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NDS Frisbee Disc Sports: Ultimate & Golf
 
 
Frisbee Disc Sports: Ultimate & Golf - NDS
Kilian Pfeiffer (29.04.2008)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: Zoo Digital
GENRE: Sport
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 4-8
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Sobald das Wetter wieder sommerlich wird, die Freibäder ihre Tore öffnen und die Badesaison eingeläutet wird, stehen sportliche Aktivitäten neben der Erfrischung im kühlen Nass ganz weit oben im Kurs der Schwimmbad-Besucher. Sportarten wie Beach-Tennis, Volleyball oder der klassische Kick mit dem runden Leder sind dann zu bestaunen – häufig sichtet man aber auch eine unscheinbare Plastikscheibe, die elegant durch die Lüfte gleitet und gemächlich von einem Spieler aufgefangen wird. Die Rede ist von Frisbee, einer immer beliebter werdenden Freizeitbeschäftigung, die vor allem eins verlangt: Zielgenauigkeit und Ausdauer. Das wisst Ihr spätestens dann, wenn Ihr „Original Frisbee Disc Sports - Ultimate & Golf" das erste Mal gespielt habt.

Menus und die Story....

Bei vorliegendem Titel kriegt man das doppelte „Spielerlebnis" für sein Geld – so scheint es zumindest, denn zwei Versoftungen befinden sich auf der Spielkarte des Publishers „Zoo Digital Publishing", der uns in letzter Zeit quantitativ mit den verschiedensten Genres auf dem Markt der Handheld-Konsolen, aber auch der TV-basierenden Gerätschaften begrüßt. Neben dem klassischen „Ultimate Frisbee" wartet eine weitere, in unseren Gefilden vollkommen unbekannte Sportart auf ihre Entdeckung: „Original Frisbee Disc Golf". Was das genau ist, soll der folgende Test näher erklären.

Gleich zu Beginn wollen wir Euch aber darauf hinweisen, dass der Titel umfangtechnisch leider eine sportliche Bruchlandung gleich in der Auftaktveranstaltung hinlegt, denn betrachtet man sich nur das „Ultimate Frisbee", ist man erstaunt darüber, dass nicht mal ein Story-Modus im Titel integriert wurde, der es zumindest zulassen würde, sein Team nach ganz weit oben in der weltweiten Mannschafts-Rangliste zu befördern. Die Golf-Variante ist dann schon etwas ausführlicher in der Umsetzung und bietet 18 Löcher, die Ihr nacheinander spielen dürft. Haltet Ihr Euch ran und habt ein wenig Zielfeuer im Blut, müsstet Ihr aber nach maximal 45 Minuten das letzte Loch beendet haben.

Technik und Gameplay....

„Ultimate Frisbee", die erste zu betrachtende Sportart auf der Spielkarte, ist ein an Fußball angelehntes Unterfangen, das aber mit einer Frisbee gespielt wird. Ziel ist es, sein Wurfgerät in die Endzone des Platzes zu befördern und demnach die gegnerische Mannschaft zu umspielen. Jedes Team setzt sich aus vier Mannschaftsteilen zusammen, die Ihr zu Beginn aus einer Reihe von Spielern auswählen könnt. Die „Teamwah" – ja, Ihr habt richtig gelesen, hier hat sich im Spiel doch glatt ein kräftiger Schnitzer gefunden ;-) – ist für den späteren Spielerfolg von essentieller Notwendigkeit, daher solltet Ihr die Attribute genau abwägen, um die ultimative Mannschaft auf die Beine zu stellen. Neben dem Tempo besitzt jeder Teilnehmer einen Abwehr-Wert, weiterhin setzen sich seine Fertigkeiten aus der Wurfdistanz sowie der Wurfgenauigkeit zusammen. Je nachdem wie viele Sterne (von maximal fünf möglichen) ein Spieler aufweist, desto präziser sind seine spielerischen Eigenschaften. Wobei diese oftmals allein schon wegen der ungenauen Umsetzung zu scheitern drohen. Denn gespielt wird über die Tasten des Nintendo DS, was wiederum bedeutet, dass Ihr keine Wurfkraft festlegen könnt und demnach bei einem Wurf immer eine ganze Menge Glück mitspielt.

Obwohl Ihr auf Knopfdruck selbstverständlich alle auf dem Platz befindlichen Spieler anwählen könnt und demnach einem flüssigen Spiel nichts im Wege stehen sollte, wird dieser Umstand aufgrund der Unübersichtlichkeit des Spielfeldes verhindert. Trotz der spezifischen Team-Farbe bleibt die Übersicht rätselhaft – auch wegen des eintönig gestalteten Spielfeldes, das aus nichts weiter besteht, als einer grünen Textur. Hübsch… So steuert Ihr dann Eure Protagonisten von links nach rechts über den Platz, wenigstens solange, bis Euch eine Frisbee-Scheibe zufällt. Mit dieser ausgestattet, ist es nicht mehr möglich weiterzulaufen. Zehn Sekunden habt Ihr nun Zeit diese weiterzugeben respektive zu werfen. Euer Ziel ist wie gesagt die Endzone, die aber kaum ohne Fehlwürfe erreicht werden dürfte, denn Passgenauigkeit und Übersicht lassen bekanntlich zu wünschen übrig. Da helfen selbst die Spielfeld-Übersicht auf dem Touchscreen sowie die Angriffs- und Verteidigungsmethoden des eigenen Teams nicht mehr viel. Schade! Nach spätestens 15 Punkten ist das Duell dann auch wieder vorbei. Leider existiert kein Spielinhalt, der Euch bei „Ultimate Frisbee" ein weiteres Mal vor den Bildschirm locken könnte, denn einen Turnier-Modus oder Ähnliches gibt es nicht zu vermelden.

Wesentlich ansprechender, wenn auch nur in begrenztem Maße, ist die integrierte Golf-Variante, die, anders als in der Realität, mit einer Frisbee bestritten wird. Recht sinnvoll ist die Möglichkeit, jedes der 18 Löcher einzeln anwählen zu können, um bei einem Testspiel die Eigenheiten des Platzes kennenzulernen. Beim eigentlichen Spiel entscheidet Ihr Euch entweder für alle 18 Platzlöcher oder aber für die erste Hälfte beziehungsweise die zweite Hälfte des „Golfplatzes". Ähnlich wie beim realen Golfspiel besitzt jedes Loch ein Par, also diejenige Schlaganzahl, die man bei jedem einzelnen Punkt des Feldes erreichen müsste, um ein Handicap von „0" zu haben. Hat ein Loch also beispielsweise ein Par 3, wäre es optimal die Distanz innerhalb von drei Würfen zu meistern. Selbstverständlich geht es auch besser, dies wird Euch aber vor ziemliche Hürden stellen, obgleich das Zielsystem während des Golfens wesentlich spielerfreundlicher ausgearbeitet wurde als bei „Ultimate Frisbee". Unterschiedliche Schlagstärken erzeugen individuelle Weiten, wobei der Wurfmesser anhand von Wurfstärke sowie –richtung ganz brauchbare Ergebnisse erzielt (auch per Stylus möglich!). Somit wird der Wurfkorb, der das Ziel eines jeden Lochs darstellt, relativ problemlos erreicht – auch wenn Euch der Wind ein Schnippchen schlagen will.

Grafik & Sound....

Kommen wir zur Grafik-Abteilung, die bedauerlicherweise ähnlich misslungen ist, wie die versoftete „Ultimate Frisbee"-Umsetzung. Langweilige, an hässliche C64-Zeiten anmutende Tapeten-Texturen erzeugen ein schläfrig machendes Bild einer grausam lieblos gestalteten Landschaft. Fehlende Zuschauerränge lassen vermuten, dass das Frisbee-Spielfeld im Nichts schweben würde. Etwas besser gefallen da schon die komplett animationsfreie Seenlandschaft sowie ein paar Bäume, die als natürliche Hindernisse angesehen werden dürfen.

Freundlich hingegen ist die Musikuntermalung des Titels. Für gute Laune sorgen die Melodien, dies ist zu bestimmten Zeiten aber auch dringendst notwendig, denn bereits der Umfang kann nicht unbedingt als Geschenk an die Spieler angesehen werden. Vielmehr hätte man hier seitens des Publishers auf die Käuferschaft zukommen müssen, denn „Original Frisbee Disc Sports - Ultimate & Golf" ist und bleibt ein Vollpreistitel.

Multiplayer....

Sollte sich der Zufall einstellen, dass zwei Kumpel vorliegenden Titel ihr Eigen nennen, können sich diese auf ein Mehrspieler-Match vorbereiten. Immerhin macht das Spiel gegen einen menschlichen Gegner mehr Spaß, als der Singleplayer. Dies liegt zum einen daran, dass die „KI" der CPU nicht wirklich durchschaubar ist, zum anderen an der Tatsache, dass eben ein menschliches Pendant um den Sieg mitspielt. Auf lange Sicht bietet der Titel aber viel zu wenig um mehrmals vor den Handheld einzuladen.

Fazit....

„Original Frisbee Disc Sports - Ultimate & Golf" ist ein klarer Fall von „Ruckizucki"-Programmierung. Schnellstmöglich und ohne Liebe zum Detail kreierte man hier eine Frisbee-Umsetzung, die wenigstens im ersten Teil in keiner Weise überzeugen kann. Fehlende Turnier-Modi, schlechte Übersicht und kaum zu koordinierende Würfe machen jedes Fünkchen Spielspaß zunichte. Wenigstens ist die golferische Sitzung ein kleiner Lichtblick, wenn auch nur für kurze Zeit, denn nach weniger als einer Stunde hat man den Titel locker gemeistert und da es weder freispielbare Inhalte gibt, noch zusätzliche Modi, wird der Titel – wenn überhaupt – noch für eine Mehrspieler-Partie herhalten. Anachronistisch ist die grafische Darstellung in jeglicher Hinsicht und offenbart, dass selbst zu Game Boy Color-Zeiten bessere Resultate möglich waren. Nur absolute Frisbee-Freaks werden sich am Setting erfreuen können, da es sich bislang um die erste Umsetzung der Sportart für Handhelds handelt.

 

+ Golf in innovativer Weise
- spröde Grafik
- Vollpreistitel
- läppischer Spielumfang
- fehlende Übersicht
- (oft) unkoordinierbare Frisbee

GRAFIK: 28%

SOUND/EFFEKTE: 67%

MULTIPLAYER: 35%

GESAMTWERTUNG: 30%

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