jeweils 3 Schwierigkeitsvarianten wählen kann. Hier spielen dann auch die freigeschalteten und gekauften Fahrzeuge eine Rolle die man nutzen kann. Mit enthaltenen CPU Gegnern ist das einzig störende auch hier ab und zu die Framerate. Da der Speed sich gegenüber dem Einzelspieler nicht groß unterscheidet trübt das ab und zu das ordentliche Gesamtbild.
Fazit....
Cars auf dem GCN ist ein Spiel das man jüngeren Racerfans sehr empfehlen kann. Für diese Zielgruppe stimmen der Umfang, die Spielzeit und die verschiedenen Gameplay Facetten durchaus. Sehr symphatische Charaktere samt einer hervorragenden Synchro geben dem Spiel ein gewisses lebendiges Flair das hier paßt und gefällt. Der enthaltene Arcade Modus für Time Trial und Score Jagden runden dieses Bild ab. Ältere Gamer die nach einem Spiel im Stil der NfS Games suchen werden an sich zwar fündig, aber nur bedingt gefordert. Hier hätte das Game durchaus schwerer sein müssen. Es unterhält, aber fordert erfahrene Racer eben nur bis zu einem bestimmten Grad. Auf jeden Fall bietet die GCN Version ein gutes Preis/Leistungs Verhältnis, das für jüngere Cars Fans ein lohnenswertes Spiel ist. Wer also nicht genug von den Cars Charakteren bekommen kann darf hier zugreifen.
