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GCN Battalion Wars
 
 
Battalion Wars - GCN
Jens Morgenschweiss (11.01.2006)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: Nintendo/Kuju
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
MEMCARD: 2 Seiten
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 5-9
SECRETS: JA
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 12+
PLII: JA
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.50 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS:
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Mit der Advance Wars Reihe hat Nintendo ja eine suchtartige Spielserie auf dem Markt, aber eben nur auf dem Handheldsektor. Damit man die strategische Kriegsführung auch auf dem heimischen Fernsehschirm genießen kann, wirft man uns nun Battalion Wars vor die Füße. Im Gegensatz zu Advance Wars muß man hier allerdings sein strategisches Geschick in Echtzeit beweisen. Mit verschiedenen Infanterieeinheiten und gepanzerten Truppenteilen müssen wir die gegnerischen Truppen ausschalten, befestigte Stellungen angreifen oder verteidigen, Fahnenposten halten oder auch Allianzpartnern zu Hilfe eilen. Anders als bei Advance Wars können wir aber keinen neuen Truppen herstellen, sondern müssen mit dem auskommen, was wir am Anfang zugeteilt bekommen haben. Man muß also seine Männer schützen, denn wenn der letzte gefallen ist, war es das und wir beginnen eine Mission erneut. Und da liegt der große Anspruch des Spiels.

In vier Kampagnen führt uns das Schlachtgeschehen in alle möglichen Situationen und Gebiete, die man meistern muß und darüber hinaus eine Bewertung am Ende erhält, die sich aus Kraft (wie sehr haben wir dem Feind zu gesetzt), Tempo (wie schnell haben wir die Aufgaben erfüllt) und Technik (wie gut haben wir die eigenen Leute geschützt) zusammen setzt und zu einer Bewertung der Kategorien "S" - Super bis hin zu "C" - erfolgreich, führt. Aber……

Menus, Editor und andere Dinge....

Nachdem wir uns für die 60 Hz Darstellung entschieden haben, gelangen wir in ein sehr übersichtliches Menu, welches uns 3 Spielstände aufzeigt, den Zugriff auf die Optionen gewährt und auf verlangen die Credits offen legt. Die drei Spielstände, werden mit A,B und C deklariert und zeigen die Gesamtspielzeit an, die für den jeweiligen Spielstand erreicht wurde. Das Setup bietet uns Einstellmöglichkeiten für zum Bsp Musik- und Stimmenlautstärke, die Bildhelligkeit, ob Breitbild oder Normal verwendet werden soll, Sprache und Untertitel sowie Invertierung der Y Achse und das Rumblefeature. Auch wenn die Anzahl der Menupunkte reichlich aussieht, verweilt man hier auf keinen Fall länger als 5 Minuten.

Nun entscheidet man sich für einen der drei Speicherplätze, welcher ist dabei natürlich völlig Wurscht. Bevor man an die jeweilige Mission gelassen wird, erhält man ein Briefing, was uns den Hintergrund erhellen soll, sowie die einzelnen Missionsziele erläutert. Doch vom ursprünglichen Ausgang des Konflikts weitet sich die Story von Mission zu Mission und nimmt überraschende Wendungen, welche ich hier nur kurz anklingen lassen will. Mit einer Handvoll Soldaten gehen wir, wechselnd zwischen Third Person (Fahrzeuge) und First Person (Infanterie), gegen unbelehrbare Despoten zu Werke. Zu Beginn stehen sich mit der westlichen Allianz und den Tundranern zwei große Mächte gegenüber, die versuchen, mit kleineren Scharmützeln die Waffenruhe zu stören. Doch der eigentliche Feind kommt ein paar Level später zum Vorschein. Die Exilvaner. Und diese müssen wir nun wieder aus den eroberten Gebieten vertreiben und ihnen daheim den Todesstoß verpassen. Doch bis wir dorthin kommen, liegt ein langer und vor allem beschwerlicher Weg vor uns. Um die Exilvaner besiegen zu können müssen wir uns mit den ursprünglichen Feinden verbünden und gemeinsam dem Despoten die Stirn bieten.

Das Gameplay....

Das erste, was mir schon beim ersten anspielen in Großostheim unangenehm auffiel, war die Schrittakrobatik der Infanterieeinheiten. Eine Art Hoppsalla - Springerei wie sie Rayman populär gemacht hat. Ich hasse das !!! Auch wenn das Game in den Bereich Comicaction fällt, ist es doch immer noch ein Strategiespiel mit kriegerischen Hintergrund.

Und in diesem Konflikt bist du der Chef der Truppe. Du musst zwar das ausführen, was sich die Generalität ausgedacht hat, aber wie du das machst, ist größtenteils Dir überlassen. Man stellt dir ein Truppenkontingent zur Verfügung, die dir beim ausführen der Befehle behilflich sind. Im Prinzip hast du immer die Jungs mit, die benötigt werden, die gestellten Ziele zu erreichen. Hat du eine Handvoll Bazooka Schützen bei dir, kannst du davon ausgehen, das einige Panzer ins Spiel kommen werden. Den kompletten Überblick, was dich erwartet gibt dir der Pausenbildschirm. In einer Geländeübersicht verteilt sind alle roten Punkte, welche feindliche Einheiten darstellen. Wenn ihr mit der Lupe darüber hinwegfahrt bekommt ihr Einzelheiten darüber, welche Waffengattung sich dahinter verbirgt. So könnt ihr im voraus planen, wie ihr vorgehen wollt oder müßt. Die Panzer sind immer noch die effektivsten Bodeneinheiten, aber gegen ein paar Bazooka Schützen hat auch er schlechte Karten.

Also schickt man die Gewehr- oder Spezialschützen vor um die Bazookajungs auszuschalten. Dann kann man relativ gefahrlos durch die restlichen feindlichen Infanterieeinheiten rollen und Gewehr- oder Flammenwerfereinheiten ausschalten. Ein sinnloses nach vorn stürmen, war in ein einem Strategiespiel schon immer unvorteilhaft. Man muß sich einfach die Zeit nehmen und die Situation analysieren. Richtig unangenehm wird es aber erst, wenn sich gegnerische Kampfhelikopter ins Geschehen einklinken. Wer da keine Raketenschützen sein eigen nennt, ist eigentlich schon zum scheitern verurteilt. Gerade in Missionen, wo man gefangene Kameraden befreien muß, sollte man sich einen Überblick verschaffen, wo welcher Gegner auf einen wartet und in welcher Reihenfolge man seine Jungs heraus holt. Denn sind feindliche Flugeinheiten auf der Karte verzeichnet, sollten die Raketenschützen unsere ersten Befreiten sein.

Die Steuerung ist am Anfang etwas verwirrend, spielt sich aber im Laufe des Geschehens ein. Mit dem C-Stick kann man jede einzelne noch vorhandene Einheit anzeigen lassen und mit dem Z-Button übernehmen. Man kann einzelnen Einheiten Positionen zuweisen (Deckung oder auch MG-Stände), die zum halten anweisen oder zum Angriff auf ein anvisiertes Ziel schicken. Wenn man bei den Einheiten den C-Stick nach oben bewegt, sieht man die Gesundheits- bzw. die Schadensübersicht der einzelnen Truppenteile. Nun kann man sich entweder selbst in die jeweilige Person oder Fahrzeug versetzen und Reparaturkits auflesen, die von zerstörten Fahrzeugen liegen geblieben sind bzw. Healthpäckchen von Toten aufsammeln. Wenn man über seine Leute blickt, tragen alle angeschlagenen Einheiten Zeichen über sich, die es nötig haben. Gott sei dank sind aber auch die Jungs selbst so gescheit, das sie sich nach Heilung umsehen und diese dann auch aufnehmen. Man muß sich also nicht um alles allein kümmern. Aber nicht nur Bodeneinheiten gehören zu unseren auswählbaren Einheiten, man kann sogar fliegende Truppen übernehmen (wenn es die Mission vorsieht). Ob es nun "nur" ein Kampfhelikopter ist oder ein mächtiger "Stratozerstörer" ist, es bleibt kein Auge trocken in der Luft.

Die vier Kampagnen führen uns nicht nur durch vier verschiedene Gebiete sondern stellen an uns auch die unterschiedlichsten Herausforderungen. Meist sind unsere Truppen in der Offensive, doch auch das Verteidigen von Stellungen sowie das unterstützen von Verbündeten stellt die Aufgabenpalette bereit. Doch egal welche Aufgaben wir zu meistern haben, eins ist immer gleich - es ist anspruchsvoll. Denn es ist nicht nur immer das Ziel, den Gegner zu vernichten und am Ende mit einem abgehalfterten Schützen den letzten goldenen Stern zu erreichen. Das macht sich in der Bewertung der Mission deutlich bemerkbar. Aber in jeder Kampagne gibt es eine Bonusmission, die nur mit einem bestimmten Wert freigeschaltet wird. So benötigt man in den Kampagnen eine Durchschnittsbewertung von 85% zum spielen der Bonusmissionen. Und wer diese noch nicht hat, muß ein oder zwei Missionen noch einmal spielen um seine Statistik zu pushen. Natürlich gibt es auch Missionen, wo man sich sagt, Sch...egal, Hauptsache durchgekommen. Denn Speicherpunkte sucht man in den Missionen vergebens. Und wer ein paar mal kurz vorm Ende seine letzten Truppen verloren hat, wird jetzt bestätigend nicken, wenn ich sage, das kotzt einen irgendwann richtig an und man hat richtiggehend einen Haß auf dieses Spiel. Natürlich gibt es immer eine Lösung für die Mission, doch die will erst einmal gefunden sein. Und wenn die Mission nicht zu den kürzeren zählt ... Naja, wie gesagt!

Grafik/Sound....

Die opulenten 3D Landschaften überzeugen im Spiel durch ihre gute Weitsicht und auch wenn man es nur aus den Augenwinkeln wahrnimmt, das das Gras hin und her wogt, der Staub vor den Scheinwerfern tanzt, man sieht es. Oder in Exilvania kann man den Schwefel praktisch riechen, wenn man durch die unwirtliche Landschaft rollt. Auch die Darstellung der Einheiten ist gelungen, so tragen die Raketenschützen ihre mobile Radarstation auf dem Rücken spazieren.

Die Hintergrundmusik hat genau dieses Format, was man zu solchen Spielen benötigt. Eine Mischung aus "Winnetou" und "Der Soldat James Ryan". Die Sprachausgabe ist Englisch, welche mit Untertiteln versehen ist. Diese sind aber gut lesbar und wenn man eine Mitteilung nicht mitbekommen hat, kann im Pausenmenu noch einmal die gesammelten Werke nachlesen.

Fazit....

Das Spiel stellt eine richtiggehende Hassliebe zu seinem Spieler her. Man möchte es manchmal in die Ecke schmeißen, und dann doch die Mission lösen bzw. besser abschließen. Alle Advance Wars Liebhaber werden wissen wollen, ob sie auch bei einem Echtzeit Strategiespiel bestehen können. Das wollte ich auch. Doch der größte Unterschied zum rundenbasierenden Klassiker ist die aufkommende Hektik in bestimmten Situationen.

Neben diversen Mankos wie zum Bsp. das fehlen von Rücksetzpunkten in den doch manchmal recht umfangreichen Missionen, das springende Gelaufe der Infanterie (natürlich nur für mich persönlich nervig) und den streckenweise recht happigen Anspruch hat das Game natürlich auch seine Vorzüge. So kann man jede einzelne Einheit persönlich steuern und anweisen, die Flugeinheiten steuern und natürlich, das man nur mit strategischer Denkweise ein akzeptables Ergebnis erreicht. Ich glaube auch nicht, das es weltweit nur eine Person gibt, die alle Missionen mit dem Rang "S" abschließt. Natürlich lasse ich mich eines besseren belehren und werde es auch weiterhin selbst probieren, aber spontan würde ich sagen - No Way !!!

 

+ intuitive Steuerung
+ viele verschiedene Einheiten
+ gute KI aller Truppen
+ Bonuslevel erspielbar
+ sehr anspruchsvoll
- keine Rücksetzpunkte
- schwere Bewertungsvorgaben
- kein Multiplayer

GRAFIK: 74%

SOUND/EFFEKTE: 78%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 74%

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