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NDS Tecktonik World Tour
 
 
Tecktonik World Tour - NDS
Kilian Pfeiffer (05.02.2009)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: Koch Media
GENRE: Tanzspiel
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-3
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Die freakigsten Games sind meistens diejenigen, die zum Ladenhüter avancieren. Da können sie noch so viel Potenzial haben und noch so viel Laune bereiten. Zumeist wird einfach nur ein ganz gewisser Teil der Spielerschaft angesprochen. Weil der oftmals dann recht klein ist, verstauben die Titel ungesehen im Regal. Wollen wir mal hoffen, dass es „Tecktonik – World Tour" für den Nintendo DS nicht so ergehen wird. Leise und bedächtig hat sich dieser angeschlichen, vor kurzem wurde er veröffentlicht. Und wie soll es anders sein? Der Inhalt ist im ersten Moment ungewohnt, zeigt sich im Endeffekt aber doch als gewöhnliche Minispiel-Umsetzung. „Tecktonik" kommt aus Frankreich und ist in gewisser Weise eine Melange aus Techno-Styles und Hip-Hop-Moves. Als ein beatlastiger Tanz könnte man das Ganze betrachten. Einen, der vorrangig in den Vororten von Paris („Banlieus") verbreitet ist. Allerdings findet sich die Szene auch schon außerhalb der französischen Grenzen. „Tecktonic" ist also im Kommen! Und wir sind live dabei!

Menus und die Story....

Schnelle „Tecktonik"-Tänze sind das „A" und „O", um in vorliegendem Titel zu punkten. Fette Styles und coole Beats sind das, was man sich von einem aufstrebenden Tänzer erwartet. Allerdings ist der präsentierte Tanz ein anderer, als man erahnt. In „Tecktonik – World Tour" tretet Ihr gegen die Besten der Besten an, bewegt die Arme, nutzt die Beine – und zwar immer zum Beat! Nur so gibt es die volle Punktzahl und nur so könnt Ihr Euren Bekanntheitsgrad innerhalb der Szene steigern. Irgendwann wird Euch der Schritt als offizielles Mitglied von „Eklesiast" schon gelingen. Nur eben wann?

„Tecktonik – World Tour" ist kurz. Sehr kurz sogar! 40 Spielminuten haben wir benötigt, um alle Stationen der Welt zu bereisen und 29 Levels hinter uns zu bringen. Das ist leider in der Tat nicht viel und mitverantwortlich dafür, dass wir dem Titel nicht die erhoffte Wertung verleihen können. Bei einem Vollpreistitel erwartet man sich als Käufer einfach mehr fürs mühsam verdiente Geld. Zwei Speicherslots stehen Euch zu Beginn zur Verfügung. Im Hauptmenü selbst erwartet Euch das „Abenteuer", der „Mehrspieler", ein paar freigeschaltete „Videos", besser gesagt Choreographien, die Ihr bereits aufs Parkett gelegt hattet, sowie die obligatorischen „Optionen", deren Betrachtung allerdings kaum vonnöten ist.

Technik und Gameplay....

Wer von Euch schon einmal in der „High School Musical"-Welt unterwegs war und das eine oder andere Handheld-Abenteuer sein eigen nennt, weiß wahrscheinlich wovon wir reden. „Tecktonik – World Tour" setzt sich zum Bedauern der Spieler aus lediglich drei Minispieleinlagen zusammen, die ganz bestimmte Handlungen erfordern. Zunächst sei allerdings gesagt, dass Ihr als Anfänger in das Abenteuer steigt, als unbedarfter Neuling, der seine Fähigkeiten zum Besten gibt. Langsam aber sicher steigt Ihr im Rang auf, werdet zum „Killer", zum „Eklesiast" bis hin zum „Meister-Eklesiast". Je nachdem wo Ihr Euch derzeit befindet, ist der Schwierigkeitsgrad ein anderer. Die spielerischen Einlagen laufen dann umso schneller ab, ebenso wird die Augen-Hand-Koordination zusätzlich gefordert. Der Anspruch bleibt jederzeit auf sehr geringem Niveau. Zwar müsst Ihr später schneller reagieren, aber das klappt soweit auch ganz gut.

Die Leute rund um die Entwicklung des Titels hätten definitiv mehr Einsatz leisten müssen, um auch auf lange Zeit vor den Bildschirm gefesselt zu sein. Da wäre die sehr begrenzte Anzahl an Songs, ebenso die wenigen Touchpen-Spielchen. Die Krönung, die „Tecktonik – World Tour" entblößt, ist die äußerst knappe Spielzeit von weit unter einer Stunde. Da läuft dem Käufer eines Vollpreistitels ein direkter Schauer über den Rücken. Als „High School Musical"-Hasen dürfte Euch das Vorgehen bestens bekannt sein: Treffermarkierungen zu berühren, ist nicht gerade ein schwieriges Unterfangen. Sobald sich die Tempoanzeige um den Kreis zu schließen beginnt, gilt es, die Markierung anzutippen. Je genauer Ihr trefft, desto höher fällt die Punktzahl aus. Mehrere Markierungs-Buttons weisen aufsteigende Zahlen auf, die es in der entsprechenden Reihenfolge zu drücken gilt. Auch das Kurvenprinzip ist einfach zu durchschauen: Hier folgt Ihr dann einer der Treffermarkierungen in einer vorgegebenen Bahn. Allerdings fällt das Tempo höchst unterschiedlich aus. Demnach müsst Ihr darauf aufpassen, dass Ihr die Fläche des Buttons besser nicht verlasst. Das könnte wertvolle Punkte kosten. Die letzte Touchscreen-sensitive Einlage ist das Segment. Eine große Fläche mit Richtungszahlen darauf. Eure Aufgabe: so schnell als möglich mit dem Stylus drüber zu wischen. In jedem einzelnen Track müsst Ihr die drei besagten Handlungen vollführen. Weder kommen neue hinzu, noch gäbe es andere spannende Dinge zu tun. Über die Hauptkarte wählt Ihr die Orte an, die Ihr besuchen werdet.

Dort erwarten Euch „Tecktonik"-Kontrahenten, gegen die Ihr anzutreten habt. Zunächst unterlauft Ihr eine Art Aufwärmtraining, in dem alle später folgenden Handlungen in verlangsamter Weise dargestellt werden. Erst dann geht es auf zum Hauptevent der jeweiligen Stadt: Auf dem Screen geht es die ganze Zeit über rund, der Beat treibt Euch voran, die Bewegungen der Protagonisten wirken wie unkontrollierte, dennoch aber mühsam einstudierte Choreographien, die mit der Musik bestens harmonieren. Eine Applausanzeige hält Euch am Laufenden, ob das Publikum von Euren Fertigkeiten begeistert ist respektive ob es lieber jemand anderen sehen will. Nach Absolvierung einer Location dürft Ihr das aufs Parkett Gelegte jederzeit aufs Neue begutachten. Ebenso schaltet Ihr nach und nach stylische Klamotten frei, die Ihr Eurem Spielcharakter über den Körper stülpen könnt. Im Umkleideraum „bastelt" Ihr aus der eigenen Figur einen hippen „Tecktonik"-Tänzer mit gutem Geschmack. Einen Mehrspieler-Modus gibt es im Übrigen nur in eingeschränkter Weise. Abwechselnd treten zwei Spieler gegeneinander an, allerdings nur auf einem Nintendo DS. Eine Highscore-Jagd ohne mitmenschliche Komponente, also. Demnach vergeben wir in diesem Fall keine separate Bewertungsnote.

Grafik & Sound....

An die Wirklichkeit angelehnt wurden in jedem Fall die Animationen der tanzenden Zunft. Die Bewegungen wirken immerzu realistisch und passen perfekt zum Beat der Musik. Die wenigen Hintergründe sind nicht gerade ein Sahnehäubchen, aber gut genug, um den modernen Stil von „Tecktonik – World Tour" bestens zu unterlegen. Mehr Abwechslung wäre allerdings nur dadurch zustande gekommen, wenn man zusätzliche Locations mit eingebunden hätte.

Die Beats sind erste Sahne, haben treibenden Charakter und man fühlt sich des Öfteren ertappt, heimlich, still und leise mit dem Fuß mitzuwippen. Vor allen Dingen das musikalische Hauptthema ist bestens dafür geeignet, zum Ohrwurm zu avancieren. Die akustische Komponente ist also durchaus aller Ehren wert.

Fazit....

„Tecktonik – World Tour" hat Stil, keine Frage. Trotz allen Stils bleibt die Spieltiefe aber auf der Strecke. „Tecktonik" ist mal etwas anderes als das sonstige Software-Allerlei. Aber nach 40 Minuten das Ende zu erreichen? Muss das wirklich sein? Und dann noch zum Vollpreis? Wenn es doch wenigstens freispielbare Inhalte gäbe. Freunde der akustischen Handheld-Unterhaltung dürfen aber dennoch einen Blick auf den Titel werfen. Mit mehr Songs und wesentlich mehr Möglichkeiten (man vergleiche „High School Musical 3 – Senior Year" für Nintendo DS) wäre dem Titel auch eine wesentlich bessere Bewertung zuteil geworden! Der Sound hingegen ist top!

 

+ klasse Sound
+ „Tecktonik" rockt
+ unzählige Outfits
- knapp eine Stunde Spielspaß
- wenige Handlungsmöglichkeiten
- Vollpreistitel
- kein vollwertiger Multiplayer

GRAFIK: 66%

SOUND/EFFEKTE: 75%

MULTIPLAYER: k.W.

GESAMTWERTUNG: 59%

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