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NDS Guitar Rock Tour
 
 
Guitar Rock Tour - NDS
Kilian Pfeiffer (23.11.2008)

SYSTEM: NDS US
ENTWICKLER: Gameloft
GENRE: Musikspiel
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-7
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: K.E.
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Die Branche befindet sich derzeit im „Rock Band"- und „Guitar Hero"-Fieber. Im November 2008 grassiert dieses wieder einmal ganz besonders und somit sind Tür und Tor zur Entwicklung ähnlicher Spielprinzipien für weitere Drittanbieter sperrangelweit geöffnet. Beispiel „Gameloft": Der französische Entwickler hatte das bis vor kurzem geheime „Guitar Rock Tour" in der Pipeline, das nun kurz vor dem Release von „Guitar Hero – World Tour" auf den Markt gekommen ist. Natürlich orientiert man sich am großen Vorbild, besser gesagt am kleinen Handheld-Ableger. Von „Activision" wurde zu dessen Release ein gelungenes Nintendo DS-Zusatzgerät beigelegt, ein Handaufsatz, mit welchem man die Noten – ähnlich wie auf der Gitarre – nachspielen konnte. Ein solcher liegt „Guitar Rock Tour" zwar nicht bei, dennoch wollen wir mal schauen, was der Nachzügler auf dem Kasten hat.

Menus und die Story....

Wie für ein Musikspiel üblich, ist eine Karriere ein Pflichtpunkt im Hauptmenü. Ohne eine solche wäre ein Gitarrentitel kaum möglich. Gitarrentitel? In der Tat, jedoch bieten die Entwickler ein weiteres Instrument an, das man nach Herzenslust bedienen darf: das Schlagzeug! Aber dazu später mehr. Zunächst, wie gewohnt, das „Tutorial", das Ihr Euch zu Herzen nehmen solltet. Schade, dass man hier mit langweiligen Textmenüs abgespeist wird. Überhaupt ist das dann auch einer der größten Kritikpunkte im Spiel: die ermüdend erzählte, vollkommen belanglose Story, die anhand von ein paar Sätzen vorgetragen wird. Aufgesetzt wirkt diese und in jeder Hinsicht öde.

Denn auch hier geht es um eine neu gestartete Karriere einer Band, die in der Garage beginnt und den Erfolg sucht. Die Massen, die Anerkennung. Die Möglichkeit, ihr Können in die Welt zu tragen und dort bejubelt zu werden. Ob nun an der Gitarre oder am Schlagzeug, bleibt Euch überlassen. Möglich ist beides. Insofern hebt sich der Titel vom „großen Vorbild" auf dem Handheld also durchaus ab.

Technik und Gameplay....

Die Reise rund um die Welt ist überschaubar, ebenso die Anzahl der Lieder, bei denen man auf das Original gesetzt hat und durchaus einige Schmankerl präsentieren kann. Ob die Songs allerdings von den ursprünglichen Interpreten performt werden, wurde nicht recht klar. Denn die Künstlernamen bleiben zu jeder Zeit inkognito – ergo, wir haben es mit gut gemachten Cover-Songs zu tun, was aber nicht weiter schlimm ist. Nur etwas mehr, wäre wünschenswert gewesen.

Anders als bei der „Guitar Hero"-Serie habt Ihr es bei „Guitar Rock Tour" mit sechs Notensaiten zu tun, also eine mehr als Ihr gewöhnt sein dürftet. Weil ein Aufsatz fehlt, ist der Einsatz des Touchpens verlangt, mit dem es Noten zu treffen gilt. Von oben rasen während des Gitarrenspiels farbige Noten auf den jeweiligen Saiten auf Euch zu. Sobald sich diese im markierten Bereich am unteren Bildschirmrand befinden, liegt es an Euch, den Screen flott anzutippen, um einen korrekten Ton zu spielen. Nur dann hagelt es Punkte auf dem Konto, nur dann ertönt die durch die Gitarre erzeugte Melodie in entsprechendem Maße. Hier müsst Ihr also mit dem Stylus die Noten auf den jeweiligen Saiten direkt treffen, was innerhalb der drei zur Verfügung stehenden Schwierigkeitsgrade gar nicht so einfach ist – definitiv aber leichter, als beim Handheld-Teil der „Guitar Hero"-Serie. Dort bedarf es einer ausgeprägten Augen-Hand-Koordination, die hier zwar auch vonnöten, aber nicht derart ausgeprägt sein muss. Immerhin müsst Ihr Noten über einen längere Zeitraum halten oder Akkorde spielen, indem Ihr den Touchpen über die auf dem Tonabnehmer nebeneinander liegenden Noten gleiten lasst. Die Erkennung funktioniert indes einwandfrei.

Wollt Ihr den Titel im mittleren Schwierigkeitsgrad zu Ende spielen, benötigt Ihr rund zwei Stunden – für ein Instrument, versteht sich. Das ist leider etwas wenig, was auf die knappe Anzahl an Songs zurückzuführen ist. Was nett ist, im Endeffekt aber keinen spielerischen Mehrwert hat, ist die Superstar-Aktivierung bei der Gitarre, bei der sich der Multiplikator für eine kurze Zeit, aufgrund von korrekt gespielten Power-Sequenzen, verdoppelt. Eine zweite Möglichkeit ist die Feuernoten-Aktivierung, mit der Eure Beliebtheitsskala in die Höhe rauscht – vor allen Dingen ein dankbares Mittel, um aus ausweglosen Situationen im letzten Moment heraus zu schlittern.

Ähnlich, aber doch anders ist die Bedienung des Schlagzeuges: Es existieren drei Arten von Noten, gelbe, rote und blaue, die entweder mit dem Touchscreen oder den Nintendo DS-Tasten gespielt werden können. So bedient Ihr die Trommeln und die Becken. Der Ablauf ist der gleiche wie bei der Gitarre. Auch hier gibt es das Superstar-Feature, ebenso ein Feuernoten-System. Sobald der Schalter leuchtet und eine ausreichende Anzahl an Noten gespielt wurde, dürft Ihr den Schalter umlegen und loslegen. Diverse Prämien (24 an der Zahl) warten darauf, erspielt zu werden, was beispielsweise dann geschieht, wenn Ihr eine gewisse Punktzahl überschreitet oder einen höheren Schwierigkeitsgrad rockt. Allerdings laufen diese nur nebenbei und sind eine nette Zugabe – mehr aber auch nicht. Der Titel gestaltet sich als solcher eher eintönig, denn weder gibt es Minispiele noch eine tiefgründige Geschichte. Alles was Ihr macht, ist das Treffen von Notenfolgen. Zwar unterhaltsam, auf Dauer aber monoton.

Grafik & Sound....

Optisch macht „Guitar Rock Tour" eine ganz gute Figur, wobei die Band-Charaktere ein etwas merkwürdiges Bild abgeben. Ihr grafischer Comicstil ist nicht unbedingt der Traum eines Rockgitarristen. Wie schon beim großen Vorbild hüpfen und springen die Band-Mitglieder auf der Bühne umher, im Vordergrund laufen indes die Noten auf Euch zu. Diese sind von „Guitar Hero – On Tour" nur unwesentlich zu unterscheiden.

Die Songs, die man auf der Spielkarte findet, klingen gut, auch deren Melodien haben Ohrwurmcharakter und überzeugen auch dann noch, wenn Ihr das Lied bereits zum fünften Mal spielt. Ob das nun „Girlfriend", „Rock you like a Hurricane" oder „In the Shadow" ist. Auch der Gesang klingt rein, wie gesagt, handelt es sich hierbei um keine Orignalsongs.

Multiplayer....

Mit zwei Karten kommt es zum ultimativen Jam-Wettbewerb. Oder ist dieser etwa gar nicht so ultimativ wie anfangs gedacht? Nein, ist er wohl nicht. Klar, es ist möglich, gemeinsam als Band aufzutreten oder aber gegeneinander um den Highscore-Rekord zu kämpfen. Allerdings fehlt das bindende Element, beispielsweise eine Rock Star-Karriere, wie man sie in ähnlichen Titeln bereits gesehen hat. Bei „Guitar Rock Tour" fehlt das Ziel vor Augen. Für ein Spielchen zwischendurch eignet es sich hingegen aber schon.

Fazit....

Wir waren gespannt, als wir den Titel in Händen hielten. Denn immerhin hat das Genre derzeit Hochkonjunktur. Kein Wunder, verkaufte sich „Guitar Hero – On Tour" doch weit mehr als eine Million Mal weltweit. Mit „Music Monstars" steht bereits der nächste Konkurrenztitel in den Startlöchern. Besserer Durchschnitt ist „Guitar Rock Tour" allemal, nicht zuletzt wegen der zwei zur Verfügung stehenden Instrumente. Jedoch – und das ist einer der Kritikpunkte – ist die Spielzeit zu kurz, die Story zu mau, die Innovationseinbringung zu gering. Im Grunde nicht einmal vorhanden. Was bleibt, ist eine Alternative zur Handheld-Gitarrenkonkurrenz. Ein netter Titel, der mehr Inhalt (beispielsweise Online-Modus, tolle Rocker-Story, etc.) benötigt hätte, um mehr Eindruck in der Branche zu hinterlassen.

 

+ auch für Anfänger geeignet
+ gute (aber wenige) Songs
+ 2 spielbare Instrumente
(Gitarre, Schlagzeug)
- kein spezieller Handaufsatz
- langweilig erzählte Story
- innovationslos
- maue Spielzeit
- kein Online-Modus

GRAFIK: 69%

SOUND/EFFEKTE: 75%

MULTIPLAYER: 71%

GESAMTWERTUNG: 69%

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