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NDS Myst
 
 
Myst - NDS
Matthias Engert (05.05.2008)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Hoplite Research
GENRE: Adventure
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 5-10
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.20 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
WI-FI: Nein

   
Einleitung....

Beim Thema Neuauflage diverser älterer Spiele konnte man beim Nintendo DS lange Zeit nur über Konsolen Titel diskutieren. Egal ob SNES oder N64, vieles wurde wieder aus den Schubladen der Entwickler heraus gekramt. Neu war in den letzten Jahren das nun auch ältere PC Titel auf dem DS umgesetzt wurden. Dabei gab es die Granate schlechthin mit der Anno Neuauflage und auch den Tiefpunkt mit den fehlerhaften und dadurch schlechten Siedlern. Mit Myst kommt nun ein weiteres Schwergewicht der PC Urzeit auf den DS. In Zeiten eines Day of Tentacle oder Legend of Kyrandia, als man sich noch klickend durch Textmenus samt Standbildern klickte, bot Myst seinerzeit durchaus Neues. Dazu hatte der Titel aufgrund seiner damaligen HighRes Standbilder schnell den Ruf eines kniffligen Grafik Blenders. Gerade ältere Spieler fühlten sich damals angesprochen und durften PC Technisch nicht nur einen Teil erleben. Aktuell erleben wir mit Myst den ersten Teil der Serie auf dem DS. Welche Richtung schlägt der Titel auf dem DS ein? Der Test wird euch aufklären ob Granate oder Gurke………..

Menus und die Story....

Entwickelt, oder besser gesagt portiert wurde der Titel von der Software Schmiede Hoplite Research. Ein Name den man sich merken sollte…. Die Umsetzung eines solchen PC Titels ist natürlich wie bei allen Titeln nicht einfach. Zum einen kleinere Screens und eben 2 davon. Dinge da man mit einbeziehen muss in seine Planungen. Auf den ersten Blick machen die Entwickler erstmal alles richtig. Das für einen Spieler gemachte Game wird euch komplett in Deutsch präsentiert, was bei vielen Texten im Spiel und damit auch den Rätseln durchaus sinnvoll ist. Dazu kommt der interne Batteriespeicher der euch 3 verschiedene Savegames anlegen lässt. Soweit das Thema Erster Blick. Auf den zweiten Blick, auch wenn ich hier dem Gameplay Teil etwas vorgreife, sind genau diese beiden Punkte der Anfang einiger deftiger Kritikpunkte. Die Lokalisierung ist sehr oft fehlerhaft und viele Worte werden durch Buchstabendreher oder völlig sinnfreie Bedeutungen etwas ins lächerliche gezogen. Viel übler ist auch das Thema Speichern. Bei mir auch der Grund warum ich das Spiel nicht zu Ende gespielt habe. Gespeichert, später wieder gestartet und an einer völlig anderen Stelle wieder ins Spiel entlassen, von der ich mich nicht weiter bewegen konnte. Dazu gerne mal abgestürzt, auch nach dem Laden, das mir nicht nur hier mehr als einmal schlimme Erinnerungen an die Siedler ins Gedächtnis kamen. Aber lassen wir noch etwas Raum für weitere Kritik im Gameplay Teil. Die Story lehnt sich dabei recht gut an den Titel an und kommt sehr mystisch daher. Eine Allerweltsstory bekommt man hier auf keinen Fall geboten. Ihr als Spieler macht hier Bekanntschaft mit dem Thema Zeit und Raum samt anderen Dimensionen.

Aller Anfang ist dabei Myst Island, auf der eure Reise nach Antworten beginnt. Ohne Kontakte zu anderen Personen wisst Ihr weder wo Ihr seid, noch wie Ihr hierher gekommen seid. Von nun an beginnt eine Suche nach Antworten auf viele Fragen und dem Lösen einiger Rätsel, die euch in verschiedene Dimensionen, sprich Locations führen soll. Das Wort soll will ich hier durchaus als betont ansehen, denn ob euch das Spiel bis dahin bringt ist immer eine andere Sache. Nach dem Einschalten bekommt man zunächst eigentlich etwas Gutes zu sehen oder auch zu hören. Nämlich ein kleiner Vorspann samt einer deutschen Sprachausgabe. Aber nichts ohne das es was zu meckern gäbe. Spielt man in einer absolut stillen Umgebung, kommt man mit der gebotene Soundqualität und vor allem Lautstärke gut zurecht. Mit Nebengeräuschen um einen herum wird’s schon wieder ärgerlich, da der Sound im gesamten viel zu leise, qualitativ schlecht und kratzend daher kommt.Kopfhörer sind hier fast schon Pflicht. Auch weil einige Rätsel den Sound mit einbeziehen. Am Ende erwartet euch das spartanische Hauptmenu, das euch 2 Punkte anbietet. Einmal der Punkt Neues Spiel und der vielsagende Punkt Spiel Last. Wir alle wissen was damit gemeint ist. Mehr ist es hier nicht und Optionen oder anderes zum Anpassen findet man in Myst nicht. Also begeben wir uns gleich nach Myst Island und schauen was spielerisch so abgeht.

Technik und Gameplay....

Beginnt Ihr ein Neues Spiel sollte man sich erstmal von dem Gedanken verabschieden, das man irgendwie in die Story oder gar das Spiel eingeführt wird. Man hat hier den Eindruck, die Entwickler gehen davon aus das Ihr genau wisst was zu tun ist. Denn ohne irgendeine Vorbereitung, ein Tutorial erwartet ja schon gar keiner, landet Ihr auf dem Steg der ersten Location auf Myst Island. Wenn man sich überlegt, das selbst jedes simple Spongebob Game ein kleines Tutorial bietet, ist das hier schon ein wenig schwach. Also heißt es nach dem Try & Error Prinzip vorzugehen und Umgebung und Menus selber kennen zu lernen. Von nun an ist es also eure Aufgabe eine Dimension nach der anderen zu erreichen. Dazu müssen zwingend viele kleine Rätsel gelöst werden, Abhängigkeiten ausgelöst und Mechaniken in Gang gesetzt werden. Die Rätsel, oder sagen wir mal viele davon haben von ihrem Charme an sich nichts verloren. Nur die Umsetzung ist hier leider oft ein Ding für sich. Aber später dazu mehr. Die Umgebungen und damit Spielwelt besteht eigentlich nur aus aneinander gereihten Standbildern. Etwas das damals schon ein wenig die Spieler in 2 Lager trennte. Einzige Auflockerung sind hier kleinere Animationen von Schaltern oder mechanischen Dingen. Was die reine Umgebung angeht, also z.b. Bäume oder ähnliches, ist alles steril gehalten was leider auf dem DS die Atmosphäre sehr nach unten ziehen sollte. Dabei erlebt Ihr nun das Bewegen durch die Standbilder aus der First Person Perspektive. Dies wird auf dem Touch Screen dargestellt, auf dem Ihr euch navigiert und diverse Menus nutzen könnt. Um sich einfach nach vorne zu bewegen reicht es einen entfernten Punkt anzutippen und Ihr wandert praktisch ein Bild weiter.

Wollt Ihr nach links oder rechts, weil vielleicht eine Gabelung zu sehen ist, so tippt man auch entsprechend auf einen seitlichen Bereich auf dem Touch Screen. Neben dem Bewegen könnt Ihr natürlich Dinge die im Screen vielleicht auffällig sind natürlich antippen. Das Prinzip ist hier ebenfalls oft gleich gestaltet. Zu Beginn findet man auf dem Weg einen kleinen Zettel, der einem auffällt. Also tippt man ihn an und er erscheint auf dem Top Screen, der im Normalfall einfach nur eine Iso Sicht der Insel bietet. Da euch geschriebene Texte recht oft begegnen und es so durchaus einiges zum Lesen gibt, unterstützt euch nun das erste von mehreren Items, das unten innerhalb der Menuleiste zu finden ist. Die Lupe kann man zum einen nutzen um solche Zettel oder Texte im allgemeinen auf dem Top Screen zu vergrößern und so immer Ausschnitte des Papiers lesen zu können. Tippt man die Lupe an und hält diese kann man so auch über mehrere Seite agieren. Erinnert ein wenig an den etwas umständlichen Internet Browser auf dem DS. Die Lupe dient auch dazu um reine Umgebungen auf dem Top Screen zu vergrößern. Allerdings etwas das mit der Zeit auch zur Qual werden kann. Denn entweder wird das ganze so verpixelt dargestellt das man gar nichts erkennt, oder aber noch viel schlimmer das halbe Bild fehlt oder wird durch farbige Balken ersetzt. Sprich wir haben einen von vielen Programmierfehlern gefunden. Seid Ihr der Meinung ein Zettel enthält etwas wichtiges, wie vielleicht einen Code oder Zahlenwert kann man mit dem Kamerasymbol ein Foto schießen und dies im Top Screen dauerhaft anzeigen oder auch neu Laden lassen zu einem späteren Zeitpunkt. Nervig und dieses Feature wieder zunichte macht die Tatsache das man nur ein Foto speichern kann. Mit der Zeit findet man schon viele Hinweise die man gerne gespeichert hätte, nur jedes Mal überschreibt man das letzte. Zwar gibt es als Menupunkt auch einen Notizblock, bei dem man selber Texte und Zahlen einfach eingeben kann, aber bei Bildern ist das nun mal nicht möglich. Hier zumindest Kleinigkeiten die mir nicht gefallen, so schön das Feature an sich eigentlich ist.

Die anderen Punkte auf dem Menu im Touch Screen sind ein Ablage für Zettel, die auch nur einen aufnehmen kann, eine aufrufbare Karte für den Top Screen und das Pausenmenu, wo man das Spiel jederzeit Speichern kann. Mit der Zeit gibt man hier fast schon Stoßgebet ab, das der DS nicht wieder abstürzt. Ist leider so. Das Problem dabei ist die Tatsache das man auch ohne Speichern oft Abstürze erlebt. Mal beim Eingeben von Zahlencodes oder z.b. dem Benutzen von Fahrstühlen, wo der DS wahrscheinlich von der "Fülle an Animationen" überfordert wird. ;-)) Wobei zum Lachen ist das nicht. Denn wer lange nicht Speichert und dann einen Absturz im Spiel erlebt, darf alles noch mal Spielen. Und wer weiß wann der DS dann wieder abstürzt. Ruft man die Karte auf dem Top Screen auf sollte man zudem eine echte Lupe bei sich haben. Ich rede mir ein gute Augen zu haben. Aber alle Legenden Einträge auf dem Top Screen mit der Karte sind partout nicht zu lesen. Zwar nicht Spiel entscheidend, aber auch einer der vielen kleinen Negativpunkte. Das war es dann auch mit den Menuinhalten und alles andere im Spiel bekommt man in Form diverser Rätsel vorgesetzt. Dabei bleibe ich dabei das viele Rätsel durchaus sehr gelungen sind und auch heute nichts von ihrem Reiz und Anspruch verloren haben. Oft genug muss man über drei Ecken denken und vor allem Infos sammeln. Zahlencodes und Ortsangaben, die man z.b. in der Bücherei aus anklickbaren Büchern erhält. Problem hier sind die teilweise nur pixelgroßen Schalter, mit denen man oft genug Maschinen oder z.b. Safes bedient. Entweder man sieht sie erst gar nicht in der Wand, oder aber bei mehreren nebeneinander verklickt man sich oft genug.

Auch nimmt man gerade bei den anspruchsvolleren Rätseln dem Spieler die Lust, aufgrund des nur einen speicherbaren Fotos. Denn oft genug sind Zeichnungen oder Textbedeutungen die Lösung eines solchen Rätsels und man erinnert sich auch irgendwo schon mal etwas davon gesehen zu haben. Nur dann geht einem irgendwann die Lust aus, wieder dort und dorthin zu manövrieren und das eine Foto zu machen. Problematisch wird’s dann wenn die Technik nicht mitspielt. Es gibt wie schon erwähnt auch Rätsel wo der Sound eine Rolle spielt und man richtig und falsch durch Verzerrungen im Klangbild erkennen muss. Blöd nur das der Sound immer so daher kommt und Unterschiede zwischen Schlechtem Klang und ganz schlechtem Klang ein Ding für sich sind. ;-) Ihr seht schon, so richtig viel positives findet man in Myst leider nicht. Im gesamten fühle ich mich wirklich an die Siedler erinnert und werde wie diesem Spiel auch hier keine Spielspaß Wertung vergeben. Dazu ist das ganze einfach zu fehlerhaft und gespickt mit Tücken der Technik. Da lohnt es auch nicht die durchaus lohnenswerten Ansätze bei der Rätselkost näher vorzustellen. Denn empfehlen kann man das Spiel leider für niemanden. So gerne ich Adventure gerade mit knackigen Rätseln spiele, so präsentiert und fehlerhaft kommt vieles auf, nur kein Spielspaß.

Grafik & Sound....

Die Kritikpunkte machen leider auch beim Thema Grafik und Sound nicht halt. Vom Glanz der alten Tage ist zumindest hier nichts übrig geblieben und die PR Screens schmeicheln dem Spiel noch. In Wirklichkeit wirken viele Bilder wie herunter gerechnete Bitmaps. Hier und da gibt es zwar schon recht gelungene Standbilder, aber nichts was der DS nicht viel besser drauf hätte. Ich glaube auch nicht das im Zeitalter von Sprachausgabe und Rendersequenzen auf dem DS Platzknappheit herrscht um hier wirklich edle Standbilder auf die Screens zu zaubern. Ärgernis sind zudem die oft sehr kleinen und manchmal schlecht bis gar nicht erkennbaren Details wie Schalter in Wänden. Dazu vertippt man sich hier zu gerne mal. Das man aufgrund der sterilen Bilderflut kaum Lebendigkeit spürt, lässt auch die Atmosphäre leider in den Keller gehen.

Der Sound ist hier und da schon angesprochen worden. Auch hier findet man kaum erhellendes. Zwar sind viele Ansätze in Sachen Umgebungsgeräuschen gelungen, nur ist die Qualität und reine simple Lautstärke zu schlecht. Selbst die ab und zu wahrnehmbaren Hintergrundmusiken verlieren so total ihre Wirkung. Einzig wenn die Umgebung um einen herum total still ist, hört man wirklich alle Facetten. Deswegen wären hier mitgelieferte Kopfhörer sinnvoll. ;-)

Fazit....

Tja was soll ich noch über Myst sagen, was ich nicht schon im Text vorher angesprochen habe. Der Klassiker vom PC geht leider wie Die Siedler DS in die dunkle Geschichte auf dem DS ein. Hier wirkt das ganze leider nur wie ein schnell zusammengestelltes Spiel, das über einen Beta Zustand aber nicht hinaus kommt. Selten so viele Fehler und misslungene Kleinigkeiten gesehen wie in Myst. Vor allem leider alles Dinge die sich auf den Spielspaß direkt auswirken. Dazu absturzfreudig wie selten und mit vielen Restriktionen behaftet, die auf dem DS eigentlich kein Problem sein sollten. Selbst die größten Nostalgiker unter euch,ich zähle mich da gerne auch dazu, sollten von diesem Spiel absehen. Nach den Siedlern das zweite Spiel dem wir aufgrund der gebotenen Qualität keine Wertung geben.

 

+ Rätselpotential...
- ...das man nicht ausnutzt
- Sehr Absturzfreudig
- Schlechte Lokalisierung
- Soundqualität/Lautstärke
- Grafisch mau
- Keine Atmosphäre
- Details oft kaum zu erkennen

GRAFIK: 55%

SOUND/EFFEKTE: 40%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG:
Keine Wertung
Fehlerhaftes Spiel

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