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NDS Kult-Klassiker Brettspiele
 
 
Kult-Klassiker Brettspiele - NDS
Kilian Pfeiffer (24.01.2009)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Dream On
GENRE: Spielesammlung
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Ja
SCHWIERIGKEIT: 3-9
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
WiFi: Nein

   
Einleitung....

Mit einer speziell entworfenen Klassikerreihe für Nintendos aktuellen Handheld wollte „Neko Entertainment" Aufsehen erregen und mit Sicherheit den einen oder anderen Euro vom potenziellen Markt abgreifen. Drei Titel, die als „Kult-Klassiker" angepriesen werden, sind unlängst released worden, wir haben uns nun mit „Kult-Klassiker Brettspiele - Best of Board Games DS" den letzten Serienteil angesehen und festgestellt, dass man alle Umsetzungen locker auf einer Spielkarte hätte an den Mann bringen können und dieses Resultat immer noch nicht vergleichbar viel Fleisch auf den Rippen gehabt hätte, wie seinerzeit „42 Spieleklassiker" von Nintendo.

Menus und die Story....

Vier traditionelle Spiele haben es auf die Karte geschafft und erneut schreckt uns deren Umsetzung ab, da nur das spielerische Grundgerüst der jeweiligen Titel mitgeliefert und auf Ausstattung im Grunde genommen komplett verzichtet wurde. Weshalb stattet man ein „Mahjong" nicht mit zusätzlichen Modi aus? Genügt es wirklich, acht Spielbretter ins Programm aufzunehmen? Andere, vergleichbare Programme warten mit hunderten von Levels auf. „Neko Entertainment" geht auch dieses mal den Entwicklungssonderweg, einen, von dem wir strikt abraten würden. „Mahjong", „Dame", „Schach" sowie „Yams" („Würfeln"): Mehr Programme haben leider keinen Platz auf der Platine gefunden, obwohl mit Sicherheit noch viel Raum offen ist. Alle Titel der Serie sind miteinander vergleichbar, nicht nur vom mörderisch knappen Umfang, sondern auch vom Hauptmenü-Aufbau her. Nichts weiter könnt Ihr tun, als Euch eines der vier besagten Spiele auszusuchen. Immerhin hat man es bei „Kult-Klassiker Brettspiele - Best of Board Games DS" geschafft, einen Mehrspieler-Teil für bis zu vier Personen mitzuliefern, auf den wir im Folgenden noch genauer eingehen werden. Um genau zu sein: „Mahjong" funktioniert nur als Solotitel, „Schach" und „Dame" im Doppel. Nur „Yams" lässt bis zu drei zusätzliche Partner zu, die es zu schlagen gilt.

Technik und Gameplay....

Was will man groß berichten, wenn es nichts Großes zu berichten gibt? Wenn nicht einmal Menüs vorhanden sind, über welche man Bonus-Content vorfindet? Wenn keine Einstellungsmöglichkeiten für das individuelle Spielgefühl existieren, wenn jegliches Feingefühl, was als Entwickler nun mal vorhanden sein sollte, vermisst wird? Was dann? Dann beschränkt man sich eben ausschließlich auf eine Beschreibung der vorhandenen Spiele – trostlos. Mal ehrlich, selbst bei vorliegendem Produkt muss es Qualitätsprüfer gegeben haben, die doch nicht ganz blind durch die virtuelle Welt gelaufen sind, oder etwa schon? Spätestens nach einer Stunde Spiel hätten diese feststellen müssen, dass dem Titel wesentliche Grundzutaten fehlen, auch wenn besagte vier Spiele inzwischen zu Klassikern zählen. In dieser Form bekommt man sie aber kostenlos, zusätzlich in optimierter Weise über das Internet. Klar, bei einem „Schach" kann nicht viel falsch gemacht werden, aber das Drumherum macht hier die Musik – und das fehlt nun mal oder wurde deutlich abgespeckt und zusammengeschrumpft.

Was wir den Entwicklern hoch anrechnen – wobei dies zwischenzeitlich zum üblichen Standard gehören dürfte – sind die beigelegten, digitalisierten Anleitungen. Zu jedem der vier Titel, mitunter relativ ausführlich, so dass selbst Einsteiger mit dem Regelwerk zurechtkommen dürften. Bei „Schach" benötigt man eine Hilfestellung, außer man beherrscht das Regelwerk bereits. Wie dem auch sei, „Schach" ist ein komplexes Spiel, derzeit finden gerade die Schachweltmeisterschaften statt und wenn man sich hierfür interessiert, erkennt man, wie tiefgründig der „Sport" ist und welch geistige Leistung verlangt wird. Mit 16 Spielfiguren (weiß oder schwarz) wettert Ihr gegen den Rivalen und geht auf strategische Großwildjagd. Allerdings sind kaum Schwierigkeitsgrade im Spiel enthalten, so dass geübte Spieler sofort das Handtuch werfen – wegen Unterforderung. Überblicksweise erkennt Ihr die zuletzt getätigten Züge, die eigentliche Steuerung erfolgt mithilfe des Stylus – dies funktioniert einwandfrei und bleibt ohne Beanstandung.

In letzter Zeit haben wir im Mag’64 beinahe eine Handvoll an Mahjong-Titeln getestet, demnach fällt es uns leicht, ein Urteil über die diese Variante zu fällen. Mit acht Brettern ist das Gebotene ein Witz sondergleichen. Nicht der Rede wert und eigentlich mit einer Nullwertung zu bestrafen. Wenn man schon keine Story „strickt", hätte man doch wenigstens einen Zufallseditor kreieren können, der auf Knopfdruck eine Stage erstellt. Mit „Dame" beherrscht Ihr Euer Spielbrett und müsst auch hier klug vorgehen, um gegen den Kontrahenten eine Chance zu haben. Das Spiel selbst ist relativ unspektakulär, für Freunde der ruhigen Unterhaltung aber durchaus einen Blick wert. Ähnliches gilt für „Yams", das den meisten auch unter dem geläufigeren Begriff „Kniffel" bekannt sein dürfte. Mit fünf Würfeln versucht Ihr alle möglichen Würfe zu werfen, um Eure Scoring-Card zu füllen und als Gewinner das Spiel zu verlassen. Auf der Jagd nach Viererpaschs, einem Full House oder der Großen Straße braucht man zum einen Glück, zum anderen bietet das Gameplay aber auch eine Menge Spaß, vor allem innerhalb einer motivierten Gruppe.

Grafik & Sound....

Auch hier ist die Präsentation am unteren Rand des Möglichen angesiedelt worden und ähnlich wie die inhaltlichen Aspekte zu vernachlässigen. Zur Zweckmäßigkeit gereicht es dennoch, aber man sehnt sich schon deutlich danach, ein wenig mehr als öde, nicht animierte Spielbretter vorgesetzt zu bekommen. „Schach" in 2D war gestern, insbesondere wenn auf einem sowieso schon farblosen Brett platte Figuren hin- und hergezogen werden.

Jedes Spielprinzip erhielt eine eigene Erkennungsmelodie, die ihren Zweck ebenfalls erfüllt, aber zusehends demotivierend auf den Gemütszustand des Spielers einwirkt. Die Vielfalt fehlt, sei es bei den Tracks, als auch bei den Soundeffekten an und für sich. Sprachausgabe gibt es auch bei „Kult-Klassiker Brettspiele - Best of Board Games DS" nicht.

Multiplayer....

Wenigstens kommt man in Sachen „Multiplayer" auf die Nutzer zu und ermöglicht es ihnen, mit nur einer Spielkarte bis zu drei weitere Freunde einzuladen, um an „Schach"-, „Yams"- sowie „Dame"-Partien teilzunehmen. „Mahjong" erlaubt hingegen kein Gruppenspiel. Auch wenn hier jegliche Komfortmodi vermisst werden, ist eine zünftige, unkomplizierte Mehrspieler-Partie möglich. Speziell dafür das Spiel zu erwerben, lohnt aber nicht.

Fazit....

„Kult-Klassiker Brettspiele - Best of Board Games DS" ist der ungebührende Abschluss einer Serie, die noch viel Entwicklungszeit benötigt hätte, um zu überzeugen. Die gesamte Gestaltung wirkt lieblos, die Spielauswahl ist lächerlich, die Technik veraltet. Klassikerspiele hin und her, auch der Multiplayer ist zwar schön, aber nicht der Rede wert. Überlegt es Euch gut, ob Ihr hierfür das Geld ausgebt, denn die ohne Zweifel mit Potenzial behafteten Titel kriegt man bereits in wesentlich besserer Ausstattung.

 

+ digit. Anleitungen inkludiert
+ vier klassische Spiele
+ für 4 Spieler geeignet
- lächerlicher Umfang
- keine Modi-Vielfalt

GRAFIK: 30%

SOUND/EFFEKTE: 56%

MULTIPLAYER: 60%

GESAMTWERTUNG: 40%

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