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GCN Batman Begins
 
 
Batman Begins - GCN
Matthias Engert (21.06.2005)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: Eurocom
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
MEMCARD: 6 Seiten
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-6
SECRETS: JA
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: K.E.
PLII: Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.60 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: JA
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Helden der DC Comics gehören in der Videospielszene fast schon genauso dazu wie Mario & Co. Dabei nimmt Batman eine recht wichtige Stellung ein, was spielerische Umsetzungen angeht. Allein auf dem GCN tummeln sich mittlerweile 3 Batman Titel, die nun durch Batman Begins einen weiteren Vertreter bekommen. Allen Titeln gleich war entweder die fehlende spielerische Tiefe oder die reine Spiellänge. Batman Begins soll wenn es nach EA geht mit diesem Vorurteil aufräumen. Ein Umstand macht den Titel zunächst abgesehen vom Inhalt interessant. Denn Entwickler des Titels ist nicht EA selber, sondern die Softwareschmiede Eurocom, denen man mittlerweile auch einige Perlen zu verdanken hat. So konnte man zumindest einiges erwarten. Ob das ganze lohnenswert ist oder doch mehr ein Spiel im Stile der guten Catwoman im letzten Jahr soll euch der Test zeigen.

Menus und die Story....

Zu Beginn werfen wir wie immer einen Blick auf die Rahmenbedingungen. Ohne 60Hz Modus bietet man euch ein komplett deutsches Spiel, das in Sachen Memory Card mit 6 Seiten auskommt und euch ebenso viele Savegames anbietet. Einen Multiplayer muß man hier nicht suchen. Den bietet Batman Begins nicht. Punkten sollte das Spiel was Sprachausgabe angeht. Hier ist EA dank Finanzpower immer wieder Vorreiter und präsentiert dem Spieler die original deutschen Synchronstimmen aus dem gleichnamigen Film. Denn nichts anderes ist Batman Begins - eine Kinoumsetzung ohne die es ja mittlerweile auch nicht mehr geht. Deshalb handeln wir die Story nicht ganz so ausführlich ab. Soll den einen oder anderen geben der sich im Kino überraschen lassen will wohin die Reise geht und wen Batman hier so alles trifft. Hintergrund ist wie der Titel schon sagt die Reise zu den Anfängen des guten Batman und sein Werdegang zum Dunklen Ritter. Übrigens eine von 4 Bewertungen die man am Ende es Spiels auch bekommen kann. Dabei begegnet Batman bekannten Schurken der Comics und es führt ihn an bekannte Schauplätze wie Gotham City oder Arkum. Wechselnd geht es um 3 Schurken und der Spieler wird in der Storyline so im Verlauf bis zum Ende im Unklaren gelassen wer wirklich hinter allem steckt. Denn wie immer ist Gotham City in großer Gefahr und nur einer kann sie stoppen. Nach recht langen Ladezeiten in Sachen Menuführung bietet euch das Hauptmenu neben dem Spielstart die Laden Option sowie die Optionen und den wichtigen Punkt Bonus, der einiges bereithält. Spielerische Punkte wie sinnvolle Belohnungen, gehe ich darauf am Ende des Gameplay Teils nochmal näher ein. Die Optionen bieten neben den Soundeinstellungen, die auch Surround Sound bieten das Anpassen der Achsen und des Bildformats. Wer also im Breitbildformat zocken will bekommt hier die Gelegenheit dazu.

Das Gameplay....

Sobald Ihr ein neues Spiel startet bekommt Ihr zunächst die Wahl eines Schwierigkeitsgrades. 3 verschiedene stehen euch zur Auswahl. Wirklich anspruchsvoll in dem Sinne das man viele Stellen gerade so schafft ist eigentlich nur der schwere Grad. Wobei die letzten beiden Level durchaus auch auf den anderen Graden den Spieler mehr fordern. Doch dazu später mehr. Schön in dem Zusammenhang ist die Tatsache das man auch auf dem gewählten bleiben muß. Heutzutage eine Unart in meinen Augen, das man in vielen Spielen diesen vor jedem Level wählen kann. Aber das ist nur ein persönlicher Gedanke. Danach liegen insgesamt 12 Level vor euch, die in sich nochmals unterteilt sind und manchmal die Übergänge zwischen den Leveln etwas verschwimmen lassen. Dabei punktet das Spiel hier vor allem durch die Einbindung von original Szenen aus dem Film, welche die Story zwischen den Locations vorantreiben. Dabei überzeugt sogar die Qualität der Sequenzen, so das man nicht sofort eine billige Portierung vermutet. Die Level selber sind spielerisch in 2 Varianten eingeteilt. 10 Level gilt es wahlweise als Batman oder Bruce Wayne zu spielen, während 2 Level im Batmobil spielen und somit auch ein wenig Abwechslung in's Programm bringen. Doch kümmern wir uns zuerst um die Batman Level, die ja in der Mehrzahl sind. Einfach gesagt ist das Spiel eine Mischung aus ein wenig Bond Gameplay, einem Teil Splinter Cell und Prügeleinlagen a la Hulk. So ist die Grundlage des Spielens die Sicht auf das Geschehen in der Third Person Perspektive. Grafisch fühlt man sich schnell an Alles oder Nichts erinnert. Die Grundlagen der Steuerung sind dabei so simpel wie sinnvoll umgesetzt.

In Sachen Bewegung kommt das alte Bond Prinzip zum Tragen. Ihr lauft mit dem 3D-Stick und könnt euch dabei mit dem C-Stick drehen und nach oben und unten schauen. Waffen in dem Sinne sollte hier keiner erwarten. Batman sorgt in dieser Hinsicht mit anderen Mitteln für Ordnung. Weitere Funktionen sind zunächst Kreuz unten für das Ducken und somit lautlose schleichen und Sam Fisher läßt reichlich grüßen im Spiel. Per Kreuz oben kann der Spieler sein Gadget Menu aufrufen und neben den Batarangs z.b. diverse Granaten aufrufen oder Hacker Utensilien um elektronische Geräte zu manipulieren. Die A-Taste dient einem Sprung, der per doppelt drücken die immer gern genommene Doppelvariante an's Tageslicht bringt. Da auch Geschicklichkeitseinlagen im Spiel enthalten sind entschärft man diese extrem mit dieser Sprungvariante. Hält man die A-Taste in der Luft gedrückt breitet Batman seinen Umhang aus und schwebt über weitere Entfernungen durch die Lüfte. Die B und Y Taste dienen zunächst den Kicks und Tritten wenn Gegner in der Nähe sind und werden für Kombo Angriffe auf die X-Taste ausgeweitet. Die Z-Taste wiederum lassen das gerade aktiviere Gadget nutzbar werden. Hat man also die Batarangs angewählt schießt man per Z-Taste einen ab. Alle Level im Spiel sind durchzogen von reichlich Checkpoints die zum einen als Rücksetzpunkte dienen oder auch als Speicherpunkte. Zwar kann man jederzeit per Pausenmenu speichern, sichert aber dabei den letzten Checkpoint. Die Level selber sind im groben linear gestaltet und bieten überhaupt relativ viele Hilfen für den Spieler. Etwas das dem Schwierigkeitsgrad in Sachen Rätsel und Logik nicht zugute kommt und man es hier in meinen Augen teilweise übertreibt. Denn Potential bietet das Gameplay allemal. Verantwortlich dafür sind mehrere Dinge.

In der Regel gilt es innerhalb eines Levels diverse Aufgaben zu erfüllen. Um dies zu schaffen muß sich der Spieler den Weg durch die verschiedenen Locations bahnen. Auch wenn die Wege an sich wie schon gesagt recht linear sind habt Ihr als Spieler mehr als genug auf diesem Weg zu tun. Das beginnt bei einfachen Schalterspielchen um z.b. Kräne oder Plattformen nutzbar zu machen. Springt man auf diese geht es danach z.b. über einen Bathaken weiter oder man klettert an viele Röhren an der Wand oder Vorsprüngen durch die Gegend. Dabei sind auch viele Abhängigkeiten zu lösen um Wege frei zu machen oder Türen zu öffnen. Jetzt kommt ein weiterer wichtiger Punkt dazu. Batman und damit Ihr hat zum einen ein Ansehen im Spiel. Sinn ist zum einen die Bewertung am Ende des Spiels und der sogenannte Angstfaktor den Batman erzielen kann. Ein Feature das man ruhig öfters nutzen sollte. Auch hier soll ein Beispiel zeigen was es damit auf sich hat. Oben im Screen ist Batman's Lebensanzeige, sowie unten links das Radar. Auf diesem sieht man z.b. neben grünen Punkten für unbewaffnete Gegner auch rote Punkte für Gegner die Schußwaffen besitzen. Gegen diese hat Batman so keine Chance und wird er gesehen und beschossen, so nutzt man meist den letzten Rücksetzpunkt. Jetzt kommt der Angstfaktor dazu. Man erreicht als Spieler z.b. einen Raum und kann wie überall durch das Schlüsselloch in das Zimmer schauen. Man sieht die Gegner mit Waffen und muß nun einen alternativen Weg finden. Z.b. ist seitlich eine Luke die man öffnen kann. Man kriecht so an die Seite des Raumes wo die Gegner einen nicht sehen. Wie dafür gemacht stehen nun etwas entfernt einige Benzinfässer, die man auf die Entfernung mit den Batarangs beschießen kann. Tut man dies ohne das euch die Gegner sehen wird denen mulmig und sie fragen sich was gerade passiert.

Das sie die Ursache nicht sehen ist ihnen das ganze nicht geheuer und sie bekommen Angst. Sie lassen ihre Waffen fallen und schauen sich verstört um. In diesem Moment tretet Ihr auf die Bühne und könnt nun den Gegnern per Prügelmanier zusetzen. Diese Momente wie man Gegnern Angst einjagd sind sehr zahlreich und vielfältig. Schafft man es in einem Level sehr viele Momente dieser Art hinzubekommen steigt dadurch auch euer Ansehen. Folge ist nun das der Zustand in denen die Gegner Angst haben und leichter zu besiegen sind länger anhält. Sieht man also das die Gegner sich alle in grüne Punkte auf dem Radar verändern kann man loslegen. Hier kommt nun eine recht automatisierte Prügeleinlage zum Vorschein. Was bedeutet das man auf dem TV Screen eine Abfolge von animierten Moves sieht, dafür aber wirklich meist nur eine Taste drücken muß. Zwischendurch eine Combo eingestreut und man leert die sichtbaren Energieleisten der Gegner. Manche von ihnen kann man auch packen und verhören. Sie verraten so z.b. Codes für Türen oder aber hinterlassen einen Schlüssel. Bis auf die letzten beiden Level sind diese Gegner aber zu leicht zu besiegen. Erst auf Schwer hat man ab und zu auch mal gut zu tun. Ansonsten sind sie eher Mittel zum Zweck und stellen keine Probleme dar. Was mich aber im Verlauf des Spiels mit am meisten gestört hat und was vor allem für den eher leichteren Rätselgrad sorgt ist die Tatsache das alles was einbezogen werden kann angezeigt wird. Egal ob zerstörbare Kiste, welche Tür nutzbar ist oder auch welcher Pfeiler einer Plattform mit der man Gegner einschüchtern kann bröcklig und damit zerstörbar ist wird durch ein Symbol angezeigt das man auf weite Entfernungen im Spiel schon sieht. Das ist eigentlich schade und nimmt viel vom Entdeckerdrang des Spielers. Hätte man diese nicht so offensichtlich gemacht wären manche Rätsel richtig Klasse und anspruchsvoll. So sieht man immer was nutzbar ist und muß eigentlich nur noch die richtige Reihenfolge einhalten.

Dazu kommt das die Level Designs eigentlich sehr gut sind und einem Splinter Cell kaum in etwas nachstehen. Vor allem durch die vielen Klettereinlagen die easy von der Hand gehen, kleinere Umwege an bewachten Zimmern vorbei oder dem einfachen Abwarten von Gegner Aktionen. Nur eben wird all dies zu offensichtlich angezeigt. Das ist schade. Es macht schon Spaß wenn man per Radar Gegner und ihren aktuellen Sichtbereich sieht, sich anschleichen kann und sie so lautlos tötet. Dazu eben manuelle Aktionen auslöst die das Verhalten und die Umgebung verändern. Nur wird das eben immer wieder angezeigt. Oftmals ist das so als wenn man in einem 007: Alles oder Nichts die Bond Moves per Symbol sichtbar machen würde. Gepaart mit der sehr schönen Sprachausgabe und den Levelumgebungen wäre hier wesentlich mehr drin gewesen. Ein schlechtes Spiel in seiner Ausführung ist Batman Begins also nicht. Nur wird dem Spieler zu viel geholfen. Seinen Grips anstrengen was und wie zu tun ist wird zu selten gefordert. Damit senkt man logischerweise auch die Spielzeit und 8 Stunden sind schon hoch gegriffen um das Ende zu sehen. Abwechslung bieten hier die beiden Batmobil Level, die mir sehr gefallen haben. Zwar dauern sie durch Zeitvorgaben nicht ewig, bieten aber intensives Gameplay. Vor allem deshalb weil EA like Burnout Feeling enthalten ist. Im fetten Batmobil samt Turbo Funktion Polizei und Gangsterfahrzeuge in die Leitplanken zu drücken hat schon was. Auch ist die Steuerung hervorragend umgesetzt und weich zu steuern. Zwar Need for Speed like wieder mal nur Nachts sind die Fahrlevel gut gemacht. Hier kommt auch ein Teil des Bonuspunktes auf dem Hauptmenu zum Tragen. Denn schafft man beide Racerlevel kann man diese wahlweise in der Bonusrubrik jederzeit im Mission und Zeitfahr Gameplay spielen.

Weitere Punkte der Bonus Abteilung sind z.b. alternative Batsuits. Spielt man das Spiel einmal durch kann man nun insgesamt 4 davon nutzen. Desweiteren werden alle Filme dauerhaft anwählbar und Ihr dürft die sogenannte Galerie der Angst besuchen. Nichts spielbares in dem Sinne betritt man hier den West und Ostflügel in Arkum und kann sich alle Schurken und Bösewichte in Ruhe betrachten und Infos erhalten. Für Fans der DC Comics sicher nicht das schlechteste. So bleibt wirklich der Eindruck das Leveldesigns und Gameplay schon passen und durchaus gute Ideen bieten. Nur wird all dies zu oft entschärft weil man dem Spieler extrem unter die Arme greift und damit das Spiel zum einen leicht macht und so logischerweise recht fix durchkommt. Die Mischung aus allen Facetten ist so schlecht nicht und verbindet angenehm viel Genre. Nur eben leider zu seicht in der Umsetzung. Es macht Spaß solange man spielt, ist aber enttäuscht wenn man das Ende zu schnell sieht.

Grafik & Sound....

Auch grafisch ist das Spiel keine typisch lieblos umgesetzte Filmumsetzung und bietet in vielen Leveln gelungene Umgebungen. Zwar spielt vieles in dunklen Umgebungen, baut aber viele Lichteffekte ein, die zusammen mit den recht detaillierten Umgebungen der Locations eine gute Atmosphäre erzeugen. Bond Feeling macht sich schon ab und zu breit. Schade das man dem Spiel keinen 60Hz Modus spendiert hat. Denn ab und zu sind doch mal kleine Ruckler dabei, die vor allem bei den Prügeleinlagen auffallen. Die Racerabschnitte sind überraschenderweise sehr sauber. Highlight im Spiel sind für mich die Gesichterskins. Hier und da bekommt man in Sequenzen die in Spielgrafik gehalten sind einen nahen Blick auf Helden und Schurken und ist überrascht wie weich und detailliert die Gesichter sind. Vor allem die Vergleiche zu den bekannten realen Schauspielern im Film wie Morgan Freeman, Michael Caine oder Liam Neeson sehen sehr gelungen aus.

Beim Sound überzeugen die Stimmen und die Betonung der Sprachausgabe. Man merkt hier schon das die original Stimmen verwendet wurden. Auch allein die Momente wo man durch ein Schlüsselloch schaut und z.b. eine Ansammlung Gegner belauschen kann. Diese Stimmen bringen das Feeling dann sehr gut rüber. Was die Soundeffekte und Musiken angeht ist Batman Begins nicht nur Dank Surround ein gelungener Vertreter. Original Musiken samt oft ruhig angehauchter Stücke unterstützen das oft an Schleichen angelehnte Gameplay sehr gut.

Fazit....

Batman Begins kann man in vielen Punkten eigentlich als recht gelungen ansehen. Eurocom hat es verstanden viele Genre und Facetten in einem Batman Spiel sinnvoll zu verbinden. Ob Schleichen, Rätselgameplay oder ordentliche Geschicklichkeitseinlagen. Nur leider greift man dem Spieler in all seinen Aktionen zu viel unter die Arme, sprich zeigt ihm was er zu machen hat. Das zieht vieles nach unten und macht die meisten Abschnitte so zu leicht. Wäre dies nicht der Fall gewesen, man würde viel länger seinen Spaß am Spiel haben. So bleibt logischerweise auch die Spielzeit auf der Strecke. Technisch bis auf ein paar Ruckler hier und da recht gelungen bieten Sound wie Umgebungen eine gute Atmosphäre für Batman Fans. Es ist also nicht alles Gold was glänzt in diesem Spiel, Batman Spieler werden aber auf dem GCN nichts besseres finden. Unter allen Batman Spielen ist Batman Begins trotz der Schwächen der kompletteste Vertreter.

 

+ Gute Steuerung
+ Verbindung vieler Genre
+ Batmobil Einlagen
+ Sprachausgabe/Skins
+ Filmszenen als Sequenzen
+ Atmosphärisch gelungen
- Zu viele Hilfen für den Spieler
- Dadurch im gesamten zu leicht
- Spielzeit unter 10 Stunden
- Kleine Ruckler hier und da

GRAFIK: 79%

SOUND/EFFEKTE: 80%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 72%

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