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NDS Spectrobes
 
 
Spectrobes - NDS
Jens Morgenschweiss (12.04.2007)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: Disney Interactive
GENRE: Action RPG
SPIELER: 1-2(15) Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-7
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Ja
ALTERSFREIGABE: 7+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.35 Euro
Wi-Fi: Ja
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Vielerorts werden die Spectrobes als Pokémon Konkurrenz angesehen, weil das "Spielprinzip" an sie angelehnt erscheint. Ich kann mich dieser Meinung nicht anschließen. Die Pokémon haben einen entscheidenden Vorteil, sie sind endlos spielbar. Während es bei Spectrobes einen wahren Endkampf gibt und das Game danach seinen Reiz verloren hat. Doch bevor ihr hier schon die Augen verdreht und zur Wertung scrollt, will ich noch mitteilen, das es bis zum Ende gut 40 - 60 Stunden zu spielen gibt. Also nicht gleich abhaken, denn Spectrobes bieten auch eine Menge an Innovation und "Arbeit".

Menus und die Story....

In diesem Spiel schlüpft ihr in die Rolle von Rallen, der mit seiner Teampartnerin Jeena zur Raumpatrouille gehört. Eines Tages finden sie heraus, das ihre Heimatgalaxie in großer Gefahr schwebt, denn eine Unmenge an Krawl machen sich über die Planeten her um sie schlichtweg zu verschlingen. Diese Krawl sind eine Art Monster, die mit den üblichen Waffen nicht zu besiegen sind. Da ist nun guter Rat teuer. Der kommt dann in Form von Aldous, einem alten Mann, der das ganze Spektakel schon einmal auf seinem Planeten mitgemacht hat. Und er verrät Rallen und Jeena das Geheimnis der Spectrobes. Diese entwickeln sich aus Fossilien wenn man sie ausgegraben, gefüttert und trainiert hat. Nur mit diesen Spectrobes sind die Krawl in den Griff zu bekommen.

Das Hauptmenu ist Spielspezifisch in Raumkreuzer gegliedert, die jeweils ein begonnenes Spiel fortsetzen lassen, ein neues Spiel beginnen lassen oder zu den Optionen führt. Dort kann man die Stimmeneinstellung vornehmen, denn bei der Entwicklung der Spectrobes ist die Stimme der ausschlaggebende Punkt. In vier Level unterteilt kann man für sich die passende Variante wählen. Wenn man den Testbutton aktiviert, kann man nachvollziehen wie gewaltig die Aussprache ausschlägt. Des weiteren kann man noch einmal die WiFi Einstellungen checken oder aber den gesamten Spielstand löschen.

Technik und Gameplay....

Das Spiel kommt mit zwei Locations über die Runden. Man hält sich entweder im Raumkreuzer auf oder auf den jeweiligen Planeten, die man angesteuert hat. Die Planeten unterscheiden sich hauptsächlich durch ihre Vegetation oder Unbilden der Umwelt. Es gibt zum Beispiel vulkanische Planeten, Sandsturmgeplagte oder Planeten, die mit Mondmagnetismus ihre Probleme haben. Unsere Nanairo Galaxie umfaßt in allem 7 Planeten, von denen aber zwei weit außerhalb der normalen Reichweite liegen. Von Kollin aus, der Heimatplanet der Raumpatrouille, ziehen unsere Helden aus um den Krawl die Grenzen aufzuzeigen. Da jedoch wie oben erwähnt die Waffensysteme nicht viel taugen, müssen wir erst einmal ein paar Ausgrabungen vornehmen um uns mit diversen Spectrobes zu schmücken. Doch die Fossilien liegen nicht nur unter ein paar Krümeln Sand, sondern sind richtig tief in der Erde. Dafür haben wir unseren Suchspectrobe, der je nach Gattung in einen bestimmten Radius nach möglichen Funden fahndet. Dazu bewegen wir Rallen mit Hilfe des Steuerkreuzes und tippen den Suchspectrobe mit dem Pen an. Sollte in seinem Suchradius etwas verborgen sein, sehen wir glitzernde Markierungen, die unterschiedliche Farben besitzen. Sollte es Orange leuchten sind wir einem weitern Fossil auf der Spur. Bei einem blauen Leuchten ist ein Mineral unter der Erde und wenn es bunt glitzert stehen wir vor einem Kubusfund. Nun müssen wir nur noch einen der Leuchtpunkte mit dem Pen antippen und schon befinden wir uns im Ausgrabungsmodus.

Auf dem oberen Bildschirm können wir dabei wichtige Informationen erfahren, was die Tiefe des Objektes angeht, wie viel Prozent wir freigelegt haben, den Grad der Beschädigung und die benötigte Zeit. Der Touchscreen ist die Arbeitsfläche für uns. Rechts in der Leiste sind drei Arbeitsgeräte, die wir beliebig einsetzen können. Wenn das Objekt der Begierde zum Beispiel 8 Meter tief liegt, müssen wir mit dem Pen den Touchscreen acht mal berühren, bis wir erste Fragmente sehen. Nun heißt es mit dem großen Bohrer (M oder L) grob das Gestein rings herum zu entfernen. Je öfter wir dabei das Objekt berühren, desto mehr zerstören wir seine Struktur. Also Vorsicht!! Für die feine Arbeit auf dem Objekt selbst, sollte man den kleinen Bohrer in Betracht ziehen. Damit kann man die dünneren Schichten ganz sanft entfernen. Wer lose Brösel von dem Objekt haben will, der kann das Gebläse verwenden oder einfach ins Micro pusten. Ab 94% Freilegung kann man das Objekt aufnehmen. Nun erst erfahren wir, was wir gefunden haben. (Wenn wir nicht vorher mit den Schultertasten einen Scan durchgeführt haben.) Dazu erhalten wir Erfahrungspunkte die sich nach dem Grad der Beschädigung und der benötigten Zeit richten. Die Einblendung zeigt uns auch, die gesamten Erfahrungspunkte und unser jetziges Grabungslevel. Wenn man mit der Zeit genug Gura (Währungsmittel) erwirtschaftet hat, kann man auf Kollin sich besseres Grabungswerkzeug kaufen. Wer sich den Giga zulegt, hat keine Arbeit mehr mit Mineralien. Man entfernt nur die oberen Gesteinsschichten und lasert das Mineral heraus. Das heißt, der Giga macht das alles allein. Dumm nur, das man für diese Art Mineralienabbau keine Erfahrungspunkte bekommt.

Zu Beginn sollte man alles mitnehmen, was man findet. Später läßt das Interesse an verschiedenen Spectrobes nach, weil man fast alle schon im Labor hat. Durch das scannen kann man schon vorm ausgraben erfahren, um was für ein Exemplar es sich handelt. Die Namen der Spectrobes sind sehr gewöhnungsbedürftig. Also Fossil sind die Bezeichnungen ja noch ok, aber die einzelnen Entwicklungsstufen haben es da schon in sich. Haben wir uns die Taschen gefüllt mit den Ausgrabungsergebnissen, geht es zurück ins Raumschiff. Rechts befindet sich der Lift in die untere Etage, wo das Labor ist. Dort beginnt die eigentliche Arbeit. Haben wir das Labor gestartet, können wir zum einen die Aufstellung vornehmen, wo wir festlegen, welche Spectrobes Rallen auf seinen Touren begleiten. Auf dem Touchscreen befindet sich unsere Auswahl an Spectrobes, die wir einfach auf die Felder am oberen Bildschirmrand ziehen. Die zwei rotumrandeten Felder sind die Kampftypspectrobes, mit denen wir im Felde aktiv sind. Die vier Felder daneben besetzen die Hilfespectrobes. Im oberen Screen können wir Einzelheiten zu den beiden Kampftypen erfahren, was deren Gesundheitspunkte, Angriffs- und Defensivstärke betrifft. Wie sich die Zusammensetzung der Hilfespectrobes auf Angriff, Geschwindigkeit und Verteidigung auswirkt, zeigen die vier Felder oben in der Mitte. Leuchten die Balken über den Symbolen, verstärken sie euch in diesen Punkten. Sollten die Balken darunter leuchten, können wir Veränderungen in der Besetzung vornehmen, so das sich das Verhältnis ändert. Die Kampf- und Hilfespectrobes müssen eine Entwicklungsstufe hinter sich haben, während der Suchspectrobe nur in der unterentwickelten Form zum Einsatz kommen kann.

Der Punkt Wecken bringt die Fossilien dazu, aus ihrer jetzigen Form sich in die Primärform zu entwickeln. Dazu schießen wir ein Fossil die Bahn hinauf um dann mit Hilfe unserer Stimme sie "auszupacken". Dazu muß man seine Stimme so lange auf einer Höhe halten, bis der Countdown auf Null gefallen ist. Sollte der Stimmbalken aus dem Raster fallen, beginnt der Countdown von vorn. Wer sich in der Öffentlichkeit befindet, kann sich auch mit pusten behelfen, was aber ungleich schwerer ist. Nach der Entwicklung sehen wir oben wiederum Einzelheiten zu dem Spectrobe. So zum Bsp. Seine Suchreichweite, was er entdecken kann und natürlich seine Stärke. Über die Tastatur auf dem Touchpad können wir ihm einen anderen Namen geben, wer das will. In der Bibliothek kann man alles wissenswerte über seine Spectrobes erfahren. Dazu gibt es den Spectrobes Server, wo wir wirklich alles in Erfahrung bringen können über die Jungs, die sich in unserem Besitz befinden. Einen Überblick über diverse Spezialteile, die wir entdeckt haben finden wir ebenfalls auf dem jeweiligen Server. In der Datenbank können wir sämtliche Entwicklungsstufen nach verfolgen, die wir bisher erreicht haben. Und wer noch einmal die Namen seiner Freunde ändern will, kann das unter dem dazugehörigen Punkt tun. Doch die eigentliche Arbeit findet im Inkubator statt. Dort züchten wir die Primärspectrobes zu Kampfmaschinen heran. Wir füttern sie mit Mineralien und geben ihnen Spezialteile an die Seite und natürlich darf eine Streicheleinheit nicht fehlen. In dem Inkubator haben wir rechts unten vereinzelte Symbole, mit denen wir die Spectrobes heranzoomen können, füttern, tauschen, Areale wechseln oder Spezialteile anbringen können.

Man sollte darauf achten, das die Umgebung des Inkubators der des Spectrobes entspricht. Jeder Spectrobe entspricht einer bestimmten Art (Aurora, Corona und Flash). Während man im Labor eine Menge Zeit verbringt, kann man aber auch nach auffinden von bestimmten Kuben, diverse Stationen frei schalten, die sich ebenfalls im Raum befinden. Mit dem Sigma Kubus bekommen wir die drahtlose DS Verbindung, dem Tau Kubus die Wi-Fi Connection und dem Ypsilon Kubus das Karteneingabesystem. In jeder Spectrobes Packung liegen vier Power Up Karten die man mit Hilfe des Touchscreen aktivieren können. Wer mehr haben will, sollte mal bei den Kollegen von diversen Hilfeseiten im Netz vorbeischauen. Da gibt es einige Listen, die viele Sachen beinhalten. Um das Spiel irgendwann mal abzuschließen, müssen wir alle Planeten unserer Galaxie mal bereist haben. Rallen hat immer irgendwelche Aufträge, die ihn seinem Endziel näher bringen. Dabei treffen wir auf jedem Planeten auf die Krawl, die sich in kleinen schwarzen Wirbeln bewegen. Geraten wir in einen dieser Wirbel, müssen wir kämpfen. In diesen Echtzeitkämpfen stehen wir immer drei Krawl gegenüber, die ihrerseits versuchen uns zu vernichten. Die Kampfarena ist leider sehr klein gehalten, was ein taktisches Bewegen nahezu ausschließt. Am effektivsten ist es, sich immerzu im Kreis um die Gegner herumzubewegen und dabei seine Spectrobes aufzuladen. Rallens eigene Waffen, auch wenn man die höchste Levelversion besitz, ist ein Witz. Damit kann man keinen Kampf gewinnen. Schon gar nicht im späteren Spiel, wo die Krawl 400 Gesundheitspunkte haben.

Die KI der eigenen Spectrobes liegt irgendwo bei einem Eimer weißer Wandfarbe. Sie sind völlig unselbstständig und bewegen sich nur mit euch mit. Manchmal nicht einmal das !! ;-( Sie können sich nicht verteidigen und auch nicht selbstständig attackieren. Und dafür werden sie auch noch nach dem Kampf mit Erfahrungspunkten belohnt. Ist die Ladeleiste der Spectrobes voll kann man entscheiden, ob man nur einen Spectrobe angreifen läßt, was den angerichteten Schaden steigen läßt oder man macht eine Zweiercombo - sprich beide Spectrobes machen zusammen eine Attacke. Dadurch bekommen aber alle Krawl etwas ab. Mit Rallen selbst sollte man maximal Distanceangriffe reiten, weil der "Zahnstocher" von Schwert noch schlechter ist als der Blaster und die Gefahr von eigenen Treffern erhöht sich drastisch. Man kann den Spectrobes auch Manöverbefehle erteilen, aber im Kampf bleibt nicht wirklich viel Zeit zum Nachdenken. Dafür hat es der Endkampf richtig in sich. Das war ein Fight, der noch einmal richtig an die Substanz ging, aber auch lösbar ist.

Grafik & Sound....

Ich bin ehrlich gesagt kein Freund von Anime Grafik - dafür bin ich wahrscheinlich schon zu alt. Aber trotzdem hat das Spiel viele Facetten, die einem lange fesseln können. Da wird der Grafik Aspekt nebensächlich. Das Intro zum Spiel ist eins der besten, das ich bisher gesehen habe. Die Umgebungen der Planeten sind recht karg und wenig abwechslungsreich. Dafür bieten zum Beispiel die Ruinen transparente Wände und kleine Feinheiten (rieselnder Sand) die man nicht unbedingt erwartet. Der Kampfbildschirm wird bei drei Krawl und zwei Spectrobes ziemlich schnell voll und wirkt daher unübersichtlich.

Die einzelnen Melodien wechseln zwar bei jedem Locationwechsel, aber das macht sie nicht unbedingt attraktiver. Da die Level sich auch ein wenig ziehen, drosselt man auch schon mal leicht genervt die Lautstärke. Die Soundeffekte beim Graben zum Beispiel klingen schon besser, aber insgesamt hätte man in der Richtung noch ein wenig mehr machen können.

Multiplayer....

Mit der Drahtlosen DS Übertragung könnt ihr mit einem Freund Tauschgeschäfte abwickeln. So könnt ihr nicht mehr gewollte Spectrobes, Fossilien oder Spezialteile tauschen. Ihr könnt aber auch ein einfaches Duell austragen, wo man über die Zahl der Kämpfe, der Gesamtzeit den Sieger ermitteln könnt. Wem das noch nicht reicht, der kann auch ein ganzes Turnier austragen, wo dann bis zu 15 Spieler daran teilnehmen können. Mit der Wi-Fi Verbindung kannst du dir viele verschiedene Sachen auf den DS laden. Angefangen von neuen Spectrobes, Spezialteile oder Videos. Ferner kannst du deine Kampfergebnisse unter Spectrobes.com speichern lassen. Um Dir neue Sachen herunter zu laden benötigst du Download Punkte, die du an jedem Freitag erhältst. Zum Start bekommst du schon mal 30 Punkte geschenkt und ansonsten wie erwähnt an jedem Freitag 10 Punkte.

Fazit....

Spectrobes ist ein Spiel, das es versteht zu Beginn unheimlich zu fesseln. Doch je näher man dem Ende kommt, will man eigentlich nur fertig werden. Man geht jedem Kampf aus dem Weg, sucht den Boden nicht mehr ab u.s.w. Das kommt zum einen davon, das man entweder alle Spectrobes schon hat, alle Kuben sein eigen nennt oder im Geld schwimmt. Und wer einen Geo - einen Ultimativ Spectrobe sein eigen nennt, für den sind die Kämpfe einfach nur noch lästig. Wenn man ihn einsetzt, zieht er den Gegnern gleich einmal 430 Punkte ab und die Sache ist fast erledigt. Der Endgegner Goblada stellt noch einmal eine kleine Herausforderung dar, aber danach hat man keine Motivation weiter zu spielen. Die ersten ca. 20 Stunden sind gespickt mit Innovationen und Dingen die es zu entdecken gibt, was das Game sehr spannend und interessant macht. Doch für ein Spiel gibt es auch einen Langzeitfaktor und der ist hier nicht vorhanden. Das ist der entscheidende Unterschied zu Spielen wie Pokémon, der angeblichen Konkurrenz.

 

+ viele Dinge zu entdecken
+ entwickeln/aufleveln von Spectrobes
+ zum Teil große Level
+ abwechslungsreicher Multiplayer
+ Nutzung beider Screens im Level (bessere Weitsicht)
- Rallens Waffen sind nahezu wirkungslos
- teils unübersichtliche Levelstruktur
- rapider Motivationsabfall nach Halbzeit
- Arena zu klein/unübersichtlich
- mangelnde KI auf beiden Seiten

GRAFIK: 65%

SOUND/EFFEKTE: 59%

MULTIPLAYER: 75%

GESAMTWERTUNG: 65%

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