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NDS Teenage Zombies
 
 
Teenage Zombies - NDS
Kilian Pfeiffer (13.05.2008)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: Ignition Entertainment
GENRE: Geschicklichkeit
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-7
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 7+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Titel, die ohne viel Aufsehen über uns Zocker hereinbrechen, sind oftmals ein Fall für den Recycling-Hof. Von kaum beworbenen Spielen geht man wohl bereits beim Publisher davon aus, dass das Produkt aus dem eigenen Hause qualitativ nur wenig hermacht. Oftmals ist dem auch so. Allerdings gibt es dennoch jene Fälle, in welchen Titel trotz ihrer vollkommenen Medien-Absenz einschlagen wie ein Bömbchen. Wertungstechnisch, versteht sich! Anders ausgedrückt: Geheimtipps, die man nicht erwartet hätte. In jenen Fällen ist es dann auch ziemlich bedauerlich, dass große Magazine diesen Titeln einen Test regelrecht verweigern oder unter „ferner liefen" auf einer viertel Seite abhandeln. „Teenage Zombies – „Invasion der ausserirdischen Gehirndinger"" ist genau solch ein Spiel – qualitativ gelungen, mit Humor gewürzt und einfach anders als das übliche Einerlei.

Menus und die Story....

Von „Ignition Entertainment" kamen schon des Öfteren Titel, die das versteckte Potenzial auf die Spitze trieben und zu einem Rundumschlag ansetzten. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Das heutige Abenteuer startet mit einem Comic, wobei das gesamte Spiel auf einem solchen basiert und anhand vieler witziger Zwischensequenzen im Comic-Seiten-Stil fortgesponnen wird. Dazu dreht Ihr dann den Nintendo DS einfach um 90 Grad – ganz so, als ob Ihr eine Runde mit Dr. Kawashima auf IQ-Jagd gehen würdet. Zwei Schwierigkeitsgrade stehen Euch im Hauptmenü zur Auswahl, wobei bereits ersterer durchaus Spielstellen zu bieten hat, deren Anspruch ordentlich ausfällt. Wegen der einzigartigen Darstellung des Spielmenüs – ähnlich eines Comic-Hefts – wird man bereits zu Beginn auf das im Folgenden stattfindende Hirn-Abenteuer eingestimmt.

Hirn-Abenteuer? In der Tat! Denn das Riesenhirn hat mit einer überwältigenden Hirnarmee die Menschheit überfallen und ist dabei, diese zu unterjochen. Der Planet Erde ist nicht mehr in Händen der Erdenbewohner, sondern unter der widerwärtigen Herrschaft der strohdummen „Hirnies". Allerdings haben die scheinbaren Intelligenz-Bestien die Rechnung ohne die Teenage-Zombies gemacht, ein Trio bereits im Erdreich hausender Untoter, die sich von der Unruhe der Gehirne gestört fühlen und aus ihrem „Schlaf" gerissen wurden. Und da Teenage-Zombies mit Vorliebe Gehirn als Hauptspeise verzehren, hat sich das Blatt plötzlich gewendet: Das Riesenhirn samt Meute befindet sich in Gefahr. So amüsant umgesetzt wie in vorliegendem Abenteuer, war der Verzehr des Denkorgans wohl noch nie ;-) . Denn immerhin spendet dieses dem Trio abhanden gekommenen Lebenssaft.

Technik und Gameplay....

Lori „Einarm" Lopez, Finnigan „Fins" Magee sowie Zack „Halfpipe" Boyd sind die Protagonisten des aberwitzigen Abenteuers, das in Kapitel unterteilt ist, die in zusammenhängender Form aneinandergereiht sind. Jedem Charakter sind drei Spezialitäten zueigen, die in bestimmten Situationen angewendet werden müssen, zu Beginn des Spieles aber noch nicht alle zugänglich sind. Erst mit dem Spielfortschritt lernt Ihr alle Fähigkeiten des Untoten-Reichs kennen. Witzig in ihrer Umsetzung und intelligent in den Levels sind diese verankert. Alle drei Charaktere lassen sich über den Touchscreen, auf welchem eine Gruft dargestellt wird, anwählen. Jederzeit und überall. Denn der Wechsel zwischen den ultrawitzigen Figuren ist notwendig, da Ihr anderenfalls nach kurzer Zeit im Spiel hängen bleiben würdet. Überall innerhalb der zusammenhängenden Kapitel warten verwesende Müllhaufen darauf, von den Zombies regelrecht verschlungen zu werden, wobei sich jeder Müllhaufen an einen speziellen Spielcharakter richtet. „Fins", ein fettleibiger Klops, spuckt bevorzugt mit Seifenblasen, kann andererseits aber auch tödlich-heiße Feuerbrünste aus seinem Rachen stoßen – scharfe Verwesungsfäule reicht hierzu vollkommen aus. Sprichwörtlich ätzend: Der Säurestrahl, mit welchem Ihr Bodengitter und Barrieren auflöst, um das Vorankommen zu sichern. Die dürre „Einarm" hingegen räumt den Weg dank eines Nietengewehrs frei, ab und an verhindern Müllfälle den Durchgang – samt Regenschirm gleitet sie aber unter diesen hinweg und kommt unbeschadet auf der anderen Seite an. Per Staubsauger holt Ihr alle möglichen Gegenstände zu Euch und könnt sie dann mit deutlichem Schmackes auf Eure Gegenüber feuern. „Halfpipe", dessen untere Körperhälfte fehlt (vielleicht ist sie bei einem Skateboard-Unfall „abhanden" gekommen?), ist Meister des Durch-die-Luft-Schwebens – mit Sprühdosen unter dem Skateboard flitzt der gewiefte Oberkörper mit Raketenschub durch die Landschaft oder verwandelt sein Fortbewegungsmittel dank aussortierter Autoreifen in eine Art Monstertruck, der über gefährliche Untergründe und aggressive Gegnerscharen hinweg fährt.

Die Kombination der einzelnen Fertigkeiten innerhalb der Kapitel führt Euch zur Lösung des 2D-Jump’n Run-Abenteuers. Gewieft solltet Ihr schon sein und alle Stellen im Spiel genauestens inspizieren, um durch die verschachtelten Untergründe, Baustellen-Gebiete, Straßenzüge und Raumschiffe hindurch zu kommen. Bestehen müsst Ihr des Weiteren ein Friedhofsgelände und einen Vergnügungspark, der seinen Namen redlich verdient hat. Geklettert wird in der Regel mit „Fins", ebenso hangelt dieser an allen nur erdenklichen Seilen entlang. „Einarm" zieht sich an Vorsprüngen empor, „Halfpipe" darf wegen seiner mickrigen Größe selbst die engsten Tunnelschächte ergründen, andererseits aber auch als Luftakrobat todbringende Abgründe überwinden. Gemeinsam ist ihnen die Fähigkeit des Angreifens gegeben, die sie gegen alle möglichen Arten von Gehirnen einsetzen: Ob Mutantenratten, Telekinesegehirne oder hypnotisierte Menschensklaven – je mehr Ihr von diesen widerlichen Gegenspielern ausschaltet, desto mehr Energie in Form von rosafarbenen Hirnen habt Ihr zur Verfügung. Vereinzelte Körperteile, die hier und da eingesammelt werden können und im passenden Moment zu einem untoten Körper per Stylus zusammengesetzt werden wollen, sorgen dafür, dass Ihr im Notfall einen Energieschub verpasst bekommt.

Weiterhin warten diverse Minispiele, die vereinzelt zwischen die Kapitel eingestreut werden, auf ihre Erfüllung. So grabt Ihr Tunnels hin zur Hauptmahlzeit, den Hirnen, schießt im Retro-Stil Zombies über den Haufen, holt Euch möglichst viel Hirnmasse mithilfe „Einarms" abgetrennter Hand und manövriert „Fins" an Stahlträgern und Balken gen Spitze des Raumschiffs. Auf weitere abwechslungsreiche Spielchen dürft Ihr Euch schon einmal gefasst machen – diese können übrigens vom Hauptmenü aus jederzeit und immer wieder gespielt werden. Was aber vollkommen abgedreht, aber dennoch eine „Mordsgaudi" ist, sind die Riesenhirn-Herausforderungen, kurze Minigames, die im Stile der „Wario Ware"-Serie daherkommen. Dort tritt das Riesenhirn gegen Euch als Gegenspieler an, in der Hoffnung, dass Ihr die Logik- und Unterhaltungsaufgaben nicht lösen könnt. Äußerst genial finden wir diese und da fünf abwechslungsreiche und ansprechende, auf lange Zeit motivierende Aufgaben warten (aus bis zu 15 Abschnitten bestehend!), habt Ihr eine ganze Menge vor Euch. Vom Umfang passt „Teenage Zombies – „Invasion der ausserirdischen Gehirndinger"" also allemal.

Grafik & Sound....

Cartoons und Comics – aus diesen Stoffen setzt sich die Optik von „Teenage Zombies – „Invasion der ausserirdischen Gehirndinger"" zusammen. Witzig animiert sind die drei Hauptcharaktere, der gesamte Stil des Abenteuers gefällt wegen der grafischen Comic-Pracht ungemein. Auf bombastische Effekthaschereien werdet Ihr nicht treffen, dafür auf abwechslungsreiche Umgebungen, die immer wieder für Spaß sorgen. Zwar nicht opulent, dafür durchgängig bodenständig mit einem ganz eigenen Flair.

Jedes Kapitel unterliegt einem gelungenen Soundtrack, der optimal das Geschehen untermalt, dennoch nicht in einer Ohrwurm-Idylle aufgeht. Allerdings ist der umfangreiche Titel zu jeder Zeit abwechslungsreich in seiner Akustik. Obendrein gefallen die Soundeffekte – Sprachausgabe gibt es während der Comic-Standbilder jedoch keine.

Fazit....

„Teenage Zombies – „Invasion der ausserirdischen Gehirndinger"" hat das Zeug zum Geheimtipp. Denn nicht nur die Jump’n Run-Parts sind ein wahres Fest für Freunde des Genres, sondern vor allem die vielfältigen Möglichkeiten begeistern. Geschickte Charakterwechsel erfordert der Titel, um vorwärts zu kommen. Besonders die Umsetzung der Spezialmanöver weiß zu gefallen, ist sie doch äußerst abstrus und teils ziemlich widerwärtig: Es wird gekotzt und selbstverständlich auch Hirn gefressen – immerhin die Hauptspeise der Zombies. Ferner sind es aber die Minispiele und die Riesenhirn-Herausforderungen, die für einen enormen Abwechslungsreichtum sorgen. Wir können Euch einen Kauf daher wirklich ans Herz legen – stimmig in der Umsetzung, witzig in der Charaktergestaltung und eigenwillig-innovativ in der Gesamtgestaltung. Ein Geheimtipp!

 

+ Riesenhirn-Challenges
+ innovative Levelgestaltung
+ 9 Fertigkeiten/Zusammenspiel
+ eigenwilliger Comic-Stil
+ zusätzliche Minispiele
+ witzige Story
- teils ein wenig makaber
- kein Mehrspieler-Modus

GRAFIK: 70%

SOUND/EFFEKTE: 71%

MULTIPLAYER/: --

GESAMTWERTUNG: 80%

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