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NDS Ninja Reflex
 
 
Ninja Reflex - NDS
Kilian Pfeiffer (21.10.2008)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Electronic Arts
GENRE: Minispiele
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Ja
SCHWIERIGKEIT: 2-9
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: K.E.
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.15 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
WI-FI: Nein

   
Einleitung....

Für Minispiele ist der Nintendo DS ja bekannt geworden, jeder Entwickler hat dem Handheld Software nach dessen Lesart spendiert. Nicht mit dabei waren Ninja-Umsetzungen – eigentlich ein Segment, welches sich auf dem DS toll umsetzen ließe. „Electronic Arts" hat sich dieser Aufgabe angenommen und wir haben uns die Verkaufsversion einmal näher angeschaut. Stimmt die Umsetzung und machen die verschiedenartigen Reaktionstests auch wirklich Spaß? Wir haben uns durch das Ninja-Abenteuer hindurchgekämpft und berichten Euch von unseren Erfahrungen.

Menus und die Story....

Ein waschechter Ninja braucht einen Namen. Einen möglichst einfallsreichen, einen, mit dem man sich identifiziert. „EA" wartet mit vorgefertigten Namenskürzeln auf, angeblich 25.000 an der Zahl. Wir haben uns dazu entschieden, „Eiserner Feuerball-san" zu heißen, ein kraftvoller Recke, dessen Fähigkeiten immens sind und der ein Gespür dafür hat, wie er mit seinen Gegnern umzugehen hat. Reflexhaftes Handeln gehört zu seinen Attributen genauso wie dessen Durchschlagskraft. Auf dem Weg hin zum schwarzen Gürtel gilt es mentale und physische Stärke an den Tag zu legen, um seine Erzrivalen zu überzeugen. Überzeugen davon, dass Ihr als Spieler der wahre Ninjameister seid.

Im Grunde genommen ist „Ninja Reflex" für den Nintendo DS eine reinrassige Ansammlung von Minispielen, die sich in gewisser Weise an Reflex-Spielchen orientiert. Gleichgültig welches Spiel Ihr heranzieht, in jedem Fall werden Eure Reaktionen geschult werden. Um als Träger des schwarzen Gürtels vom Feld zu stolzieren, bedarf es einer beinahe perfekten Reaktionsfähigkeit. Genau jene wird in „Ninja Reflex" geschult. Um Euch darauf einzustimmen, liegt dem Programm eine Anleitung zum Meditieren bei. In der Tat solltet Ihr Euch gemütlich zurücklehnen, an den DS-Kopfhörer anschließen, die Augen schließen und der Sprachausgabe des Sprechers lauschen. Dieser erklärt Euch das Vorgehen beim Meditieren und welcher Sinn dahinter steckt. Im Selbstversuch sollte sich zeigen, dass es durchaus möglich ist, während des Vorgangs in die Traumwelt abzudriften. Das Hauptaugenmerk liegt allerdings auf der Erlangung der verschiedenen Gürtelfarben, mit Weiß beginnend und dann aufsteigend bis zum dritten schwarzen Gürtel.

Technik und Gameplay....

Ihr habt Euch eingefunden, der Alltag eines Ninjas kann also beginnen. Sechs Reflex-Gruppen in unterschiedlichen Ausführungsweisen stehen zu Beginn zur Verfügung, wobei sich jede Gruppe in sechs Spiele unterteilt, die im Laufe der Zeit freigeschaltet werden. Summa summarum macht das 48 Minispiele, die in vorliegender Form oftmals an die „Wario Ware"-Serie erinnern, da wenige Sekunden mitunter ausreichen, um einen Abschnitt erfolgreich zu absolvieren. Jedem Spiel wurde eine kurze Anleitung beigefügt, Euer persönlicher Sensei, der Trainer, erklärt Euch in ausführlichen Sequenzen, in feinster deutscher Sprachausgabe, weshalb Ihr Euch gerade jener Situation stellen sollt und welche Aufgaben diese erfüllt.

Ohne den Titel in zu hohe Sphären zu loben – der Ansatz, den „EA" mit „Ninja Reflex" verfolgt, geht auf, die Minispielansammlung ist unterhaltsam und vor allem in den höheren Schwierigkeitsgradabschnitten motivierend. Obwohl wir den Titel für den Test durchspielen wollten, gelang dies uns nicht. Weshalb? Weil wir es nur bis zum grünen Gürtel geschafft hatten und keine klare Anleitung vorlag, was als nächstes zu tun ist, um in Richtung schwarzer Gürtel weiterzuarbeiten. Zum einen hatten wir bereits alle Spiele frei gespielt, zum anderen gab es keine offensichtlichen Menüpunkte, die wir im Folgenden noch hätten zugänglich machen können.

Wie dem auch sei, Gürtelprüfungen sind das Ziel Eurer Anstrengungen, fünf der sechs Minispielkategorien gilt es zu meistern, um Zutritt zum Gürteltest zu erlangen. In diesem werdet Ihr jeweils mit drei besonders harten Minispielen konfrontiert, Minispiele, die im Einzelnen bewertet werden und schlussendlich festlegen, ob Euch der Sensei einen weiteren Gürtel verleiht. Was uns bei „Ninja Reflex" gut gefällt, ist die Tatsache, dass der Schwierigkeitsgrad von Gürtelrunde zu Gürtelrunde stetig ansteigt, immer wieder werdet Ihr aufs Neue gefordert, müsst das Erlernte in die Waagschale werfen und hoffen, dass der Versuch gelingt. Zunächst weisen wir Euch in die Kunst der Wurfsterne ein, eine Kunst, die zum einen Eure Schnelligkeit fordert, ebenso aber auch optimales Wurfgeschick. Vielfältig sind hierbei die abverlangten Aufgaben. So dürft Ihr die Geishas nicht treffen, sondern nur auf die Feinde zielen, die auf sich bewegenden Zielscheiben durch die Levels „fahren". Ein Tipp reicht aus, ein Schwung mit dem Touchpen, um den Wurfstern gen Ziel zu schmeißen. Zeitlimits sollt Ihr hier bei der Zerstörung der Ziele einhalten, ebenso Ninjas derselben Farbe anvisieren – je nach Eurem derzeitigen Fortschritt an den Schwierigkeitsgrad angepasst.

Im Koi-Teich geht es ans Eingemachte, wenn es gilt die kleinsten Kois aus einem wuselnden Fischschwarm herauszufischen oder so viele Punkte als möglich zu ergattern. Selbst die schnellsten Zugriffszeiten werden mit einem grünen Häkchen, der erfolgreichen Ablegung einer Prüfung, belohnt. Als Abschluss der Minispielfolge gilt es 40 Kois zu erschrecken – mit einem heftigen Platscher (Stylus) in das Wasser. Mit dem Katana geht es gegen Geisterdämonen, sogenannte Onis, auf Feldzug, wobei darauf zu achten ist, dass Ihr entgegengesetzt des Schwunges der Fieslinge schlagt und so viele als möglich vom Bildschirm wischt oder mit dem Nunchaku vom Sensei geworfene Gegenstände in der Luft zerbröselt, sei es Obst oder auch mal eine robuste Holzkiste, die es gilt, in ihre Einzelteile zu zerlegen. Blitzschnelle Reflexe benötigt man als Ninja ebenso beim Glühwürmchenfangen im Wald, wobei nicht nur in gelber Farbe aufleuchtende Insekten, sondern auch nach Kolorierung geordnete Tiergrüppchen blitzschnell eingesammelt werden müssen. Ähnlich verhält es sich mit den Fliegen, den Super-Fliegen und den Super-Super-Fliegen, die wieselgleich von links nach rechts zischen und nur mit viel Geschick vom Himmel gefischt werden. Auch hier gilt: Acht spielerische Ausführungen stehen zur Verfügung.

Grafik & Sound....

In besonderer Weise überzeugte uns die grafische Präsentation des Titels, der zwar nicht überschwänglich hervorragend daherkommt, dennoch angesichts einiger netten Animationen seitens des Senseis und der Onis überzeugt. Anders als bei üblicher Minispielkost, hat es der Entwickler „Sanzaru Games" geschafft, das Gameplay in ein hübsches Grafikkleid zu verfrachten. Dennoch täuscht uns dies nicht darüber hinweg, dass die meisten Szenen aus der fixierten Perspektive heraus entstanden sind. Viel los ist auf den Bildschirmen neben dem Geschehen also nicht.

Gute Hintergrundeffekte – das ist die Hauptzutat von „Ninja Reflex". Typisch japanische Melodien, tolle Soundschnipsel und eine hervorragende Sprachausgabe das gesamte Spiel über, stellen einen Grund dar, ein Lob auszusprechen. Allerdings kommt uns die Musik deutlich zu kurz. Im Grunde genommen gibt es keine...

Multiplayer....

Ein merkwürdiges Vorgehen, einen Mehrspieler-Modus in ein Spiel zu integrieren. Weder weist eine Kennzeichnung auf dem Packungsrücken darauf hin, noch gibt es einen „Multiplayer"-Button im Spiel. Demnach ist es zu Beginn nicht offensichtlich, dass man sich durchaus zu viert auf einem einzigen Nintendo DS bekriegen kann – abwechselnd, versteht sich, was wir nicht als optimale Lösung erachten. Dennoch bereitet die Hatz in lediglich drei Wettbewerben, unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade, Spaß: im Fischen der Kois, im Nunchakuschwingen sowie im Katanakampf.

Fazit....

„Ninja Reflex" ist eine unterhaltsame Ansammlung von Minispielen, die in einen Rahmen gepresst, eine tolle, kämpferische Atmosphäre erzeugen. Man fühlt sich wie im Fernen Osten und wird in steter Weise mit neuen, anspruchsvolleren Scharmützeln konfrontiert. Leider bleibt die Gesamtspielzeit hinter den Erwartungen zurück, obgleich uns der Ausflug nach Fernost ungemein gut gefiel, solange man noch nicht alles gesehen hatte. Danach war die Luft aus dem Spannungsbogen wieder raus. Einmal alle Gürtel erlangt, bietet das Spiel keine weiteren Inhalte. Für zwischendurch aber ein netter Zeitvertreib.

 

+ erfrischende Minispielkost
+ leicht zugänglich, motivierend
+ (versteckter) Multiplayer
+ gelungene Sprachausgabe
- kurze Spielzeit
- kein Tiefgang

GRAFIK: 69%

SOUND/EFFEKTE: 55%

MULTIPLAYER/: 63%

GESAMTWERTUNG: 68%

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