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NDS Lifesigns - Hospital Affairs
 
 
Lifesigns - Hospital Affairs - NDS
Kilian Pfeiffer (20.05.2009)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: JoWood
GENRE: Geschicklichkeit
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-7
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 12+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.je 30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

„Trauma Center" hat es vorgemacht und den Grundstein gelegt für Krankenhaussimulationen. Nicht nur auf dem Nintendo DS funktionierte die Idee hervorragend, auch auf der Wii wusste das spannende Gameplay zu begeistern. Logisch, dass sich mit jenem Erfolg auch andere Entwickler schmücken wollen und auf diesen Entwicklungszug aufspringen. Von „JoWood" kommt nun „Lifesigns – Lebenszeichen" in den deutschen Handel, ein in Tokyo angesiedeltes Text-Adventure mit Operationselementen. Allerdings sei gesagt, dass der Text und die zugrunde liegende Story deutlich überwiegen und Operationen eher auf Sparflamme stattfinden.

Menus und die Story....

Fünf Kapitel und rund zehn bis zwölf Stunden Spielzeit – das kann sich sehen lassen! In der Tat ist vorliegender Titel ein sehr unterhaltsamer Kandidat, einer, der mit viel Text daherkommt. Daher solltet Ihr keinen Ausschlag bekommen, wenn es wieder mal an‘s Lesen geht. Wenn man gemein ist, könnte man sagen, „Lifesigns – Lebenszeichen" sei ein einziges Lese-Adventure. „Den Text verfolgend, kommt man schon irgendwann an’s Ziel…" Wären da die insgesamt recht wenigen Operationen nicht, würde unsere Aussage ohne Zweifel zutreffen können. Allerdings sind diese nun mal implementiert worden, zudem müsst Ihr einige Minispiele absolvieren, ehe Ihr ein Kapitel zu Eurer Zufriedenheit abgeschlossen habt.

Als Tendo – nein, nicht „Nintendo" - seid Ihr ein Arzt an einem renommierten Krankenhaus, an dem es die wildesten Stories zu erleben gilt. Da wird ein umjubelter Superstar eingeliefert, der von einem verrückten Fan durch eine Messerattacke angegriffen wird. Oder ein ehemaliges Gangmitglied verursacht bei einer mörderischen Motorradjagd einen schwerwiegenden Unfall. Als Tendo erlebt Ihr all das am eigenen Leib mit, agiert, reagiert und operiert was das Zeug hält. Aber vor allem labert Ihr – und labert und labert und labert. Was nicht jedem Spieler gefallen dürfte. Genial hingegen: Es gibt unterschiedliche Storyverläufe, verschiedene Endsequenzen innerhalb der einzelnen Kapitel – abhängig davon, ob Ihr Erfolg in den Operationen habt oder wie Ihr Euch in den Gesprächen verhaltet.

Technik und Gameplay....

Mittels des Touchpens navigiert Ihr durch die Vielzahl an Gesprächen, lernt Ärztin Suzu kennen, einige Krankenschwestern, aber auch Euren leiblichen Vater, ein angesehener Professor, der gar im gleichen Krankenhaus arbeitet. Dauerpatienten begegnen Euch, ebenso eine Kollegin, mit welcher Ihr noch viel „Spaß" haben werdet. Weil der Titel einen japanischen Hintergrund hat, sind die Unterredungen größtenteils – vorsichtig ausgedrückt – schwachmatisch, teils recht kindisch, aber oftmals auch witzig und zum Schmunzeln. Ihr solltet mit allen Charakteren, die aktuell verfügbar sind, eine Unterhaltung führen, somit kommt die Story voran und das Spiel entwickelt sich fort. Auf Wunsch wechselt Ihr die Lokalitäten innerhalb des Krankenhauses, ab und zu müsst Ihr eine Schwesternstation nach einem bestimmten Gegenstand durchforsten, einen Regenschirm aus dem Schirmständer mitnehmen oder aber Überzeugungsarbeit leisten, wenn es darum geht, Euren Gesprächspartner gut zu stimmen. Dann präsentiert Ihr ihm aus einer Inventarleiste Gesprächsstoff oder Gegenstände, die ihn dazu bringen sollen von seiner Meinung abzuweichen und sich auf Eure Seite zu schlagen. Eine Herzanzeige zeigt auf, ob Euch dies gelingen wird.

Immer mal wieder nehmt Ihr an Minispielen teil, die in das Storygerüst verwoben sind. So müsst Ihr beispielsweise einen verunfallten Lkw, der Obst geladen hatte, in Augenschein nehmen und das Obst, welches die Straße herunterkugelt, per Touchpen einsammeln. Die eigentlichen Operationen sind in gewisser Weise vergleichbar mit denen aus der „Trauma Center"-Serie nur eben bei weitem nicht so tiefgängig – geschweige denn so häufig in ihrem Auftreten. Allerdings lernt man während des Spieles eine Reihe von medizinischen Fachausdrücken, die man an anderer Stelle nicht zu hören kriegen würde. Mit dem Touchpen vollführt Ihr einen präzisen Schnitt, den man sich per Schultertasten kurzzeitig einblenden lassen kann, oder Ihr entfernt Scherben aus einem zerstörten Organ, führt eine Sonde in Millimeterarbeit durch eine Arterie oder näht tiefe Schnitte mit Hilfe von Nadel und Faden wieder zusammen. Eine Lebensenergieanzeige zeigt auf, wie es dem Patienten gerade eben geht. Kleine Fehler reduzieren die Leiste in deutlichem Maße. Es gilt also, Vorsicht walten zu lassen. Der Schwierigkeitsgrad ist nicht ohne, es kann also durchaus auch einmal vorkommen, dass Ihr einen ganzen Spielabschnitt zwei Mal angehen müsst, wenn Ihr beispielsweise an einer Operation scheitert. Leider sind diese Operationen viel zu selten in das Spiel mit aufgenommen worden. Schade! Zu viel Text, zu wenig Spiel! Nichtsdestotrotz eine lohnenswerte Anschaffung, wenn man auf ausgefeilte und leicht abstruse Storylines steht.

Grafik & Sound....

Der Anime-Stil ist vergleichbar mit dem der „Trauma Center"-Serie aber auch mit dem der Ace Attorney-Spiele zu verwechseln. Die Umgebungen wirken hübsch, allerdings ist die Abwechslung nicht die größte. Liegt natürlich auch daran, dass man sich zunächst immer im gleichen Krankenhaus aufhält. Die Operationen werden gut „verkauft" und muten realistisch an. Im Gesamten wirkt die Darstellung sehr atmosphärisch und passend zum Setting.

Etwas abgedreht sind einige Musikstücke, speziell dann, wenn unvorhergesehene Situationen anstehen. Dann setzen Sounds ein, die für europäische Ohren alles andere als gewöhnlich klingen. Aber auch hier schaffen es die Entwickler ein insgesamt „rundes" Gesamtszenario zu kreieren. Schade hingegen, dass die unzähligen Textmassen nicht direkt eingesprochen wurden, sondern nur als Texte vorhanden sind.

Fazit....

„Lifesigns – Lebenszeichen" eignet sich für „Trauma Center"-Fans in jedem Fall. Zunächst wegen der Operationen, aber ebenso wegen der Hintergrundstory. Allerdings hat man sich hier mehr auf die Rahmenhandlung als auf das Operieren besonnen, was dem einen oder anderen Spieler sauer aufstoßen wird. Mehr praktische Arbeit wäre sensationell gewesen. Denn so läuft das Ganze beinahe als vorgegebene Geschichte ab – ohne große Eingriffsmöglichkeiten. Spaß bereitet das Abenteuer aber allemal – nicht zuletzt aufgrund der unterschiedlichen Storyverläufe.

 

+ fünf lange Kapitel
+ nette Storylines
+ gelungene Operationen
+ Adventure-Elemente
+ versch. Abschlusssequenzen
- zu viel Text, zu wenig OP's
- keine Sprachausgabe
- sehr lineare Handlung
- teils abgedreht

GRAFIK: 71%

SOUND/EFFEKTE: 69%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 77%

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