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GCN Need for Speed Carbon
 
 
Need for Speed Carbon - GCN
Matthias Engert (24.11.2006)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: EA
GENRE: Rennspiel
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
MEMCARD: 40 Seiten
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-6
SECRETS: JA
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: K.E.
PLII: Nein
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.50 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
HIGHSCORES: Nein
LESERTESTS: Nein

   
Einleitung....

Was im Sportsektor die Fifa Reihe, ist für Rennspielfans auf dem GCN die Need for Speed Reihe. Der noch einzig verbliebene Racer für Nintendo's Würfel. Zwar sehen wir alle den Wii vor Augen, dennoch ist gerade in diesem Sektor schon seit gut 2 Jahren kaum mehr etwas passiert. Hätte EA die Serie auch eingestellt, wir Nintendo Racer hätten wohl das Fahren verlernt. ;-) So können wir uns zumindest jedes Jahr auf's neue in hochgezüchtete Tuner Boliden schwingen und zeigen das ein Neuer in der Szene ist. Für mich ist dabei Underground 2 immer noch der beste NfS Vertreter. Daran konnte auch der gut gemachte Most Wanted Ableger nichts ändern. Ein Jahr später kommt mit Carbon ein weiterer Titel auf den Markt, der gleich Zweierlei versucht. Altbewährtes Gameplay aus allen Teilen zu verbinden und zudem Neues in die Serie einfließen zu lassen. Was schlußendlich draus geworden ist soll euch der folgende Test zeigen.

Menus und die Story....

Erneut hat sich EA ins Zeug gelegt dem Spiel die passende Storyuntermalung zu geben und schickt dafür mal wieder ein bekanntes Model in die Spur. Bevor wir uns darum kümmern schauen wir auf die technische Seite. Erneut einen 60Hz Modus bietend verschlingt ein Spielstand dieses Jahr satte 40 Seiten. Komplett lokalisiert bietet man dem Spieler dazu auch in diesem Jahr sowohl deutsche Texte als auch eine sehr gelungene deutsche Sprachausgabe. Aber daran hat es hier ja noch nie gehapert. Wieder sparen können hätte sich EA den Multiplayer, der wie jedes Jahr kümmerlich und technisch schwach daherkommt. Aber darauf gehen wir später noch etwas genauer ein. Die Story ist in Carbon so angelegt, das Ihr endlich mal weg kommt vom Anfänger Image. Ihr seid an sich ein erfahrener und sehr bekannter Fahrer, der allerdings seine Heimatstadt und damit sein Revier im Unfrieden und vielen Fragezeichen seinerzeit verlassen hat. Nach einiger Zeit kehrt Ihr nun zurück und euer erneutes Auftauchen sorgt für Aufregung in der Szene. Aber wie immer gibt es einige Leute, die es noch gut mit euch meinen und unterstützen. Denn wie immer geht es auch hier wieder um Geld. Und um das zu verdienen gilt es fahrerisch zu zeigen wo Bartel seinen Most holt. Was mir hier aber gut gefällt ist die Art der Präsentation. Wie ein kleiner Spielfilm wird die Story immer wieder mit normalen Videos realer Personen aus eurer Ich Perspektive gezeigt und spannt sich so wie ein roter Faden durch das gesamte Spiel. Dazu trefft Ihr alte Bekannte aus vergangenen NfS Spielen, so das doch ein gewisser Bezug zu den Vorgängern auch hier gegeben ist. Denn die Locations an sich sind erneut komplett neu.

Nach der angesprochenen positiven Einstimmung in die Story wartet das Hauptmenu auf euch, das erneut mit einigen Punkten aufwarten kann. Über allem steht natürlich wieder die Karriere, die Ihr auch in Carbon angehen könnt und den Kern des Spiels darstellt. Alte NfS Cracks dürfen sich auch in diesem Jahr wieder auf einen Herausforderungs Modus freuen, der alle Spielinhalte, sprich Rennvarianten in Bronze, Silber und Gold Prüfungen unterteilt und sich damit als eigenständiger Spielmodus von der Karriere abgrenzt. Dazu kommen nun der Quick Race Modus, wo Ihr allein oder zu zweit alle Rennevents auch zum Spaß fahren könnt. Weiterhin gibt es die Garage für erspielte Fahrzeuge und ebenfalls neu eine Rubrik Prämienkarten. Diese Karten setzen sich aus 4 Einzelteilen zusammen, die man über verschiedene Ziele sowohl in der Karriere als auch im Herausforderungs Modus erspielt und seltene Belohnungen vor allem für die Karriere freischaltet. Zu guter letzt kommen die Optionen zu ihrem Recht, die euch Einstellungen zum Sound, der Steuerung oder Gameplay Dingen anbietet. Sei es die Art der Kamera in der Ihr fahren wollt oder zuschaltbare Optionen im HUD. Fast schon obligatorisch das man allein durch das deaktivieren der Rückspiegelfunktion die Framerate leicht verbessern kann. Je weniger Einblendungen um so besser die Framerate. Dieses ungeschriebene NfS Gesetz gilt auf dem GCN auch in diesem Jahr. Kleiner Gimmick am Rande ist die Fahrzeug Option auf dem Hauptmenu. Spielt Ihr das Game einmal durch und seht den Abspann, so platziert man auf dem Hauptmenu euren Siegwagen, mit dem Ihr den Endboss im Spiel geschlagen habt. Wer also den Audi im Hauptmenu sieht ist noch nicht durch. ;-) Doch bis dahin wartet auch in Carbon einiges an Rennaction.

Das Gameplay....

Beginnt Ihr eine neue Karriere wird wie immer dafür ein eigenes Profil angelegt, unter dem eure Erfolge gespeichert werden. Danach werdet Ihr wie schon erwähnt in die Story eingeführt, was mit den angeprochenen gelungenen Sequenzen gezeigt wird. Danach zeigt sich euch der spielerische Inhalt und man stellt euch eure Ziele vor. Vieles erinnert dabei zunächst an die Bayview Zeiten aus Underground 2. Wichtig für alle Nachtwandler ist die Tatsache das Ihr in Carbon wieder nur Nachts auf Pirsch geht und die Fahrten bei Tage komplett weggefallen sind. Geblieben ist die Spiellocation in Form einer große Stadt. Diese wird euch vorgestellt und ist eingeteilt in sogenannte Clan Gebiete, um die es nun im Verlauf gehen wird. 5 Stadtteile sind vorhanden, die jeweils von einem Clan beherrscht werden. Eure Aufgabe ist es nun in allen 5 Teilen der Stadt die Vorherrschaft zu übernehmen und die dortigen Möchtegern Fahrer in ihre Schranken zu weisen. Einfach gesagt fahrt Ihr einige Events gegen die normalen Clan Mitglieder, ehe Ihr am Schluß gegen den Chef des jeweiligen Stadtgebietes antreten müßt. Das bringt z.b. eine Änderung mit sich über die man streiten kann. Das Spiel selber ist relativ linear angelegt und Ihr fahrt wenn man so will ein Gebiet nach dem anderen. Zwar war das früher auch nicht anders, seid aber hier jetzt eingeschränkter. Die 5 Stadtgebiete sind zudem nochmal unterteilt in kleine Bezirke. Sobald Ihr also ein Gebiet frei befahren könnt wählt man dort die verfügbaren Events an und macht sich an die Arbeit. Soweit die kurze Einführung. Ein bißchen mehr Details dürfen es schon sein sagt Ihr? ;-) Kein Problem. Bei allem unterstützt werdet Ihr wie immer vom Karriere Menu. Hier könnt Ihr zunächst wählen ob Ihr mit eurem aktuellen Wagen in den Freien Fahrt Modus wechseln wollt oder die Events direkt anspringen möchtet. Von daher bekommt man also den Explore Modus aus Underground 2 wieder. Desweiteren habt Ihr Zugriff auf die Tuning Optionen, die in Carbon leicht verändert wurden und in meinen Augen schlechter umgesetzt sind als in den Vorgängern. Ebenfalls gibt es die Optionen, eure erspielten Fahrzeuge in einer Garage und das Speichern Feature, wobei Ihr hier wieder wählen könnt zwischen der Autosave und manuellen Speichervariante wählen könnt.

Letzter Punkt im Karriere Menu ist die Crew, die eine komplette Neuheit in der Need for Speed Reihe darstellt und später in den meisten Rennen dazu führt das Ihr nur noch gegen 2 CPU Gegner fahrt und dabei einen Mitstreiter dabei habt, der euch unterstützt. Zu Beginn des Spiels läuft vieles ab wie immer. Ihr habt zunächst nur Zugriff auf einfache und langsame Fahrzeuge, die aber dennoch ausreichen um sich den Dödeln in der ersten Stadtlocation zu widmen. Dazu bekommt Ihr einen Unterschlupf von dem aus Ihr agieren könnt und eben euer erstes Crew Mitglied. Das Ziel ist es nun im ersten der 5 Clangebiete die kleinen Bezirke zu erobern. Dabei wird euch auch über die Kartenansicht alles wichtige angezeigt. Meist sind es 2-3 Events pro Bezirk. Gewinnt man alle oder z.b. 2 von 3 geht der Bezirk in euren Besitz über. Habt Ihr alle Bezirke gewonnen wartet der Chef des Clans auf euch, der sich jetzt zu erkennen gibt und als Event anwählbar gemacht wird. Auch farblich und einem Logo das Ihr wählen könnt wird das entsprechende Gebiet oder der Stadtteil eingefärbt. Habt Ihr den Boss eines Clans besiegt werden im zweiten der 5 Stadtgebiete die Events freigeschaltet und man geht das ganze nun erneut an. Mittlerweile mit einem besseren Wagen warten neue Gegner und Fahrzeuge. Das hat man gut hinbekommen und die Fahrzeuge der Gegner in den 5 Gebieten unterteilt. Warten in einem Gebiet z.b. nur Tuner Boliden, so sind es im anderen Muscle Cars oder sogenannte Exoten. Die so vorhandenen knapp 30 Fahrzeuge geben auch fahrerisch für jeden Typ etwas her. Wie bei Most Wanted reduziert man die Spielzeit auch dadurch ein wenig das man alle Events direkt anwälen kann. Konnte man zwar bei Underground 2 ebenfalls, nur war dort Bayview um einiges größer und gerade im Freie Fahrt Modus gab es einiges zu entdecken. Da die Stadtlocation in Carbon bei weitem nicht mehr so groß ist und das Freie Fahren kaum Sinn macht, nutzt man das direkte Anwählen der Events fast nur.

Diese eigentlichen Spielinhalte, sprich die Events sind nun eingeteilt in verschiedene Rennvarianten. Neben alten Bekannten wie dem Rundenrennen, dem Sprint und dem Checkpoint Modus ist z.b. auch der Drift Modus wieder enthalten, den man in Most Wanted doch irgendwie vermißt hatte. Zwar eher selten anzutreffen hat er nichts von seinem spielerischen Reiz verloren. Dazu kommen nun die sogenannten Canyon Rennen gegen normale Dödel und vor allem gegen die Bosse, die man nur dort schlagen kann. Die Umsetzung dieser Rennen ist EA sehr gut gelungen und stellen echt ein Highlight dar. Doch dazu später mehr. Um einen Kontakt mit dem Gameplay und damit der Steuerung zu bekommen bietet sich anfangs eine Fahrt im Freien Modus an. Ihr verlaßt euren Unterschlupf und düst einfach mal in der überschaubaren Location herum. Eigentlich aus dem Vorgänger übernommen wird der Spieler auch mit der Steuerung recht schnell warm. Je nach Steuersetup könnt Ihr mit A und B Gas geben und Bremsen. Dazu unterstützt euch erneut eine weiche Driftsteuerung bei Fahrten in den Kurven. Wie im Vorgänger sehr gelungen sind Wheelies aus dem Stand, was den Wagen immer schön seitlich versetzt. Später mit den kräftigen Boliden immer ein kleines Spektakel. Überhaupt ist das Fahrfeeling bei jedem Wagen sehr schön umgesetzt, was vor allem daran liegt das man die einzelnen enthaltenen Klassen sehr verschieden in der Steuerung gemacht hat. Ganz extrem bei den Muscle Cars, die in Sachen Drift eine Klasse für sich sind. Zwar nicht einfach im Handling sind hier ewig lange Drifts kein Problem und eignen sich für die direkten Drift Events vorzüglich. Tolles Übersteuern zeichnen diese Klasse aus. Aber auch mit den anderen Fahrzeugtypen, die alle realen Vorbildern entsprechen macht das Driften Spaß wie immer. Hier bleibt sich die Serie Gottseidank treu. Mehrere Kamera Perspektiven zur Verfügung macht sich dennoch die Standard Variante hinter dem Wagen am besten. Sieht geht wieder dynamisch mit und ist somit nicht fest an einem Punkt hinter dem Wagen platziert. Ab einem gewissen Tempo sieht man dazu wieder die grafischen Speed Effekte, die das ganze erneut unterstützen.

Weiter in Sachen Steuerung stehen euch die Handbremse mittels R-Taste zur Verfügung und der Nitro, sofern eingebaut per L-Taste. Die Handbremse nutzt man in Carbon weit mehr als früher. Vor allem die Canyon Rennen mit ihren extremen Kurven fahren sich so durchaus besser. Auch wieder dabei und ein Überbleibsel aus Most Wanted ist der Speed Breaker. Drückt man die X-Taste läuft das ganze Geschehen in Zeitlupe ab und man kann bestimmte Situationen besser timen. Auch wenn man sagen muß das im Renngeschehen diese Funktion kaum zum Tragen kommt. Im gesamten habe ich die Funktion vielleicht 3x im Spiel genutzt, so das man das ganze auch hätte weglassen können. Immer an eurer Seite ist das HUD mit den verschiedenen Einblendungen. Angefangen bei der Karte, die in den Rennen später die eigentliche Strecke hervorhebend zeigt, dem Tacho samt Nitro Balken und einer anfangs mysteriösen Zahlenanzeige links am Tacho. Auch hier findet man ein Relikt aus Most Wanted. Auch Carbon beinhaltet die örtliche Polizei, die euch je nach Fahndungsstufe jagd. Allerdings und das ist im gesamten eigentlich fast schon ein Minuspunkt ist die Einbindung recht schwach. Zwar jagen euch je nach Stufe verschiedene Polizeiwagen, richtig fordernd oder gar sinnvoll um vielleicht irgendwas zu erspielen ist es nicht. Ich wurde weder einmal festgenommen, geschweige denn bringt es was 30 Polizeiwagen zu zerstören. Zwar wird das ganze in einer Statistik festgehalten, aber wirklich zwingend für die Karriere ist es nicht. Wenn sie auftauchen sind sie sogar eher hilfreich. Nämlich dann wenn Ihr z.b. einen Sprint gegen CPU Gegner fahrt und die Polizisten die Gegner aufhalten. Das kann durchaus passieren. Wie beim Speed Breaker eher ein Feature das man halt wieder mit dabei hat, aber sein Wirkung und Sinn eigentlich verfehlt, da es den Karriere Fortschritt so gut wie garnicht behindert oder gar beeinflußt. Locken kann man die Polizei dennoch immer. Da es wieder kein Schadensmodell gibt das sich auf das Fahren auswirkt zerstört man einfach ein paar Wartehäuschen, Laternen oder Schilder und der Polizeifunk wird hörbar und das man nach euch sucht. Wer aber komplettes Most Wanted Feeling erwartet wird hier keinesfalls fündig.

Was der Spieler dagegen findet sind Rennevents gegen die Clan Mitglieder, die sich Dank besserer Streckendesigns wieder so fahren wie man es auch von Underground 2 gewohnt war. Die Strecken wirken im gesamten überschaubarer und flüssiger und nicht mehr so arg verwinkelt wie man es eher aus Most Wanted gewohnt war. Dabei teilen sich auch hier die Strecken wieder in Stadtgebiete, kleinere Highway Abschnitte und die angesprochenen Canyon Rennen. Innerhalb der Rennen hat sich fahrerisch nur wenig geändert. Das Ziel heißt Sieg und Ihr fahrt je nach Event gegen 2-3 CPU Gegner. Ausnahme sind die Checkpoint Rennen (Mautstelle), bei denen es darum geht allein verschieden viele diese Zeitmeßpunkte zu schaffen. Wirklich neu sind 2 Dinge. Zum einen gehen die Rundenrennen nur noch über 2 Runden, sind damit auch kürzer als früher. Schade das in dem Zusammenhang das Rennstrecken Feature aus Underground 2 fehlt. Das vermißt man ein wenig. Größte Neuerung dürfte das Crew Feature sein. Habt Ihr solche Events, bei denen ein Mitglied eures Clans mitfährt bekommt Ihr demzufolge Hilfe. Einfaches Beispiel ist die Variante das Ihr gegen 2 CPU Gegner eines Clans fahrt und selber einen Helfer dabei habt, der fahrersich selbstständig agiert, jedoch auf "Zuruf" reagiert. Es gibt im Spiel verschiedene Einteilungen von Helfern die euch mal passiv und mal aktiv unterstützen. So gibt es z.b. solche Mitglieder, die sich eigentlich nur um die Gegner kümmern. Fahrt Ihr z.b. an der Spitze oder hängt hinterher, könnt Ihr per Y-Taste diesen anweisen die Gegner zu Blocken oder gar in einen Unfall zu drängen. Man sieht das gut wenn sich das Symbol des Gegners auf der Karte dreht und sich der eigene Mann auch akustisch bei euch meldet. Genauso gibt es die Einteilung eines sogenannten Scouts. Dieser fährt praktisch vor euch her und meldet euch die vielen versteckten Abkürzungen auf den Strecken. Eingeschränkt wird das ganze nur dadurch das Ihr ihre Dienste nicht unendlich in Anspruch nehmen könnt.

Denn oben links im Screen taucht eine Balkenanzeige auf, die euch anzeigt wie lange der Kumpel noch mitmischt. Ist die Leiste voll, was zu Beginn eines Rennens startet könnt Ihr ihn nutzen. Ist sie leer braucht er wieder eine Weile um sich "zu erholen". Anfangs bekommt Ihr einen Standard Team Kollegen, könnt euch aber weitere in den eigenen Clan holen wenn Ihr die Gebiete übernehmt und die dortigen Bosse abserviert. Da Ihr aber maximal nur 3 Clan Mitglieder haben dürft kommt Ihr später nicht umhin auch mal welche zu feuern. Auf der anderen Seite machen aber nur die Angreifer, sprich die welche sich aktiv um Gegner kümmern wirklich Sinn. Zumindest habe ich fast nur diese ausgewählt, weil sie wirklich sichtbar helfen. Alle anderen kann man getrost entlassen. Sehr schön finde ich das neben den bekannten Events die Drifts wieder mit dabei sind. Zwar bei weitem nicht mehr so zahlreich wie in Underground, machen sie erneut sehr viel Spaß. Eine leicht andere Kamera und natürlich ein nur auf Drifts ausgelegtes Fahrverhalten machen die Jagd nach Driftscores wieder zum Vergnügen. Dazu gibt es die Drifts wieder in Rundenabschnitten und auch in den Bergab Passagen, die man hier als Canyon Rennen deklariert. Überhaupt sind die Canyon Rennen ein kleines Highlight im Spiel. Denn besiegt Ihr alle normalen Dödel eines Gebietes zeigt sich deren Chef mit einem eigenen Event. Ähnlich einem Most Wanted müßt Ihr diese in mehreren Rennen besiegen. Einmal im Stadtgebiet über einen Rundenrennen 1-1 und in den Canyons. Hier ist das Prozedere immer gleich und auch neu. 2x fahrt Ihr den gleichen Canyon Abschnitt, was nichts anderes ist als Sprintrennen den Berg hinab auf einer engen und sehr verwinkelten Hangstrecke. Im ersten Rennen fährt der Boss vor euch her. Ihr müßt nun versuchen so nah wie möglich die gesamte Strecke lang an ihm dran zu bleiben. Je besser Ihr das schafft um so mehr Punkte über das ganze Rennen sammelt Ihr. Im zweiten Rennen fahrt Ihr nun vorn und müßt versuchen den Boss nicht zu nah an euch heran kommen zu lassen. Eure im ersten Rennen erfahrenen Punkte zählen nun rückwärts. Entweder Ihr habt Punkte übrig und erreicht das Ziel, dann habt Ihr gewonnen. Oder der Boss war einfach besser und eure Punkte sind vor dem Ziel aufgebraucht.

Tricky auch deshalb weil man an manchen Kurven auch Leitplanken durchstoßen und abstürzen kann, was einer sofortigen Niederlage gleichkommt. Das hat was und macht wirklich Laune. Bei allen Rennen die Ihr gewinnt, egal um welchen Event es sich handelt, verdient Ihr nun natürlich auch Geld. Dann springt man in den eigenen Unterschlupf und kann seine Kiste Tunen, oder bekommt neue Wagen freigeschaltet. Im Gegensatz zu früher finde ich das Tuning Feature aber etwas weniger gelungen. Das Shop Feature wie in Underground 2 und das teilweise spannende Suchen im Explore Modus ist nicht mehr dabei. Je nach Spielfortschritt schaltet Ihr direkt Upgrade Pakete für die einzelnen Fahrzeugteile frei und könnt diese einbauen. Bei jedem neuen Wagen neu weniger spannend gemacht, wenn auch natürlich nützlich. Dazu kommt aber auch das man in Carbon nie Geldsorgen hat. Ich mußte keinen Wagen verkaufen um Geld zur Verfügung zu haben. Was freigeschaltet war konnte man sich eigentlich sofort kaufen. Ich bin da lieber für die langwierige Variante, das man schon sehr überlegt einkaufen mußte. All dies führt ein wenig dazu das Carbon im gesamten die leichteste Variante der NfS Reihe ist. Nicht nur das man in knapp 10 Stunden fertig ist und den Abspann sieht, die Rennen sind selten wirklich schwer und mehr als 2 Versuche braucht man selten. Auch das lineare Gameplay ein Gebiet nach dem anderen zu machen nimmt dem Explore Modus ein wenig den Kick. Gerade hier war Underground 2 und auch Most Wanted mit seinem Meilenstein Feature wesentlich spannender gemacht. Spielerisch ist Carbon natürlich wieder ein sehr gutes Spiel und macht Laune solange man spielt. Auch weil die Gegner KI gelungen ist, ohne aber zu fordern. Aber man ist im Endeffekt doch früher fertig als erwartet und hat auch wenig Lust vielleicht nochmal anzufangen. Ein bißchen entschärft wird das ganze durch den Herausforderungsmodus. Hier hat man durchaus manche Aufgaben, an denen man länger sitzt. Auch weil man alle Fahrzeuge mal erlebt, da diese vorgegeben sind.

Grafik & Sound....

Im Gegensatz zum letzten Jahr, wo man ja endlich mal bei Tage gefahren ist, geht es in Carbon nur wieder Nachts zu Werke. Dementsprechend vergleicht man die Grafik sofort mit Underground 2. Und hier muß Carbon federn lassen. Man merkt schon das die GCN Version nicht die wichtigste in EA's Planungen gespielt hat. Von HD weit entfernt fehlt dem Spiel auch in diesem Jahr die Farbpower, die selbst Underground 2 noch geboten hat. Zwar ist die Umgebung wieder detailliert ohne Ende und die reine Stadtlocation bietet genügend Raum um auch mal das Auge schweifen zu lassen. Aber irgendwie wirkt alles blasser als früher. Viel weniger Verkehr auf den Straßen zeugt auch technisch von der schwächeren Seite. Der Gamespeed an sich stimmt wieder und die Framerate läßt sich wie schon erwähnt positiv beeinflussen. Wobei gerade bei den Polizeiverfolgungen diese auch mal in den Keller gehen kann. Das Thema schwächere Grafik bezieht sich auch auf die Fahrzeuge, die teilweise sehr einfach in ihren Texturen aussehen und auch nicht ganz passende Ausmaße bieten. Zumindest bei einigen Fahrzeugen. Schwach ist aber das man den Tuning Gedanken beim Design viel Motivation nimmt, da Vinyls oder Lackierungen einfach schlecht aussehen und teilweise kaum zu erkennen sind. Was im Shop noch Edelgold im Metallic Look war, wirkt auf den Strecken wie aufgesprühtes mattes Gelb. Finde ich ein wenig schade und nimmt wie schon erwähnt dem Design Feature ein wenig die Power. In Sachen Abwechslung auf den Pisten gibt man sich zwar Mühe und hat durch die Canyon Rennen auch eine feine Sache dabei. Das Berg-Tal Fahren wie in Underground 2, wo man die Stadt weithin leuchten sah hat man hier bei weitem nicht.

Beim Sound dagegen punktet das Spiel sehr. Angefangen bei der Sprachausgabe der Charaktere reicht das von den Motorensounds bis hin zu den sehr gelungenen Musikstücken im Spiel. Vor allem die HipHop Klänge kommen einmal mehr sehr gut rüber und sind genau das richtige für eine zünftige Hats durch die Innenstadt. Wer die Herausforderungsserie einmal angeht bemerkt neben sehr verschiedenen Fahrzeughandlings auch deren Klänge. Hier unterscheiden sich die Fahrzeuge teils sehr deutlich und geben den einzelnen Klassen im Spiel einen unverwechselbaren Klang. Allein die Muscle Cars röhren gehörig einen weg und vielen Wagen hört man ihre Power auch sehr an. Hier muß der Spieler also auf nichts verzichten und bekommt gewohnt gute Sounduntermalung geboten.

Multiplayer

Der Multiplayer war eigentlich seit jeher der große Schwachpunkt der Reihe. Das ändert sich leider auch in diesem Jahr nicht. Zwar kann man diesen Modus auch allein fahren und bekommt dort neben CPU Gegnern auch diverse Einstellmöglichkeiten. Sobald man den Splitscreen Modus anwählt wird's einfach nur noch öde. Zwar stehen euch alle knapp 60 Events zur Verfügung, allerdings fahrt Ihr erneut wieder nur 1-1. Das motivierende CPU Gegner Feature findet man auch in diesem Jahr nicht vor. Dazu kann man die Runden nicht verändern oder Einfluß auf den Verkehr nehmen. Man fährt das ganze einmal und dann eigentlich nicht wieder. Es macht einfach wieder keinen Spaß und die Luft ist hier schnell raus. Warum man das neue Crew Feature gerade hier nicht eingebaut hat ist mir ein Rätsel. Ein Spieler fährt um den Sieg, während der andere versucht die Gegner zu Blocken. Das wäre doch mal stimmig gewesen. So bleibt das ganze langweilig und EA hätte sich diesen Modus auf dem GCN schnenken können.

Fazit....

Need for Speed Carbon kann eigentlich froh sein der mittlerweile aktuell einzige ernsthafte Rennspiel Vertreter auf dem GCN zu sein. Gäbe es reichlich Konkurrenz das Spiel hätte es in diesem Jahr schwerer. Dabei gilt die Kritik eigentlich garnicht so im spielerischen Bereich. Eine gewohnt geile Driftsteuerung, viele verschiedene Fahrzeuge und Rennvarianten laden erneut zum Spielen ein. Und solange man zockt macht das Spiel auch Spaß und man zieht durch das Clan Feature durchaus einen Reiz. Auf der anderen Seite präsentiert sich Carbon aber grafisch eher schwach und läßt vor allem im Bereich Spielzeit tüchtig federn. Wenn ich daran denke wie groß die Locations in Underground 2 oder auch Most Wanted waren und dementsprechend die Spielzeit, das gebotene in Carbon kommt da bei weitem nicht heran. Knapp über 30 Stunden bei Underground 2 verbracht sind die hier gespielten 10 Stunden kein Vergleich mehr. Die Herausforderungsserie rettet das ganze nur bedingt. Im gesamten also eigentlich zu leicht und zu kurz. So könnte man neben der guten Spielbarkeit das Game einschätzen. Mangels Konkurrenz macht man zwar keinen Fehlkauf, einen epischen Racer wie früher bekommt man mit Carbon aber nicht mehr.

 

+ Wieder gute Drift Steuerung
+ Viele Fahrzeugtypen
+ Tuning Feature/Drift Modus
+ Canyon Rennen sehr stimmig
+ Story sehr gut eingebunden
+ Herausforderungs Modus
+ Fahrzeugsounds
+ Komplett Deutsch
- Für ein NfS Spiel zu kurz
- Leichtester NfS Vertreter
- Polizei/Verkehr wenig vorhanden
- Schwacher Multiplayer
- Fehlende Farb/Effektpower

GRAFIK: 73%

SOUND/EFFEKTE: 84%

MULTIPLAYER: 50%

GESAMTWERTUNG: 75%

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