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NDS Die Mumie: Grabmal des Drachenkaisers
 
 
Die Mumie: Grabmal des Drachenkaisers - NDS
Kilian Pfeiffer (17.10.2008)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: Vivendi
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 3-9
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 12+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.25 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
WiFi: Nein

   
Einleitung....

Geschichten wiederholen sich bekanntlich – die von Kriegen ebenso wie die große Liebe oder – wie in unserem Fall – die der Mumie. Wohl jeder wird die Mumie schon mal zu Gesicht bekommen, wenigstens aber etwas über sie gehört haben. Wer derzeit in’s Kino geht, trifft sie höchstpersönlich und kann erleben was es heißt, klassische Hollywood-Special-Effects um die Ohren gepfeffert zu bekommen. Auch in spielerischer Hinsicht darf die Mumie einen Neuanfang wagen – auf dem Nintendo DS in typischer Third-Person-Perspektive.

Menus und die Story....

Im Fernen Osten angesiedelt, verschlägt Euch „The Mummy – Tomb of the Dragon Emperor" in eine Welt voller mystischer Umgebungen, fantastischer Feinde und geheimnisvoller Geschehnisse. Im Stile eines klassischen Third-Person-Abenteuers übernehmt Ihr die Rolle eines wagemutigen Entdeckers, besser gesagt der gesamten O’Connell-Familie, die mit Schießprügeln bewaffnet durch die Lande zieht, um den wiedererwachenden Drachenkaiser aufzuhalten. Dieser manifestiert sich in vielerlei Gestalt und versucht Euch immer wieder auf’s Neue das Lebenslicht auszupusten.

Wenn Ihr Euch auf das Spiel einlasst, werdet Ihr es mit gewöhnlicher Action-Kost zu tun bekommen, müsst Euch aber darauf einstellen, dass Ihr die Vorzüge des Nintendo DS nur in bedingter Art und Weise zu spüren bekommt. Klar, der Touchscreen kommt während der Shooter-Einlagen zum Einsatz, allerdings in sehr spezieller Ausführung. Dennoch warten die einen oder anderen Zeicheneinlagen auf ihre Bewältigung, aber darauf kommen wir später nochmals im Detail zurück. Im Hauptmenü ist ein „Neues Spiel" ist die einzige mögliche Wahl, des Weiteren dürft Ihr Euch für einen von zwei zur Verfügung stehenden Schwierigkeitsgrade entscheiden, wobei Euch bereits der erste schon einiges an Anspruch abverlangt.

Technik und Gameplay....

Feinde, wohin der Blick auch fällt: Bildschirmgewusel – nein, wir sind nicht bei den Siedlern, sondern in einer waschechten Filmlizenz-Versoftung. Dennoch strömen sie in Heerscharen auf Euch ein, Feinde, die in schneller Folge platt gemacht werden wollen. Entweder per Faustschlag oder aber per gewaltiger Schrotflinte respektive Pistole. Das gesamte Spielgeschehen findet auf dem Topscreen statt, der Touchscreen fungiert als schicke, statische „Schreibtischablage", auf welcher Ihr Euren Schießprügel, die derzeitige Munition, eine Vase sowie die Lebensenergie des momentan zu steuernden Charakters erkennt. Die Vase symbolisiert das augenblickliche Adrenalin, das sich im Blutkreislauf befindet und vor allem in aufbrausenden Situationen erzeugt wird. Ihr schießt bei Aktivierung schneller, könnt Euch flinker bewegen und nehmt gleichzeitig auch weniger Schaden bei Feindkontakt in Kauf. Vorteile, die in harschen Kämpfen definitiv von Vorteil sein werden. Wie so oft, sind solche angenehmen Dinge nur von kurzer Dauer, daher begrenzt und deshalb umso wertvoller, wenn man sich diese für eine geeignete Situation aufhebt. Zwar steigt das Adrenalin im Kampf, aber auch einige besiegte Gegner hinterlassen einen Bottich voll von diesem kräftigenden Säftchen – ebenso wie flüssige Lebensenergie, die den Geist stärkt und verloren gegangene Kräfte zurückbringt.

Um Munitionsmangel müsst Ihr Euch indes keine Gedanken machen, denn davon ist reichlich vorhanden, besser gesagt, unendlich. Ein unerschöpflicher Brunnen hart ummantelter Geschosse, die in verschwenderischer Manier gen Feind verballert werden. Mit der rechten Schultertaste ladet Ihr zwar nach, müsst dies aber nicht manuell tun, denn auch wenn Ihr wild auf dem Touchscreen herum tippend durch die Landschaften streunt, landet die eine oder andere Patrone in der Pistolentrommel. Gesteuert wird der jeweilige Protagonist (je nach Situation Rick, Alex, etc.) über das Steuerkreuz aus einer Schräg-von-oben-Perspektive durch teils recht schicke, wenngleich immer lineare Umgebungen, die dem Fernen Osten und vor allen Dingen den dortigen, auf der Lizenz basierenden, mystischen Geschehnissen angepasst wurden. Ein paar Schneeflocken gefällig? Der Himalaya böte sich hierzu hervorragend an, auf der anderen Seite geht es aber auch in gruftgleiche Verliese, die fernab des Sonnenlichts zu grässlichen Versteckspielen vor furchterregender Kulisse einladen. Als Spieler verspürt man zwar zu keinem Zeitpunkt Angstgefühle, man ist aber stets froh, einen Schießprügel in Händen halten zu dürfen, der jederzeit zum Einsatz kommen darf und zumeist auch noch eine hervorragende Trefferquote erreicht. Je nachdem wohin Ihr auf dem berührungssensitiven Bildschirm tippt, dreht sich der Protagonist und feuert in fachmännischer Manier. Oftmals kann ein Abschnitt erst dann verlassen werden, wenn alle nahenden Feinde ausgeschaltet, allen Spähern ausgewichen sowie alle Schalter umgelegt wurden. Ja, auch die Rätselkost kommt ein wenig zum Tragen, wenngleich nicht so deutlich, wie man es beispielsweise in einem Action-Adventure erwarten würde. Gleich zu Beginn des Spieles gilt es ein Glyphen-System zu erkunden, ein System aus Symbolen, die Ihr mithilfe des Stylus nachzeichnet, um somit verschlossene Durchgänge zu öffnen und im Spielverlauf vorwärts zu kommen. Durch das Erkunden der Gegend trefft Ihr auf neue Glyphen, diese wiederum müssen in verschiedenen Situationen korrekt nachgezeichnet werden – im Endeffekt eine Alibi-Funktion, denn herausfordernd ist dieses Gameplay-Design beileibe nicht. Chinesische Schriftzeichen nachmalen – kein Problem für Euch als Hobby-Archäologen!

Dennoch setzt sich der Großteil des Spieles aus Schießereien zusammen, auch die regelmäßigen Bosstreffen fallen dergestalt aus. Meist befindet Ihr Euch in einer Rückzugsaktion, versucht der Euch attackierenden Meute auszuweichen und versetzt das Gegenüber in eine marionettengleiche Rüttelorgie – der auf ihn einprasselnden Munition sei Dank. In dieser Weise verläuft zumeist das gesamte Spiel, es wird größtenteils geballert was das Zeug hält, wenige Schalterrätsel oder Glypheneinlagen sorgen für Abwechslung auf geringem Niveau. Auf konkrete Minispiele trefft Ihr nicht, dies erwarten wir uns aber auch gar nicht, wären um ein wenig mehr Kurzweil aber froh gewesen.

Grafik & Sound....

Langweiligere Zwischenszenen mit maximal drei Bildern haben wir schon lange nicht mehr zu Gesicht bekommen. Dramatik und Brisanz – Fehlanzeige! Schäferstündchen stehen hier auf dem Programm, legt Euch zurück, vernehmt die deutsche, äußerst deutlich gesprochene Sprachausgabe und passt auf, dass Ihr nicht einschlaft. Statische Zwischenszenen sind nun mal nicht das Gelbe vom Ei!

Der Soundtrack hingegen ist gut gelungen und verbreitet das Flair, das man sich von einem solchen Titel erhofft. Ebenso können die Soundeffekte überzeugen, beispielsweise das Rauschen des Windes in den Himalaya-Höhen oder aber die Schusseffekte beim Abfeuern des Ballermanns. Wie gesagt: Die Sprachausgabe ist gelungen, jedoch sind die Sprecher etwas unmotiviert, wie es scheint. Dafür klingt diese laut und deutlich aus den Soundausgängen des Nintendo DS.

Fazit....

Als lizenzbehangenes Einzelspielervergnügen für Fans des Films eignet sich „The Mummy – Tomb of the Dragon Emperor" schon. Dennoch gibt es bessere Vertreter des Genres, die ein insgesamt runderes Gesamtgameplay vermitteln. Grafisch macht der Titel ja nicht viel verkehrt, wären da nicht die langatmigen Zwischenbilder, welche den Plot fortspannen sollen. Die strikte Linearität, die ständigen, immer gleichbleibenden Ballereinlagen sowie die geringe Rätseldichte sind die eigentlichen Gründe, warum es nicht für mehr als einen Durchschnittstitel gereicht hat. Die Abwechslung bleibt auf diese Weise nun mal auf der Strecke liegen, da können noch so viele Mumien über uns hereinbrechen. Steht Ihr allerdings auf die Lizenz und wollt einem durchschnittlichen Software-Vertreter eine Chance geben, schlagt zu!

 

+ Mumien-Lizenz
+ technisch in Ordnung
+ Ohne Höhen und Tiefen
- wenig spiel. Abwechslung
- äußerst linear
- langweilige Zwischenszenen
- kein Mehrspieler-Modus

GRAFIK: 70%

SOUND/EFFEKTE: 73%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 61%

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