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NDS F24 Stealth Fighter
 
 
F24 Stealth Fighter - NDS
Kilian Pfeiffer (18.11.2008)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: Eidos
GENRE: Flugaction
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 8-10+
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 7+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.20 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Wer sich noch an „Top Gun" erinnern kann, hebt jetzt die Hand. „Top Gun" mit Tom Cruise gehört retrospektiv betrachtet zum Kult der 80er Jahre. Wie cool muss sich Tom Cruise, heutzutage besser bekannt als Scientologe, wohl gefühlt haben, als er im Rausch der Geschwindigkeit scheinbar die Lüfte beherrschte. Lange ist es her, nun holen wir die Eindrücke von damals zurück auf den Bildschirm. Zwar nur auf Nintendos Handheld, dafür aber als Pilot eines F24-Bombers. Tom Cruise wäre bei diesem Anblick mit Sicherheit neidisch geworden, immerhin hatte er seinen großen Auftritt aber bereits und daher sei es nun Euch vergönnt, Platz im Düsenjet zu nehmen. Herzlich willkommen in „F24 Stealth Fighter".

Menus und die Story....

„Majesco Entertainment" – diese Firma ist im Bereich der Videospielsoftware kaum mehr wegzudenken, auch wenn das Hitpotenzial der veröffentlichten Titel oftmals eher bescheiden ausfällt. Aber auch durchschnittliche Software braucht einen Abnehmer und daher sind wir guter Dinge, dass es in der F24 spannend zur Sache geht und heiße Gefechte auf der Tagesordnung stehen. In der Tat sind es die Brandherde dieser Welt, die es zu bereisen gilt. Mit direkter Anweisung der US-Regierung versehen, geht es auf in die Krisengebiete der Weltgeschichte, um dort wenigstens einen kleinen Teil zum ersehnten Frieden beizutragen. Waffen für den Frieden! So muss man es sehen, wenn man in einer F24 Platz nimmt und ausgestattet mit hocheffektiven Raketen und Geschützen in die Lüfte erhebt und Schub gibt.

Als Novize wird man sich schwer tun, sich in „F24 Stealth Fighter" zurechtzufinden. Allein die Möglichkeiten, die über das Cockpit bewerkstelligt werden können, sind immens und zunächst abschreckend für all jene, die sich nicht gerade als das geborene Fliegerass bezeichnen würden. Dass man dennoch nach einer gewissen Eingewöhnungszeit mit der Steuerung in weitestgehendem Maße fertig wird, liegt nicht zuletzt an der ausführlichen Anleitung, an die hiermit ein Lob ausgesprochen werden muss. Anleitungen sind für den Spieler wie das täglich Brot, außer es existieren Tutorials direkt im Spiel – wobei sich Entwickler nicht auf jene Vorgehensweise beschränken sollten. Spätestens seit im PC-Bereich keine Pappschachteln mehr existieren und zeitgleich dicke Anleitungsbücher samt zusätzlicher Materialien vom Markt verschwunden sind, wird in der Spielerschaft immer wieder bedauert, wie komfortabel vergangene Zeiten doch waren. Bei vorliegendem Titel wird Euch jener Komfort geboten und alle Details samt Waffenbeschreibungen geliefert.

Technik und Gameplay....

Zwei Schwierigkeitsgrade warten auf Euch: Entweder Ihr steigt als Anfänger in den Flieger-„Ring" oder aber als Fliegerass, wobei wir festgestellt haben, dass beide Härtegrade nicht von schlechten Eltern stammen und demnach nur erfahrenen Spielern zu empfehlen sind. Generell ist es vor allem die Bedienung, die uns schwer fiel und wenig intuitiv rüberkam. Vor allem werdet Ihr sogleich in das Spiel „hineingeworfen", ohne Euch überhaupt konkret mit der Materie befasst zu haben. Um in das Manöver einzusteigen, solltet Ihr wissen, dass die Steuerung am besten funktioniert, wenn Ihr Euch darauf einlasst, eine Mischung zwischen Touchscreen- und Tastenbedienung zu verwenden. Auch wenn Ihr noch so viel übt – es sei gesagt, dass Ihr nie die volle Kontrolle über den Flieger haben werdet. Ob man das nun Realismus oder schwache Programmierarbeit nennt, können wir leider nicht beantworten…

Nicht nur der Flug an und für sich, sondern auch Start- und Landemanöver gehören auf die Tagesordnung eines Piloten und dürfen sowohl per Tastensteuerung, als auch via Touchscreen geübt werden. Auch wenn Euch die Cockpitdisplays zu Beginn verwirren werden, könnt Ihr doch damit eine ganze Menge anstellen, der F24 Schub verleihen, Waffen abfeuern, aber auch einen Blick nach hinten werfen. In der Tat bereitet es Unterhaltung, wenn Ihr ein feindliches Zielobjekt im AWACS-Raster anvisiert habt, diesem hinterher düst und im rechten Moment den Feuerknopf betätigt. Allerdings wird es zur Genüge geschehen, dass Ihr das Ziel nach wenigen Sekunden wieder aus den Augen verliert, was zum einen entmutigend, zum anderen demotivierend ist. Die Steuerung ist zu unpräzise, um zackig zu reagieren, heftige 180°-Wendungen hinzulegen und weitere Raketen dem flüchtenden Objekt hinterher zu jagen.

Neben einer stattlichen Anzahl an Phoenix-Raketen, wartet eine 20mm-Kanone sowie „AIM-9 Sidewinder"-Geschosse auf ihren Einsatz. Zum Treffen solltet Ihr den auf dem Bildschirm befindlichen Zielpunkt auf das „Objekt der Begierde" lenken und augenblicklich abfeuern, allerdings bei eigenem Beschuss auf die automatischen Signale des Bordcomputers achten, um schnellstmöglich reagieren zu können. Durch das Abwerfen von Düppel sowie den Einsatz von Flares weicht Ihr den gegnerischen Geschossen aus beziehungsweise lenkt sie von Euch ab. Das Geschehen behaltet Ihr zu jeder Zeit über ein eingeblendetes Radar im Überblick, denn die potenzielle Bedrohung ist größer als angenommen: Flugzeuge, U-Boote, Zerstörer, T-72-Panzer, SCUD-Abschussrampen oder Luftstützpunkte nehmen Euch immer wieder ins Visier, feuern in steter Regelmäßigkeit ihre Waffen ab und bescheren Euch unter Garantie die eine oder andere Sorgenfalte auf der Stirn.

Diverse Einsatzziele, die von der Zerstörung eines Zielobjektes bis zur Überwachung bekannter Persönlichkeiten reichen, stehen auf dem Programm, deren Erledigung ist aber zu jeder Zeit ein äußerst mühsames Unterfangen. Ob Ihr nun einen Rivalen vom Himmel holt oder das eigene Flugzeug betankt, ist in diesem Fall gleichgültig – für Einsteiger ist der Titel einfach nicht zu empfehlen und dürfte – bis auf wenige Ausnahmen – dem gewöhnlichen 08/15-Nutzer zu speziell sein, was Abwechslung und Anspruch betrifft.

Grafik & Sound....

Brrr, da rinnt uns beinahe ein frostiger Schauer über den Rücken, so anachronistisch ist die Präsentation des Fluggeschehens. Bodentexturen sind dem Spiel wohl fremd, stets warten nur blaue Wasserflächen darauf, erkundet zu werden. Da das aber ziemlich langweilig ist, seid Ihr ziemlich schnell an Eurer persönlichen Frustgrenze angelangt. Die feindlichen Objekte entsprechen hässlichen Pixelanhäufungen, lediglich das immer gleich bleibende Cockpit überzeugt, hat aber keinen Anspruch auf Realismus.

Trashiger Sound, der das „actionreiche" Unterfangen bereichert, lässt die gute alte „Top Gun"-Zeit erstarken. Gut gelungen und demnach überzeugend fällt der Sound der Waffensysteme aus. Eine an Euch vorüber zischende Rakete hat was für sich, mit Kopfhörern ist das Erlebnis ein definitiv noch intensiveres.

Multiplayer....

Dass es sich die Entwickler wirklich getraut haben, einen derart schlechten Mehrspieler-Modus dem Titel zu spendieren, ist vergleichbar mit Selbstverstümmelung. Nicht nur dass jeder Spieler eine eigene Karte benötigt, nein, für alle Teilnehmer startet die Partie bereits in der Luft, wo Ihr Euch mit Maschinengewehren und Raketen beharkt. Bis zu vier Spieler, dafür ähnlich unpräzise wie im Singleplayer-Modus. Schade drum!

Fazit....

Nur absolute Vollprofis können dem sadomasochistischen Software-Produkt etwas abgewinnen. Der Anspruch ist einfach gewaltig und für Otto-Normal-User eine Zumutung. Unpräzise Steuerung, wenige spielerische Möglichkeiten, eine detaillose Grafik von anno dazumal sowie ein besch…eidener Multiplayer-Part. Nur echte Flugcracks wagen sich mangels Alternativen an das „Majesco Entertainment"-Produkt.

 

+ für Profis geeignet
+ missionsbasiert
+ detaillierte Anleitung
(aber keine Tutorials!)
- heftig anspruchsvoll
- schlimme Optik
- abwechslungsarmes Gameplay
- mieser Mehrspieler

GRAFIK: 20%

SOUND/EFFEKTE: 52%

MULTIPLAYER: 19%

GESAMTWERTUNG: 30%

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