konsolenkost.de

 
NDS Meine Baby-Welt
 
 
Meine Baby-Welt - NDS
Kilian Pfeiffer (09.05.2008)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: THQ
GENRE: Minispiele
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-2
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Ja
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Es gibt sie noch: Die unverbrauchten Szenarien, die in der zusehends gesättigten Handheld-Welt bislang noch nicht auf dem Programmprunkt standen und sich in unregelmäßiger Abfolge auf den Release-Listen der Entwickler tummeln. Die Baby-Welle ist losgebrochen, denn bisher hatte man von diesem Setting kaum etwas vernommen, nun bricht die Software-Welle gleich im Doppelpack über uns herein. Das eine Mal aus dem Hause „dtp", das andere Mal zeichnet sich „THQ" für das Fürsorge-Machwerk verantwortlich. Beiden Umsetzungen ist inhärent, dass sie das gleiche Genre bedienen und hinsichtlich des Umfangs nur einen dürftigen Gesamteindruck abzuliefern vermögen. Denn auch das vorliegende Machwerk „Meine Baby-Welt" ist nach wenigen Stunden inspiziert und bis in den letzten Winkel durchleuchtet.

Menus und die Story....

Ein eigenes Baby sein Eigen zu nennen, ist nicht jedermanns Sache – oftmals kann das weibliche Geschlecht in überschwänglicherer Ausdrucksweise von den kleinen Schreihälsen berichten, als dies einem gestandenen Mannsbild gelingt. Die dauernde Fürsorge beansprucht die Eltern in gehörigem Maße, weswegen man von Zeit zu Zeit zur Einsicht kommen könnte, dass eine virtuelle Erziehung manchmal gar nicht so schlecht ist. Immerhin legt man den Nintendo DS spätestens dann zur Seite, wenn die Lust am Spiel verfliegt. Bisweilen geschieht dies nach wenigen Minuten, oftmals aber auch erst nach Stunden intensiven Spielens.

Baby-Software ist meist für Zwischendurch gedacht, denn stundenlange Einlagen würden die Spieler überfordern – insbesondere wegen der sehr ähnlichen Dinge, die im Laufe eines gewöhnlichen Tages anstehen. Erstaunlich ist, wie sehr sich die zwei Umsetzungen der Hersteller auf Seiten des Inhalts gleichen. Während des Tests konnten wir allerdings feststellen, dass man bei der „THQ"-Variante nach etwas kürzerer Zeit alle Inhalte gesehen hat. Was den Titel auszeichnet und welche Dinge von den Entwicklern integriert wurden, erfahrt Ihr im Folgenden. Auf einen Mehrspieler-Modus müssen wir auch dieses Mal verzichten. Auch wenn sich die vornehmlich juvenil-weibliche Spielerschaft mit Sicherheit darüber gefreut hätte.

Technik und Gameplay....

Bevor der Alltag mit Windeln wechseln, Fläschchen geben und Po wischen in die Vollen geht, steht zunächst die Wahl des Baby-Geschlechts an. Ob Mädchen oder Junge, die Aufgaben stellen letztendlich den gleichen Arbeitsaufwand dar. Der Hautton bestimmt über die Povenienz des Kleinen, kreideweiße Kinder kommen vermutlich aus Nordeuropa, dunkelhäutige Babies aus südlicheren Gefilden. Kopfgröße und Baby-Speck stehen des Weiteren zur Auswahl, wobei Ihr Euch bislang nur mit Äußerlichkeiten herumzuschlagen braucht. Augenfarbe, -form und Nasengröße wollen bestimmt werden, ebenso benötigt der windeltragende Zögling einen Namen, auf den er im späteren Leben hören wird.

Zu Beginn ist Euer Kind ein sprichwörtlicher Schreihals, ein Fratz in Reinkultur, dessen vollmundige Laute bei Unzufriedenheit an den Nervensträngen reiben könnten. Um den vier Grundbedürfnissen eine Freude zu machen, solltet Ihr sie möglichst im grünen Bereich halten, sprich, alles Notwendige einleiten, um es Eurem Baby wohlergehen zu lassen. Die Bereiche „Waschen", „Füttern", „Schlafen" und „Spielen" sind die wesentlichen Charakteristika, die das Verhalten des Schützlings bestimmen. Abhängig von diesen weint das Kind bei Unzufriedenheit, beispielsweise dann wenn der Bauch knurrt, Übermüdung für juckende Augen sorgt oder die Hygiene zu wünschen übrig lässt. Da das Erziehen eines Kindes einen Prozess darstellt, an welchem beide Parteien im wahrsten Sinne des Wortes wachsen, macht das zunächst relativ hilflose Wesen mit der Zeit kontinuierlich Fortschritte, die sich in einzelnen Entwicklungsphasen herauskristallisieren. Durch die Erziehung der Eltern lernt der Sprössling fortwährend hinzu, ebenfalls werden nach und nach Möglichkeiten zugänglich, die zu Beginn illusorisch gewesen waren. Das Programm zeigt somit in vereinfachter Weise einen anhaltenden Prozess, dessen Stufen anhand von Entwicklungen ersichtlich werden.

Aufmerksamkeit ist das wichtigste Element, das Eurem Kind zuteil werden sollte, denn nur dadurch schenkt es Herzsymbole an Euch weiter, die im Folgenden im Geschäft gegen zweckmäßige Alltagsgenstände eingetauscht werden. So dürft Ihr Euch beim ziemlich sinnfreien Friseur eine Baby-Frisur meistern lassen oder diverse Kinderkleidung wie Buchstabenpyjama, Matrosenoutfit oder Overall in den Einkaufswagen legen. Der Baby-Bedarf gibt hingegen Dinge wie Spielzeuge oder unterschiedlichste Windelmotive her. Neu im Vergleich zu „My little Baby" sind die zu erwerbenden Rezepte, die Ihr im Folgenden Eurem Baby zubereiten dürft. Entfernt erinnert dies an die „Cooking Mama"-Serie, da das Zubereiten von Gemüse etc. ebenso zum alltäglichen Einerlei gehört. Erneut sind Minispiele das Maß aller Gameplay-Dinge, dies beginnt beim Windeln wechseln, wobei hier das Öffnen der Sicherheitsnadeln – ein sehr althergebracht wirkendes Spielelement – zuvorderst steht. Die volle Windel wird schnurstracks entsorgt, mit den Feuchttüchern wischt Ihr den Po des Kindes rein, pudert den Hintern ordentlich und legt eine frische Windel an, die für die nächsten Stunden das Kleine sauber halten sollte. Ein regelmäßiges Bad ist ebenso vonnöten, wobei die klassische Seife für ordentlichen Schaum sorgt (alle Situationen werden mit dem Stylus bewerkstelligt!). Um das Kind keiner Erkältung auszusetzen, bedarf es eines Handtuchs, um die restlichen feuchten Körperstellen trocken zu reiben. Macht Ihr Eure Arbeit gut, belohnt Euch Euer Schützling mit Herzen, die Ihr, wie bereits oben erwähnt wurde, zum Einkauf im örtlichen Laden benötigt.

Mit diversen Spielzeugen geht ihr dem Spieltrieb des Babies nach, folgt den Handbewegungen des Zöglings im „Backe-Backe-Kuchen"-Spiel oder kitzelt es solange wie es lacht und keinen missmutigen Gesichtsausdruck aufsetzt. Sobald der Sprössling müde wird, loggt Ihr Euch in ein Schäfchen-Gehopse ein, in welchem Ihr die Fellknäuel an Zäunen vorbei in rettende Gebiete führt. Tags darauf hungert es den Kleinen nach einer leckeren Mahlzeit, die in mühevoller Handarbeit zusammengestellt werden muss. Gemüse schnibbeln, Äpfel pürieren, Zutaten miteinander vermengen, braten was das Zeug hält – aber ja nicht zu lange, anderenfalls könnte das gute Essen verkokeln. „Cooking Mama" lässt in jedem Fall grüßen… Immer wieder habt Ihr als Elter die Möglichkeit euer Baby über das Mikrofon mit kurzen Sätzen aufzumuntern, zu loben und in jeder Hinsicht zu bestätigen. Dies trägt zum Lernerfolg des Sprösslings bei, beispielsweise beim später folgenden Farbenspiel oder dem Lernen von Geräuschen. Selbst das Krabbeln und das Laufen mithilfe eines Spielzeugballs gehören zu Euren Aufgaben, die mit viel Aufopferungsgabe aber dennoch einträglich bewältigt werden können.

Grafik & Sound....

Auch „Meine Baby-Welt" ist grafisch durchaus ein ansehnlicher Titel geworden, der speziell dank der Animationen der Babies zu überzeugen weiß. Das Strampeln, Zappeln, Krabbeln und die ersten Versuche des eigenständigen Laufens muten putzig an und erinnern an die realen Menschen-Pendants der kleinen Schreihälse. Die Hintergrundgrafiken sind meist statisch – wie schon beim „dtp"-Titel dies der Fall war.

Ist Euer Baby unzufrieden, schreit es. Dies tut es auf energische Art und Weise, was auf Dauer ganz schön ans Eingemachte gehen kann. Demnach müsst Ihr Euren Aufgaben kompetent nachgehen, um Unruhe zu vermeiden. Der Sound ist guter Durchschnitt, kann aber keine neue Inspiration im Genre verankern. Die Soundeffekte aus dem Munde des Kindes sind dafür von durchdringender und authentischer Natur.

Fazit....

Ein Baby-Lächeln ist für viele Leute die größte Freude überhaupt. Schreit das Kleine hingegen, verliert man schnell die Lust am Erziehen. Gut zu wissen, dass die erste Zeit wohl die stressigste ist, aber dennoch irgendwann vorüber geht. Bei „Meine Baby-Welt" genügt es gar den Nintendo DS einfach auszuschalten. Fans der herzerwärmenden Kleinkinder-Gesichter werden aber mit Tatendrang bei der Sache bleiben und in jeder Hinsicht für das Wohl des Kindes sorgen. Minispiele in unterschiedlichen Ausführungen finden in der Umsetzung Anwendung, allerdings habt Ihr nach recht kurzer Spielzeit alles gesehen, neue Inhalte schaltet Ihr im Folgenden nicht mehr frei. Die Lernkurve und die Entwicklungsphasen Eures Lieblings sind aber dergestalt, dass Genrefreunde auch nach mehreren Sitzungen ihren Spaß am Spiel haben werden. Langzeitmotivation findet man hingegen nicht, dafür ist der Titel zu kurzatmig.

 

+ Baby-Erziehung mit Minispielen
+ Koch-Einlagen
+ authent. Animationen/Geräusche
+ Kinder-Fürsorge in Reimkultur
- dürftiger Spielumfang
- kein Multiplayer
- keine Schwierigkeitsgrade
- klare Zielgruppenklientel

GRAFIK: 67%

SOUND/EFFEKTE: 62%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 61%

Sämtliche Inhalte wie Bilder und Texte zu diesem Artikel sind geistiges Eigentum des Mag'64. Eine Benutzung oder anderweitige Verwendung darf nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Mag'64 erfolgen.

 
                   

Gamesload