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NDS Wario: Master of Disguise
 
 
Wario: Master of Disguise - NDS
Kilian Pfeiffer (14.08.2007)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Nintendo
GENRE: Action Jumper
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-8
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 7+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Warios Abenteuer waren seit jeher Garant überdurchschnittlichen Spielspaßes und innovativer Einfälle - anfangs vor allem im Jump `n Run-Bereich. Als Marios Erzrivale gelang es Wario immer wieder die Käuferschichten anzusprechen und stürmte somit bei noch jedem verkauften Abenteuer die Spitze der Charts. Auch auf dem DS ist der Klempner-Hasser präsent und hat von Nintendo sein eigens auf ihn zugeschnittenes Programm erhalten. Mit "Wario - Master of Disguise" bleibt das Spielprinzip einer 2D-Schatzsuche treu, jedoch sind DS-Features in das Spielgeschehen integriert worden, die den Einsatz auf dem Doppelbildschirm begründen wollen. Grundsätzlich also keine schlechte Ausgangslage…

Menus und die Story....

Der gierige Fiesling agiert erneut in seinem Element - reich zu werden ist das auserkorene Lebensziel des Fettwansts. Seine Mittel, um dieses zu erreichen, sind ihm hingegen gleichgültig. Hauptsache seine Klunker und Juwelen häufen sich in exponentieller Weise an. Und da der Antagonist abends an seinen umfassenden Plänen werkelt und sich mit dem Fernsehprogramm berieseln lässt, kommt er eines Tages auf eine Idee, die sein Leben von Grund auf verändern wird. Wario will hinein in das Fernsehprogramm, genauer gesagt in die Serie "Der Silberzephir" und dort Graf Cannoli das Handwerk legen. Mit Hilfe eines selbstgebauten Helms gelingt dem Schnauzbartträger sein Vorhaben, auch kommt er in den Besitz von "Stilgut", einem Stab, der dessen Besitzer zu einem Meister der Verkleidungen macht. Und genau diese sind in "Wario - Master od Disguise" der Schlüssel zum Erfolg.

Drei Spielstände stehen Euch zur Verfügung, ein klassisches Hauptmenü existiert im Übrigen nicht, vielmehr habt Ihr die Möglichkeit direkt in eine Spielepisode einzusteigen (zehn Episoden bietet Euch der Titel!) oder im Optionsmenü eine Beschreibung der bereits gesammelten Schätze einzusehen, einen Blick auf die auftauchenden Widersacher zu werfen oder eines - von insgesamt acht - bereits frei geschalteten Minispielen anzuwählen.

Technik und Gameplay....

Gleich zu Beginn des Abenteuers, das auf einem Kreuzseedampfer startet, fällt die etwas "andere" Steuerungsmechanik im Spiel auf. Zwar lässt sich Wario mit dem Steuerkreuz über den 2D-Bildschirm dirigieren, ein Druck nach oben erzeugt einen gewagten Sprung, nach unten hingegen duckt sich der Meisterdieb. Dies war es dann aber auch schon mit der Tastensteuerung. Alle anderen Finessen, wie Spezialaktionen, gelingen Euch mit dem Touchpen. Mehr recht als schlecht, aber trotz alle dem kann man sagen, dass man hier etwas mehr Arbeit in die Schrifterkennungsmethoden des Nintendo DS hätte stecken sollen. Dies liegt daran, dass die im Spiel möglichen Verkleidungen durch eine kleine Zeichnung auf dem Touchscreen initialisiert werden müssen. Und hier liegt im Grunde der Hund begraben, da im späteren Spielverlauf schnelle Kleidungswechsel erforderlich sind, die aber ohne weiteres nicht immer gelingen.

Doch beginnen wir von Anfang an: Wario behält auch in "Wario - Master of Disguise" sein 2D-Einsatzgebiet bei, demnach ist auch das Besiegen von Feinden ein grundsätzliches Spielelement geblieben. Die Riege der absonderlichen Kreaturen ist groß: 49 gewöhnliche Episodengegner werden Eure Nase kreuzen, zusätzlich erwarten Euch Bossgegner am Ende einer Episode, die dann alle gelernten Verkleidungen im praktischen Einsatz von Euch abverlangen. Wie sooft reicht ein Satz auf das Haupt eines Gegners zum Besiegen meistens aus, jedoch ist es ebenso möglich Spezialfertigkeiten auf Euer Gegenüber zu schleudern. Dazu benötigt Ihr allerdings eine von insgesamt acht witzigen Verkleidungen im Spiel. Um in den Besitz eines hübschen Kostüms zu kommen, muss Wario ein Verkleidungsjuwel finden, mit welchem er eine neue Eigenschaft erlernen kann. Schätze finden sich im Allgemeinen in herumstehenden Truhen, deren Symbol Ihr mit dem Touchpen antippen müsst. Aber glaubt nicht, dass es damit getan ist! Um den Inhalt einer Truhe plündern zu können, bedarf eines erfolgreichen Minispiel-Durchlaufs, der jedes Mal auf's Neue gefordert wird. So müsst Ihr mit dem Touchpen ein Symbol entlang fahren, ohne die Ränder zu berühren, oder herabfallende Items in den passenden Behälter führen. Des Weiteren wollen Linien in ein Gitternetz gezeichnet werden, um Wario zu seinem Schatz zu lotsen, Gegenstände müssen mit Farbe bekleistert, oder eine bestimmte Anzahl von Punkten innerhalb eines Zeitlimits in Verbindung gebracht werden.

Wart Ihr während des Minispiel-Ausflugs erfolgreich, winkt als Belohnung entweder eine prall mit Beute gefüllte Schatztruhe (drei Farben an der Zahl!), eine Karte des aktuellen Levels, oder eine der besagten Verkleidungen. Und diese haben es wirklich in sich, da Ihr Euch während des Spielverlaufs im Sekundentakt neu einkleiden werdet und Wario dadurch zum stylischen Modestar mutiert. Um in den Genuss der neues Outfits zu kommen, bedarf es allerdings eines kleinen Stylus-Kniffs: Ein Symbol will gezeichnet werden, beispielsweise ein Kreis um Warios Kopf, der ihm einen Astronautenhelm verpasst und den Dickwanst in Astro-Wario verwandelt. Dadurch ist Marios widerwärtiges Spiegelbild in der Lage, Seile durch einen Laserschuss zu durchtrennen. Ein kleines, gezeichnetes Häkchen spendiert Wario das Langfinger-Outfit, mit welchem er Gegner hinterrücks anrempeln kann und infolgedessen seine persönlichen Angreifer in ihrem Auftreten minimiert. Zeichnet Ihr dem Protagonisten hingegen einen Flügel auf den Rücken, hebt Wario als Satansbraten ab in die Lüfte und erkundet die Welt so von oben. Aus vergangenen Abenteuern bekannt sein dürfte das feuerspeiende Drachen-Kostüm, das durch hitzige Flammen spezielle Blöcke zerstören kann. Durch einen gemalten Schiffsbug erforscht Wario das sonst unzugängliche, flüssige Element, das Ihr mit dem Touchpen bepaddeln dürft. Hingegen ist ein Stromschlag-Symbol der Auslöser, um als Elektro-Wario für Furore zu sorgen. Dunkle Höhlen werden flugs erleuchtet, der Weg zum Ausgang fällt dadurch nicht mehr schwer. Als Erfinder-Wario setzt sich der Gauner eine Spezialbrille auf die Nase, die versteckte Türen sichtbar macht. Aber nicht nur das! Auch Plattformen und Ebenen werden besser zugänglich. Als letzter im Bunde: Wario in Form eines unsterblichen Künstlers! Samt seiner Staffelei erschafft der kleinwüchsige Rabauke Blöcke aus dem Nichts. Über diese erklimmt er wiederum höhere Ebenen und erforscht das Level damit zügiger.

Der Clou bei der Sache ist der Einsatz jeder Verkleidung zum passenden Zeitpunkt. Seht Ihr beispielsweise ein kleines, bis dato unerreichbares Löchlein in der Wand, erzeugt Ihr per Quadrat-Zeichnung einen Block, über den Ihr den Durchgang betreten könnt. Im späteren Spielverlauf - speziell bei den Endgegnern - müssen diverse Outfits in kurzer Abfolge übergeworfen werden, was zu Problemen führen könnte, da die Zeichenerkennung nicht immer korrekt funktioniert und man als Spieler kurz nachdenken sollte, was man nun eigentlich im Einsatz benötigt, geschweige denn zeichnen muss. Da das Zeichnen den größten Teil des Spiels bestimmt, wirkt es nach einigen Spielstunden aufgesetzt und eher nervig, als motivierend. Versteht uns nicht falsch: Das Spiel bringt Potenzial mit, irgendwie gelingt es ihm aber nicht immer, den Spieler von seinen Fähigkeiten zu überzeugen. Zu oft fordert die Software dazu auf, dass ein Kostüm gewechselt werden soll. Insbesondere durch die ungenaue Identifizierung der Zeichnungen bereitet dies irgendwann Kopfschmerzen.

Die witzigen Levels, die durch viele Ebenen miteinander verbunden sind, überzeugen dagegen. Ebenso findet Ihr für jeden Bekleidungsgegenstand spezielle Juwelen, welche die Verkleidung stärken und in ihrer Intensität bereichern. Kleine Herzen füllen Warios Energieleiste, der Schwierigkeitsgrad des Titels ist lediglich durch die aufkommende Hektik ab und an ein wenig unfair, in der Regel werdet Ihr es mit gut ausbalancierter Software-Kost zu tun haben. An manchen Orten allerdings kann es gut und gerne einmal vorkommen, dass Ihr nicht mehr weiterwisst und nur durch bloßes Herumprobieren versteckte Türen oder ähnliche Dinge ausfindig macht. Diese Tatsache ist etwas störend und wirkt sich daher auf den Gesamteindruck des Titels aus.

Grafik & Sound....

In grafischer Hinsicht ist "Wario -Master of Disguise" kein Granatentitel geworden, sondern bietet durchschnittliche, wenn auch sehr abwechslungsreiche Grafikkost. Witzige Details wie der wehende Umhang von Erfinder-Wario oder die schöne Ausgestaltung der Spielabschnitte können überzeugen. Im Vergleich mit einem "Wario Land 4" für den Game Boy Advance kann sich der Titel aber nicht deutlich abheben.

Angenehme Wario-Melodien paaren sich mit gelungenen Soundeffekten und erzeugen somit eine sehr positive Grundstimmung. Hier hat man sich auf altbewährte Rezepturen verlassen und den Titel durch gutmütige Melodien in das dem Titel angestammte Umfeld gehievt.

Fazit....

"Wario - Master of Disguise" besitzt beinahe alle Grundzutaten, die ein klassischer Wario-Jumper benötigt. Zwar wirken die Gegner oftmals als bloße Staffage, dennoch ist das Verkleidungs-Feature grundsätzlich eine innovative Sache, wenn bloß die ungenaue Erkennung in hektischen Momenten nicht wäre. Zu häufig seid Ihr gezwungen, Euch neu einzukleiden - und das versteht man nun nicht gerade als Motivationsbringer. Dennoch sind die Ideen des Titels gut: Langweilig wird der Titel nicht, nur eben etwas hektisch und an gewissen Stellen überladen. Die Story wirkt ideenreich, auch die Minispiele sind anfangs eine Bereicherung, bei ständiger Wiederholung mutieren sie aber zum nervenden Anhängsel. Wario-Fans sollten auf jeden Fall Probe spielen, denn das Gesamtkonzept des Titels ist trotz der angesprochenen Punkte immer noch überdurchschnittlich.

 

+ acht Verkleidungen
+ anständiger Spielumfang
+ Verkleidung wirkt aufgesetzt
+ Minispiele,...
- ...die sich wiederholen
- ungenaue Zeichnungserkennung

GRAFIK: 70%

SOUND/EFFEKTE: 72%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 70%

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