konsolenkost.de

 
NDS IL-2 Sturmovik: Birds of Prey
 
 
IL-2 Sturmovik: Birds of Prey - NDS
Jens Morgenschweiss (19.10.2009)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: 505 Games
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 4-9
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: K.E.
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Normalerweise werden bei Spielen, die den zweiten Weltkrieg zum Thema haben, Waffensysteme der Westalliierten typisiert. Deswegen völlig ungewöhnlich, das man ein Spiel nach einem Flugzeug der Russen benennt. Und die IL 2 ist ja auch kein rassiger Jäger sondern ein Sturmovik, die russische Bezeichnung für „Schlachtflugzeug". Sie wurde für Einsätze gegen gepanzerte Bodenziele konzipiert und ist auch so an der Ostfront aufgetreten. Mit ihren etwa 36 000 gebauten Exemplaren ist sie wohl auch heute noch das meist gebaute Flugzeug. Vielleicht hat ihr auch diese Tatsache als Namenspatron geholfen.

Menus und die Story....

Für die Story hat man sich drei Schwerpunkte des zweiten Weltkriegs heraus gesucht. Zum einen werden wir an der Ardennenoffensive teilnehmen, in Stalingrad am Himmel stehen und natürlich bei der Luftschlacht um England mitmischen. Die Einsatzziele sind nicht nur linear reine Luftkämpfe, es müssen auch Erdziele bekämpft werden und ein paar Bomben muss man auch treffsicher platzieren. Damit wir nicht gleich vom Himmel in die Hölle geraten, müssen wir uns Grundkenntnisse in der Fliegerschule aneignen. Das bezieht sich natürlich nicht nur auf das reine Flugvermögen, sondern wir müssen auch die Flugkarte kennen und wissen, was welche Zeichen bedeuten. So lernen wir, dass man mit unterschiedlichen Farben Zielsektoren markiert, feindliche Flakstellungen oder die An- und Abflugrichtung. Erst wenn man das zufriedenstellend erledigt hat, kann man sich in eine Maschine setzen. Denn erst jetzt lernt man mit der Maschine umzugehen, die Waffen zu bedienen und Ziele anzufliegen.

Wer beim Bedienen der Maschine Schwierigkeiten hatte, der sollte noch einmal einen Blick in die Einstellungen werfen, denn dort kann man die Tasten- und Knopfbelegung beliebig austauschen. Der Schwierigkeitsgrad wird beispielsweise nicht mit den herkömmlichen Bezeichnungen versehen, sondern kann von jedem einzeln diffizil verändert werden. Wer es ganz knackig mag, der kann zum Bsp. die Trefferquote herausnehmen, so dass nicht alle Schüsse ins Ziel treffen. Auch die automatische Zielmarkierung lässt sich deaktivieren, so dass sich das Ziel nicht mehr rot verfärbt, wenn es in Reichweite ist. Ferner kann man Munition und Treibstoff rationieren, damit ein wenig Realitätsnähe geschaffen werden kann. Das Triebwerke überhitzen können, ist zwar ärgerlich, aber nicht sonderlich tragisch. Wer nicht permanent mit Extraschub fliegt, kann diesen Punkt getrost aus den Augen lassen. Wenn wir dann alle Einstellungen getroffen haben und symbolisch unsere Flügel in der Flugschule verdient haben, kann der Tanz beginnen.

Technik und Gameplay....

Überraschend ist, das man jede einzelne Mission schon zu Beginn des Spiels anwählen kann. Es gibt also nichts mehr frei zu spielen. Das ist zum einen nicht schlecht, aber irgendwo fehlt der Anreiz. So kann man sich in jeder Mission ein Bild machen und wenn man eine Mission hat, bei der man beim besten Willen nicht vorankommt, geht man einfach zur nächsten. Die nächste Überraschung ist, das man sogar mit der Luftwaffe kämpfen darf. Dadurch erhöht sich die Zahl der eingesetzten Flugzeuge auf 13. Um einmal kurz anzuzeigen, was sich hier alles am Himmel tummeln kann, will ich einmal eine kurze Liste aufstellen. Auf deutscher Seite haben wir neben der Bf 109 Messerschmitt noch die FW 190 als Jäger und als Bodenkampfeinheiten die Bf 110 und die legendäre Ju 87. Auf alliierter Seite schickt man gegen die Bomberschwärme die P 51 Mustang, die Hurricane Mk I und natürlich die Spitfire ins Rennen. Und die Russen versuchen ihr Glück mit der MiG 3, der Yak 1 und der La 5 für den Jägerkampf, während die IL 2 als „Schlächter" für den Bodenkampf vorgesehen ist. Alle diese Flugzeuge haben ihre Meriten am Himmel über Europa verdient und waren jedes für sich ein kleines Meisterwerk in der Hand eines guten Piloten. Außer die Bf 110 vielleicht, die sich als Fehlkonstruktion erwiesen hat.

Die Programmierer haben ihr bestes versucht, die Maschinen so authentisch wie nur möglich zu gestalten. Und ich habe nichts auffälliges gefunden, was nicht übereinstimmt. Die Tastenbelegung ist für jedes Fabrikat gleich. So kann man seiner Maschine mit der R- Taste einen zusätzlichen Schub verleihen, der uns an die 800 km / h beschleunigt. Wer seinen Gegner ausbremsen möchte, kann mit der L Taste ein wenig Gas wegnehmen und so einem langsamen Flugzeug besser folgen. Eigentlich müsste sich mit dieser gedrosselten Geschwindigkeit auch eine wesentlich engere Kurve fliegen lassen, was aber im Spiel nicht berücksichtigt wurde. Für einen Rundumblick braucht man lediglich den Stylus über das Touchpad zu führen. Die beiden Waffensysteme werden mit den Tasten A und B bedient. Dabei unterscheiden wir die Primärbewaffnung (Taste A) und die Sekundärbewaffnung (Taste B). Die Primärbewaffnung ist bei allen Typen die Großkalibrige, was im Normalfall 20 mm bedeutet. Die Sekundärbewaffnung beschränkt sich auf die üblichen MG Waffen, was für die deutschen Flugzeuge 7,92 mm bedeutet. Mit einem breiten Daumen kann man beide Waffen synchron abfeuern. Weil wir gerade bei den Waffen sind, so finde ich es ein großes Problem, wenn die Primärbewaffnung, die ja großkalibrig ist, auf weite Entfrenung keine Wirkung zeigt. Als Beispiel muss ich mit meinem Jäger dem gegnerischen Bombern so nahe kommen, um sie zu beschädigen, das sie mich mit ihren MG´s problemlos beschießen können. Da krankt das ganze Spiel daran. Der Fight mit den Jägern ist sehr gelungen. Wer hinter dem Gegner ist, hat klar Vorteile. Da kann man nur mit fliegerischen Mitteln entkommen. Aber die Bomberjagd ist sehr schwierig, da sie auf kurze Distanz sehr überlegene Feuerkraft haben.

Im Pulk von drei Bombern hat man allein sehr schlechte Karten. Da kommen wir zum nächsten Problem. Die eigene Unterstützung in der Luft ist sehr dürftig. Egal auf wessen Seite wir fliegen, mit maximal drei Kameraden ist man in der Luft, während der Gegner haushoch überlegen daher kommt. Dazu hat man nicht genug Zeit, alle Gegner zu bekämpfen und sein Missionsziel zu erfüllen. So kommt mitten im Luftkampf eine Einblendung, das die Mission gescheitert ist, weil ein Missionsziel verfehlt wurde. In diesen Momenten kann man schon mal einen dicken Hals bekommen. ;-) Hat man eine Mission gelöst, geht es ungebremst zur nächsten weiter. Nach einem kurzen Briefing, wo uns der Flight Commander den Einsatz erläutert, stehen wir schon wieder in der Luft. Gott sei Dank hat man uns es erspart zu starten und zu landen. Habe es mal in der Flugschule probiert – sieht nicht gut aus, so ein Feuerball. ;-)

Grafik & Sound....

Grafisch hat man versucht, die Flugzeuge so authentisch wie möglich zu gestalten. Es sieht nicht ein Flugzeugtyp wie der andere aus. Dafür hat man die Landschaften etwas vernachlässigt. Von einer großen Flughöhe aus ist es noch ganz ok, aber wenn man einmal im Tiefflug über Wälder und Orte fliegt, ist es doch sehr grobpixelig. Viel mehr gibt es auch nicht zu sehen im Spiel. Bleiben noch die Beschädigungen am Flugzeug. Wer die Karte in seiner Flugkanzel ausblendet, blickt auf die Instrumententafel. Bei Treffern wird sie immer „löchriger" und das sind schlechte Zeichen. Ansonsten bekommen wir nur mit kleinen Nachrichten Hinweise auf Beschädigungen. Nur kann man sie im Kampf nicht immer zur Kenntnis nehmen. Wenn nicht gerade ein Riss im Treibstofftank auftritt und das halbe Flugzeug in Flammen steht, kann man einige Beulen schon mal übersehen.

Soundtechnisch kommt IL 2 sehr ruhig und beschaulich daher. Die Menumusik steht eher für ein ruhiges und unaufgeregtes Spiel. Im Kampf hört man nur den Motorenlärm und das hämmern der Waffen. Mal wieder seit langem ein Spiel, das nicht mit einer abscheulichen Musik nervt und somit beim Sound „punktet".

Fazit....

Die Ansätze sind sehr lobenswert bei IL 2 Sturmovik. Doch die Umsetzung hat einige kleinere Hänger, die allerdings nicht ganz unwichtig sind. Positiv sind die verschiedenen Modelle aller wichtigen Flugzeugtypen des zweiten Weltkrieges. Man hat versucht sie so getreu wie möglich zu modellieren und auch ihre Bewaffnung nachzuahmen. Allerdings kann ich keine großartigen Unterschiede bei der Steuerung von Jäger und Bombern feststellen. Zugegebenermaßen bin auch in der Realität noch kein Flugzeug geflogen, aber einen Unterschied in der Steuerung kann ich mir schon vorstellen. Schlecht ist dagegen, das man mit seinen großkalibrigen Waffen auch sehr nah an den Gegner heran muss, so das auch er mit seinen MG Waffen uns beschädigen kann. Ferner gefällt mir nicht, das die Missionen zwar gut durchorganisiert sind, aber aufgrund kleinerer Patzer scheitert. Gerade weil uns ein paar Wingman fehlen, die sich die Gegner teilen können, scheitern unsere Missionen oft sehr schnell. Man ist so mit den gegnerischen Jägern beschäftigt, das man schon mal einen Bomber übersieht, der die Mission scheitern lässt. Da alle Missionen von Anfang an verfügbar sind, ist die Chance sehr hoch, das Game für einen kleinen Zwischenspurt noch einmal einzulegen und sich auf Jux und Dollerei einen Luftkampf zu liefern.

 

+ authentische Maschinen
+ variable Schwierigkeitsgrade
+ keine hektischen Luftkämpfe
+ soundtechnisch in Ordnung
- Waffendistanzen sehr tricky
- Missionen zu leicht gescheitert
- keine Steuerungsunterschiede
- Luftunterstützung (Wingman)

GRAFIK: 69%

SOUND/EFFEKTE: 65%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 68%

Sämtliche Inhalte wie Bilder und Texte zu diesem Artikel sind geistiges Eigentum des Mag'64. Eine Benutzung oder anderweitige Verwendung darf nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Mag'64 erfolgen.

 
                   

Gamesload