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NDS Kingdom Hearts 358/2 Days
 
 
Kingdom Hearts 358/2 Days - NDS
Kilian Pfeiffer (22.10.2009)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Disney/SquareEnix
GENRE: Action
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-8
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 12+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
WiFi: Nein

   
Einleitung....

Ein Titel, der für Nachdenklichkeit sorgen könnte. Was will man uns mit diesem Titel wohl sagen, fragt man sich unweigerlich beim ersten Lesen. Aber warum hinterfragen, wenn man erst mal spielen sollte? Genau das haben wir getan und den aktuellsten Square Enix-Spross für Nintendo DS in unseren Doppelbildschirm gelegt. Als „Kingdom Hearts"-Spieler ist es selbstverständlich von Vorteil, bereits die Vorgängerspiele ausgiebig gespielt zu haben, um von der Story ausreichend unterhalten zu werden. Aber auch als Neueinsteiger hat man allen Grund in die Disney-verzauberte Welt mit abzutauchen.

Menus und die Story....

Ihr seid Nummer XIII, ein Niemand – sein Name: Roxas. Roxas Erinnerungen sind verflogen seit er sich in der Organisation befindet, die ihm Tag für Tag neue Aufgaben zuschanzt. 13 Niemande, zu keiner Zeit einschätzbar, dunkel in ihrem tiefsten Inneren – herzlos? Auf der Jagd nach möglichst vielen Herzen ist das Ziel der Organisation klar definiert. Nur auf diese Weise lässt sich Kingdom Hearts erschaffen – doch was um Roxas herum geschieht, was geschah und ob seine Erinnerungen irgendwann doch wieder zurückkehren werden, das erfahrt Ihr im Laufe des etwa 15- bis 20-stündigen Abenteuers.

Technik und Gameplay....

Das Karten-Feature gehört der Vergangenheit an! „Kingdom Hearts"-Kenner wissen, wovon wir schreiben. Ob das nun gut ist, sei mal dahingestellt, denn das Karten-System hatte schon seine Daseinsberechtigung. Es ging taktisch zu, in „Kingdom Hearts - 358/2 Days" wieder ein wenig actionreicher. Echtzeit-Kämpfe sind die Basis des Titels, eigentlich könnte man es mit einem bloßen „A"-Button-Smashing vergleichen. Natürlich besitzt der Titel aber auch eine taktische Note, denn für besagte Kämpfe lassen sich im Vorfeld viele spielerische Goodies festlegen, Roxas lässt sich mit nützlichen Items ausstatten, mit ausreichend Energietränken bestücken und in Kampfmontur werfen. So geht es dann auf das Schlachtfeld. Aber von vorne…

Vom Hauptquartier der Organisation aus erhält Roxas all seine Aufträge und spielt im Laufe des Games jene Tage nach, die er nun in jener mysteriösen Gesellschaft verbracht hat. Im Aufenthaltsraum, dort wo sich alle Organisationsmitglieder tagtäglich versammeln, erhaltet Ihr Eure Anweisungen, storyrelevante Missionen zu erfüllen, aber auch solche, die im Jargon als Nebenquests durchgingen und nur dazu dienen, zusätzliche Items zu ergattern. Wie es sich für einen doch recht umfangreichen Titel gehört, erwarten Euch von Anfang an immer wieder kleinere Tutorial-Einlagen, die Euch nach und nach das Spielprinzip samt aller Facetten schmackhaft machen. Dies gelingt den Entwicklern in der Tat hervorragend, als Spieler fühlt man sich gut aufgehoben. Zur Steuerung lässt sich sagen, dass diese im Gesamten betrachtet teils auch mehrfach belegt ist, was aber in Fleisch und Blut übergeht – sei es der Kampf mit der Waffe, als auch der Einsatz von spezifischer Magie, die Roxas zur Verfügung steht. Das Befehlssystem klappt einwandfrei, wenngleich die Kamera nicht immer optimal positioniert wird. Allerdings dürft Ihr diese per Touchpen nachjustieren.

Die Vielzahl an Missionen im Gesamten ist beachtlich, kommt allerdings in keiner Weise an die „Final Fantasy Tactics"-Reihe dran, was aber auch nicht weiter schlimm ist. Meist sind die Missionen überschaubar, größtenteils sollt Ihr eine Horde wild gewordener Gegner ausschalten, deren Brutnester zerstören, Bosse niederringen oder einfach nur für Frieden sorgen. Mit der Zeit bereist Ihr diverse Gegenden, etwa die wunderbar verwunschen wirkende Wüste, direkt angesiedelt im Disney-Reich von Aladin. Allerdings gibt es nicht nur Kampfmissionen, sondern auch solche, in welchen Ihr auf Erkundungsjagd geht, Gegenstände untersucht, um Euch so ein Bild von der Gegend zu machen. Das ist teilweise etwas mühselig, da man keinen Ort des Geschehens unbesehen lassen sollte. Und in der Tat entwickelt sich „Kingdom Hearts - 358/2 Days" direkt zu einem Jumper-Titel, bei welchem es über auf- und abfahrende Ebenen empor geht, vorbei an nicht ruhen wollenden Feinden, hin zu jener einen Tür, die durch Schalterrätsel geöffnet werden muss. Immer wieder überrascht der Titel mit neuen Ideen, sei es eine Verfolgungsmission, bei welcher Ihr den Sichtkegel der Zielperson meiden solltet, selbst jene Person aber nicht aus dem Blickwinkel verlieren dürft. Obligatorische Kisten mit wertvollem Inhalt wollen gefunden und geöffnet werden, das Hack’n Slay-Prinzip bereitet Spaß, ist schnell verinnerlicht und dennoch erfreut man sich auch an jenen magischen Fertigkeiten, die, nachdem man sie im Ausrüstungsbildschirm festgelegt hat, man immer gerne zum Einsatz bringt. Überhaupt liegt dem Ausrüsten eine wesentliche taktische Komponente zugrunde: Das Inventar ist begrenzt, die Gegenstandsdichte aber immens.

Man muss also abwägen, welche Items man mit auf die Reise nimmt, ob es etwa Sinn macht, per Tafel (so nennt man jene Ausrüstungsblöcke, die man in das Inventar packt) seine Stufe zu steigern oder doch eher die Waffenkraft nach oben schraubt. Wie wäre es mit Boni-verstärkten Magie-Sprüchen oder einer verbesserten Lebenspunkte-Leiste? Ihr entscheidet. Statuseffekte gehören zu einem Rollenspiel – obwohl das Aufleveln hier nicht zum immer wiederkehrenden Standard wird – dazu, meist verschwinden diese wieder oder können durch den Einsatz von „Mittelchen" behoben werden. Mit eingesammelten Talern (und Herzen) kauft Ihr Euch neue Ausrüstungsgegenstände oder schmiedet Euch durchschlagskräftige Objekte – solche, die schon seit unbestimmten Zeiten auf Eurer persönlichen Wunschliste standen. Und wenn es wirklich mal ganz kurz vor knapp ist, setzt Ihr den Limit-Brecher ein, einen der mächtigsten Angriffe überhaupt. Sozusagen der Retter aus der letzten Not! Wollt Ihr abseits des Story-Pfades agieren, begebt Euch doch in sogenannte Holo-Missionen, also Aufgaben, die Ihr bereits schon durchlaufen habt oder nehmt Herausforderungen an, denen Ihr Euch gewachsen fühlt. Und da wäre noch der „Missionsmodus"...

Grafik & Sound....

Grafisch ist „Kingdom Hearts - 358/2 Days" über jeden Zweifel erhaben. Die genial vertonten Zwischenszenen im Render-Stil sind das Sahnehäubchen, aber auch über die Spielgrafik kann man nicht meckern. Allerdings störte es zwischenzeitlich doch etwas, dass die Umgebungen teilweise von Mission zu Mission nur erweitert wurden. Wenn man dann das zwanzigste Mal über den gleichen Platz schlendert, nervt es. Das aber nur nebenbei. Ansonsten hat man es hier mit einem fantastischen Hingucker zu tun, der auf dem DS wohl zu den besten Vertretern gehört.

Ein Hauptthema – das ist natürlich in Ordnung, von akustischen Ergüssen, die für ständiges Ohrenflattern sorgen aber ist das weit entfernt. Dennoch wird man atmosphärisch weit in das Disney-Reich mit hineingezogen, zu Mickey, Goofey und wie sie alle heißen. Sprachausgabe gibt es nur in den Sequenzen und dann auch nicht immer. Die Soundeffekte sind jederzeit hörenswert und geben dem Abenteuer den letzten Schliff.

Multiplayer....

Bis zu vier Spieler erlaubt „Kingdom Hearts - 358/2 Days". Zusammen zieht man in Missionen, um festzustellen, wer der Beste der Truppe ist. Das zeigen die Missionspunkte, die man im Laufe eines Auftrages sammelt. Derjenige, der am kühnsten schnetzelt, gewinnt. Allerdings geht es in erster Linie natürlich darum, mit dem Team das Ziel zu erreichen und gut abzuschneiden. Der Mehrspieler-Modus hat etwas, allerdings fehlt ihm die Story, die das ganze Konstrukt zusammenhält.

Fazit....

„Kingdom Hearts - 358/2 Days" ist gut, recht gut sogar, allerdings nicht so gut, dass es überwältigend wäre. Nein, dazu fehlt dem Titel der notwendige Tiefgang, es bleibt größtenteils bei üblicher Button-Smashing-Action, eingefügt in einen tollen Story-Rahmen, der durch die Disney-Eingebungen punkten kann. Unzählige, taktisch angehauchte Ausrüstungsmöglichkeiten, Action- sowie Erkundungsaufträge und eine hervorragende Technik machen den Titel zu einer Empfehlung, die – durch so manche Optimierung an bestimmter Stelle – ein absolutes Must-Have hätte werden können. Aber auch so ist der Titel einer, den man nicht belächeln sollte. Square Enix hat gute Arbeit geleistet, 20 Stunden Spielspaß sind Beleg genug! Serien-Kenner haben wegen des Vorwissens aber klar die Nase vorn!

 

+ tolle Geschichte
+ hervorragende Technik
+ Disney-Lizenzen
+ etwa 20 Stunden Spielzeit
+ taktischer Ausrüstungseinfluss
- kein besonderer Tiefgang
- Wiederholungen im Gameplay

GRAFIK: 86%

SOUND/EFFEKTE: 74%

MULTIPLAYER: 80%

GESAMTWERTUNG: 82%

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