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NDS Maus DS
 
 
Maus DS - NDS
Kilian Pfeiffer (22.01.2009)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: Koch Media
GENRE: Minispiele
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-3
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Ja
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Jeden Sonntag versammelte sich unsere Familie – kurz vor Mittag – vor dem Fernsehgerät. Dieser wurde eingeschaltet, das „Erste" gewählt, und da war sie also nun: die Maus und der Elefant. Ein Duo, das in all den Jahren den Anspruch, ein pädagogisch wertvolles Programm zu sein, nicht verloren hat. Orangefarbene Maus, blauer Elefant, gelbe Ente – diese drei Charaktere sind bezeichnend für das halbstündige Programm im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Nun gibt es auch eine Umsetzung für den Nintendo DS. Der Titel ist schlicht und einfach gewählt: „Maus DS". Mehr nicht. Geführt wird das Ganze als Lehrprogramm. Ob dieser Anspruch erfüllt wird und wie lehrreich die Umsetzung nun wirklich ausfällt, haben wir für Euch geklärt.

Menus und die Story....

Gleich vorneweg: „Maus DS" ist ausschließlich für eine ganz junge Fraktion an Spielern ausgelegt. Das Lesen und das Schreiben muss nicht beherrscht werden, man kann also selbst als Vierjähriger sofort loslegen. Viel älter als sechs bis sieben Jahre sollte man als Nutzer auch nicht sein. Denn ob ein Zehnjähriger noch unbedingt zur „genialen Schlaumaus" werden will, ist fraglich. Vier Speicherplätze stehen zu Beginn zur Verfügung. Um ein Profil zu erstellen, bedarf es einer handschriftlichen Kennung, also einer Art Unterschrift, die im Folgenden den von Euch gewählten Speicherplatz ziert. Nun darf es also losgehen.

Auf eine Story hat man verzichtet. Wie wir alle wissen, sind die Geschichten rund um den Elefanten und die Maus recht kurze Einspieler. Schön und gut. Allerdings: Für jene Zielgruppe sollte eine Hintergrundgeschichte allein der Unterhaltung wegen vorhanden sein. Hier hätte man beispielsweise dergestalt vorgehen können, als ein Sprecher diese vorträgt und jedes der 13 enthaltenen Minispiele dadurch miteinander verbunden wird. So würde Motivation erzeugt werden, auf diese Weise käme es zu einer hundertprozentigen Identifikation mit dem Software-Inhalt. Was aber nicht heißen soll, dass „Maus DS" nicht gelungen wäre. Im Gegenteil – für die Zielgruppe ist der Titel eine Bereicherung, keine Frage.

Technik und Gameplay....

„Der mausgeflippte Denkspaß" – so lautet der Untertitel des von „Braingame" entwickelten Titels, ein in Wiesbaden ansässiges Unternehmen, das auf dem DS unter anderem für die „PONS"-Reihe verantwortlich zeichnet. Bereits im Hauptmenü wird deutlich, dass „Maus DS" für ein junges Publikum entwickelt wurde, womöglich insbesondere für das ohne Lesekenntnisse. Denn alle im Menü erscheinenden Buttons werden als Symbole dargestellt, Wörter tauchen hier nirgends auf. Noch deutlicher wird dies, wenn wir uns an die Minispiele selbst heranwagen. 13 Stück an der Zahl, die komplett ohne schriftliche Erklärung daherkommen. In der Tat werden diese zwar ausgiebig in der gedruckten, dem Spiel beiliegenden Anleitung erklärt, im Titel selbst hat man dies anders gelöst. Jede spielerische Einlage wird anhand von Bildern erläutert. Situationsbeschreibungen zeigen bildhaft, wie ein jedes Spiel zu meistern ist.

Für die kleinen bedeutet dies, ohne Probleme an den Inhalt herangeführt zu werden, für die Eltern: Dass sie sich nicht mühsam in eine ihnen ungewohnte Materie hineinarbeiten müssen. Im Bereich des „Trainings", dem Teil des Spieles, dem das Hauptaugenmerk gebührt, sind zunächst vier Minispiele frei zugänglich. Diese vier könnt Ihr ohne weiteres spielen, alle anderen neun werden nach und nach freigeschaltet. Dazu benötigt Ihr in jedem Spiel zumindest einen einzigen von fünf möglichen Sternen. Je nachdem wie gut Ihr innerhalb des Zeitlimits abgeschnitten habt, überreicht Euch das Programm jene Belohnung, die im Spiel selbst auf Eurem Profil abgespeichert wird. Werfen wir doch einmal einen Blick auf die vorhandene Minispielflut. 13 Stück sind zwar nicht gerade eine übermäßig große Anzahl – bis allerdings überall fünf Sterne verdient werden, dürfte etwas Zeit ins Land gehen. Zum reinen Durchspielen benötigt man als Erwachsener aber nicht länger als 30 Minuten. Hier zeigt sich schon, dass ältere Spieler völlig fehl am Platz wären, wenn man ihnen „Maus DS" vorsetzen würde.

Weil alle Minispiele beinahe selbsterklärend sind, wird es der angesprochenen Klientel nicht schwer fallen, nach kurzer Zeit gute Leistungen abzuliefern. So sucht Ihr in der ersten Herausforderung für das im Untergrund liegende Wasser einen Ausweg nach oben - mithilfe des Touchpens, versteht sich! In einer weiteren Einlage werden Euch bestimmte Gegenstände vorgesetzt, die Ihr kurze Zeit verinnerlichen dürft. Nun werden diese umgedreht und ihr müsst erraten, um welche Objekte es sich zuvor gehandelt hat. Der Schwierigkeitsgrad erhöht sich nach und nach – je schneller Ihr eine korrekte Lösung abliefert, desto anspruchsvoller werden die Aufgaben. Wird Euch zu Beginn nur ein einzelner Gegenstand vorgesetzt, erwarten Euch später gleich zwei oder drei. Später gilt es dann auch, Objekte herauszufiltern, die nicht auf dem Topscreen dargestellt wurden. Ganz nett ist auch das Apfelpflücken: In zwei Körbe fallen pralle, rote Äpfel. Es gilt, mitzuzählen, um am Ende denjenigen Korb bestimmen zu können, der die meisten Leckereien enthält. Oder wie wäre es mit dem Aufblasen von Luftballons? Logisch, dass hier wieder einmal das DS-interne Mikrofon zum Einsatz kommt. Dafür ist es ja nun mal prädestiniert – dementsprechend oft wird diese Funktion von Entwicklerseite auch in Anspruch genommen. Auch ein kleines Maus-/Elefant-/Entenkonzert wird in einem weiteren Minispiel abgehalten. Durch das Antippen von drei Buttons macht Ihr die vom Programm vorgegebenen Laute nach. Aber Achtung: Mit der Zeit nimmt deren Anzahl zu, es wird also nicht einfacher. Selbst typische Malbuchspielereien kommen zum Einsatz: Sterne sollen am Himmelszelt unter Zeitdruck miteinander verbunden werden, Symbolkarten sollt Ihr Euch einprägen und später wieder erkennen, aber auch einfache, puzzlegleiche Aufgaben lösen. Anspruchsvoll ist es ebenso, eine Kugel mittels des Stylus durch ein Labyrinth zu bewegen. Überall existieren Abgründe und Federn, die den Lauf behindern. Ein geschicktes Händchen ist also schon vonnöten, um erfolgreich vom Platz zu gehen.

Grafik & Sound....

Überall in „Maus DS" trefft Ihr auf typische Zeichnungen der zwei bekannten Protagonisten, die sich als Lizenz bestens eignen. Denn direkt die Kontrolle übernehmt Ihr über das Duo zu keinem Zeitpunkt. Witzig sind die immer wieder ausgestrahlten Minifilmchen, solche, die auch während des sonntäglichen Einsatzes gezeigt werden. Eben genau so wünscht es sich die Zielgruppe, die die Maus regelmäßig im TV verfolgt. Objektiv betrachtet ist die grafische Leistung aber keine Sensation. Bunt, nett, das war es dann aber auch.

Witzig: Vor jedem Minispiel wird ein kurzer Countdown präsentiert, der von einer Stimme vorgesprochen wird: „Piep, Piep, Piep!" Hört sich witzig an – dies aber nur als Randinformation. Die Musikuntermalung ist zielgruppenentsprechend fröhlich und macht alles richtig, wenngleich ein Ohrenschmaus was anderes ist. Die Soundeffekte der Protagonisten entsprechen denen der Fernsehumsetzung.

Fazit....

Auch wenn wir nicht eigens darauf eingegangen sind: „Maus DS" besitzt einen Mehrspieler-Modus (bis zu vier Spieler), der allerdings nur auf einem Nintendo DS ausgetragen werden kann – abwechselnd also. Neben den 13 Minispielen gibt es einen spielerischen Wettkampf um Trophäen. „Maus DS" ist zielgruppengerecht umgesetzt worden, komplett gewaltlos und für die jüngsten Spieler bestens geeignet. Wenngleich auch nur für diese. Man kann also durchaus von einem einwandfreien Spielvergnügen sprechen, welches durch die Lizenz von Maus und Elefant bestens bedient wird. Eltern, die auf der Suche nach einem Spielkonzept sind, das sich selbst für ein Kindergartenkind eignet, werden hier bestens bedient. Für ältere Spieler gibt es andere Titel ;-).

 

+ gute Einbindung der Lizenz
+ kindgerechte Spielweise
+ gewaltlos
+ keine Lesekenntnisse notwendig
- recht kurze Spielzeit
- keine Hintergrundgeschichte
- nichts für ältere Semester

GRAFIK: --

SOUND/EFFEKTE: --

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG:
Sehr Empfehlenswert!

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