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NDS Inazuma Eleven
 
 
Inazuma Eleven - NDS
Matthias Engert (06.02.2011)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: Nintendo
GENRE: Fußball RPG
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Ja
SCHWIERIGKEIT: 3-8
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: USK6
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Ja
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Ja
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Nicht nur im Bereich der Hardware ist Nintendo ein Vorreiter der Branche. Auch beim Thema Software spendieren sie uns Spielern immer wieder durchaus abgedrehte und ungewöhnliche Spiele. Zum einen bietet sich das auf dem DS schon durch die Möglichkeiten der Hardware an, aber selbst ohne schaffen sie es immer wieder mal Neuland zu betreten. Inazuma Eleven ist da regelrecht ein Paradebeispiel und alles was man sich beim flüchtigen Blick auf das Spiel so vorstellt, trifft eigentlich nicht zu. ;-) Denn eine Mischung aus Adventure, Fußball, Minispiel und vor allem Rollenspiel ist in der Form eigentlich einmalig. Kann mich nicht entsinnen, ein ähnlich gelagertes Spiel mal gezockt zu haben. Also auch durchaus ein Herausforderung für den Redakteur, den Inhalt richtig einzuordnen. Denn an wen soll sich das Spiel richten? Den Fußball Crack oder eher dem ambitionierten Rollenspiel Liebhaber? Fragen die wir versuchen wollen, im folgenden Test zu beantworten.

Menus und die Story....

Zwar unter dem Dach Nintendos erschienen, ist programmiertechnisch mit Level 5 eine andere Firma verantwortlich. Keine Unbekannten auf dem DS, zeigen sie in vielen Teilen des Spiels, dass sie ihr Handwerk verstehen. Zunächst erwartet euch ein komplett deutsches Spiel. Dabei deckt man hier gleich Texte und Sprachausgabe ab, so das die Geschichte allein schon durch die Sprachausgabe aufgewertet wird. Innerhalb der vielen und sehr schönen Sequenzen, bekommt man diese Feature zu sehen und zu hören. Um das Spiel zu Speichern, kann man hier jederzeit eingreifen und auf dem einzig verfügbaren Speicherplatz seinen Fortschritt verewigen. Zusätzlich bietet das Spiel auch Multiplayer Feature, sowie Zugriff auf Online Inhalte, über die ich mich später noch etwas genauer auslasse. Da wir es hier mit vielen Genres im Spiel zu tun haben, ist eine verbindende Story etwas feines. Und diese spielt im Spiel eine sehr große Rolle. Zudem ist sie auch recht intensiv eingebunden, was vor allem den Bezug zu den Charakteren sehr hoch hält. Hintergrund ist der Fußballclub der Raimon Junior High. Ein wenig beachteter Club der Schule, die ihren Stolz eher aus vielen anderen Sportclubs zieht. An der Spitze des Clubs steht der Kapitän und Torhüter Mark Evans. Dessen Rolle wenn man so will, übernehmt ihr als Spieler. Dem Club selber fehlen einfach die Mitglieder, ist schlecht ausgestattet und dümpelt eigentlich kurz vor seiner Auflösung herum. Hier greift ihr dem guten Mark unter die Arme und versucht den Club wieder zu großen Erfolgen zu verhelfen. Dabei erwartet euch ein Spiel, dessen Möglichkeiten man zu Beginn nur erahnen kann…..

Der Start in das Spiel ist mal wieder etwas ganz feines und so eher die Seltenheit auf dem DS. Denn im Stil des Spiels, erwartet euch ein sehr langes Intro in Anime Machart, was so stark an diverse Anime Serien im TV erinnert. Highlight auch hier, dass dieses Intro komplett vertont ist und so den Fan recht schnell in seinen Bann zieht. Zeugt zumindest von viel Liebe zum Detail. Ist das Intro vorbei, erwartet man euch auf dem Hauptmenu, dass zunächst nicht alle Inhalte auch preis gibt. Gutes Beispiel ist der Punkt Mehrspieler, der zu Beginn teilweise noch nicht nutzbar ist. Dazu muss man im Hauptspiel einige Vorgaben und Spielzeitpunkte erreichen. Von daher ist zunächst nur das neue Spiel möglich. Klar das über die Fortsetzen Funktion, erst nach einmaligem Speichern, das eigene Spiel weiter gezockt werden kann. Optionen und ähnliches gibt es später erst im Hauptspiel selber. Über das Pausenmenu kann man dann in den Einstellungen aber nur 2 Dinge anpassen. Zum einen ob man mit Kopfhörer oder Lautsprecher spielt und welche Funktion der B-Knopf beim Laufen abdeckt. Sprich ob beim Drücken Gelaufen oder Gerannt werden soll. Aber zweitrangige Dinge, so dass wir uns lieber gleich in das Hauptspiel stürzen. Da gibt es dann auch wesentlich mehr zu erzählen.

Technik und Gameplay....

Die erste Aktion, bevor man das Abenteuer angehen kann, ist die Eingabe eines Namens für sein Spiel. Nicht zu verwechseln mit einem Team Namen. Denn das hat man zu Beginn eigentlich gar nicht und erst zu einem bestimmten Spielfortschritt darf man sich hier etwas ausdenken. Dort kann man dann seinem Team neben einem richtigen Namen auch ein Wappen zuordnen. Aber bis dahin erwartet euch das Spiel mit einer als Tutorial umgesetzten spielerischen Einführung. Dabei lernt der Spieler als erstes den Adventure Teil kennen, was zunächst rein gar nichts mit einem Fußball Game zu tun hat. Zum Start des Spiels findet Ihr euch im heruntergekommenen Clubhaus wieder. Hier wartet die erste von sehr zahlreichen und vertonten Anime Sequenzen. Ihr lernt den Helden und Kapitän des Spiels kennen und merkt schnell, das hier vieles im Argen liegt. Denn hier wird euch nun anhand der Sequenz noch mal dargelegt, dass man vor hat den Club aufzulösen, wenn nicht bald Erfolge eintrudeln. Problem an der Sache, dass dem Team sogar noch Spieler fehlen und man nicht mal 11 Spieler in den eigenen Reihen hat. Hier beginnt die Reise und die Gameplay Facetten zeigen sich nach und nach. Wie schon erwähnt ist der Adventure Teil eher einem Pokemon Spiel würdig. Denn auf dem Touch Screen sieht man in der Iso Sicht auf das Geschehen den eigentlichen Helden in der Third Person Sicht, während der Top Screen das Thema Karte abdeckt. In diesem Teil des Spiels könnt ihr sowohl per Touch Screen, aber auch mittels Steuerkreuz in der Gegend herumlaufen. Dabei erweitert sich auch hier im Verlauf des Spiels der Inhalt. Kann man anfangs nur auf 2 Bildschirmen des Schulgeländes herumlaufen, so schaltet man im Verlauf immer neue Locations in der Umgebung frei.

So ist es auch nicht verwunderlich, dass man euch so erst mal die Grundlagen des Adventure Modus beibringt. Steuert sich wie ein Pokemon Spiel und sieht eben fast auch so aus. Ihr könnt in diesem Teil per A-Taste mit Leuten sprechen und diverse Aktionen und Mechanismen nutzen. Ein Druck auf die X-Taste bringt euch dabei zum Pausenmenu, das ebenfalls seine Inhalte nach und nach preis gibt. Aber dazu später mehr. Die erste Aufgabe im Spiel ist es neue Spieler zu finden, die dem eigenen Team beitreten. Denn nur mit 7 Recken ist die Mannschaft nicht vollständig. Dabei erlebt der Spieler einen ganz kurzen und flüchtigen Blick auf das immense Rollenspiel und Fußball Feature im Spiel, in dem man euch in ein simples Training schickt. Man sieht plötzlich das jeder Spieler über viele Rollenspiel Eigenschaften verfügt und das man auf dem Platz eine äußerst ungewöhnliche Steuerung beherrschen muss. Dazu macht man eine erste Bekanntschaft mit einem legendären Fußball Charakter, den Mark von nun an immer wieder versucht in das eigene Team zu holen. So lernt ihr als erstes die Örtlichkeiten kennen. Dabei ist das Spiel insgesamt in sogenannte Kapitel unterteilt, die aber bis auf Einblendungen fließend ineinander übergehen und ihr lernt die groben Abläufe gleich mal kennen. Pro Kapitel gilt es viele kleine Aufgaben zu erledigen, Spiele und Trainings Sessions zu absolvieren, das eigene Team zu Verbessern und am Ende immer ein abschließendes und wichtiges Fußball Spiel zu absolvieren. Hier gibt es eine kleine Unart in meinen Augen. Verliert man z.b. dieses Spiel, gibt es im Spiel das "Harte" Game Over, so das man ohne Vorwarnung seinen letzten Spielstand laden muss. Ist der schon etwas älter, verliert man erst mal die Lust weiter zu spielen. Es macht also Sinn, öfters mal im Pausenmenu die Speicherfunktion aufzusuchen. Weiterer wichtiger Meilenstein im Spiel ist das Zusammentreffen mit der rivalisierenden Royal Academy Mannschaft. Diese Abo Gewinner des wichtigen Frontier Fußball Turniers und Übermannschaft im gesamten Spiel, geben sich kurz die Ehre und zeigen dem Spieler, was eigentlich möglich ist mit dem ungewöhnlichen Spielsystem. Danach beginnt das Spiel so langsam anzuziehen und der Spieler fängt an Blut zu lecken….

Denn ehe man auch nur einen flüchtigen Gedanken an Siege und Turnierteilnehmen verschwendet, gilt es nun in die Tiefen des Systems hinab zu steigen. ;-) Habt Ihr zunächst 11 Leute beisammen, kann man sich auch die spielerische Action in Sachen Fußball intensiver anschauen. Und hier punktet die sehr ungewöhnliche Mischung aus Fußball und Rollenspiel überraschend gut. Schauen wir uns mal die Grundlagen an. Im Spiel gibt es neben wichtigen 11 gegen 11 Spielen auch reichlich 4 gegen 4 Spaßkicks. Um bei beiden eine Chance zu haben, müssen die eigenen Spieler entwickelt werden. Schaut man sich jeden Spieler an, so haben diese wie in einem Rollenspiel persönliche Eigenschaften. Die beginnen mit einem übergeordneten Level, das man via Erfahrungspunkte erhöhen muss. Damit einhergehend gibt es reichlich persönliche Eigenschaften wie Schnelligkeit, Robustheit, Schussvermögen oder Ausdauer, um nur ausgewählte Punkte zu nennen. Dazu kommen 2 grundlegende Leisten, die ebenfalls über Wohl und Wehe entscheiden können. Ebenfalls wie in Rollenspielen gibt es eine Leiste für KP (Kraftpunkte) und ein Gegenstück für die TP (Technikpunkte). Einfach gesagt definiert die KP Leiste, wie lange ihr in einem Spiel überhaupt Laufen und Agieren könnt, während die TP Leiste Specials abdeckt, die es ebenfalls zuhauf gibt. Hier schauen wir uns mal ein simples 4 gegen 4 Spiel an, bei dem wir zum einen das Gameplay beleuchten wollen, aber eben auch wie das ganze zusammenhängt. Egal wie ihr später spielt, auch hier gibt es einen Taktik Teil und Ihr könnt sowohl Aufstellung und Spieltaktik beeinflussen. Logisch das euch bei einer immer größer werdenden Mannschaft mehr Möglichkeiten gegeben sind. Zumal auch alle im Spiel rekrutierbaren Charaktere eine bevorzugte Position bekleiden. Es macht also wenig Sinn einen Torhüter in die Spitze zu stellen. Ein Spiel selber geht wahlweise über 15 Minuten Durchgänge ohne Halbzeit oder im Falle der wichtigen 11 gegen 11 Spiele aber auch in zwei 30 Minuten Halbzeiten. Allerdings laufen diese nicht in Echtzeit ab, sondern gehen im Zeitraffer in ein paar Minuten über die Bühne.

Sobald nun ein Spiel gestartet ist gibt es viele Ziele um ein Spiel zu gewinnen. Das muss also nicht immer zwingend der reine Sieg sein. Gespielt werden die Matches in einer ungewöhnlichen Sicht von Oben, bei der aber nur ein Teil des Spielfeldes zu sehen ist. Was später in den großen kompletten Spielen auch gerne mal zu Übersichtsproblemen führt. Auch speziell weil das Thema Trikotfarbe nicht immer konsequent umgesetzt ist. Ihr spielt nun immer von unten nach oben und versucht die geforderten Spielziele zu erfüllen. Jetzt greifen nun die persönlichen Stats und die Steuerung sehr stark ineinander. Stichwort Laufen. Dies tun die Spieler zunächst selbsttätig, kann aber durch schnelles Antippen beschleunigt werden. Um Richtungen zu ändern bedient man sich des Touch Screens und zeichnet vom Spieler ausgehend Linien auf den Platz, egal ob man in der Offensive ist oder in der Defensive. Ist man in der Offensive kann man nun versuchen per Antippen einer freien Stelle auf dem Platz einen steilen Pass zu spielen, oder man tippt direkt auf einen Mitspieler. Spieler die außerhalb des Sichtbereichs herumlaufen, werden durch kleine Pfeile dargestellt. Auch Pässe in diese Richtungen kommen in der Regel erst mal an. Ist das Tor im Screen sichtbar, könnte man darauf schießen. Dazu tippt man eine Stelle des Tores an und bekommt danach eine 2er Abfrage. Zu Beginn sind so der stramme Schuss oder der Heber möglich. Später wird das noch um einiges erweitert. Wird die Aktion ausgeführt, schwenkt das Bild auf wunderbar umgesetzt selbstlaufende Animationen um, die das Geschehen sehr stimmig rüberbringen. Genau diese Abläufe findet man bei allen Aktionen im Spiel vor. Ist z.b. der Gegner im Angriff und man will ihm den Ball abjagen, so tippt man den Gegner an, oder zeichnet Linien an den Punkt wo man den Gegner vermutet. Kommt es zum Kontakt mit einem eigenen Spieler, gibt es wieder die Abfrage. Hier z.b. ob man ein Tackling anbringen will, oder eine Grätsche. Danach schwenkt das Bild wieder um und man darf das Ergebnis wunderbar animiert verfolgen. Diesen Wechsel zwischen einfacher Platzansicht und den animierten Momenten erlebt man immer und reichlich auf dem Spielfeld.

Nun war das aber noch lange nicht alles und es fangen ja nun an die RPG Einflüsse auch ihren Reiz auszuspielen. Zunächst verbrauchen alle diese Aktionen während eines Spiels KP. Sind diese mal auf Null, bewegt sich zwar der Charakter noch über das Feld, wirklich zu Gebrauchen ist er aber nicht mehr. Besonders wenn man immer ein und denselben Stürmer agieren lässt natürlich von Nachteil, wenn man nur mit einer Spitze spielt. Das gleiche in der Abwehr. Wer einen Angriff nach dem anderen zulässt, muss sich über erledigte Verteidiger nicht wundern. Also gilt es über Trainingsspiele zu leveln, da sich dabei ja auch die Leisten mitentwickeln. Für Tore, Siege an sich und auch besonders schöne Spielzüge gibt es Erfahrungspunkte, die nach einem Spiel für das gewünschte Level Up sorgen. Wobei es auch genug Spiele gibt, wo man gleich 4 oder 5 Level erspielen kann. Spätestens dann fängt der Spieler an richtig motiviert zu werden. Denn die ersten Spiele im Game sind reine Frustübungen und zeigen euch erstmal eure Grenzen auf. Dazu kommen nun auch die TP Inhalte, sprich Specials auf dem Spielfeld. Leveln die einzelnen Charaktere, so lernen sie beim Erreichen bestimmter Level neue Specials. Ganz so wie aktuell bei einem Golden Sun. Auf dem Spielfeld erhält man dafür nun bei den 2er Abfragen ein drittes Feld, über das man die verfügbaren Specials anwählt. Gerade die Torhüter und Stürmer leben sehr stark davon. Ansonsten greifen im Allerweltsgekicke die Regeln des Stärkeren. Trifft also z.b. ein Level 5 Stürmer auf einen Level 10 Verteidiger, zieht der Stürmer meist den kürzeren. Es sei denn z.b. das der Stürmer noch wesentlich frischer ist und wir sind hier z.b. schnell wieder beim Thema KP. Oder aber die Klasse des Spielers ist ein Vorteil. Ja auch dies gibt Inazuma Eleven her. So sind die Spieler auch in Klassen wie Feuer oder Wasser eingeteilt, was sich ebenfalls auf das Gameplay auswirkt. Es gibt also viele Dinge zu beachten. Die Sucht nach dem Leveln und Entwickeln der Spieler wird mit der Zeit immens groß.

Damit einhergehend greift dann auch die Story immer wieder ein. Neue Personen halten Einzug, die euch z.b. beim Training unterstützen. Ihr erweitert das Location Angebot und dürft mit der Zeit neben vielen Trainingsspielchen auch Freundschaftsspiele und gar Turniere bestreiten. Dennoch stößt man vielleicht hier und da doch an die spielerischen Grenzen und man sehnt sich vielleicht nach neuen Spielern. Kein Problem. Inazuma Eleven bietet euch sage und schreibe 1000 Charaktere, die man im Verlauf rekrutieren kann. Allerdings gibt es gewisse Regeln. So kann man nur maximal 100 Spieler gleichzeitig besitzen und davon 16 aktiv in der Mannschaft haben, was mit der Zeit zu einem netten Transfer Geplänkel führt. Um hier nicht den Überblick zu verlieren gibt es eine Managerin im Spiel, die euch hier viel Arbeit abnimmt. Und wieder greift vieles ineinander. Gute Spieler findet man nur, wenn das eigene Teamlevel groß genug und der Ruf des Teams möglichst hoch ist. Von daher geht man keinem Trainingsspielchen aus dem Weg und man empfindet das Zufallsprinzip wie in Pokemon Spielen keinesfalls als lästig. Denn hier kann es sein, das beim simplen Herumlaufen im Adventure Modus eine plötzliche Herausforderung auf euch wartet. Ich empfinde die Machart als äußerst stimmig. Anfangs war ich eher noch skeptisch, muss aber sagen, dass nach einigen ersten Erfolgen das Spiel einen ganz besonderen Reiz ausspielt. So ist auch die ständige Abfolge an festen Aufgaben im Spiel nicht störend, weil man immer wieder passend unterbrochen wird. Und irgendwann ist man dann eben in der Lage richtig große Teams herauszufordern. Lohn hier sind dann neben EP auch sehr oft Items, die man den eigenen Spielern anlegen kann. Auch hier RPG like verbessern sie Werte des Spielers. Das passt alles sehr gut und ist einfach mal was anderes in Sachen Gameplay. Je nach Intensität des Spielers kann man so locker 15-20 Stunden mit dem Spiel zubringen. Den Langzeitkick erhält man aber durch die Mehrspieler Inhalte. Wobei man dazu aber unbedingt Gleichgesinnte um sich haben sollte.

Grafik & Sound....

Grafisch bietet Inazuma Eleven Licht und Schatten. Der erste Eindruck ist eher etwas bieder. Denn der Adventure Teil wirkt wie eine etwas blassere Variante eines Pokemon Spiels. Recht grob gezeichnete Umgebungen, bei denen eigentlich nur die herumlaufende Charaktere animiert sind. Auch die Fußball Action auf den Plätzen ist zunächst recht zweckmäßig gehalten und gibt wenig Anlass zu Jubelstürmen. Ganz anders sieht es dann bei den sehr schönen Animationen auf dem Spielfeld aus. In Pseudo 3D sind diese zwar schon gescriptet, bringen aber die Dynamik und Action des Gameplays wunderbar rüber. Weiteres Highlight sind die Sequenzen, die in der Anime Trickfilm Machart harmonisch wirken und vor allem die Story und den Bezug zu den Charakteren sehr hoch halten. Das gefällt mir sehr gut. Technisch gibt es eigentlich wenig zu meckern. Im Adventure Teil ist zwar alles etwas grob und hölzern, dafür passt der spielerische Teil. Auch wenn man gerade zu Beginn mit der ungewöhnlichen Steuerung erst mal warm werden muss.

Beim Sound fällt das Spiel ein wenig ab. Zu oft dudeln Allerweltsmusiken aus den Lautsprechern, die zwar eine Dynamik mitbringen, aber auch oftmals wenige Unterschiede mitbringen. Effekte sind vorhanden und auf dem Spielfeld zeigen auch hier die speziellen Spielsequenzen viel Abwechslung. Highlight ist auch hier die Sprachausgabe. Gut in der Betonung ist auch die Qualität in Ordnung.

Multiplayer/Online....

Der Multiplayer an sich, ist im Spiel ein durchaus zweischneidiges Schwert. Denn man muss hier ganz klar unterscheiden zwischen dem spielerischen und dem organisatorischen Teil. Will man wirklich gegen oder mit einem anderen Spieler loslegen, geht das nur Lokal. Knackpunkt ist hier die Tatsache, dass jeder Spieler über eine Cartridge verfügen muss. Die billige Single Card Variante gibt es nicht. Wer hier einen Freund hat, findet einen äußerst motivierenden Mehrspieler vor. Denn auf den Platz führt man logischerweise sein eigenes Team. Und nichts motiviert dann mehr, als seinem Gegner zu zeigen wie gut man sein Team gemacht hat. Vor allem weil zu Vieret so auch Turniere möglich sind und man erspielte Erfolge auch behält. Dazu ist es natürlich auch Lokal möglich Spieler zu Tauschen. Der Online Einfluss im Spiel ist nun zwar relativ simpel, aber ausreichend. Wer also die Möglichkeit hat mit seinem DS Online gehen zu können, bekommt die Möglichkeit exklusive Spieler und Items herunterladen zu können. Dabei hat Nintendo das System wöchentlich umgesetzt. Man wählt sich ein, kann das aktuelle Update herunterladen und muss im Spiel mit bestimmten Personen reden. So z.b. mit der Managerin, wenn man einen der 50 exklusiven Spieler anwerben kann, oder aber im Schulshop, wenn seltene Ausrüstungsgegenstände verfügbar sind. Direkt gegeneinander Spielen ist Online nicht möglich. Vielleicht der größte Kritikpunkt im Spiel.

Fazit....

Inazuma Eleven als Experiment zu bezeichnen, wäre dem Spiel fast schon nicht würdig. Klar habe ich mich selber auch gefragt, ob die Mischung aus Rollenspiel, Adventure und ungewöhnlicher Fußball Action punkten kann. Wie sich zeigen sollte kann dies das Spiel auf ungewöhnliche Weise. Ein äußerst frisches Spielprinzip, das erst auf den zweiten Blick seinen Reiz ausspielt. Anfangs kommt einem vieles zu kompliziert und unausgereift vor. Doch das dauert nicht lange und es zeigt sich dann schneller als gedacht der Umfang und die spielerisch gelungenen Facetten des Spiels. Ein sehr guter Tiefgang, der keinen der Gameplay Teile wirklich bevorzugt oder als Alibi im Spiel zeigt. Alles ist irgendwie wichtig. Zwar muss man sich mit der Steuerung auf dem Platz erst mal arrangieren und etwas warm werden. Spaßig und unterhaltsam ist es auf jeden Fall. Dabei ist der typische Fifa Gamer genauso als Zielgruppe im Visier, wie ein Golden Sun Spieler. Beide Vorlieben deckt man ab, so das Inazuma Eleven die Mischung aus diesen Genre recht gut gelingt. Interessierte sollten auf jeden Fall einen Blick auf das Spiel lassen. Bereuen wird man es nicht.

 

+ Gute Spielzeit
+ Gelungene Genre Mischung
+ Story sehr gut eingebunden
+ 1000 versch. Charas enthalten
+ RPG Inhalte sehr stimmig
+ Etwas andere Fußball Steuerung
+ Komplett Deutsch
+ Motivierender Spielverlauf
- Online nur Downloads möglich
- Übersicht leidet manchmal
- "Hartes" Game Over

GRAFIK: 74%

SOUND/EFFEKTE: 74%

MULTIPLAYER: 76%

GESAMTWERTUNG: 78%

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