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NDS Fluch der Karibik 3
 
 
Fluch der Karibik 3 - NDS
Matthias Engert (21.09.2007)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Amaze
GENRE: Action
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-5
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 12+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Wieder mal beschäftigen wir uns mit dem Thema Filmumsetzungen. Oft ein Thema für hitzige Diskussionen. Vor allem in was das Geld investiert wurde. Die Lizenz oder das Spiel. Allerdings sind die Zeiten vorbei wo die Filmumsetzungen für die Spieleplattformen durchgehend dünnes Gameplay boten. Die Nintendo Spieler haben dazu noch den Vorteil meist mehrere Versionen zu bekommen, um vielleicht den einen oder anderen Titel zu bevorzugen. Bestes Beispiel war der eigene Vorgänger. Auf dem DS ordentlich bot die GBA Version seinerzeit richtig gutes Gameplay. Im Falle von Fluch der Karibik 3 schauen wir uns zuerst die DS Version an, welche neben Parallelen in Sachen Gameplay, auch neues gegenüber dem Vorgänger zu bieten hat. Durchaus vielversprechend was die Facts angeht, muß der Titel nun spielerisch beweisen ob dies gerechtfertigt ist.

Menus und die Story....

Positiv finde ich auch hier das eine gewisse Kontinuietät eine Rolle spielt. Denn wie schon die Vorgänger wurde auch der dritte Teil von Amaze Entertainment umgesetzt. Das bemerkt man so schon beim drumherum. Wie die anderen Titel präsentiert man euch das Spiel auch hier komplett in Deutsch. Dabei ist das Textgebrabbel des Vorgängers diesmal aber in der Form nicht mehr enthalten. Wie immer sorgen mehrere Speicherplätze per Autosave für bequemes Abspeichern der Spielstände und ein Multiplayer rundet das Ganze ab. In Falle des dritten Teils sowohl als Multi und Single Cartridge Variante. In Sachen Story hält sich auch die DS Version grob an die Geschehnisse des Films, was Schauplätze oder Charaktere angeht und Ihr schlüpft hier in die Rollen von Jack Sparrow, Will Turner und Elizabeth. Vorher spielt Ihr die Reise von Elizabeth und Will nach und deren Reise an das Ende der Welt. Dort gilt es Jack aus den Tiefen von Davy Jones Hafen zu befreien. Dabei spielt Ihr die Örtlichkeiten des Films nach und stellt euch gleichzeitig allen möglichen Piratenkapitänen des Films auch im Spiel.

Nach einem kurzen Intro erwartet euch das gewohnte Hauptmenu des Spiels. Hier habt Ihr 4 Punkte zur Auswahl. Neben der Fortsetzen Option, die natürlich erst nach einmaligem Speichern aktiv ist, wartet der reine Spielstart auf euch. Dazu kommen der Multiplayer und die Optionen. Diese bieten neben der Sprache die reinen Soundeinstellungen und die Wahl eines Schwierigkeitsgrades. 3 Stufen gibt es die sich in der Schwere der Gegner und dem was sie an Treffern einstecken können unterscheiden. Am reinen Gameplay ändert sich nichts. Also nicht lange hier aufgehalten und ab in das Spiel auf der Suche nach Jack Sparrow.

Technik und Gameplay....

Beginnt Ihr ein neues Spiel warten die 3 verschiedenen Speicherplätze auf euch. Für Freunde der Statistik geben euch die Savegames auch einen Wert in Prozent an, der euch den geschafften Spielfortschritt anzeigt. Danach beginnt das Abenteuer auf der Isla Cruces mit einer von vielen gutgemachten InGame 3D Sequenzen. Hier noch ein kleiner Sprung in die Vergangenheit verfolgt Ihr den Disput von Jack und Will um die Davy Jones Truhe. Kurz darauf übernehmt Ihr nun die Kontrolle über Will, den ersten der im Spiel möglichen Charaktere. Weiterhin auf der Insel unterwegs dient dieses erste Level wenn man so will auch als Tutorial. Hier werden euch alle Aktionen an entsprechenden Orten und Momenten gezeigt und zum Nachmachen aufgezeigt. Schnell zeigen sich Parallelen und Unterschiede zum Vorgänger. Geblieben ist die Sichtweise aus der seitlichen Third Person Sicht. Dabei steht euch allerdings kein reines 2D Abenteuer bevor, sondern Ihr könnt euch nach allen Richtungen der Locations frei bewegen. Ebenso zeigt sich schnell ein großer Unterschied. Der 3er ist wesentlich mehr mit Geschicklichkeit gespickt, ohne jedoch auf Action und Rätsel zu verzichten. Grob gesagt könnte man den Titel fast schon als Tomb Raider Klon bezeichnen. Aber schauen wir noch ein wenig intensiver in das Gameplay. Auch der 3er nutzt die schon bekannte Screenaufteilung. Oben im Top Screen spielt sich die eigentliche Action ab, während der Touch Screen ein Art Inventory darstellt, in dem man neben sammelbaren Gegenständen und Geld auch 5 Aktionsitems ablegen kann. Diese findet man im Verlauf der einzelnen Locations und erweitern die Möglichkeiten der Charaktere in den Locations voran zu kommen. Somit ist das Spiel um einiges abwechslungsreicher, da man mit einem neuen Item alte Gegenden erneut besuchen kann. Vor allem um z.b. die Lebensleiste zu verlängern benötigt man ein bestimmtes Item immer mehrmals, um eine Anzeige dafür zu füllen. Immer wieder aufs neue um einfach gesagt aufzuleveln, sind diese in den Locations mehr oder weniger schwer versteckt und eben teilweise erst viel später bei einem erneuten Besuch zu erreichen. Anfangs läuft man dran vorbei, sieht sie zwar entfernt, kommt aber eben noch nicht hin.

Die Grundlagen der Steuerung beinhalten als erstes natürlich das Steuerkreuz für das Freie bewegen. Dank der 2 ˝D (so will ich es mal nennen) Umgebungen steht euch ein 8Way System zur Verfügung. Wesentlich mehr sind wie schon angesprochen die Geschicklichkeitspassagen enthalten. Das reicht vom einfachen Jumper per B-Taste über die Fähigkeiten zu hangeln, zu klettern oder sich z.b. von Seil zu Seil zu schwingen. Entsprechende Abschnitte sind auch oft vorhanden, bieten aber im Falle der Sprungpassagen ab und zu einen Kritikpunkt. Die Tiefenwirkung oder besser gesagt wie man das ganze als Spieler einschätzt ist nicht immer einfach. Auf seitlich fahrende Plattformen zu springen endet ab und zu einfach mal mit einem daneben springen. Zwar existiert kein Lebenfeature mit Levelneustarts, dafür startet Ihr nach einem Fehltritt immer am letzten, von ausreichend vorhandenen Rücksetzpunkten pro Level. Zweiter Grund für einen Neustart an einem dieser Punkte ist natürlich die Action selber, oder besser gesagt wenn euch die Gegner nach der eigenen Lebensleiste trachten. Diese findet man oben im Top Screen mit der darunter liegenden und blau eingefärbten Fechtleiste, die sich auf die normale Action und auf die speziellen Duelle im Spiel auswirkt. Finde ich sehr positiv das man mittels spielerischen Erfolgen nicht nur die Lebensleiste erweitern kann, sondern auch diese. Eingesetzt wird sie für eine Sekundärwaffen Feature, dem wir uns gleich widmen. Zunächst sind natürlich die Primär Varianten dran. Per X-Taste könnte Ihr zunächst einen einfachen Tritt oder Schubser anbringen. Reicht das nicht, was es natürlich nie tut ;-), bedient man sich der Y-Taste. Damit zieht Ihr je nach Charakter des entsprechende Schwert und könnt durch mehrfach drücken sehr schön animierte Fechtattacken loslassen. Feinde werden bei Treffern rötlich eingefärbt, was der reinen Fechtaction eine gewisse Dynamik verleiht. Ihr könnt das ganze nun eben mit der Sprung verbinden, oder wenn der Gegner blockt mit dem Schubser diesen aus der Blockposition bringen. Ihr selber könnt per L-Taste natürlich ebenfalls Blocken. Das Sekundär Feature ähnelt ein wenig dem Castlevania Prinzip.

Im gesamten Spiel hindurch könnt Ihr verschiedene Dinge wie einen Dolch, Bomben oder Peitschen aufnehmen und legt dann jeweils das gerade aktive Item ab. Mittels R-Taste setzt Ihr die Sekundärwaffe ein, was jedesmal ein wenig Energie aus der blauen Leiste zieht. Mittels normaler Fechtaction füllt Ihr diese wieder schnell auf. Die Gegner werden mit jeder neuen Location immer schwerer, ohne euch aber vor unlösbare Aufgaben zu stellen. Hier greift wenn der Schwierigkeitsgrad Schwer erst richtig ein, oder aber Ihr werdet von mehreren Gegnern gleichzeitig attackiert. Gegner hinterlassen ebenfalls Dinge wie Geld oder Items um die Lebenseiste zu füllen. Von dem her spielt sich das Game wie der Vorgänger und flüssige und unterhaltsame Fechtaction erwartet euch. Die Abwechslung und Neuheiten definieren sich aus 2 anderen Dingen. Zum einen durch die 5 Itemplätze im Inventory des Touch Screens und durch die speziellen Duell Momente, gegen die sogenannten Boss Gegner. Die Itemplätze sind nichts als Platzhalter für Fähigkeiten Upgrades. Einmal erhalten zieht man das gewünschte der 5 in den mittleren großen Kreis und kann das ganze nun mittels A-Taste jederzeit oder nur zu bestimmten Momenten nutzen. Beispiel für jederzeit ist der Kompaß, der euch per Pfeil versteckte Schätze anzeigt. Auf der anderen Seite z.b. der Bambusstock. An speziellen Stellen kann man diesen Nutzen um Schluchten und größere Abgründe zu überwinden. Sie sind wiegesagt der Hauptgrund um schonmal gespielte Locations nochmal zu besuchen, da man sie erst mit der Zeit alle besitzt. Zweiter Punkt sind die Duelle, die abseits der normalen Metzelaction immer ein 1-1 Spielchen darstellen. Eine andere Darstellungsweise schräg von hinten und ein veränderter Top Screen ist hier ebenfalls dabei. Denn im Unterschied zur normalen Action spielt sich das ganze hier im Touch Screen ab. Was auch seinen Grund hat, da man diese Duelle rein mit dem Touch Screen steuert. So könnt Ihr hier praktisch mit Wischbewegungen Schwertangriffe ausführen. Zu Beginn des Spiels könnt Ihr nur wenige, sprich hier einfach nur links oder rechts und natürlich die oben/unten Variante. Euer Charakter vollführt genau diese Aktionen um den Gegner zu treffen. Je weiter Ihr im Spiel voran kommt um so höher wird die Auswahl an Moves.

Ebenso könnt Ihr die gegnerischen Angriffe blocken, in dem Ihr je nach Ausholbewegung des Gegners die entsprechende Kreuzrichtung drückt. Wirkt anfangs etwas gekünstelt, hat aber mit der Zeit seinen Unterhaltungswert. Jeweils 2 Lebensleisten informieren euch immer über den Zustand eures Charakter und des Gegners. Als Abschluß um den Gegner zu entwaffnen müßt Ihr eine kleine Zeichnung nachmalen um das Duell erfolgreich abzuschließen. Habt Ihr dies das erste mal im Spiel hinter euch gebracht erhaltet Ihr Zugriff auf das eigene Schiff. Dieses kann man jederzeit betreten und erhält hier weitere Möglichkeiten. Das reicht vom Erlernen neuer Moves über das Einsehen von Statistiken bis hin natürlich zum Locationwechsel. Hier stellt man sich an das Steuer und kann nun je nach Spielfortschritt neue oder eben schon bekannte Orte jederzeit anwählen. Etwas aufgebohrter kommen im Spiel die Rätsel daher, die eine Mischung aus Abhängigkeiten und Touch Screen Action darstellen. Nicht beinhart schwer sind vor allem Schalterrätsel dabei, die etwas entfernt Plattformen aktivieren, Türen öffnen oder Items zutage fördern. Beispiel sind Zahnräder um bestimmte Türen zu öffnen. Dazu erhält man auf dem Touch Screen ein Ansammlung an Zahnrädern innerhalb einer Mechanik und muß das erhaltene einsetzen und durch drehen auch den Mechanismus öffnen. Ebenso z.b. beim Thema Truhen. Hier muß man eine Linie durch ein sich schließendes Labyrinth von Stangen oben und unten schnell malen, um einen Zielpunkt auf der rechten Seite zu erreichen. Allerdings kann man diese Spielchen alle sofort wiederholen, so das auch hier die Schwierigkeit in normalem Rahmen bleibt. 2 Kritikpunkte muß sich das Spiel aber leider ankreiden lassen. Zum einen ist dies genau der Schwierigkeitsgrad, der erst auf Schwer wirklich fordert, und vor allem die Spielzeit. Denn kommt man halbwegs gut durch das Game reichen 5-6 Stunden um das Spiel zu beenden. Da täuscht auch das bessere Gameplay als im Vorgänger nicht hinweg. Bis auf Schwer also eine seichte und gut spielbare Geschichte, die auch durch Abwechslung glänzt. Allerdings nicht ewig lang und somit nichts für Hardcore Gamer.

Grafik & Sound....

Grafisch gefällt der dritte Teil durchaus sehr gut. Noch eine Spur Farbenfroher und auch Abwechslungsreicher als der Vorgänger. Wenig verpixelte Umgebungen und durchaus gelungene Texturen sind hier etwas fürs Auge. Mal in Wald und Wiesenlandschaften, um danach durch Stadtlocations zu kommen und auch Höhlen und Untergrundlevel samt jedesmal anderer Gegner wissen zu gefallen. Positiv sind ebenfalls die Sequenzen, die Duell Umsetzung und auch Kleinigkeiten, wie die reinen Fechtanimationen. Technisch ohne Probleme, bis auf manche Tiefenwirkung mancher Sprungpassagen, gehört dieser Part klar zu den besseren Spielen auf dem DS.

Beim Thema Sound gefallen die leicht mystisch angehauchten Stücke im Hintergrund. Beginnend beim Vorspann bis hin zu DJ Hafen. Ebenso wissen die Effekte durchaus zu gefallen. Egal ob Angriffs oder Ablebenschreie der Charaktere, das Zerstören der Umgebung oder bestimmte Aktionen die man als Spieler ausführt. Alles ist irgendwie akustisch unterlegt. Weggefallen ist wie schon erwähnt das Gebrabbel aus dem Vorgänger und hier nun ersetzt durch sehr klare Sprachausgabe mitten in der Action. Einziger Wermutstropfen das es nicht allzuviele Samples sind.

Multiplayer....

Der Multiplayer teilt sich hier in zwei getrennte Abschnitte. Das ganze sogar technisch wie spielerisch. Zum einen bietet euch das Spiel die Multicard Variante. Mit dieser könnt Ihr 2 Spieler verbinden und die 1-1 Duelle des Hauptspiels austragen. Spaßig aber keineswegs ein Kaufgrund für ein zweites Spiel. Schade und ärgerlich das man hier keinen Co-op anbietet wie im Vorgänger. Eher was zur Unterhaltung ist gerade hier die Single Cartridge Variante. Wer den Film kennt, dem dürfte das Piratenwürfeln nicht unbekannt sein. Genau dieses könnt Ihr mit 4 Leuten samt DS und einem Spiel ausgiebig zocken. Positiv hier das man auch allein gegen die CPU antreten kann und das ganze somit ein wenig üben kann. Denn das Spielchen mit seinem versteckten Würfelfeature, Einsätzen erhöhen und dem Verlust der eigenen Würfel hat durchaus eine angenehmen Spaßfaktor.

Fazit....

Im gesamten ist das Spiel ein Fortschritt gegenüber dem Vorgänger. Mehr Abwechslung im Gameplay, ohne dabei die gelungene und gut von der Hand gehende Schwertaction zu vergessen. Zwar erst auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad richtig fordernd das richtige für Fans des Films die es nicht beinhart mögen. Eine gute Touch Screen Nutzung, gelungene Präsentation samt Sounds und Effekten also durchaus kurzweilig. Leider aber mit dem Kritikpunkt nicht allzu lang zu sein. Zwar entschärft man das mittels des ständig möglichen Locationwechsels um alle Items und Secrets zu finden. Zum Top Titel reicht das gezeigte aber nicht. Vor allem ältere Gamer werden hier auf das gesamte Spiel gesehen eher unterfordert.

 

+ Gameplay Abwechslung
+ Gute Steuerung
+ Präsentation/Sounds
+ Leistenupgrades
+ Speichersystem/Continues
+ Duell Modus gut umgesetzt
- Etwas zu leicht
- Spielzeit 5-6 Stunden
- Kein Co-op mehr
- Sprünge gerne mal tricky

GRAFIK: 80%

SOUND/EFFEKTE: 78%

MULTIPLAYER: 71%

GESAMTWERTUNG: 72%

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