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NDS Last Window: Das Geheimnis von Cape West
 
 
Last Window: Das Geheimnis von Cape West - NDS
Jens Morgenschweiss (17.10.2010)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Cing
GENRE: Adventure
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-6
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Ja
ALTERSFREIGABE: USK6
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Mit „Last Window: Das Geheimnis von Cape West" kommt der zweite Teil, des Abenteuers von den Machern von „Hotel Dusk: Room 215" nach Europa. Lange war unklar, ob der Titel bei uns erscheint, da die Entwicklerstube Cing Konkurs angemeldet hat. Doch nun steht es bei uns in den Regalen und das ist gut so. Den Spieler erwartet ein Adventure, welches seinen Charme in der Grafik und im Spielwitz hat.

Menus und die Story....

Nachdem man seinen DS zum ersten Mal mit dem Spiel startet, müsst ihr euch festlegen, mit welcher Hand ihr spielen wollt. Später kann man nur noch ein neues Spiel starten oder ein gespeichertes fortsetzen. Das Spiel beginnt für unseren Protagonisten eher schlecht. Unser Ex Cop Kyle Hyde arbeitet für Red Crown als „Außendienstler und Vertreter". Wegen angeblicher Unzuverlässigkeit wird er gefeuert. Aber selten kommt ein Unglück allein. Kurz darauf erfährt er auch noch, dass er aus seinem Apartment raus muss. Die Cape-West-Apartments sind nämlich von der Besitzerin verkauft worden und ein Abriss ist vom neuen Besitzer geplant. Eigentlich müsste er losziehen und sich eine neue Bleibe suchen. Doch unverhofft bekommt er einen Auftrag. Nicht wie bisher über seine Firma Red Crown, sondern persönlich nach Hause. Kyle soll den sogenannten Scarlet Star finden, der im Cape-West-Gebäude verloren gegangen ist. Ein Rennen gegen die Zeit beginnt, denn bis zum Abriss bleibt kaum mehr als eine Woche Zeit - und schnell stellt sich heraus, dass auch der Vater unseres Helden irgendwie in die Ereignisse des Hauses verstrickt ist. Wir führen nun Kyle durch die Location und versuchen, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Dazu müssen wir viel lesen, ein wenig nachdenken und den richtigen Leuten, die richtigen Fragen stellen.

Technik und Gameplay....

Es ist zwar nicht mehr neu, dennoch ungewohnt, den DS wie ein Buch zu halten. Aber in dieser Haltung werden wir die nächsten Stunden verbringen. Nach bester Point & Click Tradition navigiert man so durch die gesamte Geschichte per Touchscreen. Auf dem Topscreen kann man seine Location in 3 D genießen, während auf dem Touchscreen eine Karte vom Grundriss zum navigieren ausreicht. Typisch Adventure eben, wenn man auf der Karte ein interessantes Objekt sieht, kann man mit Hilfe seine Symbole am Bildschirmrand aktiv werden. Man kann sich etwas näher betrachten, mit jemanden reden u.s.w. Auch die Interaktion mit den Objekten wird generell über den berührungssensitiven Bildschirm gehandhabt. Die meiste Zeit ist man jedoch mit Gesprächen beschäftigt. Dazu bieten die Cape West Apartments reichlich Akteure. Viele skurrile Gestalten laufen uns über den Weg, die alle Anscheinend was zu verbergen haben oder auf sonst eine Weise nicht ganz koscher sind. Jeder scheint was zu wissen, doch keiner will was sagen. Ob das nun der chronisch pleite Musiker ist, die „trauernde" Witwe, oder auch der etwas dubiose Hausmeister. Doch wenn wir dem Geheimnis auf die Spur kommen wollen, müssen wir mit ihnen sprechen. Schließlich könnte ihn jeder Hinweis näher an den Scarlet Star bringen. Im Laufe der Dialoge dürft ihr aber nicht nur fleißig die Texte mitlesen: Hin und wieder müsst ihr euch für eine bestimmte Antwort entscheiden oder gar nachhaken, wenn euer Gesprächspartner zögert. Dabei solltet ihr allerdings nicht allzu unbedacht vorgehen. Eine vorschnelle falsche Frage kann unter Umständen zum leidigen „Game Over" Bildschirm führen. Doch auch falsche Aktionen können dieses Ergebnis mit sich bringen. Auch wenn euch das Spiel an der Aktion nicht hindert, heißt das nicht, dass diese Aktion richtig war.

Hin und wieder kann es ein wenig schwierig sein, die richtige Vorgehensweise auszuloten. In der Regel jedoch hilft eine bestimmte, wenn auch entgegenkommende Ausdrucksweise in den Gesprächen, weiter. Nach jedem abgeschlossenem Kapitel wird die Handlung in einem Roman abgelegt und kann jederzeit noch einmal nach gelesen werden. In dem Roman „Last Window" werden manche Ereignisse sogar noch ein wenig genauer oder in einem anderen Licht gezeigt werden. Die Geheimakten am Ende eines jeden Kapitels geben euch nämlich auch versteckte Hinweise zur Lösung einiger Rätsel im Folgekapitel, solltet ihr irgendwann mal in der Klemme stecken. Auch wenn hier ab und an mal eine Hilfestellung angeboten wird, das meiste muss man schon allein bewältigen. Um die kleinen Rätsel zu lösen, muss man sich oft nur genau in seiner Umgebung umschauen. Jeden Gegenstand erkunden und dann eventuell eine Möglichkeit finden, mit Hilfsmitteln das Geheimnis zu lösen. Dazu kann Kyle einige Gegenstände einstecken und sie dann allein oder kombiniert anwenden. Mit ein wenig physikalischer Logik kommt man sehr weit.

Grafik & Sound....

Wie schon erwähnt, hat „Last Window" seinen eigenen Charme, was die Darstellung betrifft. Die 3D Umgebung ist durchaus gelungen, wenn man sich nicht zu nah an Objekte oder Begrenzungen heran wagt. Dann wird es doch sehr verschwommen. Beeindruckend ist immer noch die schraffierte Bleistiftzeichnung der Gesprächssequenzen. Oberflächlich nichts herausragendes, aber mit viel Liebe zum Detail, wenn die Stimmung umschlägt. Man kann aus den Gesichtern genau die Gefühle herauslesen, welche gerade vorherrschen. Ist sehr passend für dieses Spiel.

Musikalisch bin ich hin- und hergerissen. Zum einen kann der Sound mit andauernder Spiellänge sehr auf die Nerven gehen, auf der anderen Seite passt es aber auch wieder zum Spielgeschehen. Man kann zwar die Musikstücke austauschen, aber am Klanggefühl ändert sich nicht wirklich was.

Fazit....

„Last Window: das Geheimnis von Cape West" ist ein ruhiger Vertreter auf dem DS. Völlig unaufgeregt baut es seine Spannung auf und lässt den Spieler Stück für Stück für die Lösung des Geheimnisses arbeiten. Das hat seinen Vorteil, wenn man ein wenig mehr Zeit hat zum spielen. Für ein schnelles Spiel in der Pause ist es dagegen ungeeignet. Zu viele Informationen, die man nach und nach verarbeiten muss und auch merken muss. Mit seiner ordentlichen Grafik und seinen kleinen Rätseln ist „Last Window" sicher kein Spiel, welches uns Wochen und Monate fesselt, aber doch einigen Spaß bereitet. Wer „Hotel Dusk: Room 215" schon gespielt hat, der wird keine Schwierigkeiten haben, Gefallen an dieser Fortsetzung zu finden. Aber auch diejenigen, die zum ersten Mal mit Kyle Hyde unterwegs sind, werden Spaß an diesem Adventure haben.

 

+ schöne Bleistiftgrafik
+ ordentliche Steuerung
+ durchaus anspruchsvoll
+ Interaktionen
- Musik ist Geschmackssache
- Pixelbrei bei Nahansicht

GRAFIK: 70%

SOUND/EFFEKTE: 65%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 73%

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